Wie geht eure Familie/Partner damit um?

Dieses Thema im Forum "Austausch für und mit Angehörigen" wurde erstellt von shadow, 17. September 2005.

  1. Angie Mecklenburg

    Angie Mecklenburg Neues Mitglied

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    Hallo Mayin,

    knuddel dich ganz doll. Nicht gut gelaufen, aber ich denke er ist es nicht Wert drüber zu reden! Du bist ja kein schlechter Mensch, du bist eben "nur" chronisch Krank. Denke schon das du wieder einen neuen Partner finden wirst. Vielleicht eines Tages wenn du zur Kur fährst oder durch Zufall irgendwo anders, was du nie für möglich gehalten hättest. Wende dich in keinen Fall an eine Partnervermittlung das ist nur Abzocke. Habe es selbst schon erlebt. Sicher ist es nicht schön allein zu sein denke immer positiv. Falls du wieder jemanden finden solltest der dein Herz begehrt erzähle die Wahrheit aber nicht am ersten Tag so viel. Hoffe du weisst was ich meine. Verständnis ist nicht überall so da.

    Viel Glück und alles liebe Angie ;)
     
  2. shirana

    shirana Auf den Hund gekommen *g*

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    Moin zusammen,

    Familie, Partner, Freunde....heute im hier und jetzt hab ich damit ein grosses Glück. Aber es hat bisdahin viel Tränen, Geduld und Angst gekostet.

    Ohne zu reden, seine Krankheit und dessen Einschränkung öffentlich zu machen, ohne unbedingt danach Mitleid zu erregen ist eine Gradwanderung.
    Das uns Mitleid nicht weiterhilft, brauch ich ja nicht weiterhin zu erwähnen. ABer diese Gradwanderung, zwischen Mitleid und Mitgefühl ist sehr schwierig.

    Das Mitarbeiten meiner seits her, ohne dem ist nichts zu schaffen.
    Ich kann von meinem Leben nur so viel verlangen, wieviel ich gewillt bin reinzustecken.
    D.h. Wenn ich mich hinter der Krankheit verstecke, mich dem evtl. Mitleid zu ergeben, oder niedergeschlagen reagiere, wenn Kommentare kommen, wie : das wird schon wieder, nunja...halt diese tollen guten Ratschläge halt, so kann ich auch ich nicht wachsen.
    Trotz Erkrankung bleiben wir in unserer Entwicklung nicht stehen.

    Es ist besonders schwierig gerade für die, die keine Partner haben, die Familie nicht vorhanden ist, oder sich komplett abgewendet haben. Daher kann ich eh nur für mich und von mir persönlich sprechen, so wie ich die Dinge von meiner Sicht aus sehe und sie gehandhabt hatte.

    Ich habe mir für meine Familie alles aus dem Internet ausgedruckt , was ich gefunden habe, auch Auszüge aus dem Forum.
    Erst dann haben sie kapiert, was Rheuma heisst.

    Freunde hab ich ebenso behandelt und davon sind auch einige auf der Strecke geblieben. Aber die , die geblieben sind ( und es sind sogar noch mehr dazu gekommen) , sind einfach klasse.

    Wegen mir , muss sich keiner einschränken. Ich habe den Freunden und auch der Familie gesagt: ich mache alles mit, soweit es sich machen lässt. Aber wenn ich mich zurückziehe und euch nur zusehe, so braucht niemand ein schlechtes Gewissen haben und sich mir irgendwie verpflichtet fühlen.

    Wenn Freunde z.b. in einen Freizeitpark gehen. Ich gehe mit, auch wenn ich nicht überall mit fahren kann, auch wenn ich wollte. Aber das ist egal....ich bin dabei und das ist mir wichtig.
    Die Freunde sind froh das ich dabei bin und müssen sich in keinster Weise eingeschränkt fühlen und so weitermachen wie sie möchten.

    Durch mich haben sie selber erst gelernt, sich auch mal Ruhe anzutun, zu relaxen, und die Welt einfach mal langsamer erleben.


    Für mich zählt das Motto: dabei sein ist alles.

    Wenn mein Mann auf dem Flohmarkt möchte, dann soll er das tun. Entweder bleib ich zuhause, wenn ich wirklich nicht mehr kann, oder ich fahr mit. Geh dann entweder nur ein Gang mit und dann wieder zurück zum auto und warte dort auf ihn oder ich bleib sofort am Auto. Auch als die Kinder bei uns waren, ich hab viel mit ihnen unternommen. Sie aber darüber aufgeklärt, das ich nicht immer volle Pulle fahren kann.
    Als wir im Zoo waren, fragte der Grosse (10 jahre) immer wieder, ob ich auch noch kann. Ich habe ihm gesagt, das ich mich schon melden würde, wenn es nicht mehr geht und er mit seiner Schwester alles machen kann, was die beiden möchten und auf mich keine Rücksicht nehmen müssen. Ich werde mich schon melden, wenn ich nicht kann.
    Die beiden haben mit mir zusammen die Pausen gemacht, wenn ich eine brauchte und haben die ruhe im Park und das Naturbeobachten dabei sehr genossen.
    Das etwas langsamere Dasein, etwas in aller Ruhe erledigen, Nicht alles so eng sehen, fünfe gerade sein lassen, etwas gelassen nehmen, kein HB männchen sein, usw.....
    DAS haben die Freunde und Familie von mir gelernt, in meiner Krankseinzeit!!!!!!

    Auch von uns , kann am noch viel lernen.



    nun reicht es aber auch ...es ist mal wieder ein roman geworden, vielleicht etwas wirr , aber das waren so eine spontane Gedanken zu dem Thema.

    Übrigends nicht alle Partnervermittlungen sind Müll. Das können mein Mann und ich bestätigen.;)


    Lieben Gruss Kiki
     
  3. mauselinus

    mauselinus Guest

    ach ja die familie.ach du arme,wie kommt denn das,wie kann das sein und warum.jeder hat mitleid und versucht sein bestes zu geben.aber kann ein außenstehender auch nur erahnen wie es in einem aussieht.glaub nicht,weil man es nicht mal selber weiß!habe auch vielbe freude und liebe familie,und sie versuchen alles um es mir leichter zu machen.mir geht es aber so.daß ich mir es nicht leicht mache.man kann vieles nicht mehr,was früher selbstverständlich war und das tut weh.

    höffig bekomme ich einen weinkrampf aus heiterem himmel und brauche minuten um mich zu beruhigen.dann geht es wieder eine zeit.die krankheit ist so unberechenbar,daß es schon unheimlich ist.
    aber,wie ihr schon sagt:kopf hoch und nicht unterkriegenlassen.
    in dem sinne
    liebe grüße
    mauselinus ;)
     
  4. Frieda

    Frieda Neues Mitglied

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    Ja, ja, die lieben Mitmenschen. Ich habe cP und Diabetis. Die Schmerzen des letzten Jahres, als meine Diagnose wg. Rheuma noch nicht stand, wünsche ich keinem Feind - aber wer von Euch kennt das nicht. Meine Familie und meine Freunde habe ich in dieser Zeit fast nicht gesehen; ich lebe alleine, und der Kontakt ging hauptsächlich über das Telefon. Sie haben kaum etwas begriffen, weil ich auch nicht immer klagen wollte.

    Seit meiner Basistherapie bin ich fast schmerzfrei. Ein Geschenk - und natürlich geht es mir viel besser als im letzten Jahr. "Na, jetzt gehts Dir ja wieder gut" ist dann oft die Rede.

    Bei Rheuma schmerzfrei zu sein, heißt aber ja leider nicht, daß es einem immer gut geht. An manchen Tagen bin ich so müde und ohne daß ich viel getan hätte, maßlos erschöpft.

    Ich habe mir angewöhnt, nicht mehr viel über meine gesundheitliche Situation zu reden.
     
  5. shirana

    shirana Auf den Hund gekommen *g*

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    Vielleicht ist das genau das Problem !



    Wir reden nicht darüber! Wieso nicht?

    Es soll ja kein Gespräch werden, wo wir Mitleid erhaschen wollen. Wäre ja genau das Gegenteil von dem was wir eigentlich wollen.

    Am Anfang hab ich gejammert und gejankt. Klar, wie sollten die Umstehenden kapieren , wenn ich selber nicht weiss , wo ich überhaupt in meinem kranken Leben stehe?

    Wenn man aber erstmal den Schritt geschafft hat, damit umzugehen und notgedrungen die Erkrankung in seinem Leben integriert hat, dann sollte man damit anfangen, die Öffentlichkeit ( hier also erstmal am anfang die Familie ) zu informieren.

    Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht. Ich war auch so frech und habe selber nachgefragt. Besonders wenn mich jemand fragte, wie es mir ginge. Gegenfrage: Willst du das wirklich wissen?

    Ich bin für mich persönlich immer offen damit umgegangen. Hab mir die Zeit genommen, über diese Erkrankung zu sprechen und zu informieren. Es kam erstaunlicherweise sehr viele interessiere Fragen zurück. Die Mitmenschen interessierten sich wirklich dafür. ´

    Wenn jemand fragte, was ich für Schmerzen habe und ob ich die immer habe. Ich habe wahrheitsgemäss geanwortet.

    Im Laufe der Jahre, hat sich das herumgesprochen. Mein Mann kommt gebürtig aus einem kleinem Dorf, wo wir regelmässig sind, wo mich auch alle kennen. Letztens war ne Fete. Ein Kegelkollege von Göga ( er ist aber nur noch passives Mitglied, aufgrung der Entfernung) fragte mich wie es mir geht. Wie ich mit dem Rheuma klar komme und ob ich immer noch so starke Schmerzen habe .

    Wenn man dann noch weiss, das ich mit ihm noch nie darüber gesprochen habe, nicht direkt , dann bleibt eigentlich nur noch die Buschtrommel eines Dorfes übrig.

    Seine Fragen kamen ernsthaft herüber, wirklich interessiert und auch besorgt.

    Also kann ich sagen, das ich mit dem Öffentlich machen es richtig gemacht habe. Rheuma ist kein Geheimnis, es kann jeden befallen, es kam kein mitleid rüber sondern wirkliches Interesse an meiner person.

    Soll ich euch was sagen? ich habe mich richtig gefreut, das er mich darauf angesprochen hatte. Ich wurde ernst genommen, ich werde so akzeptiert wie ich bin und wenn ich mal im dorf bin , werd ich freundlich begrüsst, von allen seiten bekomm ich zu hören, wenn ich mal hilfe brauche, soll ich mich nur melden. viele sind dann selber darauf gekommen, sich auch mal zu outen. Auf einmal gibt es sooooo viele Rheuma erkrankte im dorf. auch kinder.

    es wurde einfach abgetan, es nicht öffentlich gemacht.

    es ist ein schönes gefühl, wenn man weiss, das man so akzeptiert wird, so wie die tatsache nunmal ist.

    PS: in meinem "Dorf" ist es mittlerweile auch so ( familie und freunde sind damit gemeint)

    Und die , die es partout nicht kapieren wollen...sind mir dann auch so egal, wie ich ihnen.



    sorry für den langen bericht, aber diese erfahrung musste ich einfach mal loswerden.
     
  6. Pimboli

    Pimboli Neues Mitglied

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    Ich habe das Gefühl, daß meine Familie gar nicht mit der Krankheit klar kommt. Denen ist gar nicht bewußt, daß Rheuma chronisch ist und nie wieder weggeht. Man sieht einem ja auch direkt und auf den ersten Blick nicht an, daß man krank ist. Schmerzen sieht man ja auch nicht unbedingt.

    Alle sind ja furchtbar nervtötend lieb und schleppen mir alle möglichen Sälbchen und Tablettchen an, die irgendwann irgendjemandem bei irgendwas mal geholfen haben.

    Mein Mann kommt gar nicht damit klar. Er kennt mich immer nur als die Starke, die Stütze der Familie und als Frau, die alles kann. Er begreift nicht, daß ich mich kaum noch bewegen kann, mit offenen Augen einschlafe und einfach nicht mehr will. Nachdem ich täglich 10 Stunden auf der Arbeit verbracht habe und unser Riesenhaus noch versorgt habe, falle ich nur noch wie ein Stein ins Bett und will nicht mehr leben.

    Keiner kann begreifen, daß ich eigentlich gar nicht mehr aus dem Haus will, nirgendwo mehr hin gehen will und einfach nur meine Ruhe will.

    Und dann dieses nervtötende Gefrage, was denn sei, wenn ich mal nicht mit einem breiten Lachen im Gesicht durch die Gegend laufe.

    Auf der Arbeit ist es ganz extrem. Ständig bekomme ich mehr Arbeit aufgebrummt und Prügel, wenn ich es nicht schaffe. Es interessiert keinen Menschen, ob ich noch kann. Krank schreiben will ich mich auch nicht lassen, da sonst mein Job in Gefahr wäre und ich zuhause der Hauptverdiener bin.

    Es ist einfach nur zum Schreien!!!!!

    Entschuldigung, wenn ich jetzt zu viel gelabert habe, aber das mußte jetzt erst mal raus.:o
     
  7. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    nicht reden...

    Hallo zusammen, hallo Frieda, hallo Pimboli,

    @Frieda und Pimboli
    ich kann Eure Gedanken gut verstehen....aber...


    Das ist m.E. das Problem. Woher sollen andere Menschen wissen, daß es es Euch nicht nur nicht gut geht bzw. Ihr absolut ausgepowert seid, wenn Ihr das nicht so äussert?

    Rheumatische Erkrankungen sind nicht geheilt, wenn die entsprechende Medikation gefunden wird. Sie sind lediglich so gut eingestellt, daß sie das Leben nicht mehr beherrschen...körperlich...seelisch.
    Aber sie sind da (ok, bis auf bislang wenige Remissionen).

    Wie soll das Umfeld verstehen, daß es Euch RICHTIG schlecht geht, wenn Ihr ständig lächelt oder nichts mehr dazu sagt?
    Und vor allem: Wie sollen sie die Erkrankung verstehen, wenn man es selbst als Betroffener nicht kann?

    Sie können nicht hellsehen. Sie können nicht wissen, daß an dem Tag garnichts mehr geht, wenn gelächelt wird.
    Das Lächeln wird interpretiert als "Es geht mir gut" oder "Ich schaff meine Arbeit schon"

    Nein, man muß nicht Stunden referieren, nicht stundenlang alles bis in die kleinsten Einzelheiten sezieren, aber es ist notwendig die eigene Situation zu schildern z.B. "Mir geht es nicht gut, weil gerade Handgelenk und Kniegelenk entzündet sind!" oder "Ich bin sehr müde und kann mich nicht konzentrieren, weil ich heute nacht mal wieder nicht geschlafen habe!"

    Entweder sie hören zu oder sie lassen es, entweder sie wollen begreifen oder eben auch nicht. Aber die schlechtere Wahl ist zu tun, als wenn "alles ok wäre".

    Mir sieht man die Erkrankung nicht an und deshalb denkt mein Umfeld, daß meine Erkrankung nicht mehr vorhanden ist oder geheilt ist oder ähnliches.
    Deshalb kommen Fragen wie z.B. "Wie geht es?" und sie meinen "Hallo!"
    Da ich in diesem Fall etwas kleinlich bin *g*, sage ich auch wie es mir geht und dann herrscht Stille. Andere nehmen sich das Recht Floskeln zu benutzen und ich nehme mir das Recht diese Frage ehrlich zu beantworten ;)

    Viele Grüße
    Sabinerin
     
  8. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    @Tenderness

    Hallo Tenderness,

    es tut mir leid, daß es Dir so schlecht geht *vorsichtigtröst*

    Das Leben mit einer chronischen Erkrankung ist nicht einfach und funktioniert vor allem nicht sofort und nicht nach einigen Wochen.

    Ich kenne mich mit Fibro nicht aus, stelle es mir aber sehr schmerzhaft und sehr schwer vor.

    Ich bin mir nicht sicher, ob Dein Umfeld Dich auslacht...vielleicht sind sie auch hilflos, so wie Du? Vielleicht wissen sie nicht, wie sie damit umgehen sollen?

    So etwas kostet sehr viel Kraft und deshalb schau, daß Du für Dich soviel Gutes tust, wie nur irgendwie möglich. Ich weiß, daß das bei einem akuten/chronischen Schmerzzustand unmöglich erscheint, aber versuche es herauszufinden.
    Ein Spaziergang? Bestimmte Musik? Eine Fernsehsendung? Ein Buch? Ein Gespräch mit einem bestimmten Menschen?

    Es wäre schön, wenn alle Menschen begreifen würde, wie es Dir körperlich geht und wie es im Innern aussieht, aber das wird ein Wunschdenken bleiben. Deshalb schau erst mal auf Dich und wie Du Kraft und Energie tanken kannst.

    Es wird immer Menschen geben, die es nicht verstehen wollen, aber es auch nicht können...

    Ach..noch etwas zum Thema Musik:
    Es ist erwiesen, daß man das Unterbewusstsein "programmieren" kann.
    Suche Dir Musik, die Du magst, die Dir Kraft gibt und die Dir gut tut. Höre sie immer dann, wenn es Dir gut geht und Du Dich gut und "kräftig" fühlst.
    Nach einiger Zeit wird Dein Unterbewusstsein dieses "programmiert" haben.
    Geht es Dir etwas schlechter, höre Dir diese Musik an...es funktioniert wirklich :)

    Ich habe vor einigen Jahren ein wenig im Fitness-Studio "trainiert" und auf dem Weg im Auto drei Lieder von Anastacia gehört. Wenn ich an manchen Tagen hängelig war, legte ich diese Musik ein und die entsprechende Stimmung stellte sich ein.

    Das funktioniert natürlich nicht nur im positiven Sinne. Wenn Du ein bestimmtes Lied immer wieder gehört hast, als es Dir sehr schlecht ging, ist die Wahrscheinlichkeit, daß Du Dich damit in guten Zeit runterziehst gegeben *lächel* ;)

    Viele Grüße
    Sabinerin
     
  9. shadow

    shadow Neues Mitglied

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    Hildesheim
    Hallo,:)
    schiebe den Artikel mal wieder nach oben.
    Es sind inzwischen so viele neue "Rheumis" dazugekommen, die bestimmt auch noch etwas dazu sagen können.
    Oder auch wie die Familie und Freunde sich nach der Fernehsendung verhalten. Hat sich da etwas in ihrem Verhalten geändert?
    Liebe Grüße
    shadow
     
  10. ErikaSt

    ErikaSt ErikaSt

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    Dortmund
    Bin sehr nachdenklich und finde mich wieder

    Hallo Shadow,
    danke Daß Du den Thread nach oben geschoben hast.
    Die Beiträge haben mich sehr nachdenklich gestimmt, aber auch aufgemuntert, finde ich doch vieles aus meinem Leben wieder.

    Wie geht die Umwelt mit einer schweren Erkrankung um?
    Bei meinem an Krebs gestorbenen Mann war es erst Unglauben, dann Verdrängen, dann wurden mir Vorwürfe gemacht weil ich ihm nicht alles abnahm sondern ihn alles, was er machen konnte und auch machen wollte auch selber machen ließ.

    Bei mir ist es so, daß meine Tochter und ihr Freund (20, 24, sie wohnt bei mir) sehr gut mit meiner CP und Fibro umgehen, allerdings sage ich auch klar, wie es mir geht. Wenn ich z.B. mal wieder nicht kochen kann, dann bleibt entweder die Küche kalt oder meine Tochter kocht - was sie prima kann.
    Bei meiner Mutter ist das anders, sie vergleicht plötzlich ihre Rückenschmerzen mit meinen, sagt, weil ich aufgrund der Medikamente beweglicher und schmerzärmer geworden bin, ach da ist doch nichts. Ich komme mir dann manchmal wie in einem abartigen Wettbewerb vor, deshalb mag ich da nicht mehr viel sagen.

    Bezüglich einer Partnerschaft bin ich froh, daß ich mich von meinem 2. Mann bereits vor Ausbruch der Krankheit habe scheiden lassen, ich erinner mich noch genau an seine Reaktion als ich depressiv erkrankt war, er mich Erntedank nach dem Gottesdienst fragte, wie es mir ginge und ich ehrlich antwortete. Er meinte, er wollte keinen Bericht über meine Psyche sondern habe nur so aus Höflichkeit gefragt weil ich traurig aussah. ... Habe danach nichts mehr über meine Befindlichkeiten gesagt und ernsthaft über Trennung nachgedacht.

    Heute bin ich allein glücklich, nicht einsam, erwarte auch von meiner Tochter, daß sie ihr Leben plant und, wenn die Zeit für sie da ist, einen eigenen Hausstand gründet.

    Ich denke, das Wichtigste ist, wie ich selber mit mir und meiner Erkrankung umgehe, dann kann ich auch entsprechend mit meinen Mitmenschen umgehen.


    Hallo Shirana, und Sabinerin,
    Euren Ausführungen kann ich voll zustimmen. Danke für Eure "Romane", bestätigen sie doch, daß mein Erleben und Umgang mit Krankheit, egal ob Krebs, Depression oder Rheuma, keine Einzelerlebnisse sind.

    Liebe Grüße
    Erika
     
  11. Elke41

    Elke41 Guest

    Ehrlich gesagt seh ich das für mich anders herum. Ich leide unter meiner Familie, da es keinen interessiert wie es mir geht.
    Hab meine Konsequenzen gezogen, seitdem gehts mir besser.
     
  12. ErikaSt

    ErikaSt ErikaSt

    Registriert seit:
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    Dortmund
    Hallo Elke41,
    es macht mich traurig, daß Du die Erfahrung machen mußtest.
    Aber es gibt nun mal Menschen die verhalten sich recht ignoant, erinnert mich sehr an meine negativen Begegnungen.
    Lieb Grüße
    Erika
     
  13. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    18. März 2006
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    Saarland in der Landeshauptstadt
    Hallo Erika,

    diese Reaktion ist ziemlich heftig und hätte man noch keine Depression, na, wohl spätestens dann ...

    Ich habe mich auch schon für das Thema interessiert und einen Thread aufgemacht: "Malade" - wie gehen eure Partner mit eurer Krankheit um? Bin auch bei mir etwas ängstlich, wie sich das weiterentwickelt ... Aber im Moment habe ich ja nicht mal eine Diagnose und hab so gar keine Ahnung, wie sich "meine Krankheit" überhaupt auf mein Leben auswirken und welche Schatten sie auf meine Beziehung werfen wird.

    Die Fähigkeit mit Problemen "gut" umzugehen, ist leider nicht vielen Menschen in die Wiege gelegt. Da darf man sich keine Illusionen machen. Es ist sicher oft nicht nur der Partner, bzw. die Familie, die da "Fehler" macht, sondern vor allem der "Kranke" selbst. Wobei es in der Natur des Menschen liegt, einfach wegzuschauen und egoistisch zu sein. Die wenigsten haben ein "Helfersyndrom", was wohl auch eher als unnatürlich angesehen werden könnte ...

    "Jeder ist sich selbst der Nächste" - ein wahrer Spruch, der allerdings die ganze Problematik deutlich macht ... Und wahrscheinlich instinktgesteuert das eigene Überleben sichert.

    Meine Ansicht: Es ist schön, wenn man jemanden hat, der einem von ganzem Herzen beisteht. Aber es ist ein Geschenk, dass ganz und gar nicht selbstverständlich ist und zu dem man das meiste selbst beitragen muss ....

    Grüße
    Rosarot
     
    #33 31. März 2006
    Zuletzt bearbeitet: 31. März 2006
  14. Redissimo

    Redissimo Guest

    Wie geht die Familie/Partner damit um ?

    Hallo an alle, sehr oft schau ich im Forum nach und hol mir auch sehr viele nützliche, hilfreiche Informationen. Schreiben tu ich nicht so viel - die Finger :)

    Zum Thema:
    Ich bin seit 25 Jahren an Rheuma erkrankt - seit 26 Jahren verheiratet - ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie das so ist nach einem Jahr Ehe - diese Diagnose - Am Anfang glaubt man ja das geht vorrüber - das wird wieder (auch die Partnerin) Bei mir war's auch schleichend - d.h. es kam nicht sofort mit voller Wucht - sodass man sich langsam damit anfreunden konnte :)
    Nein- Scherz beiseite - es ist schon ein langer schwieriger Prozess - phsychisch belastend - Zukunftsängste plagen einem und die Famile. Nach 3 Jahren Ehe wurde unser Sohn geboren - das Beste was uns passieren konnte - gesund ! Zum Glück hatte ich seinerzeit noch kein MTX oder Humira - da wärs dann mit dem Kinderwunsch wohl schlecht gewesen.
    Nach 10 Jahren dann - endgültig - raus aus dem Berufsleben - ich war Kraftfahrer - ich konnte meine Aufgaben nicht mehr erfüllen ! Suizidgedanken kreisten in meinem Kopf :confused:
    Meiner Frau habe ich mitgeteilt, dass sie sich scheiden lassen soll - das ganze Leben mit mir - wäre doch nur eine Qual und eine Tortur -

    Meine Frau hat sich für "unser Leben" entschieden - mit Rheuma - wir meistern es so gut es eben geht. Ich bin zu Hause und versuche so gut es geht den Haushalt zu meistern - meine Frau arbeitet Vollzeit - das war nicht leicht - ein Mann zu Hause - die Frau muss die Familie ernähren - man fällt schon öfters in ein tiefes Loch.

    2001 erlitt ich einen Herzinfarkt - und jetzt haben wir uns
    im letzten Jahr entschieden dass wir nach 15 Jahren unsere Eigentumswohung verkaufen. Wir sind ins Erdgeschoß zur Miete (auch das haben wir dem Rheuma zu verdanken:mad: ) Aber nach
    mehreren Ops - zuletzt Knie TEP - war es meine Frau die sich dafür entschieden hat - und heute sind wir überglücklich im Erdgeschoss - eine ganz neues Freiheitsgefühl - nur 3 Stufen und ich bin draussen - es war es wert !!! Keine größeren Belastungen mehr - auch das tut meinem Rheuma gut.
    Ich bin zwischenzeitlich auf Humira eingestellt - und dass es immer wieder mal zu Zwischenfällen kommen kann - ist uns Beiden klar.

    Alles in allem sind wir trotz Rheuma mit unserem Leben im Einklang und hoffen, dass wir beide das noch ein paar Jahre zusammen genießen dürfen.

    Ich wünsche Euch Allen - alles gute und gebt nie die Hoffnung auf - das Leben ist auch mit Rheuma lebenswert !

    Liebe Grüße

    Redissimo und seine Frau
     
  15. Elke41

    Elke41 Guest

    Hallo Radissimo,
    Du hast eine tolle Frau und ich freu mich sowas zu lesen, es bestädigt meine Hoffnung, das man nicht von allen Menschen, einfach fallen gelassen wird, wenn man krank wird.
    Aber es gehört auch viel von Dir dazu, weil nicht jeder Mensch läßt sich helfen. Ich bin inzwischen an einem Punkt, an dem ich sage : Laßt mir meine Ruhe, lieber krieche ich und mach mein Zeugs für mich, als das ich dafür betteln muß.
    Wenn mir jemand von Herzen helfen würde, dann wäre das natürlich die schönste Erfahrung in meinem Leben.
    Allerdings hab ich jetzt auch Menschen kennengelernt, die ungefähr verstehen wie es mir geht, mich nicht bemitleiden, aber mich unterstützen.:)
    Ich arbeite wenige Stunden als Haushaltshilfe, die Frau ist so nett und lieb zu mir, obwohl ich manchmal fehle weil es einfach nicht geht, will sie mich haben. Sie macht mir Kaffee und wir reden viel, ich mag sie gerne und deshalb kann ich auch überhaupt dort arbeiten.
     
  16. sisi

    sisi Neues Mitglied

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    Ruhrgebiet
    Für meine Eltern war es anfangs meine Diagnose Rheuma und Depression ein Problem, da selber beide erkrankt sind (nicht Rheuma)
    Meine Bekannten und Freunde gehen damit verständnisvoll um, habe eine Bekannte die auch an Rheuma erkrankt ist und meines Wissens auch hier im Forum registriert ist!
    Von meinen Geschwistern, Schwager und Schwägerin habe ich bis jetzt leider wenig Verständnis erfahren!:(:sniff:
    Ich bin Single und habe leider keinen Partner, der mich unterstützen könnte! Bin leider gezwungen, ziemlich viel allein zu bewältigen, abgesehen von meinen Freunden und Bekannten!:sniff:
     
  17. cherrymoon

    cherrymoon Neues Mitglied

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    Duisburg NRW
    also

    Mein Partner kommt damit ganz gut zurecht, allerdings seine Familie nicht,die setzten ihn unter Druck, wollen ständig mit und tolle Termine machen, die ich nur selten einhalten kann und behaupten dann "die will ja nur nicht und schiebt das vor"... auch der Freundeskreis ist geschrumpft aber dadurch merkt man auch, wer wirklich da ist und hinter einem steht. Meine Familie kommt damit ganz gut klar und solange der Mensch den man liebt hinter einem steht, ist alles gut finde ich. Noch stehe ich im Anfangsstadium der Krankheit und erlebe schon Kraftmässig viele Einschränkungen, Angst macht mir da schon die Zukunft, vor allem in Bezug zum Job, momentan arbeite ich rund 35 Stunden die Woche und bin am Limit.
     
  18. Bine8

    Bine8 Neues Mitglied

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    5
    Hallo,
    wir wissen es noch nicht zu 100% ob mein Mann Rheuma hat,laut Hausarzt ja,hat aber erst Ende September beim Rheumatologen einen Termin.
    Wenn es aber der Rheumatologe bestätigt,wird es wohl so sein.Es ist aber kein Grund meinen Mann zu verlassen und wenn es tausende Beeinträchtigungen gebe und die Kinder kennen es schon durch meiner Krankheit denn 2005 wurde bei mir Multiple Sklerose diagnostiziert.
    Denn wir haben aus Liebe geheiratet und es gibt da doch ein Satz" In guten und schlechten Zeiten".Und wenn ich ehrlich bin,bin ich seit der Krankheit glücklicher,weil wir das Leben mit ganz anderen Augen sehen.Bei uns gibt es kein gejammer wir machen immer das beste draus.Denn es gibt schlimmeres im Leben.

    LG
    Bine8
     
  19. grumsel

    grumsel Neues Mitglied

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    schweiz
    kinder /jugendliche

    bei mir ist es so das meine kinder inzwischen 16 und 18 mit meinem leiden aufgewachsen sind .Sie gehen gelassen mit der situation um ( helfen wen man hilfe braucht) ! Nur die ältere generation in der familie kann das verständniss nicht aufbringen .. das man mit so jungen jahren so schmerzen hatt !!! :(
     
  20. Marina2286

    Marina2286 C´est la vie!

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    23. Juli 2008
    Beiträge:
    211
    ..achja...

    Also in meiner Umgebung Familie/Freunde gehen unterschiedlich damit um....meine mutter z.b. merkt es schon wenn ich dann total mies drauf bin ...ja sie glaubt mir auch mittlerweile zum glück , bei meiner schwester ist das so...sie guckt dann nur blöd wennich dann mal vor lauter shcmerzen weine ja und dann geht sie auch wieder...sie kennt das nicht anders...naja ne gute freundin von mir , mit der ich sehr viel darüber rede geht ganz gut damit um....reden hilft manchmal echt gut.....aber egal mit wem oder so...richtig verstanden fühlt man sich eben doch nicht......

    lieben gruß marina
     
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