Hallo Ihr Lieben! Ich fange in wenigen Tagen mein letztes Ausbildungsjahr. Ich absolviere eine rein schulische kaufmännische Ausbildung auf einer Berufsfachschule. Anders wäre es wegen meines Zustandes (Gehfähigkeit und Rollstuhlbenutzung) auch gar nicht möglich. Nun kommt also die Frage der Stellensuche langsam in Betracht. Im Klartext heißt das für mich auf das Arbeitsamt gehen und bei der Reha-Abteilung nach einem Behinderten-Arbeitsplatz fragen? Ich brauche eben ständig Hilfe. In der Schule habe ich das jetzt so gelöst das ich einfach nichts esse und trinke und somit nicht auf die Toilette muss...und ich werde hingebracht und abgeholt. Aber ich weiß nicht wie das dann bei der Arbeit wird... Eine andere Möglichkeit wäre natürlich noch ein Studium...ich hab ja mein Abitur...aber das wäre nur eine zweite Möglichkeit. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Liebe Grüße Eisfee
hallo Eisfee, ich konnte nicht ersehen aus welcher stadt du kommst. ich komme aus hamburg. es ist richtig das du erst einmal zur reha abteilung deiner arbeitsagentur gehen solltest. die haben bestimmte anlaufstellen für dich. bei mir in hamburg wäre das zum beispiel die firma pass oder die firma profil: http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/soziales-familie/beschaeftigungsfoerderung/integrationsamt/projekte/pass.html weiterführender link: http://www.pass-hamburg.de/ oder auch http://www.profil-hh.de/php/index.php spreche doch einmal die leute von der arbeitsgentur auf solche einrichtungen an. die kosten für eine vermittlung übernimmt in voller höhe die arbeitsagentur. ich hoffe dir ein wenig geholfen zu haben. herzlichen gruß laface
hi eisfee, zum thema studium hatte ich auch mal eine gute hp entdeckt: http://www.behinderung-und-studium.de/Behinderung.html ausserdem gibt es immer sehr viel an info auf der rehacare messe in düsseldorf zum thema arbeit und studium mit behinderung. ich weiss nicht ob du möglichkeit hast dorthin zu kommen. http://www11.rehacare.de/cipp/md_rehacare/custom/pub/content,ticket,g_u_e_s_t/lang, sonst fällt mir nur ein, dass du unter bestimmten voraussetzungen eine hilfe zur seite gestellt bekommst, die den ganzen tag dabei ist. ich weiss von einem bekannten der tetraplegiker ist (ab hals gelähmt) und seiner hilfe beim studium den text diktiert hat, da er zu langsam war mit dem mundstift beim tippen. nur so als beispiel. gruss kuki
Hallo Eisfee, sehr wichtiges Thema mit berechtigter Frage.Sei bitte nun nicht auf folgende Meinung sauer,weil der Inhalt sehr hart klingt. Ich selber war einige Jahre völlig ausser Gefecht wegen MB Rheumaschüben.Nur Krankenhäuser,Rehas ,usw.Durch eine fähige Behandlung in der Uniklinik endlich Besserung durch TNF. Ich bekam Mut endlich zum normalen Leben zurückzukehren.Depris weg,Antrag auf berufl. Reha bei der LVA,enorm viel Power und Mut zum Leben. Im Mai war ich fertig mit der Umschulung.Ab da war ich dann Kunde bei der BA für Arbeit in der Rehaabteilung.Es hat sich nichts-also null was für mich getan.Trotz ewiger Rennerei keine Vermittlung.Ich wohne Randberlin.Da hab ich so die Schn...... e voll gehabt,hab mich beworben,ohne meine Behinderung anzugeben.Die ersten Bewerbungen waren erfolglos,weil ich zu ehrlich war. Ich verschwieg die Krankheit,siehe da,Termine kamen zustande.Ich arbeite nun in der Mikroelectronic,feiner Job.Der Chef weiß es nun,ich habe es ihm gebeichtet.Keine Probleme,da er sich von meinen Fähigkeiten und der Zuverlässigkeit überzeugen konnte. Ich denke,hilf Dir selbst,sonst hilft Dir keiner.Seit Juli läuft mein Antrag bei der LVA auf Mobilitätsunterstützung-Fahrkostenzuschuss.Das wird bewußt erschwert,passiert nächste Woche nichts,reiche ich Klage ein.Insgesamt habe ich erfahren müssen,dass Behörden bewußt Ansprüche abschmettern wollen.Mein Vertrauen in Gesetze und der Durchsetzung in der Praxis ist völlig dahin.Mir hat niemand geholfen.Fast hätte die LVA mir den Job versaut,den ich mir allein gesucht habe.Ich bekäme nur Unterstützung bei einer leidensgerechten Tätigkeit.Das wollten die nachschnüffeln.Peinlich sowas.Es gibt sicher Einzelfälle,wo was funktionierte,aber in meinem Freundeskreis der Behinderten höre ich nur ähnliches. Viel Glück für Dich,lass Dir nichts gefallen. Liebe Grüsse von Bodo
Hallo Eisfee, hier in Bremen gibt es das Integrationsamt, die sind Ansprechpartner für Arbeitgeber und schwerbehinderte ArbeitnehmerInnen. Sie machen Arbeitsplätze für Behinderte zugäglich, die sorgen auch für begleitende Hilfen im Arbeitsalltag. Das Integrationsamt ist eine Behörde des Senators für Arbeit, Soziales etc. etc. Vielleicht gibt es in deiner Stadt etwas Entsprechendes. Jedenfalls sind die fähiger als die von der Arbeitsagentur und haben oft gute Connection zu den Arbeitgebern, die bereit sind, schwerbehinderte Menschen einzustellen. An den Universitäten gibt es auch Behindertenberatungen und Studentenvertretungen, die vermitteln auch Assistenten. Nach dem Studium stellt sich für dich aber wieder die Frage, einen Arbeitsplatz zu finden, der auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Suche nach einem Arbeitsplatz. Herzliche Grüße Sarasvati