Nicht mehr voll leistungsfähig

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Cookie, 29. August 2005.

  1. Cookie

    Cookie Neues Mitglied

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    Hallo Ihr Lieben,

    vielleicht könnt Ihr mir ja helfen. Ich hab seit 4,5 Jahren eine undiff. Kollagenose bzw. den Verdacht auf eine Mischkollagenose (steht noch nicht ganz fest). Behandelt werde ich mit Quensyl. Zusätzlich leide ich unter leichten Depressionen, die ich mit 20 mg Citalopram versuche, in den Griff zu kriegen. Ich stehe auf der Warteliste für eine Psychotherapie.

    Vor ca. 4 Monaten habe ich nach einer halbjährlichen Arbeitslosigkeit wieder einen Job gefunden. Vollzeit, in einer Anwaltskanzlei, bei einer sehr, sehr ehrgeizigen Anwältin. Fakt ist, dass ich keine 40 Stunden-Woche, sondern eine 50 Stunden-Woche habe, und ich diesem Stress nicht gewachsen bin. Ein Gespräch mit meiner Vorgesetzten, dass ich überlastet bin, hat immerhin dazu geführt, dass ich ab und zu eine Unterstützung habe. Eine dauerhafte Unterstützung ist nicht drin, so dass ich also keine wirkliche und effektive Entlastung habe, und sich meine Arbeitszeiten nicht zum Positiven hin verändern werden.

    Wie ist das mit Euch? Arbeitet Ihr alle noch Vollzeit? Wie funktioniert das mit einer Erwerbsminderungsrente... welche Voraussetzungen braucht man hierzu? Muss ich zu einem Gutachter? Wie fang ich es an, um mir eventuell staatliche Unterstützung zu holen. Ich muss dazu sagen, dass bei mir röntgenologisch noch keine Veränderungen sichtbar sind, es ist auch nicht so, dass ich mich kaum vor Schmerzen aufrecht halten kann, es ist in erster Linie diese maßlose Müdigkeit und Erschöpfung, dieses Gefühl, völlig ausgepowert zu sein, nicht mehr zu können - jeder Tag ist mit einer solchen Kraftanstrengung verbunden, dass ich Montags kaum weiß, wie ich die Woche bis Freitag schaffen soll. Samstags lieg ich meist bis Mittag im Bett, weil ich mich kaum rühren kann vor Steifigkeit und dann kommen auch die Schmerzen -seit neuestem hab ich eine "interkostale Neuralgie" - werden immer toller,diese Diagnosen...

    Könnt Ihr mir helfen? Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir ein paar Tipps hättet.

    Vielen Dank und herzliche Grüße

    Cookie





    Ich möchte meine Arbeitszeit auf sechs Stunden reduzieren (geht bei meiner Anwältin mit Sicherheit nicht, wenn ja nicht mal ein 100% Job ausreicht, die Arbeit zu bewältigen!)
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    hallo,
    hilfe bei der arbeit kannst du evtl. über die bfa bekommen. da wird dir zur seite jemand gestellt der die arbeiten übernimmt , die du nicht optimal machen kannst. aber der wird nur für dich eingesetzt, die firma kann den nicht missbrauchen für *andere zwecke* ! d.h. wenn du frei oder urlaub hast, hat deine hilfe auch frei.

    http://www.bfa.de/nn_5910/de/Inhalt/Publikationen/Brosch_C3_BCren/Rehabilitation/Leistungen_20zur_20Teilhabe.html

    hier findest du die möglichkeiten zur teilhabe am arbeitsleben. ich habe so z.b. einen höhenverstellbaren tisch bekommen um ab und zu im stehen zu arbeiten. ausserdem einen ortopädischen stuhl.

    vielleicht solltest du auch mal eine reha vorher beantragen und dort dann mit einem rehaberater alles weiter bereden.

    alles gute erstmal
    gruss kuki

    ps. arbeitsassistenz nennt sich diese personelle hilfe
     
  3. üpoi

    üpoi Neues Mitglied

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    Kenn' ich und weiß auch keinen Rat

    Ich bin von meiner Infektarthritis nach ungefähr 5 Jahren wieder genesen und habe vor kurzem mit Judo angefangen. Es bleiben gelegentliche Gelenkschmerzen hier oder da.

    Das Schmlimmste ist und war diese Erschlagenheit. Dieses KO-Gefühl. Nach 10 Stunden Schlaf aufzustehen mit dem Gefühl, man habe kein Auge zugemacht. Dieses tagelange Gefühl, ähnlich, als bekommt man bald eine Grippe. So eine Art Ausgebranntsein, der Frust, zu nichts Lust zu haben, staunend zu sehen, dass die anderen Bäume ausreissen und nicht verstehen, dass man sich am liebsten in eine Ecke verkriechen würde. Der Wunsch, alle mögen einen mit allem zufrieden lassen. Niemand kann es verstehen, solange man nichts sieht. Man wirkt faul und lustlos. Ich hatte Glück und konnte bei meiner letzten beruflichen Veränderung klar stellen, dass ich mich nicht zuletzt aus gesundheitlichen Gründen für einen Arbeitsplatz bewerbe und nicht für anderthalb. Allerdings bin ich auch im öffentlichen Dienst und hier sei mal uneingeschränkt positiv angemerkt, dass man dort notfalls auch noch mit etwas eingeschränkter Leistungsfähigkeit ein menschenwürdiges Erwerbsleben führen darf. Leider wird dir das nichts helfen. :mad:
     
  4. kitty1960

    kitty1960 Guest

    Hi Cookie,

    als ich deinen Text gelesen hab, wusste ich manchmal nicht ob ich es bin die da schreibt oder jemand anders. Ich kann dich ja so gut verstehen, bei mir ist es nun schon eine Stufe weiter ich hab nach langer Zeit wieder angefangen zu arbeiten, es sollten nur ca. 15Std. die Woche sein, aber es wurden min. 24 und max. 32 Std. in der Woche. Nun bin ich nach ca 6 Wochen so fertig, das unsere Wohnung so aussieht wie ich mich fühle. Ich weiss nicht´wie lange ich das noch schaff, ichwünsch mir nur die verdammten Schmerzen wären mal nur für einen Tag und eine Nacht weg, damit ich endlich mal wieder richtig ausschlafen könnt, und mich morgens auch so fühl als ob ich geschlafen hätt.

    Also ich drück dir die Daumen, und mal sehe ich werd auf alle Fälle einen Rentenantrag stellen, und heut hab ich einen Termin bei einem Schmerztherapeuten gemacht, mal sehen vielleicht hilfts ja.

    Biba
    Kitty
     
  5. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Hi Cookie,

    ich habe schon lange cP, die mich gelenkmäßig dank passender medikamentöser Einstellung schon seit 1,5 Jahren nicht mehr sonderlich beeinträchtigt. Leider ist mir das "Rheuma-Siebgehirn" trotzdem geblieben, d.h. ich bin irre vergesslich und auch unordentlich geworden, kann mich bei weitem nicht mehr so gut und lange kontenztrieren wie früher - ich fürchte, damit müssen wir einfach leben.

    Ich war nach dem Studium 15 Jahre lang selbständig, musste mein kleines Unternehmen aber vor 6 Jahren wegen zunehmender gesundheitlicher Probleme aufgeben. Das war mir echt sauschwer gefallen. Inzwischen bin ich "nur" noch für Haus und Garten zuständig, außerdem bin ich ehrenamtlich bei der Tiroler Bergwacht tätig. Ich habe keine Rentenansprüche, kein gar nix, weil ich nie eingezahlt hatte. Ich habe einen Schwerbehindertengrad von 70% und bin Pflegegeldempfängerin (österreichische Stufe 3). Egal, wir kommen trotz allem knapp über die Runden.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  6. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    hi,

    tja, wie soll man dir helfen, gute frage, und einige tipps hast du ja
    auch schon bekommen.

    hier sind einige links von liebelein, die zu diesem thema einigen
    zusammengetragen hat, vielleicht hilft es dir, dies durchzulesen:

    alles über das thema schwerbehinderung mit weiterführenden llnks:
    http://www.rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=17464

    bitte gib doch mal das stichwort: erwerbsminderungsrente (eu-rente)
    hier oben unter SUCHE ein. du wirst dazu etliches zum nachlesen finden.

    ich wünsch dir was
    [​IMG] marie
     
  7. Enna

    Enna Neues Mitglied

    Registriert seit:
    4. Januar 2005
    Beiträge:
    13
    Hallo Cookie,
    was die gesundheitlichen Probleme hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Abgeschlagenheit, Dauermüdigkeit, Konzentrationsstörungen und all die Sachen anbelangt, da sind bei mir Einschrämkungen, die schon zum täglichen Leben gehören. Ich arbeite nicht mehr Volltags. Habe meine Wochenarbeitszeit schon vor ein paar Jahren reduziert, wegen den Kindern. Seit Mai bin ich nun auf 30 Wochenstunden runter, weil ich mit meinen gesundheitlichen Problemen einfach nicht mehr kann. Nun musste ich die Reduzierung nicht begründen, weil mit Kind unter 18 Jahren muss der Arbeitsgeber die Reduzierung dulden. Möchte über meine Krankheit nicht mit denen hier reden. Aber manchmal frage ich mich, ob ich mich nicht mal bemühen sollte, bei meiner Ärztin oder Betriebsärztin das Thema anzusprechen. Ehe ich mich umdrehe sind 2 Jahre rum, dann ist die Kleine 18 und dann hängt das vom Wohlwollen des Arbeitgebers ab, mich verkürzt arbeiten zu lassen. Und man weiß doch wie es dann ist, man hat ja nie was gesagt, dann kann es ja nicht so schlimm sein. Du siehst, Arbeitsbelastung ist ein gängiges Thema. Wünsch dir Glück und vielleicht kannst du ja was über die BfA hinkriegen. Der Tip war super. Viele Grüße. Enna
     
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