Kassenpatienten im Krankenhaus

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Nixe, 14. Juli 2005.

  1. Nixe

    Nixe Neues Mitglied

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    Folgendes habe ich gerade erlebt:
    Meine Tochter, 18 Jahre, kommt ins Krankenhaus. Da zuerst die private Zusatzversicherung verbummelt wurde, fiel der Empfang dort wie folgt aus:
    Auf der Station - warten Sie auf dem Flur. Klasse - dort warteten so viele Patienten, das keine Stühle mehr frei waren. Wartezeit so um eine Stunde,
    dann kam eine total unfreundliche Schwester an, die meiner Tochter ihr Zimmer zuwies: 4-Bett-Zimmer, Patienten alle 70 plus.

    Unter Hinweis auf die Zusatzversicherung und die Vereinbarung eines 2-Bett-Zimmers mit passender Zimmergenossin wurden wir von derselben unfreundlichen Schwester nochmal nach unten in die Aufnahme geschickt.

    Dort - nach Klärung der Zusatzversicherung und Unterzeichnung der Verträge:
    sie erhalten kostenlos einen Kopfhörer (sonst 2,50 Euro einmalig)
    sie brauchen für das Telefon keine Grundgebühr zu zahlen (1 Euro pro Tag)
    sie bekommen eine Tageszeitung gratis geliefert
    sie bekommen spezielles Essen
    (über die Speisekarte staune ich - liest sich wie drei Sterne REstaurant und schmeckt auch entsprechend)

    Oben - diesselbe Station, weiter hinten - extra Schwesternzimmer:
    Netter Empfang, ruhige Lage, Zweibettzimmer (allerdings mit 81-jähriger Zimmernachbarin, aber man kann ja nicht alles haben). Offenbar viel weniger
    Patienten die betreut werden, Ärztezimmer in der Nähe, behandelnde Ärzte kommen direkt ins Zimmer.

    Fazit: Es gibt eine zwei-Klassen-Medizin und glücklich ist, wer seine Chance genutzt hat, eine private Zusatzversicherung abzuschliessen, bevor er chronisch krank wurde ...

    Liebe Grüsse von Nixe
     
  2. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hi Nixe,

    auch ich bin nur standardmäßig bei der Tiroler Gebietskrankenkasse versichert und hatte schon vor Jahren keine Chance auf eine Zusatzversicherung. Allein im vorigen Jahr verbrachte ich 20 Wochen in allen möglichen Spitälern. Da war alles dabei: 2-, 3-, 4- und 6-Bett-Zimmer.

    Muss Dir ehrlich sagen, dass mir das alles total wurscht ist. Viel wichtiger ist mir eine gute Betreuung durch die Ärzte und das Pflegepersonal, und diese hatten wir meistens, unabhängig davon, ob wir Otto-Normal-Verbraucher oder privilegierte Patienten waren. Die Vorteile der letzteren waren genau die, die Du auch genannt hast: Tageszeitung, Kaffee und Kuchen am Nachmittag, Speisenauswahl, Zweibett-Zimmer und Vergünstigungen bei Telefon und Fernsehen im Zimmer. Darauf kann ich doch glatt verzichten!

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  3. berlinchen

    berlinchen Aktives Mitglied

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    hallo nixe,

    das kann ich nur bestättigen:(
    letztes jahr waren robert und ich im selben krankenhaus, beide wg rheuma und sogar zum gleichem zeitpunkt...
    ich im 4 bett zimmer, ohne aufenthaltsraum auf der station,wer nachts nicht schlafen konnte,sollte halt schlaftabl. nehmen....
    dort gibt es ein etage nur für Privatpatienten, wo robert gelandet ist.mit 1 großen und 1 kleinen aufenthaltsraum der auch nachts genutzt werden kan.....natürlich nur 1 oder 2 Bettzimmer, internetanschluß auf der station und das personal freundlicher und alles einfach netter aufgemacht.....das die ärztliche betreuung intensiver und effiktiver ist,brauche ich wohl kaum erwähnen...
    werde trotzdem im august dort mich nochmals einrücken...gibt ja leider noch schlimmer krankenhäuser..mit mega kleinen zimmern, santiäreinrichtungen für 6-10 personen auf dem flur usw.....

    liebe grüße
    sabine
     
    #3 14. Juli 2005
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juli 2005
  4. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    habe auch

    schon meine erfahrungen in sachen kassenpatientin machen müssen...und wurscht waren die mir eben nicht.

    da ich mit 10 jahren bereits meine erse hüft-op hatte, wurde bei der zusatzversicherung alles herausgenommen, was nur annähernd damit zu tun hatte...also bewegungsapparat....und da hab ich dann diese zusatzleistung gestrichen......ist doch eh nichts wert.....

    in diesem sinne kann ich allen nur raten....

    schließt eine zusatzversicherung bereits für eure kinder ab...denn man weiß nie....

    aber eins muß man dabei noch schreiben....es kommt mir dabei weniger auf das zweibettzimmer an, denn die liegezeiten sind ja eh nicht mehr so lang wie früher....sondern mehr auf die ärztl.betreuung.....

    liebi
     
  5. Jula

    Jula Der Solling ist groß

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    Am schönen Solling
    Hallo Nixe,
    und bei sowas soll man sich nun wohlfühlen und einigermaßen fit werden,das kanns wohl nicht sein!!Welcher junge Mensch denkt(oder kanns sich leisten) an Zusatzversicherungen?Selbst wir "Älteren" sind ja nicht so toll abgesichert.Meinem Kind gings fast genau so in Köln,da werden sogar Arzttermine nach Privat-oder Zusatzversichert gegeben,ätzend!!
    Empörten Gruß Jula
     
  6. berlinchen

    berlinchen Aktives Mitglied

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    hallo monsti,

    leider habe ich den unterschied bei der ärztlichen betreuung ganz massiv gemerkt...habe um viele untersuchungen kämpfen müssen....alleine die eingangsuntersuchung war ein witz....was auf der privatstation bzw. selbstverständlich war, mußte der kassenpatient sich übel erkämpfen...
    mache dem krankenhaus keinen vorwurf und ärgern tue ich mich eh nichtmehr drüber...ist leider so wie es ist.....


    liebe grüße
    sabine
     
  7. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    ich kenne die frage bei einigen ärzten wie aber auch..

    bei der vergabe von kh-terminen....

    sind sie privat oder gesetzlich versichert *würg*...
    bei dieser frage ging es mir direkt noch nen tacken schlechter....

    alles gute
    liebi

    p.s.:sabine: diese erkenntnis habe ich auch....nicht überall..aber fast...!aber bei dem 2-3 fachen satz...wer kann da schon nein sagen*schrei*...
     
  8. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Krankenhäuser

    Ja seit diese "wirtschaftlicher" arbeiten müssen hat sich vieles verändert.
    Am "wirtschaftlichsten" sind dabei Patienten mit hohem Pflegeaufwand, die rundumversorgt werden müssen weil sie voll gelähmt sind, also nichts alleine können. Vorher wurden sie mit hohem Risiko in diese Situation hinüberoperiert und behandelt, was ohne superteure Technik nicht machbar gewesen wäre. Niemand hat sie gefragt, ob sie das wollen.
    Dann wurde danach auch noch ein Betreuer gestellt der alles entscheidet und Besserung der Situation ist nicht in Aussicht.
    Momentan betreue ich so einen Patienten der in einem Einzelzimmer mit speziellem Bett und pneumatischer Matratze liegt und voll rundumversorgt wird (voll querschnittsgelähmt), medizinisch zumindest - seelisch ist er zerbrochen. Eigentlich will er nicht mehr......ich bin der Einzigste Nichtmediziner den er zu sehen bekommt. Ich kann ihm nicht helfen, außer zu versuchen ein bischen Wärme einzubringen. Ich habe Sorge vor der Frage "hilf mir bitte"......, die irgendwann kommen wird.
    Ich will diese superteuren Behandlungen nicht in Frage stellen, aber doch die Tatsache, daß das Verhältnis zur normalen Behandlung schon lange nicht mehr stimmt.
    Das trotzdem viele Gesundheitseinrichtunge noch bezuschußt werden müssen hat mit Personalaufwand, teuren Geräten und Profilierungsfragen zu tun, dabei meine ich nicht das Personal am Patienten......
    Eigentlich ist viel Geld da, über die Verteilung müßte man sicher streiten. Wenn kassenbezahlte Leistungen vernünftig eingesetzt werden ist sehr wohl eine fachlich gute Behandlung möglich.
    Die Unterschiede zwischen Privatpatient und Kassenpatient, wie hier geschildert zeigen meiner Meinung nach, daß in diesen Fällen was am Verteilungssystem bzw. der Umsetzung der zu erbringenden Leistungen faul ist.
    Die allgemeinen Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen scheinen den Nebeneffekt zu haben daß, medizinische Einrichtungen sich Privatpatienten sichern wollen.
    Dabei wird dort nicht eingespart sondern meist versucht einen besseren Standart als Konkurrenzeinrichtungen haben zu bieten. So groß kann der Unterschied nicht sein, zumal ein Teil der Gelder auch an privat praktizierende Ärzte und nicht die Einrichtung gehen.
    Das sind natürlich nur Gedanken, die man sich macht und ist nicht verallgemeinerungswürdig. Ähnlichkeiten mit dem Deutschen Gesundheitssystem sind rein zufällig........
     
  9. Elke41

    Elke41 Guest

    Ich finde das schrecklich. :(
    Ohne Geld und ohne was EXTRA, ist man bei uns in Deutschland, wirklich ein Mitglied am Rande der Gesellschaft und auch der ärztlichen Versorgung.
     
  10. berlinchen

    berlinchen Aktives Mitglied

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    Berlin
    hallo liebelein,

    bis zu einem gewissen grad bin ich sehr geduldig und verständnisvoll...mir ist auch bewußt das eine arztpraxis und ein krankenhaus ein dienstleistungunternehmen und keinen sozialeeinrichtung ist..
    nur ganz umsonst machen die ärzte das ja auch nicht...ok,sie können nicht mehr das verdienen wie früher...aber welche berufsparte hat keine einsparungen machen müssen.....
    ich will einfach nur menschlich,fair und wenn möglich auch fachlich richtig behandelt werden...und nicht nur als nervender kassenpatient...

    bei meinem hausarzt merke ich absolut nicht,das ich kassenpatient bin....bekomme alles wenn es medi. notwendig ist ohne theater verordenet usw...schade das es nicht mehr so menschliche ärzte gibt....


    liebe grüße
    sabine
     
  11. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    ich habe die erfahrung machen müssen, das ich als kassenpatient in diesem jahr keinen termin mehr beim augenarzt bekommen werde, obwohl ich dort patient in der praxis bin und mich im rhamen des diabetikerprogramms dort vorstellen sollte. diese jahr nicht mehr und für's nächste jahr haben wir noch keine kalender...brech......... oder?
    muss ich mich noch mal woanders kümmern.

    hallo merre, ich wünsche dir, das dich dein patient nicht fragen möge...... und deinem patienten wünsche ich, wenn es denn sein soll, das er von allein und in ruhe gehen kann ....

    liebe grüße
     
  12. shirana

    shirana Auf den Hund gekommen *g*

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    vor dem Wasser, hinter dem Wasser überall Wasser ;
    Ich kenn auch die andere Seite des Patienten daseins.

    Als Schwester auf einer gemischten Station, war ich häufiger auch für die Privaten zuständig.
    Dazu muss ich sagen, dies ist mittlerweile ein paar Jahre her, aber damals konnte man den "Trend " sehr gut fühlen.

    Die Zeit, die ich für die Patienten brauchte, die es wirlich nötig gehabt hätten, die ging drauf, für Privatpatienten die Zeitung zu falten, die Willkommespäckchen ( Handtuch, seife, Waschlappen, Zahnbürste usw.) zu packen.

    Als ich mal dagegen aufmuckte, weil mir die Zeit einfach zu kostbar war, denen abzuziehen, die sie wirklich bräuchten, meinte die PDL einfach nur, wir müssen uns anstrengen, die Privaten sind die die uns am kacken halten. Es muss sich rumsprechen, das wir ihr einen tollen Service anbieten, das viele Private kommen und uns aus dem Miesenloch rauszuholen.

    Ich hatte damals nichts gegen die Privaten, wäre auch eine, wenn ich damals shcon die Versicherung hätte bekommen können, aber damals war ich wohl schon zu krank dazu ( Allergien...usw..)
    Aber leider haben sich vieler derer so benommen, als hätten sie das KH gekauft und uns dazu. DAS hat mich häufig so aufgeregt. Sie haben häufig für jeden Mist geschellt, ( Kissen aufschütteln, obwohl sie fit waren, und dann der kommentar: dafür wäre ich ja da), und diese Zeit ging den Pat. flöten, die es nötig bräuchten.

    Leider wird es wohl immer noch so sein, das die Krankenhausleitungen darauf bestehen, Privatpatienten besser zu behandeln. Kein wunder das so die 2 Klassenschicht entsteht.
    Dabei sollten Private "nur " die Vorteile haben: ein besseres Zimmer, CA Behandlung, von mehr steht eigentlich in den Verträgen eigentlich nicht drin.
    Oder hat einer von euch da stehen, das ihr mit dem Abschluss der Versicherung gleichzeitig ein besseres Essen im KH mitbezahlt?

    Eigentlich doch nicht , dies sind alles Dinge die die KH-Leitung den Privaten gewährt und so die 2 Klassenmedizin mit schürt und das gewaltig.

    So...habe fertisch........Kaffee leer....brauch neuen.

    LG kiki
    ( die aber gerne eine zusatzversicherung gehabt hätte, aber nicht wegen der Willkommenspakete, sondern der "wirklichen" Leistung einer solchen Versicherung)
     
  13. KayC

    KayC Stehauffrauchen

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    Morgen,


    also ich bin auch sehr traurig, das so etwas wie Nixe beschreibt, noch Realität ist. Ich habe die letzten Jahre mehrfach im KH gelegen und habe Ansätze davon auch beobachtet. Alllerdings komme ich in meinem "Stamm-KH" recht gut mit der Speisekarte klar und es gibt max. 3-Bett-Zimmer. :D


    Also das kann ich nicht bestätigen. Ich fühle mich trotz ges. KV. gut versorgt, habe in Krankenhäusern keine Probleme und auch bei Ärzten nicht. Ich werde gut versorgt, anders kann man es nicht sehen. Ausser vielleicht div. Kämpfe wegen Dauerkrankengymnastik, aber Privatpatienten haben es auch nicht immer einfach. Ich fühle mich auch so, also ohne viel Geld, nicht als ein Mitglied am Rande der Gesellschaft. Und habe bis vor einigen Jahren lange Jahre unter dem Existensminimum gelebt. Aber ich habe mich immer als "vollwertig" betrachten lassen. ;)

    Auch wenn mir heute etwas nicht passt, kann ich das meinen Ärzten sagen. Und wenn ich nicht gerade völlig neben der Spur bin, dannn tue ich das auch. Ich kann damit leben, daß ich als Kassenpatient vielleicht ne halbe Stunde länger warten muß. Aber so ist das nunmal.

    Schönen Tag noch

    Katharina
     
  14. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

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    Moin, zu dem Thema hätte ich auch etwas beizusteuern:
    Da mein Mann Beamter ist, gelten wir als Privatpatienten. Konkret sieht das so aus, dass die Beihilfe des Landes Niedersachsen derzeit bei mir 70% aller Kosten übernimmt, bei meinem Mann 50% und bei unserem Sohn, der aufgrund seines Studiums über uns versichert ist, ebenfalls 30%, die jeweiligen Reste mussten wir privat abdecken, für verdammt viel Geld.
    Ich will ja nicht leugnen, dass ich als sog. Privatpatient so manche Vorteile hatte,beim Arzt eher einen Termin bekommen und so, auch ist mir von meiner Rheumatologin mobec verschrieben worden ebenfalls ein Magenschutz, bei meiner Freundin, die bei AOKsens versichert ist, wurde das nicht verschrieben.
    Als ich vor einigen Jahren wegen einer KopfOP im KH war, landete ich im 2-Bett-Zimmer, aber es gab auch keine anderen Zimmer, operiert worden war ich aufgrund der Schwere von Herrn Professor höchstpersönlich. Was zum Nachteil für mich dann war, dass mir bei den morgendlichen Visiten die Stationsärztin grundsätzlich keine Fragen beantwortete sondern immer auf Herrn Professor verwies. Und der Herr Professor kam alle 2 Tage zu unterschiedlichen, überhaupt nicht planbaren Zeiten, so dass ich gezwungen war, auf dem Zimmer herumzuhocken anstatt ums Klinikum zu laufen, um wieder fit zu werden. Konnte ich auch nicht ändern trotz aller liebenswürdigen Meckerei.
    Der Gipfel war allerdings bei einem KH-Aufenthalt unserer ältesten Tochter im zarten Alter von 1 Monat die Rechnung, die wir dann bekamen. Da hat doch der behandelnde Chef der Kinderklinik eine tägliche Visite abgerechnet obwohl ich ihn höchstens 2 mal in den 14 Tagen gesehen habe (ich war ständig bei meiner Tochter in dieser Zeit). Leider scheiterte ein Einspruch an der - auch irgendwie verständlichen Scheu - der Stationsärztin, die wir als Zeugin gebraucht hätten.
    Grundsätzlich kann ich als Privatpatientin im KH aus meiner Erfahrung nur sagen, dass ich bis auf die ärztliche Behandlung keinerlei besondere Vorteile beim Essen usw. hatte.
    Und noch ein Satz zur Zwei-Klassen-Medizin: Die haben wir ja schon recht lange, nicht wahr? Aber jetzt kommt noch die 3-Klassen-Medizin. Wir haben nämlich jetzt in Niedersachsen als Beamtens kaum noch die Möglichkeit, die Uniklinik in Göttingen oder die MHH aufzusuchen, weil ein Teil der Behandlungskosten von der Beihilfe nicht mehr erstattet werden wird, beide Kliniken sind einer Vereinbarung über Kosten o.ä. nicht beigetreten und das bedeutet konkret, wer in die Uniklinik geht oder in die MHH, bleibt auf einem u.U. großen Teil der Behandlungskosten sitzen. Und das find ich persönlich elendig, denn der größte Teil der Beamtenschaft verdient wirklich und wahrhaftig nicht die Welt.
    Und noch etwas, ich frage mich wirklich, warum Privat-Versicherte immer die höheren Gebührensätze zahlen müssen, die ja dann auch brav von den Privatkassen und Beihilfestellen übernommen werden. Sind Privat-Versicherte so besondere Menschen, dass eine Erkältung bei ihnen einen anderen gesundheitlichen Stellenwert hat als eine Erkältung bei einem gesetzlich Versicherten?
    Aber, da werden wir doch mal zynisch, jeder will ja leben und das so gut wie es nur irgendwie geht, ist nur merkwürdig, wie oft man das bei Ärzten in gehobener Positition trifft. Mag ja sein, dass die unter dem wirtschaftlichen Druck der Klinikverwaltung stehen, aber wie soll ein Gesundheitssystem gesunden, wenn für die gleichen Erkrankungen je nach Versichertenstatus unterschiedliche Gebühren berechnet werden?
    Manchmal versteh ich die Welt nicht mehr, eine wieder mal ratlose
    JMCL, die sich mal ihren Frust von der Seele schreiben konnte, danke für Euer Lesen,
     
  15. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    überall
    Guten Morgen,

    also, das Thema ist ja beständig. Allerdings kann ich persönlich überhaupt nichts davon unterschreiben - auch meine Familie nicht.

    Meine Eltern,heute Mama, waren immer privat versichert - 30/70 durch Beihilfe. Ich bin solange ich denken kann "pflichtversichert" und dadurch konnte ich immer die Unterschiede sehen. Ich habe keine gefunden !!

    Wenn ich einen Professor will, mach ich einen Termin und zahle halt die € 130 selber. Wenn ich mit meinem Problem zu einer bestimmten Kapazität will, kann ich das - der eigene HA muss nur die Überweisung direkt machen, also z.B.

    "Prof. Dr. Nobody, Himmelskrankenhaus". Grund: Anstehende Operation des/der........" Und die Kasse zahlt.

    Beispiel: 1999 wurde mir eine TEP (Hüfte li) eingesetzt. Der mich behandelnde Chefarzt war der Meinung, daß aufgrund meines Grundleidens cP alle notwendigen Erfordernisse anstehen und er die OP selbst macht; dadurch automatisch Einweisung auf seine Privatstation - Kasse null Prob.

    Beispiel: 2001 musste mir ein 6 kg Myom mit allem Drumrum entfernt werden. Die anstehende OP war dem Chefarzt, Professor und Klinikleiter, zu riskant für die anderen Docs und er übernahm die OP, damit lag ich automatisch auf seiner Privatstation - Kasse null Prob.

    Beispiel: Medikamente. Hier ist der HA bzw. der Spezi gefragt und seine passende Instrumentierung. Bis heute hat mir meine Kasse jedes Medikament bezahlt und ich bin noch nie als Mensch 2. Klasse irgendwo angekommen.

    Das Essen in den KHs ist ja mittlerweile überall egal besch........; die Stationen sind überall unterbelegt; das ausl. Personal im Putzdienst ist sehr gefällig und die Ärzte stehen oft so unter Druck, daß man sich wundert, daß die überhaupt noch da sind.

    Es ist als Patient wie im Leben draussen: man wird oft so angenommen, wie man sich präsentiert. Ich lasse immer im Raum stehen, daß Ärzte nichts als Dienstleister sind und daher bezahlt werden für ihre Dienstleistung. Sie erbringen keine Gefälligkeiten und sie bräuchten andere Jobs ohne Kranke. Das ist meine fühlbare und auch erkennbare Einstellung allen Ärzten gegenüber.

    Im KH habe ich für meine Eltern auch schon den Mund aufmachen müssen, von wegen : Privatpatient und dann tagelang kein frisches Bett etc. Ne ne, der einzigste Unterschied ist der Herr Professor und wenn der einen vorher mal gesehen hat und weiss, daß man kommt, ist er auch für den normalen Patienten da. Meine Erfahrung.

    Ihr solltet einfach alle mal daran denken, daß ein Arzt und ein Krankenhaus nichts anderes sind, als z.B. eine Autowerkstatt mit Mechaniker und Meister und beide leben davon, daß ich als Kunde komme.

    So, nun aber..................... schönes WE

    Pumpkin
     
  16. Lilly

    Lilly offline

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    da lob ich mir meine versicherung der bediensteten der gem. wien. unsere versicherung hat ein eigenes kh, nennt sich sanatorium. ist mit 2- 4 bettzimmern ausgestattet (aber nur pro station ein 4 bett zimmer). jedes zimmer hat eine eigene dusche mit wc, tv, telefon (gegen geringe gebühr), radio. tageszeitung gibt es gratis. bademantel, hausschuhe, pflegeprodukte (duschgel usw.) besuchszeiten sind rund um die uhr. auswahl aus 4 menues. getränke gratis. freie arztwahl (kann mir meinen priv. doc ins kh mitnehmen, gilt auch bei op´s) super personal. und das alles auf kk kosten, ohne zusatzersicherung. wir zahlen alle in österreich ein *taggeld*. ich zahle im sanatorium ca. 7 € am tag, in anderen öffendlichen kh ca. 9 € pro tag. wozu brauche ich da eine zusatzversicherung? wir zahlen zwar einen höheren kk- beitrag, aber dafür wird uns ja was geboten, und ich bezahle das gerne.
    unser versicherungssystem ist auch anders wie hier in deutschland. wir haben eine pflichtversicherung, dh. wenn ich in der privatwirtschaft zu arbeiten beginne, bin ich automatisch bei der wgkk versichtert. wir können uns unsere versicherungen nicht aussuchen. wenn man bei er gem. wien arbeitet, ist man dann eben bei der kfaw versichert usw. auch die bahn hat eine eigene versicherung.
    im grossem und ganzen bin ich mit unserem sytem sehr zufrieden. ich fühle mich sehr gut versorgt, auch was die medikamente betrifft. werde mit den modernsten mitteln behandelt. zur zeit bin ich rezeptgebührenbefreit (auch keine zuzahlung bei heilbehelfen usw.), da ich eine sehr niedere rente habe, und trotzdem stehen mir all diese leistungen zu.
    priv. pat hat es schon immer gegeben. auch ich habe als krankenschwester priv. pat. betreut. ich muss sagen, dass ich keinen unterschied zwischen den menschen gemacht habe. steht ihnen ja laut versicherung nur eine bessere unterbringung (hotelleistungen) zu. was mich immer gestört hat, dass priv. pat. auch besonders behandelt werden wollen *dafür bezahle ich ja* habe ich tägl. mehrfach gehört. geld verdirbt den charakter :D
     
  17. Trixi

    Trixi (vor)laut

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    Wien
    Hallo,

    offensichtlich scheints in Ö wirklich anders zu sein. Ich bin nur normal KK-versichert - könnte aber über meine Behandlung in div. Kranknhäusern nicht klagen. Es ist mir zwar bewusst, dass Privatpatienten noch ein bißchen "mehr" geniesen, aber wenn ich zB. an das Otto-Wagner-Spital denke, da gibts für jedermann Menüauswahl aus 3 verschiedenen Menüs, 2 bis max. 4-Bett-Zimmer, Pflegeprodukte, Wasser und Tee, Radio kostenlos, Telefon kostenpflichtig (obwohl ich das in der heutigen Handy-Zeit überflüssig finde) etc. An der medizinischen Betreuung hab ich bis jetzt noch keinen einzigen Unterschied gemerkt. Ich musste bisher auch noch nie um div. Untersuchungen kämpfen.

    Diese Entwicklung in Deutschland erschreckt mich aber sehr ...

    lg
    Trixi
     
  18. Lilly

    Lilly offline

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    habe da eine seite gefunden, die den unterschied der leistungen einer pflichtversicherung und der privaten versicherung in österreich aufzeigt.
    ist aber nicht 100 % so. ist auch wieder von kk zu kk verschieden. ich habe, wie gesagt, freie arztwahl, auch wenn ich im kh stationär bin.
    in deutschland ist auch ein anders versicherungssystem: versicherungspflicht freier wahl des versicherungsträgers , in ösiland gibt es nur die pflichtversicherung.

    http://www.tgkk.at/esvapps/page/page.jsp?p_pageid=209&p_menuid=5587&p_id=4
     
    #18 15. Juli 2005
    Zuletzt bearbeitet: 15. Juli 2005
  19. Monsti

    Monsti das Monster

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    Servus alle,

    auch mich stimmt es nachdenklich, was ich aus Deutschland höre. Hoffentlich kriegen wir hier in Österreich nicht auch solche Verhältnisse ... bisher kann ich nämlich wirklich nicht klagen.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  20. Siggi

    Siggi Neues Mitglied

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    Es gibt keinen Unterschied zwischen Privat und Kassenpatienten in der Behandlung. Wer das glaubt, der irrt gewaltig. Natürlich...das andere ist immer erstrebenswert. Bei der Abrechnung allerdings....
    Denkt mal darüber nach. Der Privatpatient darf alle Rechnungen zuerst mal selbst bezahlen, bevor er das Geld zurückbekommt. Baut der Arzt bei der Rechnung Mist, oft nur mit Abzügen.
    In der Apotheke darf der Privatpatient seine Medikamente erst mal selbst bezahlen. Was das bei Enbrel zum Beispiel bedeutet, dürfte wohl klar sein. Das Geld fehlt dann zwei Wochen zum Leben. Ausserdem, man muss es erst mal haben. Nicht jeder privat Versicherte ist ein Bonze und hat ein fettes Guthaben auf dem Konto. So mancher hat nicht mal mehr das...

    gruss - Siggi
     
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