Sommerruh, wie schön bist du! Nachtigallen tragen Ihre weichen süßen Klagen Sich aus dunkeln Lauben zu. Sommerruh, wie schön bist du! Sommerruh, wie schön bist du! Klare Glockenklänge klingen Aus der Lüfte lauen Schwingen Von der mondumblitzten Fluh. Sommerruh, wie schön bist du! Sommerruh, wie schön bist du! Welch ein Leben, himmlisch Weben! Engel durch die Lüfte schweben Ihrer blauen Heimat zu. Sommerruh, wie schön bist du! Christian Konrad Schad (1821-1871)
aber gerne doch, die Idee ist schön Wenn der Sommer sich verkündet, Rosenknospe sich entzündet, Wer mag solches Glück entbehren? Johann Wolfgang von Goethe Warm fühlst du den Sommer im hohen Gras, den Atem der Erde an deinem Herzen. Halme neigen sich – blau spannt sich der Himmel hin – Sonne wirft weiß ihr Licht durch den Raum. – Und zitternd sammeln Halme Schattenstriche auf dein Antlitz – sonnentrunken… © Dr. Carl Peter Fröhling
Das Rosen-Innere Wo ist zu diesem Innen ein Außen? Auf welches Weh legt man solches Linnen? Welche Himmel spiegeln sich drinnen in dem Binnensee dieser offenen Rosen, dieser sorglosen, sieh: wie sie lose im Losen liegen, als könnte nie eine zitternde Hand sie verschütten. Sie können sich selber kaum halten; viele ließen sich überfüllen und fließen über von Innenraum in die Tage, die immer voller und voller sich schließen, bis der ganze Sommer ein Zimmer wird, ein Zimmer in einem Traum. Rainer Maria Rilke
Sommergesang Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben. Schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie dir und mir sich ausgeschmücket haben. Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide; Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an, als Salomonis Seide. Die Lerche schwingt sich in die Luft, das Täublein fleucht aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder; die hochbegabte Nachtigall ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder. Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen, ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen. Paul Gerhardt
Blauer Sommer Ein blauer Sommer glanz- und glutenschwer Geht über Wiesen, Felder, Gärten her. Die Sonnenkrone glüht auf seinen Locken, Sein warmer Atem läutet Blütenglocken. Ein goldnes Band umzieht die blaue Stirne, Schwer aus den Zweigen fällt die reife Frucht Und Sens' und Sichel blitzt auf Flur und Feld, Und rot von Rosen ist die ganze Welt. Karl Busse (1872-1918)
Ging heut morgen übers Feld, Tau noch auf den Gräsern hing; Sprach zu mir der lust'ge Fink: "Ei du! Gelt? Guten Morgen! Ei gelt? Du! Wird's nicht eine schöne Welt? Zink! Zink! Schön und flink! Wie mir doch die Welt gefällt!" Auch die Glockenblum' am Feld Hat mir lustig, guter Ding', Mit den Glöckchen, klinge, kling, Ihren Morgengruß geschellt: "Wird's nicht eine schöne Welt? Kling, kling! Schönes Ding! Wie mir doch die Welt gefällt! Heia!" Und da fing im Sonnenschein Gleich die Welt zu funkeln an; Alles Ton und Farbe gewann Im Sonnenschein! Blum' und Vogel, groß und klein! "Guten Tag, ist's nicht eine schöne Welt? Ei du, gelt? Schöne Welt?" Text und Vertonung: Gustav Mahler (1860-1911)
Ach hätte die Rose Flügel, sie flöge hinüber zu dir, und brächte dir tausend Grüsse, und du wüsstest sie kämen von mir. O konnte die Rose singen, ich sendete sie an dich und sie sänge dir dieses Liedchen, und du dächtest dabei an mich. Sie kann nicht fliegen, nicht singen! Ich bin die Sehnsucht so müd, drum fliege ich selber und bringe dir Gruß und Rose und Lied. R. E. Wegener
Fortuna lächelt, doch sie mag Nur ungern voll beglücken: Schenkt sie uns einen Sommertag, So schenk sie uns auch Mücken Wilhelm Busch
Kein Hälmlein wächst auf Erden, Der Himmel hat's betaut, Und kann kein Blümlein werden, Die Sonne hat's erschaut. Wenn du auch tief beklommen In Waldesnacht allein: Einst wird von Gott dir kommen Dein Tau und Sonnenschein. Dann sproßt, was dir indessen Als Keim im Herzen lag, So ist kein Ding vergessen, Ihm kommt ein Blütentag. Albert Emil Brachvogel (1824-1878)
Im Garten klagt die Nachtigall und hängt das feine Köpfchen nieder, was hilft's dass ich so schöne Lieder und wundersüsse Töne habe - solange ich dies grau Gefieder und der Rose Schöne habe ! Im Blumenbeet die Rose klagt: Wie soll das Leben mir gefallen ? Was hilft's, dass vor den Blumen allen ich Anmut, Duft und Schöne habe - solang ich nicht der Nachtigallen Gesang und süsse Töne habe ! Mirza Schaffy entschied den Streit. Er sprach: "Lasst euer Klagen beide, Du Rose mit dem duft'gen Kleide, du Nachtigall mit deinen Liedern: Vereint zur Lust und Ohrenweide der Menschen, euch in meinen Liedern!" Friedrich Martin von Bodenstedt (1819-1892)
Bienchen, Bienchen, Wiegt sich im Sonnenschein, Spielt um mein Kindelein, Summt dich in Schlummer ein, Süßes Gesicht. Spinnchen, Spinnchen, Flimmert im Sonnenschein, Schlummre mein Kindelein, Spinnt dich in Träume ein, Rühre dich nicht! Tiefedelinchen Schlüpft aus dem Sonnenschein Träume mein Kindelein Haucht dir ein Seelchen ein: Liebe zum Licht. Richard Fedor Leopold Dehmel (1863-1920)
ein Kinderreim aus alten Tagen Liebe, liebe Sonne komm ein bisschen runter lass den Regen oben dann wollen wir dich loben auch sehr nett zu lesen... Karins Leseecke
Lindes Rauschen in den Wipfeln, Vöglein, die ihr fernab fliegt, Bronnen von den stillen Gipfeln, Sagt, wo meine Heimat liegt? Heut im Traum sah ich sie wieder, Und von allen Bergen ging Solches Grüßen zu mir nieder, Daß ich an zu weinen fing. Ach! hier auf den fremden Gipfeln: Menschen, Quellen, Fels und Baum - Wirres Rauschen in den Wipfeln Alles ist mir wie ein Traum! Muntre Vögel in den Wipfeln, Ihr Gesellen dort im Tal, Grüßt mir von den fremden Gipfeln Meine Heimat tausendmal! Josef Karl Benedikt von Eichendorff (1788-1857)
Das schöne beet betracht ich mir im harren, Es ist umzäunt mit purpurn-schwarzem dorne, Drin ragen kelche mit geflecktem sporne Und sammtgefiederte, geneigte farren Und flockenbüschel, wassergrün und rund Und in der mitte glocken, weiss und mild - Von einem odem ist ihr feuchter mund Wie süsse frucht vom himmlischen gefild. Stefan George (1868-1933)
Dämmernd liegt der Sommerabend Über Wald und grünen Wiesen; Goldner Mond, im blauen Himmel, Strahlt herunter; duftig labend. An dem Bache zirpt die Grille, Und es regt sich in dem Wasser; Und der Wandrer hört ein Plätschern Und ein Atmen in der Stille. Dorten, an dem Bach alleine, Badet sich die schöne Elfe; Arm und Nacken, weiß und lieblich, Schimmern in dem Mondenscheine. Heinrich Heine Sommerabend Hitze macht uns schwer zu schaffen keiner findet Ruhe Schlaf die Stadt stöhnt laut vor Schweiß Erschöpfung wir verfluchen dies Schwüle und das Los dieser Nacht © Hans-Christoph Neuert und trotzdem...
Glaube nur Wenn im Sommer der rote Mohn wieder glüht im gelben Korn, wenn des Finken süßer Ton wieder lockt im Hagedorn, wenn es wieder weit und breit feierklar und fruchtstill ist, dann erfüllt sich uns die Zeit, die mit vollen Massen misst. Dann verebbt, was uns bedroht, dann verweht, was uns bedrückt, über dem Schlangenkopf der Not ist das Sonnenschwert gezückt. Glaube nur, es wird geschehn! Wende nicht den Blick zurück! Wenn die Sommerwinde wehn, werden wir in Rosen gehn, und die Sonne lacht uns Glück! Otto Julius Bierbaum (1865-1910)
.. der sommer - er riecht so gut.. er tut so gut er mach alles gut. er ist gegen depressionen.. und bringt dagegen auch noch blumen...
.. hat tausend tiere die verzaubern.. und obst das uns gesundheit bringt... nun lasst uns alle nicht versauern.. erfreut euch wenn ein vogel singt,.
.. sommer weckt in uns den traum alles könnte gehen doch ...wir merken es dann kaum.. wird er wieder vergehen.