Wo kann man Knopflochfinger operieren lassen?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Kadda, 14. Juni 2005.

  1. Kadda

    Kadda die Spaß süchtige

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    wohne in Fulda
    Hallo Leute!
    Ich, Katharina (19), hab seit 10 Jahren Rheuma und mit der Zeit haben sich meine Fingergelenke zu Knopflochfingern "verwandelt" und sehen daher ziemlich verkrüppelt aus. Eigentlich dürfte ich ja nicht klagen, weil ich einen echt lieben Freund hab und mit ihm auch zusammen wohne. Meine Finger sind also nicht eingesteift oder unbrauchbar. Passiv kann ich die Finger noch gerade machen, aber wenn ich es aktiv versuche, dann gehen bleibt im ersten Gelenk immer ein Winkel und die Fingerkuppe zeigen gegen den Himmel. Also quasi eine Knopfloch-Schwanenhals-Deformation...[​IMG] Naja. Ich mich hat es nicht gestört und ich glaube auch, dass es meinem Freund mittlerweile weniger ausmacht, als mir. Allein aus ästhetischen Gründen würde ich sie halt gerne wegmachen lassen (sprich auch "einfach einen (Ehe)ring tragen können"), aber ich hab davon gehört, dass man die Finger dann ganz einsteifen müsste oder dass das Risiko dazu ziemlich hoch sein soll...[​IMG] Das will ich aber natürlich nicht, weil ich sonst meinen Beruf (Kinderkrankenschwester) vergessen kann. Weis jemand über den aktuellen stand Bescheid oder kann mir jemand Infos über Knopflochfinger und so geben? Hab zwar so Quengelschinen aber die können nur verhindern, dass sich die sehnen in den Fingern noch weiter verkürzen... Hab auch schon in der Kerkhoff-Klinik angerufen, aber die operieren nicht. Da müsste ich nur hin kommen und die sagen mir dann, wohin ich gehen soll...

    Ich hoffe mir kann einer von euch helfen! Einfach eMail an bacardi-kadda@web.de schicken, ja?

    Schonmal vielen Dank! [​IMG]
    Kadda
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    hallo,

    ob und wer das operieren kann weiss ich leider nicht. hab als anhang nur ein paar info bisher gefunden die ich mal ziteire aus www.orthinform.de eine finger op ist wohl immer schwierig, die beuge und strecksehnen evtl. auch entzündet durch das rheuma und entsprechend spröde und empfindlich. meine finger haben schwanenhalsförmige deformierungen, da trage ich zeitweise einen entsprechenden ring, damit nicht schlimmer wird. dazu gibts im hilfsmittelforum in den älteren beiträgen info.

    gruss kuki


    zitat ********
    <LI>Windmühlenartige Fehlstellung der Hand in Richtung Elle (der äußere Unterarmknochen) – hervorgerufen von einer Zerstörung des Handgelenks und der Handwurzel (=karpaler Kollaps) und einer Störung des Gleichgewichts zwischen Beuge- und Strecksehnen;
    <LI>90°/90°-Deformität (Fehlstellung) des Daumens – dabei wird die Streckfunktion der Daumenbeugesehne im Daumengrundgelenk aufgehoben, gleichzeitig wird das Daumenendgelenk überstreckt;
    <LI>Teilluxation/Luxation (Ausrenkung) der Grundgelenke der Langfinger zur Hohlhand hin mit relativer Sehnenverlängerung und Kraftverlust beim Faustschluss;
    <LI>Schwanenhalsdeformität – dabei spalten sich die Strecksehnen des Endgelenks der Langfinger über der Rückseite des Gelenks auf, gleiten hinüber auf die Beugeseite und fungieren als Beugesehne des Endgelenks;
    <LI>Knopflochdeformität – die Streckzügel des Mittelgelenks werden aufgrund der Entzündung der Gelenkkapsel auseinander gedrängt, teilweise zerstört und wandern zur Beugeseite; das Mittelgelenk tritt wie ein Knopf durchs Knopfloch durch diesen Sehnenspalt hindurch und wird extrem gebeugt, während das Endgelenk überstreckt wird.

    Medikamentöse Therapie
    Werden Veränderungen der Hand bei rheumatoider Arthritis frühzeitig erkannt, kennt der orthopädische oder internistische Rheumatologe Möglichkeiten, diese medikamentös so zu behandeln, dass die Veränderungen aufgehalten und im Idealfall sogar geheilt werden.

    Anfangs können nicht-steroidale Antirheumatika (das sind Rheumamittel, die kein Kortison enthalten), Basistherapeutika (den Krankheitsverlauf positiv beeinflussende, Abwehrverhalten ändernde Medikamente) und seit neuestem so genannte Biologika vom Spezialisten verordnet werden. Sollten die Entzündungszeichen der rheumatischen Hand – sprich die Schwellung im Handgelenk und in den Grundgelenken und Mittelgelenken der Finger verbessert bzw. zum Abklingen gebracht werden, sind keine operativen Maßnahmen notwendig.

    Als äußerst wirksame Behandlungsmethode bei der Schwellung rheumatischer Gelenke hat sich die intraartikuläre Injektion von Kortison in Kristallform erwiesen. Das heißt, dass das Kortison direkt ins Gelenk gespritzt wird – in Kristallform deshalb, weil das Kortison so eine längere Zeit im Gelenk verweilt. Diese Behandlung kann unter Umständen den Verzicht auf starke, in Tablettenform verabreichte Medikamente ermöglichen.

    Eine weitere Therapieform ist die Radiosynoviorthese (RSO), die intraartikuläre Injektion radioaktiver Substanzen (Radionukleide), die eine Verödung der entzündlichen, übermäßig Erguss-produzierenden Gelenkinnenhaut bewirken und damit die Tendenz der entzündlichen Verdickung und des Ergusses vermindern bzw. stoppen.

    Operative Therapie
    Um diese Handfunktionsstörungen chirurgisch zu verbessern oder eine Verschlimmerung aufzuhalten, sind spezialisierte Rheumaorthopäden bzw. Handchirurgen gefragt. Die wuchernde Synovialis kann operativ aus dem Gelenk oder den Sehnenscheiden entfernt werden, damit sie nicht weiter Knorpel, Knochen und Sehnen zerfrisst. Diese Operation wird als Synovektomie oder Synovialektomie bezeichnet und muss minutiös durchgeführt werden, um nicht die noch erhaltenen Strukturen an der Hand bei der Operation zu verletzen.

    Der Zeitpunkt dieses Eingriffs ist schwierig festzulegen, ideal ist eine Frühsynovektomie, die dann erfolgen sollte, wenn eine Verschlechterung durch Medikamente, Kortisoninjektionen oder Radiosynoviorthese nicht mehr aufzuhalten ist.

    Im Frühstadium kann beim so genannten schnellenden oder schnappenden Finger das Sehnenscheidenfach gespalten werden (Ringbandspaltung). Um Patienten, die an einem Karpaltunnelsyndrom leiden, Erleichterung zu verschaffen, kann eine Entlastungsoperation am Handgelenk durchgeführt werden, bei der das Karpaltunneldach (Ligamentum carpi) durchtrennt wird. Nur noch selten werden so genannte Arthroplastiken ausgeführt, bei denen die zerstörte Gelenkoberfläche mit körpereigenem Gewebe, beispielsweise mit dünner, sehnenartiger Muskelhaut, überzogen wird. Fehlstellungen wie Schwanenhals- und Knopflochdeformität werden durch Sehnenumlagerungen sowie Sehnen- und Bandnähte korrigiert.

    Zerstörte Gelenke an der rheumatischen können teilweise durch Silikonplatzhalter oder technisch aufwendige Handgelenks- oder Fingergelenksprothesen ersetzt werden. Kunstgelenke im Bereich der Hand bekommen aufgrund ihrer Beweglichkeit, die sie gewährleisten müssen, nicht die Stabilität, wie sie beispielsweise für eine Hüftgelenksendoprothese gilt. Wenn das vorrangige Behandlungsziel darin besteht, die Kraft der Hand zu erhalten, ist auch heute noch die Versteifung (Arthrodese) etwa des Handgelenks von größerem Vorteil als eine Prothese.

    Unabhängig von der operativen Therapie muss beim entzündlich rheumatischen Befall der Hand darauf geachtet werden, dass die Beweglichkeit der Finger erhalten bleibt – Krankengymnastik oder Ergotherapie sind ein Muss! Im fortgeschrittenen Stadium wird durch aktive Fingerübungen, aber auch durch passive oder dynamische Orthesen (Finger-Handschienen) den Fehlstellungen der Hand oder Finger entgegengearbeitet, um die geschwächten Bänder und Sehnen anzustützen.

    Dr. Martin Talke
    Klosterstraße 34/35
    13581 Berlin


    bvo 04.04.2005 ​
    *******zitat ende
     
  3. Antje Müller

    Antje Müller Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    99
    Hallo Kadda,

    ich würde mich an deiner Stelle mal von einem Handchirurgen über die Möglichkeiten einer Korrektur deiner Fehlstellungen beraten lassen. Ich kann dir da in Berlin im Immanuel-Krankenhaus den Dr. Lautenbach empfehlen. Bei ihm habe ich vor 2 Jahren eine Gelenkinnenhautentfernung machen lassen und bin sehr zufrieden. Eine Schwanenhalsdeformation an Zeige- und Mittelfinger wurde dabei glei mit verringert und diese beiden Finger wurden auch gleich wieder gerade gerückt. Sie waren mit der Zeit Richtung kleinen Finger abgedriftet.

    Wenn du nicht aus Berlin oder Umgebung bist kannst du dich in der dir am nächsten Rheumaklinik sicher erkundigen, wo der nächste Handchirurg ansässig ist.

    Die Sachen mit dem Ehering solltest du nich so verbissen sehen. Als ich meinen Ehering gekauft habe hat er auf den Ringfinger (rechts) gepasst, beim Abholen habe ich ihn noch eimal probiert und fast nicht wieder ab bekommen, etwa eine Woche vor der Hochzeit hätte der Ring nichtmal auf den linken Ringfinger gepasst. Bis zur Hochzeit gings dann aber wieder und jetzt hat sich mein Rheuma so weit beruhugt, dass der Ehering auf den Mittelfinger passt, vom Ringfinger würde ich ihn verlieren.
    Was ich damit sagen will, wenn du eine Ring kaufst, kauf ihn so, dass er zur Not auch auf eine anderen Finer passen würde.

    Ich wünsche dir alles Gute

    Antje
     
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