Besser sofort Basistherapie? Orthopäde oder Internist?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Liala, 12. Juni 2005.

  1. Liala

    Liala Neues Mitglied

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    8. Juni 2005
    Beiträge:
    220
    Hallo!
    Ich bin noch ziemlich neu hier und ziemlich verunsichert und verwirrt. Ich habe meine Diagnose cP seit einer Woche. Hier noch mal kurz, was bisher war:
    Schmerzen und Steifheit in Händen und Füßen
    -> eigener Verdacht auf Rheuma
    -> Bluttest beim Hausarzt: Rheumafaktor zu hoch
    -> Rheumatologe: Röntgen, Bluttest
    -> Diagnose RA (allerdings (noch?) keine Veränderungen auf Röntgenbild sichtbar)
    -> Cortison + nicht-steroidales Antirheumatika, Kontrolle in 3 Monaten (bei Bedarf früher)
    Ist das "normal", daß ich jetzt praktisch 3 Monate mir selbst überlassen werde und "nur" Cortison und nicht-steroidales Antirheumatika nehme? Es hilft mir zwar, meine Finger sind wieder so gut wie schmerzfrei und die Füße auch viel besser, aber ich bin verunsichert. Ich habe mehrmals gelesen, daß gerade die erste Zeit wichtig ist und man früh mit einer Basistherapie anfangen soll. Wie war das bei Euch?
    Meine Rheumatologe ist Orthopäde, sollte ich vielleicht besser zu einem internistischen Rheumatologen gehen?
    Kennen sich Eurer Erfahrung nach Hausärzte gut genug mit Rheuma aus, um richtig beraten zu können?
    Kann man beim Rheumatologen einen Bericht o.ä. verlangen, den man anderen Ärzten zeigen kann (und auch zur eigenen Info), oder mögen die das nicht?
    Wen kann man denn mal in Ruhe mit Fragen löchern??? Wenn man 2,5 Stunden beim Rheumatologen im Wartezimmer saß (schon froh und dankbar als Kassenpatient überhaupt einen Termin gekriegt zu haben) und dann endlich dran ist und in einem winzigen Behandlungszimmer hockt und weiß, daß noch 10 andere Leute auch schon seit Stunden warten, hat man da ja eigentlich auch keinen Nerv zu, ich jedenfalls nicht.
    Was haltet Ihr von Naturheilverfahren oder so?
    Das reicht wohl erstmal, danke für's Lesen,
    Grüße Liala
     
  2. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

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    Liebe Liala,
    ich kann Dir nur meine eigene "Geschichte" schildern mit der Hoffnung, dass vielleicht damit einige offene Fragen für Dich beantwortet sind:
    Bei mir wurde anfangs - als die ersten Schwellungen am den Handgelenken auftraten - mit Bryonia behandelt, einem homöopathischen Medikament, es half kurzfristig, dann folgte kurzzeitig Diclofenac und Bextra - kurz und gut,nach 1/4 Jahr wurde ich dann an eine internistische Rheumatologin überwiesen. Nach einem weiteren Vierteljahr mit Cortison und Mobec stiegen wir dann in die Basismedikamentation ein. Und es war gut so.
    Für mich persönlich ist meine Rheumatologin die erste Ansprechpartnerin bei Schmerzen, d.h. allerdings nicht, dass ich meinem Hausarzt nicht traue, denn mit ihm bespreche ich die Ergebnisse der notwendigen Blutuntersuchungen, die er vornimmt. Er ist durch die Arztbriefe der Rheumatologin immer über den Stand der Erkrankung und der Medikamentation informiert.
    Zu alternativen Möglichkeiten: Ich komme eigentlich mehr aus der homöopathischen Ecke, bin im konkreten cP-Fall aber davon überzeugt, dass die Homöopathie nur begleitend wirken kann, d.h. unterstützend. Ob es mir gefällt oder nicht, die "Schulmedizin" ist bei mir einfach die einzige Alternative.
    So, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig dabei helfen, dass innere "Chaos" zu lichten, herzliche Grüße,
    JMCL
    PS.: Übrigens, ich bekomm immer eine Kopie des Arztbriefes und für jeden Besuch bei der Rheumatologin mach ich mir einen Fragebogen, den wir dann "abarbeiten". So bin ich wenigstens sicher, dass ich die wichtigen Dinge nicht vergessen. Ansonsten nutz wirklich das Forum hier, hab keine Scheu davor.
     
  3. Annette1

    Annette1 Mitglied

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    Bayern
    Hallo Liala,

    zur Behandlung einer cP sollte man zu einem internistischen Rheumatologen gehen, damit die Krankheit durch eine Basistherapie medikamentös richtig eingestellt wird.

    Am besten besorgst du dir möglichst bald einen Termin bei einem internistischen Rheumatologen, da die Wartezeiten auf einen Termin ca. 3 Monate dauern. Wenn dein Hausarzt anruft und es dringlich macht, kann es vielleicht schneller gehen. Bis zu dieser Zeit hast du zumindest mal Medikamente, die dir die Schmerzen lindern.

    Der Rheumatologe schreibt immer an den Hausarzt einen Arztbrief, damit dieser über die Medikamente, Blutkontrolluntersuchungen usw. informiert ist. So zumindest ist es in meinem Fall. (auch cP, aber dank der Medikamente MTX und Resochin geht es mir recht gut)

    Herzliche Grüße und alles Gute
    Annette
     
    #3 12. Juni 2005
    Zuletzt bearbeitet: 12. Juni 2005
  4. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo liala,



    ganz eindeutig: nein! Dafür sind internistische Rheumatologen zuständig.

    Dass Deine Gelenke noch keine Veränderungen zeigen, ist sehr erfreulich. Damit das auch so bleibt, solltest Du möglichst bald auf ein passendes Basismedikament eingestellt werden. Cortison und NSAR lindern zwar die Schmerzen, verhindern aber nicht die destruktiven Vorgänge in den befallenen Gelenken.

    Wenn ich einen Termin beim Rheumatologen hatte, wird der Arztbericht automatisch sowohl meinem Hausarzt als auch mir zugeschickt.

    Bitte lass Dich möglichst bald zu einem Rheumatologen bzw. in die Rheuma-Ambulanz einer größeren Klinik überweisen, denn die Wartezeiten auf einen Erst-Termin betragen i.d.R. mehrere Monate.

    Liebe Grüße von
    Monsti

    P.S.: Ganz vergessen: Sei herzlich willkommen!
     
  5. Sita

    Sita Mitglied

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    Magenschutz

    Hallo Liala,
    dem Tip mit dem Rheumatologen möchte ich mich auf jeden Fall anschließen. Es ist sicher sinnvoll, sich den Arztbrief jedesmal auch in Kopie schicken zu lassen, evtl. auch eine Kopie deiner (Blut)Untersuchungsergebnisse, die im Brief nur in Kurzfassung erwähnt werden.
    Wenn gleichzeitig Cortison und NSAR eingenommen werden, steigt das Risiko einer Magenblutung stark an. Dafür gibt es einen sogenannten "Magenschutz", meinst Tabletten. Danach solltest du noch fragen bzw. dir einen solchen verschreiben lassen.
    Auf jeden Fall gute Besserung
     
  6. Liala

    Liala Neues Mitglied

    Registriert seit:
    8. Juni 2005
    Beiträge:
    220
    Danke

    Hallo!
    Erstmal vielen lieben Dank für Eure Antworten!!!
    Ich bin echt froh, daß ich hierher gefunden habe (obwohl mein Ortho-Rheumatologe mir eher abgeraten hatte, mich im Internet zu informieren) und Euch mit meinen Fragen und Ängsten nerven kann :)
    Ich drehe ziemlich am Rad und habe eigentlich niemanden, mit dem ich da richtig drüber quatschen kann, ich will meine Umgebung nicht beunruhigen und (unwissendes) Mitleid könnte ich jetzt auch gar nicht vertragen. Ich muß das erstmal mit mir (und Euch) ausmachen.

    Ich habe mir inzwischen einen Termin bei einem internistischen Rheumatologen besorgt (mitte Juli, scheint ja noch schnell zu sein). Ich hoffe, daß ich bis dahin einen Bericht habe (bisher hat der Orthopäde noch nichts verschickt).
    Jetzt habe ich eine neue Frage: Seit ich die NSAR und Cortison nehme (1 Woche), sind die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in den Händen (so gut wie) weg und die Füße sind auch viel besser, nur der eine tut bei längerer Belastung weh (allerdings in der Mitte, wo doch eigentlich gar kein Gelenk ist :confused:) . Heute habe ich was Neues erlebt: Nach einiger Zeit sitzen fingen meine Beine an, sich komisch anzufühlen, irgendwie kribbelig und zu voll/prall, vor allem die Waden und ich hatte das Bedürfnis, sie zu bewegen. Die Knie taten aber nicht weh und waren auch normal beweglich. Ist das auch cP oder kann das eine Cortison-Nebenwirkung sein?
    Vielleicht sollte ich das Cortison schon langsam reduzieren?

    Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht
    Liala
     
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