neues vom eular-kongress für rheuma-kinder

Dieses Thema im Forum "Kinder- und Jugendrheuma" wurde erstellt von eli, 11. Juni 2005.

  1. eli

    eli Neues Mitglied

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    599
    Ort:
    pfalz
    Nachstehende Infos sind gestern über Presseagenturen gelaufen. Vielleicht sind das ja "news" für Eltern von Rheuma-Kindern. Gruß Eli


    Europäischer Rheumakongress: 10.000 Experten tagen in Wien
    Neue Behandlungsmethode für Rheuma-Kinder
    Eine viel versprechende neue Behandlungsoption bei der so genannten systemischen juvenilen chronischen Arthritis (SJCA) präsentierte heute Prof. Patricia Woo (Great Ormond Street Hospital, London, UK) auf dem Jahreskongress der Europäischen Rheumaliga EULAR 2005. Erste Studienergebnisse zeigen, dass die Substanz Tocilizumab die Mobilität betroffener Kinder und Jugendlicher verbessern und fiebersenkend wirken kann.
    SJCA, früher auch das Still-Syndrom genannt, ist die schwerste und gefährlichste Form der juvenilen, also kindlichen, chronischen Arthritis. Sie kann neben den Gelenken auch die inneren Organe erfassen und beginnt meist schon beim Kleinkind. Die Krankheit kündigt sich neben schmerzhaften Gelenkschwellungen durch hohes Fieber an. Sie ist oft mit Lymphknoten-Vergrößerungen, Leber- und Milzschwellung sowie Hautausschlägen verbunden. Bei unzureichender Behandlung können schon nach kurzem Krankheitsverlauf schlimme und nicht mehr zu behebende Langzeitschäden auftreten. In Deutschland leben etwa 30.000 bis 40.000 Kinder und Jugendliche mit einer rheumatischen Erkrankung, etwa fünf Prozent von ihnen leiden an SJCA.
    Prof. Woo und ihr Forschungsteam hatten zunächst herausgefunden, dass ein spezielles Protein, Interleukin 6 (IL-6), für die entzündlichen Prozesse bei SJCA hauptverantwortlich ist. Genau dieses Protein wird von der in Entwicklung befindlichen Substanz Tocilizumab (MRA) blockiert. In einer Sicherheits- und Wirksamkeitsstudie behandelten die Kinderrheumatologen 18 jugendliche Patienten zwischen zwei und 18 Jahren, die auf andere Behandlungsformen nicht ansprachen, mit verschiedenen Dosierungen der neuen Substanz.
    "Wir konnten bei allen Kindern eine signifikante Verbesserung beobachten, ab deutlichsten bei jenen, die mit der höheren Dosierung behandelt wurden", berichtete Prof. Woo in Wien. "Das Fieber ging zurück und die Patienten waren mobiler." Der Nutzen einer Einmaldosierung hielt zwischen zwei und sechs Wochen an, die Behandlung erwies sich, so die britische Forscherin, als sicher. Prof. Woo: "Es ist in dieser Phase sicher noch zu früh, endgültige Schlüsse zu ziehen. Aber es ist sehr ermutigend, dass eine einzige Dosis derart dramatische klinische Verbesserungen hervorrufen kann." Derzeit wird eine große internationale Studie mit SJIA-Patienten vorbereitet, ähnliche Untersuchungen laufen in Japan.
     
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