welches biological?

Dieses Thema im Forum "Biologika und niedermolekulare Wirkstoffe" wurde erstellt von agnesk, 3. Juni 2005.

  1. agnesk

    agnesk registrierte Benutzerin

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    Liebe Leute,

    grüß Euch! Bin neu hier.
    Könnt Ihr mir was raten über Biologicals? Wär total super!

    Mein Rheumatologe hat mir vorgeschlagen, mal eins zu nehmen. Bis jetzt hab ich MTX nebst Vioxx, Arava und Cortison, mit paar Nebenwirkungen (nicht schlimm, aber nervig), bloß geht es mit den Gelenken trotzdem steil bergab.
    Als er von Biologicals zu reden anfing dachte ich zuerst: o je, wohin soll das noch führen, jetzt bin ich 37, und was mach in 10 oder 20 Jahren (oder so)?
    Jetzt hab ich im Internet und in diesem Forum gestöbert, und viele haben ja echt gute Erfahrungen mit den Biologicals!

    Was ich jetzt gern wüßte, bevor ich zum nächsten Termin gehe:
    Welches der Biologicals wird derzeit als erstes verschrieben, bei Leuten, die bisher keins davon hatten? Oder macht das jeder anders? Wonach entscheiden die Rheumatologen, welches sie verschreiben?
    Und welches würdet Ihr mir raten???

    Noch 'ne Frage: Auf http://www.rheuma-online.de/a-z/t/tnf-alpha-inhibitoren-tnf-alpha-blocker.html hab ich gelesen, daß es da einen Unterschied im Tuberkulose-Risiko zwischen den TNF-Blockern gibt, bloß steht da nicht, welches Medikament das kleinere Risiko hat: Weiß das wer?

    Freue mich auf alle Infos, Ratschläge usw.!

    Liebe Grüße
    Agnes
     
  2. Robert

    Robert R-O-süchtiger Freßbär ...

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    Hallo Agnes,

    hinsichtlich des Tuberkulose-Risikos: es wird vorher in jedem Fall ein Test auf Tuberkulose gemacht, so daß ein Ausbruch einer latent vorhandenen Tuberkulose vermieden wird. An sonsten sehe ich kein erhöhtes Risiko, an einer TBC zu erkranken.

    Ich selber habe nach diversen Basistherapien (MTX, MTX+Sulfasalazin, MTX+ Quensyl) Remicade (mit MTX) bekommen, werde allerdings in drei Wochen auf Humira umgestellt, da die Wirkung des Remicade leider nicht ausreichend war.

    An sich war Remicade schon genial, allerdings ließ die Wirkung nach drei Wochen schon nach, so daß trotz Reduzierung des Intervalls auf 4 statt 8 Wochen es nicht zu einer optimalen Wirkung kam ... schade aber auch!

    Eine Empfehlung kann und will ich nicht abgeben, es kommt sicherlich auf den Einzelfall an (wobei nicht nur medizinische Gesichtspunkte eine Rolle spielen, ich sollte z.B. keine Spritzen mir auf Dienstreisen nehmen müssen, von daher sollte das Intervall möglichst lang sein).

    Ich drück Dir in jedem Fall die Daumen, alles Liebe und Gute

    Robert

    P.S.: Ich bin übrigens auch 37 (na ja, so gut wie :)); aber der Gedanke, was in 10 oder 20 Jahren sein solle, den hatte ich noch nicht - ich farge nich eher, was morgen sein wird :D
     
  3. agnesk

    agnesk registrierte Benutzerin

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    Hallo Robert,

    vielen Dank für Deine Antwort!

    >Eine Empfehlung kann und will ich nicht abgeben, es >kommt sicherlich auf den Einzelfall an (wobei nicht nur >medizinische Gesichtspunkte eine Rolle spielen, ich >sollte z.B. keine Spritzen mir auf Dienstreisen nehmen >müssen, von daher sollte das Intervall möglichst lang >sein).
    OK, leuchtet mir ein. Wär für mich glaub ich nicht so das Problem. Mir graust eher vor den Infusionen...
    Mir scheint, heute wird eher Humira als Enbrel verschrieben, kann das sein? In den älteren Forum-Beiträgen war mehr von Enbrel die Rede, aber da war Humira auch grad erst zugelassen oder noch nicht mal.

    >P.S.: Ich bin übrigens auch 37 (na ja, so gut wie :)); >aber der Gedanke, was in 10 oder 20 Jahren sein solle, >den hatte ich noch nicht - ich farge nich eher, was >morgen sein wird :D
    tja... kommt wohl daher, daß es mir mit den Medikamenten an sich so ganz gut geht (keine dollen Schmerzen oder so). Bloß die Gelenke verformen sich halt und so, ohne groß was zu sagen...

    Grüßli!
    Agnes
     
  4. bise

    bise Neues Mitglied

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    Agnes,
    es kommt darauf an, was du noch so zusätzl. an befunden hast. nicht jeder rheumi kann jedes biological vertragen.
    bist du bei keinem mit biologicals erfahrenen doc?
    gruss
    bise
     
  5. agnesk

    agnesk registrierte Benutzerin

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    Hallo Bise,

    dank für Dein mail!

    doch, Erfahrungen haben die (bin in so'ner Uniklinik-Ambulanz).
    Aber man weiß ich ja nicht, nach was die Rheumatologen so entscheiden, wem sie was verschreiben: falls z.B. ein Medi viel billiger ist als ein anderes, könnte das ja 'ne Rolle spielen, auch wenn unsereins das nicht ahnt, oder vielleicht macht er grad eine wissenschaftl. Arbeit über ein Medi und braucht Daten... Drum wollte ich mir gern von anderen Leuten Infos holen, bevor ich zum Termin gehe.

    Die meisten Werte sind bei mir ganz OK, Leukozyten mäßig zu viel, manch anderes ab und zu etwas neben der Norm, aber diese typ. Rheumafaktoren sind irrsinnig hoch, komplett jenseitig gewissermaßen.
    Bei MTX und Arava hatte ich zeitweise viel zu hohe Leberwerte, das hat sich aber immer wieder normalisiert (mit Hilfe von Akupunktur, stellt Euch vor...).

    grüßli
    agnes
     
  6. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    Agnes,
    keine sorge, die biologicals sind alle ungefähr gleich teuer.

    mit den werten bzw. befunden meinte ich, ob du noch andere immunologische befunde hast. ich z.b. dürfte nie remicade nehmen!
    wenn du an einer uni-ambulanz bist, frage doch einmal die docs, ob ne studie gerade läuft . in einer studie wirst du immer sehr gut betreut. was das zeil der studie ist.....
    darüber würde ich mich daher nicht so sorgen.
    gruss
    bise
     
  7. agnesk

    agnesk registrierte Benutzerin

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    Hallo Bise,

    Dank für Dein mail!
    aha, OK.
    glaub nicht, daß ich irgendwelche speziellen immunolog. Befunde hab, wüßte jedenfalls nix davon. - Warum kannst Du kein Remicade nehmen?
    werd ich machen!

    grüßli
    agnes
     
  8. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo agnes,

    eine Empfehlung welches Biological Du nehmen sollst, wird Dir hier keiner geben können und auch nicht dürfen. Die Entscheidung ist einzig und allein von Deinem Arzt zu treffen - natürlich mit Deiner Mitarbeit.
    Wie schon andere geschrieben haben gibt es z.zt. 3 dieser Mittel
    - Enbrel
    - Remicade
    - Humira

    Welches Mittel für Dich das beste ist, hängt u.a. auch von der Art Deiner rheumatischen Erkrankung ab. So ist Humira zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht für die Behandlung von MB zugelassen. Und darf daher z.Zt. für diese Erkrankung nur zu Studienzwecken oder wenn kein anderes Präparat mehr wirkt eingesetzt werden.
    Von den anderen beiden Mittel ist der Patient bei Enbrel am unabhängigsten, da dieses Präparat 2mal-wöchentlich selbst gespritzt wird.
    Remicade wird in Form einer Infusion gegeben. Der normale Abstand zwischen den einzelnen Infusionen (nach der Aufsättigungsphase) beträgt ca. 8-10 Wochen.
    Auch Humira wird vom Patienten selber gespritzt (ich glaube alle 2 Wochen).

    Bei allen Präparaten gilt, dass es nur von Rheumatologen verordnet werden darf (wg. der imensen Kosten). Je nachdem welche Krankenkasse betroffen ist, muss der Arzt diese vorher um Genehmigung dieser Therapie bitten. I.d.R. wird diese Erteilt, wenn der Arzt glaubhaft machen kann, das andere (billigere) Standart-Therapien nicht den erwünschten Erfolg erzielt haben.

    Was auch zu berücksichtigen ist, ist wieBise schon geschrieben hat, das vorhandensein von anderen Erkrankungen: So kann z.B. Enbrel die Leberwerte negativ beeinflussen.
    Selbst wenn Du auf eines der neuen biologischen Mittel eingestellt werden solltest, heißt das nicht, dass Du dem MTX auf Wiedersehen sagen kannst, denn i.d.R. wird MTX gern weitergegeben, da es dazu führen kann, dass die Bildung von Antikörpern (eine Gefahr aller Biologicals) unterbunden werden kann (ich schaffe es noch nichteinmal meinen Rheuma-Doc von einer Reduzierung des MTX von 25 auf 20 mg/s.c. zu überzeugen).

    Wichtig ist auch, dass Du während dieser Therapie regelmäßige Blutkontrollen (auch durch den Hautarzt) gewährleisten kannst. Dieses ist besonders in der Anfangsphase dieser Therapie wichtig, um mögliche negative Einflüsse z.B. auf Leberwerte etc. ausschließen zu können.

    Ich wünsche Dir für Deine zukünftige Therapie alles Gute - und nochmals, wir können Dir hier nur Informationen zu den Mitteln geben, eine Therapieentscheidung musst Du mit Deinem Arzt treffen. Wichtig ist aber, dass Du - und hier hast Du den richtigen Weg eingeschlagen - über möglichst viele Aspekte für und wider einer solchen Medikamententherapie bescheid weißt.
     
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