Hallo liebe Leute, ich bin es mal wieder - die Tochter, die ihrer Mutter versucht zu helfen. Heute war es extrem schwierig. Als ich sie heute morgen anrief, da hat sie schon geweint. Zum Mittag wurde es besser und heute Abend klang ihre Stimme sogar ganz zufrieden. Mensch, das ist gar nicht einfach, einen Menschen aufzumuntern. Ihm irgendwelche tollen Ratschläge zu geben und ihn abzulenken. Meine Mutter steckt gerade in einem tiefen dunklen Loch. Sie sieht kein Fortschritt und ist total Mutlos. Hat zu nichts Lust. Habe versucht, ihr zu erklären, dass sie sich mit irgendetwas ablenken soll, z.B. Tiffany, ein schönes Buch lesen oder so. Da bekomme ich nur zur Antwort "Dazu habe ich aber gar keine Lust". Sie war früher so lebensfroh. Hat gelacht und ist getippelt. Jetzt wo sie cP unter den Fußsohlen hat, ist sie ein völlig anderer Mensch geworden. Sie fährt zwar noch Fahrrad, geht spazieren - aber nur kurze Wege. Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich meine Mutter aus dem Loch ziehen kann? Es fällt mir so schwer, sie leiden zu sehen. Aber sie bemüht sich auch nicht, an was anderes als ihre Krankheit zu denken! Und ich selber kann nur einmal in der Woche zu ihr - bin selber den ganzen Tag berufstätig. Wenn ihr vielleicht einige Leute wißt, die aus Münster kommen und sich hin und wieder treffen, um einfach mal an was anderes zu denken. Das wäre auch schon eine Hilfe. Bin gespannt auf eure Tipps. Denn ich leide auch sehr darunter und muß oft weinen. Auch jetzt stehen mir wieder die Tränen in den Augen.... Liebe Grüße Zauberbär
hi zauberbär! ich finde es wirklich lieb, wie du dich kümmerst und bemühst! und dann auch unter der ganzen geschichte mitleidest. leider ist mir die ganze vorgeschichte nicht gegenwärtig, darum will ich dir nur ganz kurz sagen, am anfang hatte ich auch diese schmerzen unter den füßen, so dass ich keinen schritt gehen konnte. nachdem ich ausreichend cortison bekam, was das weg! vielleicht muss deine mutter erst einen bestimmten punkt erreichen, bis sie bereit ist, etwas zu verändern? wie wäre es denn, wenn sie selbst online ginge? wichtig ist auch, nicht den kontakt nach draussen zu verlieren, vor lauter mutlosigkeit. wenn sie hier lesen könnte, wiewiele menschen es gibt, die den weg geschafft haben, es müsste ihr doch helfen, wieder aushäusig aktiv zu werden. jedenfalls, ich möchte dich ganz lieb trösten und deiner mutter alles gute wünschen! herzlichst marie
hallo zauberbär ich würde auch vorschlagen das deine mutter sich hier anmeldet.denn hier bekommt man viel trost von menschen die wissen wie es einen geht. versuche sie zu übereden dann versuchen wir sie aufzumuntern sei ganz lieb gedrück und getröstet und alles gute für deine mutter. liebe grüße urmel
Lieber Zauberbär Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute. Du machst dir viele Gedanken, aber gib deiner Mum die Chance, ihren Weg von selber zu finden. Es hört sich für dich bestimmt blöd an, aber ich bin auch eine Mum von 4 Kindern und manchmal möchte ich einfach nur "Ich" sein können. Ich kann es nicht richtig beschreiben, was ich meine. Aber vieleicht braucht dein Mum ihre Zeit um ihren Weg zu finden, ganz einfach für sich alleine. Liebe Grüße Glitzerchen -4fache Mama-2fache Oma
Hallo Zauberbär, mein spontaner Vorschlag wäre auch der, dass sich Deine Mutter hier bei rheuma-online anmeldet und selbst etwas tut. Hier sind einige im Alter Deiner Mutter, das wäre also wirklich keine Hürde. Ich finde es super, wie Du Dich um Deine Mutter kümmerst. Bei ihr sind es sicher zwei Dinge: zum einen das Rheuma, das sie offenbar nicht so recht in den Griff bekommt, zum anderen ihre Psyche, die ihr wohl grad einen heftigen Streich spielt. Glaub mir, diese üble Kombination kennen die meisten hier nur zu gut. Aber man kann auch wieder rauskriechen aus dem Loch - das muss Deine Mutter aber selbst wollen. Habe den Eindruck, dass sie das derzeit gar nicht so recht will ... Liebe Grüße von Monsti
Danke für eure lieben Antworten und Tipps. Habe selber schon den Gedanken gehabt, sie hier anzumelden. Mein Freund wir in den nächsten Tagen das Internet bei ihr wieder flott machen. Dann, wenn sie das nächste Mal bei uns ist, zeige ich ihr, wie sie sich anmeldet und wie man hier im Forum umgeht. Ich glaube, dass ist eine gute Idee, so kann sie jederzeit, wenn ihr danach ist mit Gleichgesinnten sprechen und Tipps, Trost und vielleicht auch neue Kontakte knüpfen. Sich hierzu anzmelden, dazu bekomme ich sie - so glaube ich - spielend. Denn sie ist wohl aufgeschlossen zum PC und Internet. Dann wollte ich sie davon überzeugen, eine Anzeige aufzugeben unter dem Motto: Suche Gleichgesinnte für Abwechslung, Trost und Erfahrungsaustausch. Vielleicht finden sich ja in Münster ein paar Frauen oder auch gemischte Gruppe, die sich regelmäßig für "Nichtrheumaaktivitäten" treffen. Ich glaube, dass ist ein guter Anfang. Vielen Dank für eure Tipps. Wünsche Euch allen weiterhin viel Erfolg. Man hört sich bestimmt bald wieder. Liebe Grüße Zauberbär
Auch die schöne Natur hilft...... Zauberbär, halloooooooo! Das, was meine Leidensgenossen Dir geraten haben, das kann ich nur bestätigen. Ich bin auch Mutter und Oma, habe seit 8 Jahren chronische Polyarthritis, einen Magenreflux und einen Reizdarm (Medikamentenunverträglichkeit). Es geht auf und ab. Seit etwa 2 Monaten geht es ziemlich schlecht, die Schmerzen sind fast 24 Std. lang unerträglich. In dieser Zeit habe ich das Rheumaforum von Rheuma-online gefunden und bin sehr froh darüber. Dort kann ich mich informieren, Ratschläge holen, Erfahrungen austauschen oder ganz einfach mal sagen, wie mies ich mich fühle. Das tut sehr gut. Denn: Ich will meine Kinder und Grosskinder nicht belasten. Ich bin mir bewusst, dass ICH den Weg finden muss, Mitleid hilft nichts. Die Zeit mit meiner Familie möchte ich unbeschwert geniessen, d.h; nicht von Krankheit und Schmerzen sprechen. Sonst leiden wir eines Tages alle psychisch und werden deprimiert und das muss nicht sein. Mit meinem Schatz kann ich darüber sprechen, er ist sehr liebe- und verständnisvoll, hilft mir und unterstützt mich, wo er nur kann. Was mir persönlich auch sehr viel gibt und meine Gedanken mit Schönem erfüllt, ist die Natur. Gerade jetzt, im Frühling, ist es so wunderbar, die erwachende Natur zu beobachten. Mir hilft das, mein Schicksal zu akzeptieren, trotzallem versuchen positiv zu bleiben und dankbar zu sein. Dankbar auch, in einem Land leben zu dürfen, wo man auch mit einer chronischen Krankheit ein lebenswertes Leben leben darf. Vielleicht entdeckt Deine Mama das Rheumaforum und die Natur und lernt sich wieder zu freuen................ das wünsche ich ihr und Dir von ganzem Herzen! Alles Liebe und Gute und - lächle mal wieder ! sameta
Hallo Zauberbär, ichkann mich auch nur den anderen anschließen. Toll, wie Du dich um Deine Mutter bemühst. Das allein wird ihr schon sehr gut tun - zu wissen, dass sie nicht allein gelassen wird. Ich bin 37 und habe seit 7 Jahren cP. Ich habe ein ganzes (!) Jahr gebraucht, die Diagnose zuzulassen und mit ihr klarzukommen. Das war ein recht heftiges Jahr mit allen Höhen und Tiefen. Meine Familie hatte es nicht leicht mit mir. Aber keiner hat mich im Stich gelassen, dass hat unheimlich geholfen. Auch ich bin ein lebensfroher Mensch. Ich falle auch in tiefe Löcher, wenns mal nicht so gut geht. Aber bisher habe ich immer wieder herausgefunden. Ich wünsche Deiner Mutter, dass sie auch den Weg aus dem Loch findet und wieder genauso lebenslustig wird. Wenn sie Ihre Krankheit erst angenommen hat, wird sie merken, was alles möglich ist. Ích denke manchmal, dass das Rheuma neue Wege aufzeigt, die wir ohne die Erkrankung nie bemerkt hätten oder gegangen wären. Ich wünsche Euch alles Gute