Kennt sich jemand mit Arava aus?

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Zauberbär, 8. April 2005.

  1. Zauberbär

    Zauberbär Guest

    Hallo ihr Lieben,
    bin neu hier und muß sagen, dass ich selber kein Rheuma habe sondern hier für meine Mutter schreibe. Sie ist 62 Jahre und das Rheuma ist vor gut einem Jahr - nach dem Tod meines Stiefvaters- ausgebrochen. Seitdem wird an ihr mit verschiedenen Medikamenten herumgedoktert ohne das eines so richtig Fortschritte zeigt.
    Die Ärzte wissen nicht genau, was für eine Rheumaart sie hat - entweder glaube ich chronische Polyathritis oder Schuppenflächtenrheuma (hoffe, ich benutze die Begriffe richtig). Vor allem sind ihre Fußgelenke betroffen. Sie kann ganz schlecht laufen. Ein wenig hat sie es in den Knien und Fingern.
    Sie bekommt zur Zeit Sulfalazin. Hat bis vor kurzem Metex genommen. Da sie jedoch das Gefühl hat, dass sie nach jeder Metexspritze schlimmere Schmerzen bekommt, hat der Arzt ihr jetzt Arava verschrieben in 20mg-Dosis. Ganz am Anfang der Krankheit hat sie bereits schon einmal Arava in 10mg genommen, jedoch wurde dann nach sehr kurzer Zeit auf Metex umgestellt. Sie bekam von dem Arava Bluthochdruck und Augenprobleme. Nun soll sie es in der doppelten Dosis nehmen und hat sehr starke Bedenken dabei.
    Sie ist jetzt am Überlegen, ob Sie einfach 10 mg Arava nehmen soll. Dazu muß ich sagen, dass meine Mutter zur Zeit auch bei einem Heilpraktiker in Behandlung ist und sie von dort die Weihrauchtabeltten H15 seit ca. 2 Wochen einnimmt. Desweiteren hat sie in den letzten 4 Tagen eine Schlangengifttherapie bekommen vom Heilpraktiker und sage und schreibe sind ihre Entzündungswerte und Rheumawerte von 60/90 auf 30/50 gesunken.
    Sie ist so verzweifelt, dass sie halt jede Chance nutzt und ausprobiert.

    Kann mir vielleicht jemand sagen, was ich ihr raten kann: Arava in 10 mg oder 20 mg zu nehmen.

    Der Rheumadoc hat zu ihr gesagt, sie solle 20 mg Arava nehmen, da sie ja jetzt das Metex nicht mehr nimmt und ihre Werte so hoch sind. Und in 2 Wochen die Wirkung vom Metex nicht mehr schützt. Aus diesem Grund solle sie die hohe Dosis nehmen. Jedoch wirkt das Arava ja auch erst in 6 Wochen. Sie hätte so oder so 4 Wochen, wo kein Schutz da wäre. Weiterhin sind die Werte ja auch besser geworden.
    Lt. Heilpraktiker hat sie jetzt aber den Schutz durch das Schlangengift und das H15.

    Was kann ich ihr raten? Bitte helft mir und meiner Mutter. Vielleicht hat jemand von Euch auch schon einmal vor so einer Frage gestanden? Oder vielleicht hat jemand von Euch auch Erfahrung mit den Weihrauchtabletten H15 oder dem Schlangengift?

    Würde mich über viele Antworten freuen. Mich werdet ihr demnächst hier öfter sehen. Bin übrigens 28 Jahre und hoffe, meiner Mutter helfen zu können.

    Liebe Grüße
    Zauberbär aus Münster/Westf.
     
  2. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo Zauberbär,

    ich nehme Arava 20 mg seit 14 Monaten. Es ist mein 4. Basismedikament, und ich bin zum ersten Mal richtig zufrieden - nach 5-jähriger Dauereinnahme von Cortison konnte ich vorigen Sommer endlich auf Null schleichen. Normalerweise nehme ich täglich eine 20-mg-Tablette, aber in Phasen, in denen es mir richtig gut geht, nehme ich sie auch mal nur alle 2 Tage. Nach einer sehr großen OP im Spätsommer brauchte ich eine gewisse Zeit auch 30 mg. Ich vertrage das Mittel super, hab keine Nebenwirkungen und bin ohne Schübe. Das muss für Deine Mutter aber nichts bedeuten, denn das gilt nur für mich. Sie muss es ausprobieren und schauen, wie es ihr damit geht. Ich wünsche ihr, dass ihr das Mittel genauso klasse hilft wie mir.

    Deiner Mutter alles Gute und liebe Grüße!
    Monsti
     
  3. Zauberbär

    Zauberbär Guest

    Hallo Monsti,

    danke für die schnelle Antwort. Das ist ja super toll, dass es dir im Moment gut geht. Ich habe zwar kein Rheuma, kann aber mitfühlen, da ich sehe, wie meine Mutter darunter leidet.

    Meinst du also, es könnte nicht schaden, wenn sie es erst einmal mit nur 10 mg Arava versucht?

    Was könnte denn passieren, wenn sie es in der geringeren Dosis nimmt? Sie könnte einen neuen Schub bekommen - aber den könnte sie auch so bekommen. Wenn sie einen neuen Schub bekommt, kann sie ja immer noch auf die höhere Dosis umsteigen, oder? In der Hinsicht kenne ich mich doch nicht so gut aus.

    Gruß Zauberbär
     
  4. bise

    bise Neues Mitglied

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    hallo,
    vor jahren, lang, lang ist es her, habe ich h 15 genommen. es hat im anfang tatsächl. geholfen - so meinte ich, denn die bsg war gesunken. heute weiss ich, dass damals der placebo effekt vorhanden war.
    6 monate lang nahm ich h 15. die entzündungen wurden unerträglich. ich hatte arava bereits verordnet brkommen - und ich hatte angst, es zu nehmen. dann überwand ich mich. ich nahm 100 mg die ersten 3 tage. mir ging es sofort so gut, dass der arzt mir die tabl. wegnehmen musste, ich wollte auch am 4. tag noch 100 mg einwerfen. war ich froh, weniger schmerzen zu haben. ich habe alle medis dem rheumadoc berichtet, er sagte, nur arava und corti, damit man wüsste, worauf evtl. nw zurückgeführt werden könnten.
    versucht es unter doc kontrolle.
    viele grüsse an die aa und den aasee.
    in ms läuten entweder die glocken oder es regnet - wenn beides zutrifft - dann ist es sonntag.
    ein schönes wochenende
    gruss
    bise
     
  5. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Hi Zauberbär,

    wie alle Basismedikamente, wirkt auch Arava nicht auf der Stelle. Diese Mittel sind keine Schmerzmedikamente, die im Akutfall sofort Erleichterung bringen. Im Akutfall greife ich grundsätzlich auf das gute alte Cortison zurück, das bei mir besser wirkt als jedes Schmerzmittel. Natürlich schleiche ich so flott wie möglich wieder aus. Zum Glück war es bei mir seit Beginn der Arava-Therapie nur 2x nötig. Nach 3 Wochen war ich wieder weg vom Cortison. Gleichzeitig habe ich die Dosis von Arava auf 30 mg tgl. erhöht und wieder auf 20 mg reduziert, als die Welt wieder in Ordnung war.

    Deine Mutter sollte auf jeden Fall die ihr vom Doc empfohlene Dosis nehmen. Sie kann, wenn sie für eine Weile keinerlei Beschwerden hat, versuchen, das Arava nur noch alle 2 Tage zu nehmen. Wenn es ihr weiterhin gut geht, macht sie es halt weiter so. Es kann nichts Schlimmes passieren dabei.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  6. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    30. April 2003
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    hallo zauberbär,

    aravadosis hin oder her, ich kann dir nur raten, vertraut dem arzt deiner mutter, der sich sicher gedanken um die dosierung gemacht hat und weiterhin machen wird. ich finde es nicht gut, wenn man in der anfangszeit einer neumedikation mehrere neue dinge gleichzeitig laufen hat .... z.b. zusätzlich heilpraktiker mit 2 neuen medis ... man kann nicht mehr beurteilen welche wirkung oder nebenwirkung von welchem mittel kommt. schwierig. zusätzlich zu einer basistherapie (arava = basismedikament) kann man nach dessen wirkungseintritt immer noch andere lindernde dinge ausprobieren.
    aber natürlich bleibt die vorgehensweise jedem selbst überlassen. auch kann euch hier im grunde wirklich niemand die entscheidung abnehmen, wie deine ma das arava einnimmt. es liegt bei ihr allein.

    ... das kann ein ganz großer trugschluss sein!
    wenn es so einfach wäre, würden hier alle diese mittel nehmen und wären entzündungsfrei.
    zu all diesen mitteln gibt es schon viele meinungsäußerungen. krame mal etwas im forum herum.

    ich denke, ihr solltet eurem arzt vertrauen, habt ihr eure bedenken schon bei ihm vorgetragen?
    egal wie sich deine mutter entscheidet, ich wünsche ihr alles gute und gute besserung.
     
  7. Zauberbär

    Zauberbär Guest

    Hallo Klara,

    es ist ja nicht so, dass meine Mutter nicht auf den Arzt hört. Sie hat ja bereits mehrere Basismedikamente Metex und Sulfalazin nach Verordnung genommen. doch nicht - aber gar nichts - hat Besserung gebracht.
    Da sie mittlerweile so verzweifelt ist, hat sie sich an den Heilpraktiker gewandt. Und ehrlich gesagt, macht der mir einen kompetenteren Eindruck als der Rheumadoc.
    Immerhin muß man ja auch sagen, sind ihre Werte fast um die Hälfte gesunken nach dem Eingriff mit dem Schlangengift. Das muß man ja auch mal sehen. Denn von den Basismedikamenten kann die Wirkung nicht erfolgt sein. Die hat meine Ma ja schon länger genommen.
    Ich weiß nicht, wofür sie sich entschieden hat für 10 oder 20 mg Arava. Auf jeden Fall wird sie es nicht ganz weglassen, was sie auch schon in Erwägung gezogen hat. Davon habe ich ihr abgeraten.

    Danke erst einmal für die Antworten. Schönes Wochenende wünsche ich noch.
    Gruß Zauberbär
     
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