Morgensteifigkeit

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Rubin, 28. April 2002.

  1. Rubin

    Rubin Guest

    Hallo, euch allen,

    vor kurzem hatte ich die Morgensteifigkeit ins Gespräch gebracht. Unter anderem wurde davon berichtet, daß es sehr hilfreich sein kann, die benötigte Cortison-Dosis bereits abends, und nicht wie von den Ärzten verordnet, morgens einzunehmen.

    Meine Morgensteifigkeit besserte sich erst am Nachmittag - trotz regelmäßiger Bewegung wie Gymnastik, schwimmen, Fitneß-Studio etc.

    Inzwischen habe ich den Versuch gestartet, das Cortison bereits abends zu schlucken. Es hat sich für mich als hilfreich erwiesen. Mir geht wesentlich besser!

    Leider weiß ich nicht mehr, wer mir den Cortison-Tipp gegeben hat und wer mich darum gebeten hat, meine Erfahrungen mitzuteilen.

    Deshalb bedanke ich mich an dieser Stelle und hoffe, daß meine Infos die in Frage kommenden Leserinnen/Leser erreicht.

    Ich wünsche allen einen netten Sonntag und hoffe, daß ihr etwas Schönes daraus macht!


    Rubin
     
  2. Ulrike

    Ulrike Guest

    Hallo Rubin,

    tja, wenn man Cortison nimmt, ist das schon Dosis genug. Ich hab es immer so gemacht, dass ich vor dem zubettgehen eine Diclofenac genommen hab, weil ich in der Nacht immer so starke Schmerzen hatte. Das Cortison hab ich dann morgens genommen für den Tag. Leider hat das Cortison bei mir während der Nacht nicht geholfen.
    Du hast wahrscheinlich in der Nacht keine Probleme (Gott sei Dank). Schön, dass es dir damit jetzt besser geht. Liebe Grüße und eine halbwegs schmerzfreie Zeit, Ulrike
     
  3. Uschi

    Uschi Guest

    Hallo, ihr beiden.

    Ja ich habe meine Dosen auch selbst umgestellt - Corti wirkt nicht immer gleich bei jedem zur selben Zeit! Und Diclo nehme ich auch meist vorm Zubettgehen, damit ich morgens "fit" bin.

    Wünsche euch schmerzfreie Zeiten.

    Liebe Grüsse
    Uschi Ch.
     
  4. Werner

    Werner Guest

    Hallo Rubin,
    Du solltest das Kortison nicht abends nehmen, weil sich dann wahrscheinlich die Tätigkeit der Nebenniere verabschiedet.
    Um die Nebenniere zu überlisten, nimmt man das Kortison ja morgens zwischen 6 und 7 Uhr.
    Ich kenne den Beitrag nicht, von dem Du ausgehst, aber im Krankenhaus macht man es manchmal bei einem sehr starkem Schub, daß man zur morgentlichen hohen Dosis eine Woche lang abends auch noch 5 mg gibt. Aber das ist eigentlich ein Ausnahmefall.
    Um die Morgensteifigkeit und die Nachtschmerzen zu verringern, geht man schon dahin, Retardkapseln von einem Diclo Präparat spät abends zu nehmen, die dann nach einigen Stunden anfangen zu wirken und Du somit morgens ein Schmerzmittel im Blutkreislauf hast.
    Leider verschiebt man damit die Nebenwirkungen des Diclos vom Magen in den Darm. Nicht jeder verträgt das und bekommt Blähungen und Bauchschmerzen.
    Ich denke, (und so mache ich es seit längerer Zeit) man nimmt abends einen COX2 Hemmer, der nach ca. 2 Stunden für ca. 17 Stunden wirkt.Damit kannst Du nachts besser schlafen und kommst morgens besser raus. Wenn dann um 7 Uhr noch das Kortison dazu kommt, müsstest Du eigentlich besser zurecht kommen.
    Beim COX2 Hemmer gibt es Celebrex und Vioxx.
    Celebrex wird 2 x täglich eingenommen, Vioxx nur in einer Dosis.
    Hier bietet sich demnach das Vioxx besser an.
    Von den COX2 Hemmern darfst Du allerdings keine Wunder erwarten. Sie wirken nicht so schnell wie Diclo, dafür aber länger und belasten den Magen nur ganz wenig.

    Ich hoffe, ich konnte helfen.

    Alles Gute und viele Grüße

    Werner
     
  5. Britta

    Britta Guest

    Hallo,Rubin!So wie Werner,sehe ich die Geschichte mit der Kortison-Dosis abends nehmen,auch.Man kann das durchaus eine zeitlang machen,nach Rücksprache mit dem Arzt!,und zwar sieht es dann so aus,dass du 3/4 deiner Tagesdosis morgens vor 8 Uhr nimmst und 1/4 dann am Abend.Besser ist es natürlich auf Vioxx oder ähnliches zurückzugreifen,wegen der möglichen Nebennieren-Probleme bei abendlicher Kortison-Einnahme.Wie gesagt würde ich das mit dem Arzt besprechen.
    Schönen Abend,Britta
     
  6. Myrine

    Myrine Guest

    Hallo Rubin!

    Cortison sollte man, wenn einmalig, immer morgens nehmen.

    Wenn öfter dann die höchste Dosis morgens.

    Cortison ist zwar, im Gegensatz zu MTX, ein relativ `harmloses` Mittel, aber eben auch kein Brausepulver. :)

    Vielleicht solltest Du die ganze Sache nochmal mit Deinem Rheumatologen besprechen.

    Ich nehme bei Bedarf zur Nacht Ibuprofen (macht auch müde).

    Diclo habe ich wegen hoher Leberwerte abgesetzt.

    In diesem Sinne wünsche ich ein schmerzarme Woche.

    Myrine
     
  7. Myrine

    Myrine Guest

    Hi Rubin!

    Soweit ich weiß ist Voltaren Resinat ein Retardvoltarenpräparat.

    Ich habe das auch genommen, aber es hat mir nicht geholfen und ich hatte nach längerer Einnahme erhöhte Leberwerte.

    Alzufidine und Voltaren war wohl zu viel für meine Leber.

    Liebe Grüße

    Myrine
     
  8. Melli

    Melli Guest

    Hallo Rubin,

    ich kenne Deine Probleme mit der Morgensteifigkeit und der Schlaflosigkeit zu gut. Von einem befreundeten Endokrinologen, dem die Probleme der Nebenniierenrinde zu gut bekannt sind, bekam ich folgenen Tip:

    Grundsätzlich erfolgt die Kortisonausschüttung morgens zwischen 6 und 8 Uhr. Am Nachmittag, bei den meisten zwischen 17 - und 18 Uhr, wird nochmals eine kleinere Menge davon im Körper ausgeschüttet. Man merkt es daran, daß man nochmals ein kleines "Leistungshoch" bekommt. Daher kann man, wenn es unumgänglich ist, die erste große Dosis früh einnehmen, die zweite (kleinere) am Nachmittag.

    Die Retard-Präparate belasten sehr stark die Leber, in der Regel zeigt sich dies an einem erhöhten Gamma-GT - Wert. Der Verdauungstrakt bekommt auch seinen Teil ab. Günstig ist es bei Schmerzmitteln immer, etwas dazu zu essen, um den Magen zu schonen und die Kapseln zu zerkleinern.

    Ich handhabe es so, daß ich mir das Kortison abends neben das Bett lege, um es morgens sofort parat zu haben. Nach etwa einer halben Stunde beginnt die Wirkung, die größte Steifigkeit läßt nach.

    Liebe Grüße,
    Melli
     
  9. Uschi

    Uschi Guest

    Hallo, alle.

    Interessante Beiträge und mal wieder Beweis, wie unterschiedlich man reagiert. Ich musste, um überhaupt eine Wirkung zu haben, meine gesamte Cortison-Gabe auf die Zeit nach (!) 10 Uhr morgens legen. Wenn ich vorher nehme, kann ich es auch gleich ins Klo werfen - das hat man im Rheumazentrum herausgefunden und damit wiederlegt sich doch die Theorie des "nur morgens" - was hilfts wenns nicht hilft?

    Ich nehme oft spät abends (nach 22 Uhr) noch Cortisone, wenn die Schmerzen auf längere Tage anhalten und meine Nieren sind bis heute (nach 9 Jahren Cortison) top fit und das tägliche Diclofenac hat bei mir auch in den ganzen Jahren nichts negatives bewirkt.

    Thema: Rheuma ist individuell, Medikamente wirken individuell - man muss es einfach raus finden, oder??

    Schönen Tag, eure Uschi Ch.
     
  10. Silvia

    Silvia Guest

    Hallo Leute

    Könnt ihr mir sagen was Voltaren resinat ist? Ich nehme nur abends Voltaren (habe übrigens dabei auch die sehr, sehr lästigen Blähungen). Was ist der Unterschied zwischen den beiden Medi? Wirkt Resinat besser, bzw. länger?
    Zählt eigentlich Voltaren zu den "Hämmern" im NSAR-Bereich? Würdet ihr 100mg täglich als viel einstufen?

    Grüsse
    Silvia
     
  11. Myrine

    Myrine Guest

    Hallo Silvia!

    Voltaren resinat ist wie oben schon erwähnt ein Retardpräparat, d.h. daß es länger wirkt.

    Mir hat Voltaren nur anfangs gut geholfen. Warum es jetzt nicht mehr hilft? Keine Ahnung.
    Als Hammer würde ich Voltaren eigentlich nicht bezeichnen. Es hat wie jedes Mittelchen halt seine Nebenwirkungen. Bei mir wie schon gesagt verschlechterten sich die Lebetwerte.
    Ich habe 150 mg am Tag genommem, was allerdings auch die Höchstdosis ist.

    Zum Thema Werte im allgemeinen würde ich sagen, weil das Thema ja in anderen Beiträgen auch schon angesprochen wurde:

    Die ganzen Mittelchen, die wir so in uns reinschütten (Paracetamol, Ibuprofen, Vioxx, Voltaren, Basismedi etc.)
    sind halt alles keine Brausepulver, sondern Medikamente, die dem Körper langsam schleichend, aber auch akut schaden können.

    Ich führe recht genau Buch darüber wann und in welchen Mengen ich welches Präparat genommen habe. Medikamentenumstellungen bespreche ich mit meinem Hausarzt und im Zweifelsfall lasse ich meine Werte lieber einmal öfter kontrollieren, wenn ich das Gefühl habe, daß irgendetwas nicht stimmt.

    Ich denke, ich werde wohl über die nächsten Jahre nicht ohne die Pharmaindustrie auskommen, möchte meinem Körper allerdings auch so wenig wie möglich damit schaden.


    Liebe Grüße

    Myrine
     
  12. Silvia

    Silvia Guest

    Hallo Myrine

    Danke für deine rasche Antwort. Ich bin leider ein ziemlicher Blindgänger, was die meisten Medikamente betrifft, da ich eine homoöpathische Basistherapie mache.
    In einem Beitrag hier wurde geschrieben, dass Voltaren Resinat nur ca. 8 Std. wirken würde? Heisst das, dass das "normale" Voltaren noch kürzer wirkt?

    Ich nehme nämlich meine Dosis immer abends, komme damit eigentlich auch gut durch die Nacht, habe aber tagsüber doch oft Schmerzen die so kommen und gehen.
    Kann das sein, dass das Voltaren da schon nicht mehr wirkt? Ich dachte eigenlich immer, dass das schon so um die 24h wirken würde.

    Grosses Fragezeichen
    Silvia
     
  13. Sianna

    Sianna Guest

    Cortison und Nebenniere

    Hallo !

    Nur zur Info :

    Das Cortison geht nicht auf die Niere, sondern auf die Nebennieren.
    Das ist ein Bißchen was anderes. Dort in den Nebennieren werden verschiedene Hormone gebildet. U.a. eben auch das Körpereigene Cortison.
    Nach einer Weile stellt sich die Nebenniere darauf ein, daß das Cortison von außen ja schon zugeführt wird und stellt die Eigenproduktion immer mehr ein ! (deshalb darf Cortison auch nie von heute auf morgen abgesetzt werden, und bei größeren Anstrengungn, Ereignissen, braucht der Körper sogar mehr Cortison, als die übliche Dosis, z.B. vor OP`s)
    Deshalb ist es am besten, die Cortisondosis möglichst zwischen 6-8°° morgens zu nehmen, das unterdrückt die Funktion der Nebenniere nicht so sehr, wie zu einem späteren Zeitpunkt.
    Ich bekam bei starken Schüben auch schon mal eine zusätzliche Dosis Cortison abends, aber das sollte, wenn möglich kein Dauerzustand sein.

    Gruß,
    Sianna
     
  14. Myrine

    Myrine Guest

    Re: Cortison und Nebenniere

    Liebe Silvia!

    Die Wirkungsdauer der verschiedenen Medikamente ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

    Der eine kommt mit 50 mg Voltaren über die ganze Nacht, der nächste hat mit 75 mg Voltaren resinat trotzdem Schmerzen.

    Ich habe selbst wenn ich morgens uns abends je 75 mg Voltaren resinat nehme noch Schmerzen.

    Die Verträglichkeit von Medikamenten ist halt auch sehr individuell.

    Liebe Grüße

    Myrine
     
  15. Werner

    Werner Guest

    Re: Voltaren und Voltaren Retard

    Hallo Silvia,
    bei den meisten Menschen wirkt Diclofenac (Voltaren) 4-6 Stunden.
    Die normalen Medikamente, wie Voltaren Dispers, Diclo Dispers oder Diclofenac lösen sich sehr schnell im Magen auf und beginnen meistens schon nach einer halben bis 1 Stunde zu wirken. Entsprechend schnell ist dann die Wirkung weg.
    Man nimmt also ca. alle 6 Stunden eine Dosis, meist 50 mg.
    Die Resinat oder Retard Tabletten sind magenrestistent, lösen sich also nicht im Magen, sondern im Darm auf. Das heißt, der Wirkungseintritt beginnt später und dauert dann etwas länger an, weil diese Tabletten meist 75 mg Wirkstoff haben.
    Man bekommt nun keine Magenschmerzen mehr, die mir eigentlich als Warnhinweis lieber sind, sondern Probleme mit dem Darm. Das kann unter Umständen schlimmer sein, weil man den Darm sehr schlecht untersuchen kann.
    Egal, was man nimmt, immer reichlich Wasser dazu trinken und mindestens 1-2 Zwieback oder sowas.

    Viele Grüße

    Werner
     
  16. Rubin

    Rubin Guest

    Re: Voltaren und Voltaren Retard

    Nebenniere -

    wie macht es sich bemerkbar, ob die Nebenniere cortisongeschädigt
    ist?

    Würde sie ihre normale Funktion wieder aufnehmen, nachdem Cortison nach jahrelanger Einnahme möglicherweise wieder abgesetzt wird? Natürlich in sehr kleinen Schritten "ausgeschlichen" wird?

    Sianna, vieleicht weißt du bzw. weitere Sachkundige eine Antwort?

    Ich danke euch schon einmal im voraus.

    Viele Grüße....

    Rubin
     
  17. Myrine

    Myrine Guest

    Re: Voltaren und Voltaren Retard

    Hallo Rubin!

    Ob die Nebenniere, bzw. die Hormonproduktion, geschädigt ist, kann man an endokrinologischen Untersuchungen sehen.
    Da werden die Hormonspiegel im Blut zu bestimmten Tageszeiten gemessen.

    Aber lassen wir es doch gar nicht so weit kommen.

    Deshalb ist es ja wichtig Cortison auszuschleichen, bzw. jede Medikamentenumstellung mit dem Rheumatologen zu besprechen.


    Myrine
     
  18. Melli

    Melli Guest

    Re: Voltaren und Voltaren Retard

    Hallo Rubin,

    eine Schädigung der Nebennierenrinde durch Kortison bewirkt vor allem eine sogenannte Streßinkontinenz - d.h. man kann überhaupt nicht mehr mit Streß umgehen.

    Weitere akute Symptome sind: Erbrechen, Durchfall, Koliken, Unterzuckerung, Abfall des Leberglykogens, niedriger Blutdruck, Kalziumstoffwechselstörungen, Antriebsarmut, Apathie, Reizbarkeit ...

    Mittels der Blutwerte wird u.a. der Cortisolspiegel bestimmt. Die Messung ergibt sich aus mehreren Blutentnahmen, die über den Tag verteilt angefertigt werden.

    Nach einer Langzeittherapie ist es wichtig, sich in kleinen Dosisreduktionsschritten einer "Erhaltungsdosis" - die je nach Medikament unterschiedlich ist (z.B. 1,0 mg Dexamethason, 7,5 mg bei Prednisolon) - anzunähern. Auch das endgültige Absetzen des Kortisons von der Erhaltungsdosis sollte nicht abrupt erfolgen,
    sondern in minimalen Reduktionsschritten, um die Nebennierenrinde zur Produktion des körpereigenen Cortisols anzuregen.

    Regelmäßige Kontrollen der Blutwerte sind für gute Ärzte in der Reduktionsphase selbstverständlich.

    Viele Grüße, Melli

    PS: Für den, der gern selber nachliest, ein Buchtip: Kaiser/Kley, Cortisontherapie - Cortikoide in Klinik und Praxis, Thieme-Verlag
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden