GdB von ??% bei Scheuermann und Skoliose?

Dieses Thema im Forum "Schwerbehinderung" wurde erstellt von svenn, 22. März 2005.

  1. svenn

    svenn Guest

    Hallo,

    kann mir bitte jemand bei einer Abschätzung helfen, wie hoch der Grad einer (noch zu beantragenden) Schwerbehinderung sein kann in folgendem Fall:

    Ausgeprägter Morbus Scheuermann und Skoliose?

    Ich habe absolut keine Ahnung!

    Bin für jeden Hinweis dankbar! Danke.

    Sven
     
  2. berti

    berti Neues Mitglied

    Registriert seit:
    21. April 2004
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    960
    Ort:
    MK-Kreisstadt (Sauerland, NRW)
    Hallo Svenn,

    Ich habe Scheuermann (vor 36 jahren diagnostiziert).und habe 30% mit dem Zusatz dauerhafte Einschränkung der Bewegungsfähigkeit. Gültigkeit auf Dauer.
     
  3. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
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    669
    Ort:
    Rheinbach
    Hallo Sven,

    die Versorgungsämter sind gehalten, sich an dieser Broschüre zu orientieren http://www.bmgs.bund.de/download/broschueren/K710.pdf (Du brauchst den Adobe Reader oder gehst auf http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/publikationen/p_6.php). Leider halten sie sich meistens nicht daran und solltest Du mit den 20% nicht zufrieden sein (meistens sind es 20%) hast Du die Möglichkeit innerhalb von 4 Wochen einen Widerspruch einzulegen. Ich habe in meinem Widerspruch auf diese Broschüre verwiesen und warte noch auf eine Entscheidung (seit 11/2004). Stell Dich schon mal auf eine längere Wartezeit ein...

    Schöne Ostern
    Jürgen
     
  4. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Berlin
    GdB

    also setz ich mal rein::
    Der GdB-Grad bei angeborenen oder erworbenen Wirbelsäulenschäden (einschl. Bandscheibenschäden, Scheuer- mann- Krankheit, Spondylosthesis, Spinalkanalstenose und dem sog. Postdiskotomiesyndrom) ergibt sich primär aus dem Ausmaß der Bewegungseinschränkung, der Wirbelsäulendeformation und -instabilität sowie aus der Anzahl der betroffenen Wirbelsäulenabschnitte. Instabilität beinhaltet die abnorme Beweglichkeit zweier Wirbel gegeneinander unter physiologischer Belastung und die daraus resultierenden Weichteilveränderungen und Schmerzen. Sog. Wirbelsäulen- syndrome können bei Instabilität und bei Einengung des Spinalkanals oder der Zwischenwirbellöcher auftreten.
    Bei chronisch-rezidivierenden Bandscheibensyndromen sind aussagekräftige anamnestische Daten und klinische Unter- suchungsbefunde über einen ausreichend langen Zeitraum von besonderer Bedeutung für die Bewertung.

    Wirbelsäulenschäden
    ohne Bewegungseinschränkung oder Instabilität 0
    mit geringen funktionellen Auswirkungen (Verformung, rezidivierende oder anhaltende Bewegungseinschränkung oder
    Instabilität geringen Grades, seltene und kurzandauernd auftretende leichte Wirbelsäulensyndrome) 10
    mit mittelgradigen funktionellen Auswirkungen in einem Wirbelsäulenabschnitt (Verformung, häufig rezidivierende oder
    anhaltende Bewegungseinschränkung oder Instabilität mittleren Grades, häufig rezidivierende und Tage andauernde
    Wirbelsäulensyndrome 20 - 40
    mit schweren funktionellen Auswirkungen in einem Wirbelsäulenabschnitt (Verformung, häufig rezidivierende oder anhal-
    tende Bewegungseinschränkung oder Instabilität schweren Grades, häufig rezidivierende und Wochen andauernde
    ausgeprägte Wirbelsäulensyndrome 30
    mit mittelgradigen bis schweren funktionellen Auswirkungen in zwei Wirbelsäulenabschnitten 30 - 40
    mit besonders schweren Auswirkungen (Z.B. Versteifung großer Teile der Wirbelsäule, anhaltende Ruhigstellung durch
    Rumpforthese, die drei Wirbelsäulenabschnitte umfasst - Z.B. Milwaukee-Korsett - schwere Skoliose - ab 70 Grad
    nach Coob) 50 - 70
    bei schwerster Belastungsinsuffizienz bis zur Geh- und Stehunfähigkeit 80 - 100
    Anhaltende Funktionsstörungen infolge von Wurzelkompression mit motorischen Ausfallerscheinungen - oder auch die intermittierenden Störungen bei der Spinalkanalstenose - sowie Auswirkungen auf die inneren Organe (z.B. Atemfunktions- störungen) sind zusätzlich zu berücksichtigen.
    Bei außergewöhnlichen Schmerzsyndromen können auch ohne nachweisbare Ausfallerscheinungen Werte über 30 in Betracht kommen.
    Das neurogene Hinken ist etwas günstiger als vergleichbare Einschränkungen des Gehvermögens bei arteriellen Verschlusserkrankungen zu bewerten.
    Die Skoöliose würde ich da mit einordnen und zwar in der Bedeutung als:
    "Verbiegung der Wirbelsäule mit Verdrehung der einzelnen Wirbelkörper und Versteifung in diesen Abschnitten". Wobei man dann die entsprechenden Funktionsstörungen dazu sehn muß.
    Auch kann die Frage entzündlicher Vorgänge mit einfließen.
    Gruß "merre"
     
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