MTX und Geduld

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Gomera, 6. März 2005.

  1. Gomera

    Gomera Neues Mitglied

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    Heute melde ich mich nach längerer Zeit einmal wieder. Ich habe die Diagnose cP, nehme seit Anfang November MTX (15 mg) und Folsäure. Zusätzlich immer noch Cortison. Alle Versuche, das Cortison auszuschleichen, scheitern bei ca. 5 mg.
    Inzwischen habe ich Apfelbäckchen wie bei einer Reformhausreklame.
    Müsste nicht inzwischen das MTX Wirkung zeigen? Lt. Ärztin tut es das, der CRP-Wert war lange zeit ganz gering. Aber ich führe das auf das Cortison zurück. Solange ich das nehme, gehts gut, nun, bei 4 mg, fangen die Schwellungen im Handgelenk, Fußgelenk und Schmerzen im Schultergelenk und den Hüftgelenken wieder an, der CRP liegt bei 20. Allerdings hatte ich auch einen grippalen Infekt.
    Was tun? Einen anderen Arzt konsultieren? Eine neue Therapie einfordern?
    Früher habt ihr mir Geduld geraten. Gut, aber nun bin ich doch wieder eher traurig und beklommen.
    Gruß Gomera
     
  2. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo Gomera,

    versteh ich gut, dass Deine Geduld so langsam überstrapaziert wird. Eigentlich sollte das Mtx bereits eine deutliche Wirkung zeigen. Anscheinend gehörte ich zu den Glücklichen, bei denen bereits nach zwei Monaten eine spürbare Besserung eingetreten war. Allerdings kam ich auch nicht so recht runter vom Cortison, d.h. ich blieb bei 6,25 mg hängen (1/4 von einer 25-mg-Tablette Prednisolon).

    Jetzt würde ich erst mal die Nachwehen der Erkältung abwarten und dann noch einmal die Entzündungswerte prüfen lassen. Es kann auch sein, dass Deine Gelenke durch den Infekt wieder anfingen zu maulen.

    Normalerweise kann man erst nach etwa 6 Monaten beurteilen, ob eine Basistherapie etwas bringt oder nicht. Evtl. (falls Du Mtx gut verträgst) benötigst Du eine Kombinationstherapie (d.h. Mtx plus einem zweiten Basismedi). Dazu können Dir andere bestimmt mehr sagen.

    Wünsche Dir langen Atem und viel Glück!
    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  3. rheumi67

    rheumi67 Meer u- Strandsüchtig

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    Hallo im Club der ''Wartenden'' :rolleyes:

    Ich nehme seit Anfang 12/04 15 mg MTX + momentan 15 mg Kortison und bei mir tut sich irgendwie nicht viel.
    Ich habe PSA.
    Mein Finger ist immer noch so dick wie zu Anfang der Therapie, Schmerzen sind weitgehends weg, durchs Kortison wohl, Mein Rückenschmerz ist viel besser geworden , aber auch wohl nur durchs Kortison.
    Die CRP- Werte gehen rauf und runter , mal 32 , dann 25 und nun wieder auf 30 trotz Kortison.
    Nun nehme ich ab morgen 20 mg MTX als Spritze(vorher auch )und hoffe auf die große Wirkung.
    Folsäure nehme ich 24 Std. später ein, dies hindert lt. Aussage meines Rheumadocs kaum nennenswert die Wirkung des MTX, soll aber die Nebenwirkungen im Zaum halten.
    Solange das MTX noch nicht richtig wirkt , sagte mein HA mit Absprache meines Rheumadocs , das es keinen Zweck hat , das Kortison weiter runter zu setzen, daher musste ich es ca. 4 Wo. bei 15 mg tägl. belassen, nun darf ich bei höherer MTX-dosis verringern.
    Leider braucht es viel Geduld, ich warte auch noch auf den großen ''Wirkungs-Knall''.

    Ach ja , mein HA sagte mir noch, das der CRP -Wert erst unter 4 gut anzusehen wäre, das ist aber wohl nur geringfügig Laborabhängig .

    LG rheumi67;)


    Bild v. disney.com
     

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  4. kukana

    kukana in memoriam †

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    hi gomera,
    geduld muss bei bei einer langzeitbehandlung mit mtx schon aufbringen. ich konnte erst nach einem halben jahr schmerzmittel herunterfahren und danach cortison reduzieren. machst du das zu schnell und mtx hat nur erst die 3/4 wirkung erreicht dann brauchst du das cortison wohl noch zusätzlich.

    gruss kuki
     
  5. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

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    Gomera, mir geht es momentan nicht anders als Dir und meine Vorgeschichte ist auch nicht viel anders als bei Dir. Seit Januar hatte ich das Gefühl, dass meine Medikamentation vielleicht nicht ausreichend sein könnte, immer mal wieder mit Cortison zwischendurch höher zu gehen, konnte ja auch nicht der Ausweg sein (abgesehen von den entzückenden Nebenwirkungen, von denen Du auch schreibst). Kurz und gut, ich bin also am Freitag zu meiner Ärztin gehumpelt, sie hat mir eine Spritze ins Fussgelenk verpasst. Nach einer kurzen Überlegung, ob ich mir nicht meine 10 mg MTX spritzen sollte, um die Wirksamkeit besser ausnutzen zu können, haben wir uns aber doch dafür entschieden, Arava hinzuzunehmen, also eine Kombinationstherapie anzugehen. Und jetzt geht es mir seelisch besser, ich hab eine Perspektive und Hoffnung. Hoffnung, dass die Schmerzen an manchen Tagen nicht mehr mein Denken und Handeln bestimmen und Hoffnung, beim Cortison endlich mal unter die 10 mg - Linie dauerhaft zu kommen. Ich hoffe, dass Du eine ähnlich gute und kompetente Ärztin bzw. Arzt hast wie ich, lass den Kopf nicht hängen, sei nicht mutlos, es gibt Möglichkeiten,
    herzliche Grüße und frag nach, wenn Du Fragen hast, JMCL
     
  6. campinosallo

    campinosallo wissbegierig

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    Liebe Gomera,

    hab noch ein bisschen Geduld! Ich habe vor genau einem Jahr mit MTX angefangen und erst jetzt das Gefühl, dass es seine volle Wirkung entfaltet! Das kann ich deshalb gut einschätzen, weil ich das Cortison damals schon nach drei Wochen wieder ausgeschlichen und von da an also nur noch auf die MTX-Wirkung gehofft habe.

    Seit drei Wochen nehme ich die Folsäure 24 Stunden nach MTX (statt vorher 48), das scheint die Nebenwirkungen (Übelkeit bereits beim Anblick der Pillen und trotzdem dieses unglaubliche Hungergefühl!) komplett zu eliminieren.

    Vielleicht hat's aber auch gar nix mit der Folsäure zu tun, sondern nur damit, dass der Körper sich erst jetzt so richtig auf das MTX eingestellt hat.

    Also nicht verzagen - vielleicht bist du ja auch ein "MTX-Spätzünder" :) !

    Ich wünsch dir alles Gute!

    c.
     
  7. Brigitta

    Brigitta Neues Mitglied

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    Hallo Gomera,

    immerhin scheinst du schon ohne Schmerzmittel auszukommen (jedenfalls schreibst du nix davon) und von 5 mg Cortison kann ich nur träumen ... auch ich habe cP und nehme seit Anfang November letzten Jahres MTX (10 mg) und bin ganz versessen darauf, endlich Schmerzmittel und Cortison absetzen zu können ...

    Nach ungefähr 4 Wochen MTX gabs erste kleine Fortschritte, dann schien alles zu stagnieren, bis vor ungefähr 14 Tagen - seither häufen sich die guten Tage und ich kann nur hoffen, dass das weiterhin so bleibt. Hatte sogar schon zwei Tage, an denen ich gar keine Schmerzmittel brauchte - ich habe sie schlicht und einfach vergessen zu nehmen :). Ich habe auch schon mehrfach versucht, mit aller Gewalt von den 10 mg Cortison wegzukommen, ist mir aber leider nicht gelungen. Mein Doc meinte dazu, dass ich mir einfach mehr Zeit lassen soll - es wäre jetzt erst mal wichtig, von den Schmerzmitteln wegzukommen, und dann wenns mir dann mal so drei bis vier Wochen am Stück richtig gut geht solle ich den Versuch wagen das Cortison in kleinen Schritten zu reduzieren. Gottseidank vertrage ich - im Gegensatz zu dir - den ganzen Medikamentenkrempel sehr gut (keinerlei Nebenwirkungen) - also versuche ich geduldig zu sein, was mir immer noch schwer fällt.

    Was mir ein bischen dabei hilft: ich achte jetzt mehr auf winzigste Fortschritte, die man gemeinhin als selbstverständlich ansieht und deshalb auch gern übersieht. Z. B. kann ich meine Socken jetzt in 1,5 Minuten anziehen (früher bis zu 4 Minuten), ich kann immer öfter freihändig Treppen raufsteigen (runter leider noch nicht), ich kann Saftflaschen wieder alleine aufschrauben, sogar bislang ungeöffnete usw. usw. Wenn ich genau hinsehe, merke ich an tausend Kleinigkeiten, dass es voran geht - wenn auch nur in klitzekleinen Schritten.

    Hab also Geduld und quäle dich nicht unnütz mit der Cortison-Ausschleicherei - 5 mg sind doch schon mal toll, lass dir nochmal ein paar Wochen Zeit und versuchs dann wieder - auf die paar Tage Apfelbäckchen mehr kommts doch nun wirklich nicht mehr an - oder?

    Brigitta
     
  8. Gomera

    Gomera Neues Mitglied

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    Hallo, vielen Dank für eure guten Wünsche, Empfehlungen und auch Hinweise darauf, dass es mir offensichtlich noch recht gut geht. Es ist schon so. dass ich keine Schmerzmittel nehme, die Schmerzen und Schwellungen waren durch das Kortison fast weg. Vielleicht muss ich doch noch über einen längeren Zeitraum Cortison nehmen, 5 mg scheinen ja nicht sooo schlimm zu sein. Ich werde noch mal mir meiner Ärztin reden. Folsäure nehme ich nach 24 Std, und zwar 5 mg. Lt. Rheumaärztin ist das genug.
    Muss ich eigentlich auch Calcium nehmen? Das sieht sie offensichtlich nicht so wichtig. Ich stoße aber immer wieder drauf. Ich habe nämlich keine Lust auf Osteoporose.
    Nochmals allen Dank für bis bald. Gomera
     
  9. Gomera

    Gomera Neues Mitglied

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    Liebe Brigitta, danke für deine Antwort. Nachdem ich das gelesen habe, fasse ich doch wieder Mut. Mir gehts offensichtlich noch nicht so schlecht.
    Ich werde also deinen Rat annehmen und bei 5 mg Cortison bleiben. Es stimmt, die Apfelbacken kann ich- wenn ich will - übermalen. Aber ich arbeite und bewege mich relativ unproblematisch.
    Dir weiterhin Fortschritte und viel Mut.
    Gomera
     
  10. Gomera

    Gomera Neues Mitglied

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    JMCL
    manchmal denke ich schon, dass es besser wäre, noch eine andere Arztmeinung einzuholen. Aber es gibt offentsichtlich nicht so viele gute Rheumatologen. Wohin gehst du?
    Gruß Gomera
     
  11. elki

    elki Guest

    Hallo Gomera

    ich habe auch rA im Dezember 04 festgestellt. Seit diesem Zeitpunkt nehme ich Coritson und Diclofenac. Mitte Januar habe ich mit der Basis MTX begonnen
    15 mg und nehme 5 mg Cortison. Mein Arzt meinte auch das es anschlägt und die Entzündungwerte runtergehen aber ich merke davon nix. Bzw. schiebe ich die
    Besserungen dem Cortison zu. Aber mein Arzt sagte auch ich solle Geduld haben...........was leider nicht zu meinen guten Eigenschaften gehört.......
    Ich wünsch Dir alles Gute Elki
     
  12. rheumi67

    rheumi67 Meer u- Strandsüchtig

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    Hallo nochmal,

    ich nehme nach 24 Std. Folsäure, allerdings 15 mg ein, schon um die nebenwirkungen abzumildern.
    Calcium + D Braustabletten nehme ich auch tägl. seit Beginn der Therapie ein.
    Die bekomme ich sogar auf Kassenrezept, da die Therapie bei mir über 7,5 mg Korti liegt bzw. ich Folsäureaufnahmehindernde Medis --> MTX einnehme.
    Damit keine Osteoporose erst entsteht.
    Diese Möglichkeit zu verschreiben,kennen leider nicht alle Ärzte,wenn sie nicht auf dem neusesten Stand der Dinge sind, steht in den neuesten Arzneimittel-Richtlinien drin.

    LG rheumi67
     
  13. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

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    Hallo Gomera, meine Rheumatologin ist in Göttingen - und nicht nur ich bin wirklich zufrieden mit ihr. Deshalb habe ich bisher auch keinen Grund gehabt, über Alternativen nachzudenken. Selbstverständlich ist es Dein gutes Recht, noch eine andere Meinung einzuholen, und wenn Du Dich dabei besser fühlst, dann tu es auch ruhig.
    Herzliche Grüße, JMCL

     
  14. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Hallo Gomera,

    bei einer Dosis unterhalb von 7,5 mg Prednisolon wird Dir kein Calcium-/Vit.D-Präparat verschrieben bzw. Du musst es selbst bezahlen. Ich möchte Dir wärmstens empfehlen, regelmäßig ein solches Präparat zu Dir zu nehmen - auch wenn Du es selbst finanzieren musst.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
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