Liebe ROler, nächsten Donnerstag habe ich einen Termin in Potsdam, historisches Gebäude, erster Stock, kein Aufzug. Hat jemand einen Tipp, ob und wie ich mit Rolli da hoch- und wieder runter komme? Das Treppenhaus ist locker 10 Meter breit und es sind mindestens 60 Stufen. Ich und mein Sopur Classic wiegen zusammen ca 65 kg...Leute wären genug da, aber wo und wie packen die an? Einer die Griffe, einer die Fußstützen? Oder 2 Leute an die Seitenteile?? Viele Grüße - Gerlinde
Hallo Linde, meinen Schwiegervater hieven wir immer rückwärts hoch: Rolli ankippen und an den Griffen hochziehen. Das schafft schon ein einziger etwas kräftiger Kerl. Runter geht's genauso, nur dann halt vorwärts. Evtl. unterstützt vorne auch noch jemand. Liebe Grüße von Monsti
hi, so wie monsti es beschreibt hab selbst ich schwaches weib meinen ex mit rolli einige stufen hochgehievt. er wog mit rollstuhl + schwerer tasche ca. 100 kg. aber 60 stufen wären zuviel. frag doch mal nach, ob es da einen lastenaufzug gibt. wir sind oft mit bahn z.b. unterwegs gewesen und kannten mit der zeit diverse katakomben der bahnhöfe. dort gabs versteckt immer einen lastenaufzug, vielleicht in diesem gebäude auch? tragen geh auch. einer fasst an griffen an der andere unterhalb der vorderräder. gruss kuki
Rolli Hallo, mein Rolli war vielseitig verstellbar, somit gab es jede Menge an Gewinde und Schrauben an den Seitenteilen (Lehnen), Fussstützen, Schiebegriffen usw. Insofern solltest du immer drauf achten, dass, wenn jemand dich mit dem Rolli trägt, dieser immer am festen Rahmen angepackt wird - sonst kanns leicht sein, dass sich irgendwo irgendwas öffnet und du saust mit samt dem Rolli nach unten. Meine Begleiter haben immer Monsti's Variante gewählt, ist auf jeden Fall die kräfteschonendste. Alles Gute Trixi
Hallo Gerlinde, etwa das gleiche Gewicht habe ich mit meinem Pflegesohn (knapp 14 J.) samt Rolli zu bewältigen. Einige Stufen schafft man gut so wie Monsti es beschrieben hat. 60 Stufen zu bewältigen ist allerdings eine gewaltige Leistung! Würde man den Rolli samt Fahrer an den Griffen hochziehen, würden diese sich sicherlich lösen (eigene Erfahrung). Ich würde es ablehnen, den Rolli samt Rollifahrer so viele Stufen hochzuwuchten, egal wie viele Helfer dabei sind - ist m.E. einfach zu gefährlich! Müsste ich mit Florian so viele Stufen bewältigen, bräuchte ich mindestens drei Leute. Ich würde aus Sicherheitsgründen Rolli und Rollifahrer auf jeden Fall getrennt transportieren (lassen). Als erstes würden zwei Leute den Jungen jeweils seitlich unterfassen (jeweils ein Helfer fasst mit einem Arm unter die Achsel und unter das Knie) und ihn gemeinsam hochtragen. Der Dritte stützt notfalls. Bei Pausen würde Flo zwischenzeitlich auf die Stufen gesetzt und gestützt (er hat keinerlei Kontrolle über seinen Körper), damit die Helfer sich ausruhen können. Wenn der Aufstieg geschafft ist, wird oben eine Sitzgelegenheit gesucht, einer bleibt, um zu stützen, die anderen beiden holen den Rolli. Das geht am besten, wenn einer das Teil rückwärts gehend an den Handgriffen hochzieht, der zweite könnte notfalls an den Stangen, die die kleinen Lenkräder halten anpacken und mithelfen. Armstützen und Fußstützen sind nicht als Griffpunkte beim Transport geeignet, da sie abbrechen können.
mein vorschlag, wenn es nicht unbedingt sein muss, dass du da oben sitzen musst wg. geräten udgl., wie wäre es, wenn der aufzusuchende zu dir runterkommt? besprechungen kann man auch anderswo machen, gruss bise
hi linde, was ganz anderes: ich weiss ja nicht um welches gebäude es sich handelt und um welchen speziellen termin - aber könntest du nicht ganz einfach darum bitten, dass man deinen termin ins erdgeschoss verlegt? begründung ist ja wohl gegeben, und einen versuch wär es vielleicht wert? alles gute marie
Meine Lieben, Danke schon mal für die Antworten. Termin verlegen ist nicht drin, bin da nur am Rande beteiligt, sollte aber "Nase zeigen". Das mit dem Lastenaufzug werde ich mal prüfen. Denn die Bedenken wg. Gefahr und Materialermüdung habe ich bei diesem Spiel durchaus... Schönen Abend noch und viele Grüße - Gerlinde
Abenteuer Treppenraupe Meine Lieben, heute war der große Tag. Fragen lohnt: es gab zwar keinen Lastenaufzug, aber eine Treppenraupe und einen in der Bedienung geübten Hausmeister. Das Ding hatte ungefähr 1 qm Stellfläche, auf der ich mit Rolli festgezurrt wurde. Darunter verborgen waren unter einer Gummikette so wie beim Panzer mehrere Rädchen. Dann ging es rückwärts die Treppe hoch. Der Hausmeister hat immer wie ein guter Zahnarzt erklärt, was gleich passiert ("So, jetzt kippe ich Sie an", "So, jetzt rumpelt es gleich ein bisschen, keine Angst..."). Das fand ich ziemlich vertrauensbildend. Das Ganze war relativ erschütterungsfrei, und so schwebte ich huldvoll wie Queen Mum die Rathaustreppe hoch...und nachher wieder runter. Runter dann vorwärts, mit Blick in den Abgrund, war aber nicht halb so gruselig, wie ich mir das ausgemalt hatte. Und sicherlich wesentlich sicherer, als sich von - vielleicht ungeübten - Helfern die 60+x Stufen hochwuchten zu lassen... Mit 230 kg ist diese Treppenraupe leider nicht für den Privatgebrauch geeignet, wenn man mal Freunde im 2. Stock besuchen möchte... Viele Grüße - Gerlinde
hi linde, dann waren die ja richtig gut ausgestattet. ich glaube behörden müssen sich wohl auch vermehrt auf behinderte besucher einstellen. gruss kuki
Hallo linde, das klingt ja abenteuerlich - aber klasse das es so gut funktioniert hat. Liebe Grüsse von Hai
Hallo Linde, toll, dass alles geklappt hat. Zum Glück gibt es nahezu immer Lösungen. Wir kennen das dank meines Schwiegervaters. Einmal waren wir mit ihm in Budapest - einer Stadt mit elend hohen Bordsteinkanten und allgemein null Möglichkeiten für Rollifahrer. Aber er hatte damals wirklich alles gesehen, was er sehen wollte. Mit etwas Erfindungsgabe, offensivem Auftreten und Mithilfe anderer ging alles. Vor Jahren hatten wir einen alleinreisenden Rollifahrer aus Australien mitten im Dschungel von Sumatra (!) getroffen, er war u.a. mit dem öffentlichen Bus unterwegs. Der Typ hatte nicht weniger gesehen als wir, die auf zwei gesunden Beinen unterwegs waren. Ich muss allerdings zugeben, dass jener ein sehr offenener und ungewöhnlich selbstverständlich auftretender Typ war. Liebe Grüße von Monsti