Nochmal zu Blutwerten bei cP.... Entschuldigung !

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von tigge1979, 27. Januar 2005.

  1. tigge1979

    tigge1979 Guest

    Entschuldigt, dass ich nochmals ein neues Thema hier eröffne.

    Ich bin grad so aufgeregt !

    Gerade sprach ich mit meinem Hausarzt, der mir Montag Blut abgenommen hat. Er hat die gängigen Labortests machen lassen.

    CRP-Wert (oder so ähnlich) ist nicht erhöht, nur die weissen Blutkörperchen. Er meint, das Blutbild steht im krassen Gegensatz zu meinem Schmerzen. Er würde da keinen Anhaltspunkt für eine rheumatoide Erkrankung sehen.

    Nun habe ich vor Blutabnahme knapp 3 1/2 Wochen lang 100 mg Cortison genommen. Er meint, daher könnten die weissen Blutkörperchen so angestiegen sein.

    Was weiterhin bleibt, sind Steifigkeit der Gelenke, an manchen Tagen grosse Schmerzen, Hitzegefühl in Händen und Füssen und beidseitiger Befall.

    Dann ist es vielleicht doch keine cP ????

    Liebe Grüße
    Manuela
     
  2. tigge1979

    tigge1979 Guest

    Ich habe noch vergessen zu schreiben, dass die Blutsenkung normal ist. Also kann doch gar nichts sein, oder ?

    Die weissen Blutkörperchen sind bei 23.000. Mit diesem Wert kann ich nicht viel anfangen, der Hausarzt meinte nur, dass das Cortison auch die Blutkörperchen nach oben getrieben hätte.

    Wenn ich nun alles zusammenrechne:

    - Geburt meiner Tochter vor drei Jahren
    - kurz danach Schmerzen im linken Handgelenk, Hitzegefühl
    - Behandlung mit Schmerzmittel und Cortison durch meinen Hausarzt
    - Behandlung schlug nach ein paar Tagen schon an

    dieses Mal:

    - Schmerzen in Händen und Füssen seit Beginn des Winters
    (an manchen Tagen unerträgliche Schmerzen, an anderen nur Steifigkeit)
    - die Finger und Füsse sind zeitweise sehr stark geschwollen, heiss, ungelenk
    - ich kann mich manchmal nicht abstützen, weil das Handgelenk so stark schmerzt
    - an anderen Tagen nur Steifigkeit, die sich bis über Mittag hinzieht
    - in Ruhestellung vermehrtes Hitzegefühl und Anschwellung
    - Kälte tut mir sehr gut, besonders an den Fingern (ich kühle viel)

    - seit drei 1/2 Wochen extrem starke Schmerzen in Händen und manchmal auch Füssen
    - an anderen Tagen vermehrte Schwellung nachmittags, besonders in den Füssen

    - Behandlung durch den Hausarzt mit Cortison
    - anfangs drei Tage 50 mg Predni H, wurde dann schnell auf 100 mg erhöht
    - zusätzlich dreimal täglich 50 mg Diclac

    - Überweisung zum Skelettszinti nach zwei Wochen
    - ich nahm also bereits zwei Wochen 100 mg Cortison täglich
    - Skelettszinti unauffällig

    - letztes Wochenende schier unerträgliche Schmerzen, Montags zum Hausarzt
    - Blutentnahme, Überweisung in die Rheumaklinik
    - der Professor der Rheumaklinik untersuchte Hände und Füsse, befragte mich nach dem bisherigen Verlauf und den Behandlungsmethoden
    - ebenfalls nochmal Blutabnahme in der Klinik
    - der Prof meint, zu 80 % sei er sich sicher, dass eine rheumatische Erkrankung vorliegt, da mir bestimmte Griffe wehtun, ich viele Faktoren erfülle (Steifigkeit, Schmerzen, Schwellungen)
    - wobei er meinte, die Schwellungen seien nun nicht so stark ausgeprägt, evtl. durch das Cortison unterdrückt
    - seit Dienstag nehme ich nur noch 20 mg Cortison zu dem Schmerzmittel
    - nun soll ich morgen Mittag nochmals zu ihm
    - er wollte das Blutbild abwarten, befragte mich aber auch nach meinem Beruf, wovor ich am meisten Angst hätte
    - ich erzählte ihm, dass ich am meisten Angst vor Bewegungsunfähigkeit und Schmerzen hätte
    - er meint, man könne mir sehr gut helfen, da ich noch im Anfangsstadium wäre

    - auf der anderen Seite hat er mir doch aber erzählt, dass er sich nur zu 80 % sicher ist, dass es rheumatoide Arthritis ist
    - er zeigte mich anderen Kollegen, um das Frühstadium zu demonstrieren
    - meinte, die Diagnose sei noch nicht gesichert, aber es spricht vieles dafür

    - und nun das Blutergebnis bei meinem Hausarzt:
    - Blutsenkung normal
    - CRP- Wert auch nicht wirklich erhöht
    - dafür 23.000 weisse Blutkörperchen, die aber auch durch das Cortison so angestiegen sein könnten
    - laut Hausarzt halt nichts, was auf eine Rheumaerkrankung hinweisen kann
    - er meint, meine Schmerzen stehen im krassen Gegensatz zu meinen Blutwerten


    Jaja, ich simuliere nur....

    Was haltet ihr davon ? Ich bin gerade so beschwingt, kann gar nicht glauben, dass nach dem Blutergebnis eine Rheumaerkrankung vorliegen kann. Und ich weigere mich zu glauben, dass nur durch das Cortison alles so verfälscht wurde.

    Was haltet ihr von dem Verhalten des Arztes ? Er wird mir morgen doch sicher sagen:

    "Das Blut ist so unauffällig, das ist was anderes. Nehmen Sie mal die und die Tabletten, und dann ist der Spuk bald vorbei."

    Bitte sagt mir eure Meinung.


    Danke, danke, danke von einer momentan ziemlich glücklich beschwingten

    Manuela
     
  3. kukana

    kukana in memoriam †

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    hallo,

    wäre ja wunderbar wenn es denn so kommt.

    aber : es gibt rheumaarten, bei denen zu anfang gar nichts anhand der blutwerte nachweisbar ist. und cortison in der höhe, wie du es genommen hast, verfälscht so ein laborbild schon. d.h. wenn du das weglässt und eine weile später wieder probleme kommen, solltest du labor machen lassen ohne vorher medikamente genommen zu haben. u.U. sagt dann crp und bsg etwas anderes aus.

    ich hofe aber, es ist nicht.

    gruss kuki
     
  4. Karina 0815

    Karina 0815 Guest

    Hallo Manuela,

    so wie du das erzählst, klingt es schon sehr stark nach Rheuma.

    1. Dein Hausarzt ist k e i n Rheumatologe !!!!!!!!!!!!!!!!!!
    (P.S. mein Hausarzt hat auch jahrelang gesagt, mir könne nix fehlen, da
    die Blutwerte normal sind, na ja da könnt ich dir ne Geschichte erzählen.
    Ich will ihn nicht schlecht machen, denn, wenn ich mal 'normal' krank war,
    also Grippe oder was weiß ich, dann hat er mir immer sehr gut geholfen,
    aber was Rheuma betrifft ist er eine NULL.)

    2. 100 mg Prednisolon ist ne ganz schöne Menge, und da ist es auch kein
    Wunder, daß Du so gut wie keine Entzündungszeichen hast.
    Nur mal so zum Vergleich, wir diagnostizierten Rheumis nehmen oft,
    als Erhaltungsdosis neben einer Basistherapie niedrigdosiertes Kortison
    (z.b. 2 mg oder 3mg oder 4mg oder auch 7,5 - 10mg ).

    Wünsch dir gute Besserung, falls es Rheuma sein sollte, dann kann dir
    auch mit der richtigen Medikation geholfen werden. Man muß nur etwas
    Geduld aufbringen.
     
  5. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    30. April 2003
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    Brakel, Kreis Höxter
    Hallo Manuela,

    was erwartet denn Dein Hausarzt, dass das CRP nach 3,5 Wochen mit 100 mg!!!!! Cortison nicht erhöht ist, sollte doch wohl jedem klar sein - oder???? - Außerdem, selbst wenn es ohne Corti-Einnahme nicht oder nur mäßig erhöht ist, heißt dass noch lange nicht, dass da kein Rheuma ist. Es gibt halt Menschen, bei denen man nicht anhand der Blutwerte feststellen kann, dass da irgendwo im Körper eine Entzündung ist (ich gehöre zu diesen Leuten). Glücklicherweis gehört auch mein Hausarzt zu dieser Personengruppe, so dass ich da natürlich auf offene Ohren stoße (außerdem holt er sich auch gern mal einen Rat von mir, wenn er bei anderen Problemen in Sachen Rheuma sieht, aber natürlich keine hochwissenschaftlichen - ich bin ja kein Arzt).
    ich denke, Du solltest ersteinmal sehen, dass Du von den hohen Corti-Dosen runter kommst und Dich gleichzeitig um einen Termin bei einem guten internistischen Rheuma-Doc besorgen (bitte, bitte keinen Orthopäden, die glauben eh nur dass was man im Röntgenbild sieht) - lass doch die Praxis von Deinem HA anrufen, vielleicht geht es dann etwas schneller mit dem Termin.
     
  6. Trixi

    Trixi (vor)laut

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    Wien
    Ich glaubs auch

    Hallo,

    Ich möchte dir hier auf keinen Fall deine momentane Euphorie nehmen, ich finde aber auch, dass dein Gesamtbild sehr nach Rheuma ausschaut und gehe hier mit der Meinung von trombone einher und denke, dass dein Hausarzt kein Rheumadoc ist. Deine Dosis Corti ist nicht zu unterschätzen - bei dieser Dosis führt sich jedes Blutbild wie wild auf.

    Auf der anderen Seite ein Beispiel von mir - mein Blutbild spricht meist das, was mir mein Gefühl selbst auch sagt. Bei meinem letzten großen Schub vor ca. eineinhalb Jahren allerdings, war anhand des Blutbildes überhaupt nichts tragisches zu erkennen - mein subjektives Empfinden allerdings war einfach nur furchtbar und besserte sich deutlich nach einer Änderung der Medikation. Meinem Rheumadoc ist diese Differenz zwischen meinem Befinden und meinem Blutbild noch immer ein Rästel, nachdem aber eine neue Basis perfekt angesprungen ist, scheints ja doch ein Schub gewesen zu sein - und das alles nach sehr langer Rheumaerfahrung. Man ist also nie wirklich gefeit, vor verwirrenden Ergebnissen.

    Ich denke daher, dass du 1. bei diesem Professor bestens aufgehoben bist und 2. ihm vertrauen und seinen Vorschlägen folgen solltest. Das alles klingt ja eigentlich ganz gut und du hast jetzt noch gute Chancen alles vor dem großen "Ausbruch" in den Griff zu kriegen.

    Alles Gute
    Trixi
     
  7. tunichtsoviel

    tunichtsoviel Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Ort:
    Bayern
    Hallo Manuela !

    Was immer es ist :rolleyes: , so Beschwerden in dieser Form habe ich auch gehabt.
    Bei der Rheumadiagnose gibt es ein Problem kein Arzt (außer Rheumadoc.) will sich den Stiefel anziehen und das Kind beim Namen nennen.
    Ich habe ein 3/4 Jahr vor der offizellen Diagnose meinen Orthopäden nach Rheuma gefragt und er hat sich gewunden und rausgeredet
    :"... ich solle mir das nicht einbilden..."!
    Wenn es dir im Moment schlecht geht kann es durchaus an den extrem hohen Kortison gaben liegen,
    wenn die Gaben weniger werden braucht der Körper Zeit sich wieder selbst um die Produktion des körpereigenen Kortis. zu gewöhnen.
    Meine Schübe erkennt/erkannte der Arzt auch nicht immer an den Laborwerten!

    Einen Tip möchte ich dir aber geben,
    wenn deine Gliedmaßen/Gelenke geschwollen sind und du es verträgst frag doch den Hausarzt nach einem starken Entwässerungsmittel ,
    das schafft schnell Erleichterung und das brennen und spannen läßt nach.
    Ich nehme von Zeit zu Zeit ÖDEMASE und mit dem Entwässern lassen auch die Schmerzen nach.
    Falls es bei dir Wasereinlagerungen sind.
    Alles gute
    Yvonne
     
  8. Monsti

    Monsti das Monster

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    30. April 2003
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    am Pillersee in Tirol
    Hallo Manuela,

    außer der cP gibt es auch noch entzündlich-rheumatische Erkrankungen, die symptomatisch mitunter kaum von einer cP zu unterscheiden sind. Dies ist z.B. bei der "cP-ähnlichen Psoriasisarthritis" der Fall, die auch ohne begleitende Schuppenflechte existieren kann. Bei dieser Erkrankung ist besonders in der Anfangsphase im Blut überhaupt nichts erkennbar (außer vielleicht erhöhte ANAs).

    Ein fähiger internistischer Rheumatologe weiß um dieses Problem und wird Dich sicher nicht irgendwie abspeisen.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  9. Cepro

    Cepro Neues Mitglied

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    27. Dezember 2004
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    Nähe Koblenz
    Hallo Manuela,

    es gibt unzählige Krankheiten, die unter die Rubrik "Rheuma" fallen, darunter auch welche, die nicht unbedingt sofort am Blutbild zu erkennen sind!
    Es begann bei dir nach der SChwangerschaft, also unter Hormoneinwirkung u. verschlimmert sich im Winter, wurde mal eine differenziertere Blutuntersuchung gemacht und nach Antikörpern geforscht?? Ich würde mich mit einem "normalen" Blutbild nicht zufrieden geben, ganz wichtig ist eine gesicherte Diagnose, erst dann kann gezielt(!) behandelt werden.
    Wünsche dir alles Gute
    Cepro
     
  10. Bodo

    Bodo (Mittel)alter Hund

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    Augsburg
  11. haesje0307

    haesje0307 Neues Mitglied

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    Hallo Manuela,

    habe eben deinen Bericht gelesen ... finde, dass das ja ein großer Hammer ist.
    Bei mir wurde im April 2000 CP diagnostiziert, aber bisher hat noch kein Medikament geholfen, den Entzündungswert zu drücken. Rheumafaktort hab ich keinen... bei mir wurde die Diagnose ausschließlich aufgrund der damals geschwollenen und dunkelrot verfärbten Gelenke und der Fieberattacken geschlossen. Schmerzen hatte ich ohne Ende. Antibiotika und Penecilin halfen nichts ... erst Cortison brachte eine Besserung.
    Bis jetzt hab ich einiges ausprobiert und wie gesagt, hat nichts geholfen.
    Zur Zeit .. also bei der letzten Blutabnahme am Mittwoch, 19.01.2005, hatte ich einen Entzündungswert von 68,5 (Normal wäre 0 bis 5).
    Was bei mir allerdings auch noch untypisch ist, dass ich keine Morgensteifigkeit habe ... mein Rheumatologe weiß da anscheinend auch nicht so recht, was er nun tun soll.
    Also nach deinen Schilderungen klingt das auch alles nach CP ... was natürlich untypisch ist, dass der CRP-Wert nicht hoch ist. Aber bei der Cortisondosis eigentlich kein Wunder ... meiner Meinung nach.
    Ich mußte das zum Glück nicht immer nehmen, wobei ich irgenwann drauf drängte es abzusetzen, wenn ich so viel andre Tabletten einnehmen soll.

    Kannst du nicht evtl. den Arzt wechseln???
    Und vor allen Dingen, suche dir einen Rheumatologen .. Fachärzte haben mehr Ahnung als Hausärzte.
    Drück dir jedenfalls die Daumen, dass du so schnell wie möglich geholfen bekommst.

    Gruß Tanja
     
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