Bruchlandung oder hätt ich bloß nichts gesagt

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Hai, 12. Dezember 2004.

  1. Hai

    Hai Aktives Mitglied

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    Hallo Leute,

    ich wollte vor kurzem meinem Chef beweisen, das ich mein Geld zu recht verdiene. Ein Kollege hat bei mir einige Sachen nachgefragt. Dabei habe ich bemerkt, das das Projekt für den Kollege etwas ist wo er zeitlich überfordert war und mir Spaß macht und ich ähnliche Aufgaben schon recht gut hinbekommen habe.

    Also habe ich mit meinem Chef und dem Kollegen gesprochen und ihm etwas mehr geholfen als es nötig gewesen wäre. Mit meinen Unterlagen ist der Kollege dann zum Kunden gegangen. Beim zweiten Treffen hat der Kollege und mein Chef sich dann ausgedacht, das es doch sinvoller wäre, wenn ich zum Meeting gehe. Alles Gut und schön nur der Kunde sitzt in ca. 150 km Entfernung. Da ich nur halbtags arbeite und zwei kleine Kinder habe, bin ich die Strecke mit ziemlich ungutem Gefühl (da ich solche Strecken seit 10 Jahren nicht mehr bewältigt habe) mit dem PKW gefahren um möglichst unabhängig und schnell wieder zuhause zu sein.

    Ab dem nächsten Tag hat sich der Rücken für die nächsten 2 Wochen etwas beschwert - Puh doch einigermaßen gut gegangen. Was auf dem Boden liegt kann ja da auch liegenbleiben und glühende Ellbogen von Lenkrad festhalten kann man ja kühlen.

    Dann kam letzte Woche das dritte Treffen an einem anderen Ort - nochmal 30 km mehr. Also bin ich um 6 Uhr morgens mit dem Zug gefahren und war abends um 19.30 wieder daheim.

    Am nächsten Morgen konnte ich vor Rückenschmerzen nicht mehr gerade stehen. Zwei geschwollene Kniee, Schmerzen in der Schulter, in den Füßen, in den Handgelenken, die Ellbogen glühen ja schon seit 2 Wochen ...also alles Sch.... !

    Hätte ich meinem Chef sagen sollen - hinfahren kann ich nicht ! Das klingt so nach Arbeitsverweigerung.

    Da ich anderen Kolleginen schon angedeutet habe, das ich Angst vor diesen Ausflügen hatte, macht es jetzt natürlich auch keinen guten Eindruck, sich gleich am nächsten Tag krank zu melden.

    Den Kommentar meines Doc´s fand ich auch sehr hilfreich - Da ich vorher schon Bedenken hatte, konnte es nur schief gehen - na toll, ich glaub eher ich weiß was ich kann und was nicht. Ich bin jetzt bis mitte nächster Woche krankgeschrieben, eventuell auch noch länger - das traue ich mich gar nicht bei der Arbeit zu erzählen, da ich das Projekt ja übernommen habe und dort auch ziemlicher Zeitdruck herrscht (was mir aber durchaus lieb wäre - wenn ich könnte !).

    Ich dachte ich könnte noch einigermaßen mithalten. Ich konnte die letzten Nächte vor Schmerzen kaum Schlafen und bin fix und fertig - Ich wieß nicht ob ich wütend oder traurig sein sollte -- Scheiß Rheuma !

    So jetzt muß ich mich ersteinmal wieder erholen bevor meine drei Männer vom Familienausflug (ohne Mutter) zurückkommen.

    Danke, das ich mich ein wenig bei Euch ausheulen kann.

    liebe Grüsse von Hai
     
  2. bise

    bise Neues Mitglied

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    Hai,
    ich hoffe, du hast daraus gelernt.
    mir ist es damals ähnlich ergangen. wenn man krank ist, muss man vieles bedenken. da können dann manchmal projekte durch die lappen gehen, die man tatsächlich besser könnte - doch nicht übernehmen darf, weil die belastungen zu gross wird.
    und hat dein chef keine fahrbereitschaft? oder: warum hast du kein bequemes taxi genommen? (das der chef bzw. der kunde zu zahlen hätte).
    als halbtags tätige, hast du doch überstunden gemacht, kannst du die nicht mit der krankmeldung verrechnen?
    gruss
    bise
     
  3. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    hallo hai,

    ich wünsch dir erst einmal gute besserung und eine truhe voller eisbeutel.

    ja, so ist das menschenkind halt ... und das rheumakranke scheinbar insbesondere .... man möchte gern, es kribbelt einen, man kann ja auch ....denkt man zumindest. das die quittung auf dem fuße folgt ....das weis man eigentlich, aber wer von uns will sich das denn schon gern vorher eingestehen??? .. du hast geträumt, das du es schaffst, aber die praxis hat dich belehrt, das du es unter normalen geschäftsbedingungen nicht schaffst.
    dafür kannst du selbst nichts, denn du bist krank ...... auch wenn man das gern einmal vergessen möchte. .....träum ..... :rolleyes:

    wenn du solch ein projekt besser umsetzen kannst, als deine gesunden kollegen, dann wäre herauszufinden, inwieweit dein chef dich in zukunft dabei unterstützen kann und möchte. bringst du ihm soviel punkte
    <--- nicht gut formuliert, bitte nicht böse sein----- , das er sich um arbeitsbedingungen für dich bemüht, die dir solche wege ersparen oder zumindest erleichtern können?

    ich wünsche dir, das er anerkennt, wie du dich für ihn ins zeug gelegt hast und sicher auch weiter legen würdest, wenn du könntest. dies mußt du ihm begreiflich machen. er sollte merken, das die ursache der krankschreibung nicht eine geistige überforderung durch das projekt ist, sondern, das es dich einfach innerhalb des projektes durch die entfernungen aus den schuhen gehauen hat. ... in der zeit von internet und konferenzschaltung hätte man den termin vielleicht auch anders erledigen können? ... er sollte merken, das er nicht unschuldig an deinem krankenschein ist ...... zumindest, wenn er weis, das du schlecht reisen kannst.
    naja, ich denke, du verstehst, was ich meine.

    ich wünsche dir, das du bald wieder auf dem damm bist.
     
  4. Hai

    Hai Aktives Mitglied

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    Ihr habt ja recht

    Hallo Ihr Lieben,

    einerseits habt Ihr ja recht nur auf der anderen Seite ist es auch nicht so einfach wie es scheint.

    Ich habe vor kurzem schon mal einen Wink mit dem Zaunpfahl bekommen, das ich mich ein wenig verstecke. In den letzten 4 Jahren war ich schon so oft krank, ich habe langsam Angst meine Arbeit zu verlieren.

    Laut Aktenlage vom Versorgungsamt hab ich doch bloß ein paar kleine Wehwehchen die man mit Medi´s gut im Griff hat und bin ansonsten voll belastbar und einsatzfähig. Wieso sollte dann meine Firma Rücksicht auf mich nehmen ?

    Ich glaub ich sollte einsehen, das ich langsam zu nichts mehr zu gebrauchen bin. Als Arbeitnehmerin nicht zu gebrauchen, als Hausfrau nicht, als Mutter und Ehefrau auch nicht. Ich bin ne nervige Patientin, die Bestellbücher durcheinanderbringt und auch noch über Nebenwirkungen von Medi´s jammert.

    Ich glaub ich suche mir ein kleines Mauseloch in dem ich untertauche und so schnell nicht wieder rauskomme.


    liebe grüsse vom Hai der nicht mehr beißen mag
     
  5. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    Liebe Hai,

    es ist halt leider so, daß chronische Krankheiten auslaugen und das merkt man genau dann, wenn man seinen Einsatz bringen will. Auch ich habe es mühsam gelernt, diese Grenzen nicht mehr zu überschreiten - nicht einfach.
    Als ich nach meinem Superschub und der Hüft-OP aus der Rente ausstieg und bei der Telekom arbeiten ging: Schicht, Auskunft, gute Arbeit - aber die Uhrzeiten, der Stress der 10 Tage Arbeiten, 2 Tage frei - nach 17 Monaten wurde ich immer wieder krank. Burnout. Ende nach 2 Jahren - Kankenschein, dann wieder Rente.

    Davor, also vorm Schub, habe ich beim E-Werk gearbeitet, 7 - 16 Uhr - Bus, Bahn, laufen. Nach 3 Monaten begannen die Symptome - dann wurde ich krank. Dann kam der Schub.

    Heute weiss ich, daß ich als chronisch Kranke mit cP vor allem eins brauche:
    Ruhe, Gelassenheit, Rückzugsgebiete, Frohsinn und die Fähigkeit, alle 9 grade sein zu lassen. Seit dem geht es, habe damit sogar bislang die heftigen Tiefschläge des Lebens aus 2004 verarbeitet und plane jetzt wieder zu arbeiten, aber zuhause !! Am Telefon !! Zu meinen Zeiten !! Mit meinem Lebensrythmus !!

    Alles andere bringt nichts. Ich habe gelernt, NEIN auch zu mir zu sagen !!!!!

    Du hast Familie, Kinder, die dich brauchen. Du brauchst dich auch. Denk mal drüber nach.

    In diesem Sinne - frohe Adventstage

    Pumpkin
     
  6. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    @Hai

    Guten Morgen liebe Hai,

    Mooooment...also dazu muß ich nun doch meinen Senf beigeben.

    1. Bist Du NICHT nicht zu gebrauchen (doppelte Verneinung = ja ;))
    2. Bist Du als Arbeitnehmerin ok, musst eben auf Deine Grenzen achten
    3. Bist Du sicher eine gute Hausfrau (übrigens, ich mag keine gute Hausfrau sein, weil ich den Haushalt doof finde ;))
    4. Bist Du ganz sicher eine gute Mutter und Ehefrau
    5. Ich mag nervige Patientin :D
    6. Bestellbücher durcheinandebringen, keine Ahnung *schulterzuck*
    7. jammerst Du nicht, sondern spürst die Nebenwirkungen. Punkt!

    So, und jetzt fange ich erst mal richtig an *lächel* ;)

    Naja, ist jetzt irgendwie ein Schlamassel, gebe ich ja zu, aber es ist jetzt wie es ist!

    Sag mal, weiß Dein Chef, daß Du krank bist? Nein, ich meine jetzt nicht, das was der Arzt sagt, das was das Versorgungsamt meint und noch tausend andere Leute! Ist Deinem Chef Deine Erkrankung bekannt?

    So, nächster Punkt: Natürlich ist es nicht so ratsam die Erkrankung bis ins kleinste Detail zu erklären, aber Du hast gewisse Einschränkungen und da kannst Du die Sache drehen wie Du willst, es ist so!

    Du hast offensichtlich gute Arbeit geleistet, Glückwunsch! (soviel zum Thema als Arbeitnehmerin nicht zu gebrauchen ;)) Wenn Du nochmals so eine Aufgabe übernimmst, wäre es evt. möglich, daß Du zwar die Arbeit im Büro erledigst, aber für Aussentermine nicht zur Verfügung stehst? Das ist keine Arbeitsverweigerung, wenn Du Deinem Chef erklärst, warum Du nicht fahren kannst. Evt. gibt es eine für alle akzeptable Lösung. Manchmal muß man ein wenig suchen.

    Als ich damals noch gearbeitet habe, konnte ich meine Akten nicht mehr zur Sekretärin tragen, naja, und noch einiges mehr. Ich zauderte zulange und tat Dinge, die mir nicht gut bekommen sind. Dann war ich an dem Punkt, daß ich so einiges offenlegte. Ach...siehe da...es wurde angeordnet, daß die Sekretärin bzw. meine Zuarbeiterin Akten bringen und abholen sollten und noch einige Dinge mehr.

    Hai, Du weisst selbst, daß Du dieses Ausmaß an Arbeit nicht schaffst, also alles, was über Deine Kräfte hinausgeht. Du setzt Dich selbst unter Druck, dabei bist Du gut!
    Wenn Du mit Deinem Chef reden kannst, versuche ihm Deine Situation zu erklären, nicht alles, sondern das, was er wissen muß.

    Wenn Du das nicht tust, bist Du ziemlich schnell am Ende der Fahnenstange angekommen und muß eh zugeben, daß es nicht geht. Dann kannst Du Dir ein gewissen Maß an Druck evt. vorher abnehmen.

    Und noch etwas: Die Kollegen und der Chef nehmen Deine Erkrankung dann ernst, wenn Du es selbst tust ;)
    Solange Du nichts sagst und die Zähne zusammenbeisst, zeigst Du ihnen "daß Du nicht krank bist". Du zeigst ihnen ein falsches Bild, ein Bild von Dir, welches nicht existiert. Du musst also nicht nur mit Deiner Erkrankung leben, die ganzen Aufgaben schaffen, nein, Du musst auch noch zwanghaft dieses falsche Bild aufrechthalten...und das kostet Kraft, viel Kraft....

    Ich wünsche Dir von Herzen gute Besserung
    Sabinerin
     
  7. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo Hai,

    ich musss zugeben, dass Sabinerin mir aus der Seele gesprochen hat. jeder von uns wird - der eine mehr der andere wenigeer - diese Situation kennen. Ich bin da keine Ausnahme.
    Ich selber habe jahrelang gearbeitet, war auf der letzten Stelle eigentlich immer da (außer natürlich wenn ich wirklich flach lag und im Urlaub), in Zeiten wo ich körperlich nicht anwesend war, wurde eben telefonisch besprochen und das selbst im Urlaub und natürlich erst recht wenn ich krank war.
    Als ich im März 03 mit einer Gürtelrose im Mund (super angenehm :D ) mich krankgemeldet hatte, habe ich von meinem Chef den tollen Satz zu hören bekommen: "Also wegen so einer Kleinigkeit würde er nicht krankfeiern. Haben wohl keine Lust zu arbeiten - außerdem scheinen Sie wohl gerade eine Privatparty abzuhalten (im Hintergrund lief das Radio)!"
    Dieser Satz hat mir dann das erstemal die Augen geöffnet. Als ich dann nach einer Woche wieder angekrochen kam (eine andere Kollegin blieb gleich 8 Wochen zuhause) bin ich ersteinmal runtergeputzt worden (nicht vom Chef sondern von meinem Zimmerkollegen - es wäre ja wohl eine Frechheit ihn mit der Arbeit allein zu lassen).
    Der Arbeitsbeginn war für mich einfach viel zu früh - es folgt was folgen musste: Ein Mega-Schub. Mitte Juni bin ich dann zur Kur gefahren und habe das was ich mir vorgenommen hatte auch in die Tat umgesetzt - das Handy wurde ausgeschaltet. Wenn man mich hätte erreichen wollen, hätte man es ja übers Festnetz versuchen können (hatte sogar Telefon im Zimmer). Außerdem habe ich dann - frecherweise - noch eine Verlängerung auf insg. 4 Wochen erhalten. In dieser Zeit ist mir dann so einiges klar geworden - u.a. dass der Job und ich nicht die richtige Kombination sind.
    Nach Rückkehr aus der Kur kam was kommen musste - mein Kollege hat sich aufgespielt wie bescheuert weil ich das Handy abgeschaltet hatte. Auf meinen Einwand hin, er hätte es ja übers Festnetz versuchen können - meinte er nur lapidar: Er hätte schließlich auch noch was anderes zu tun??!! - Zwei Tage später habe ich mir in unserer Personalabteilung einen pers. Termin besorgt und um interne Umsetztun gebeten. Über die verbalen Angriffe des Kollegen habe ich nichts gesagt (aber nur deshalb nichts, weil das Wort Mobbing - und das war Mobbing - ziemlich ablehnend bewertet wird und ich ja noch einige Zeit hier arbeiten möchte).
    Zum 01.12.03 bin ich dann umgestezt worden (zu dieser Zeit habe ich im KH gelegen) - aber auch hier hatten meine lieben - ehemaligen - Kollegen noch etwas draufzusetzten. Zunächst war ich von meinem Hausarzt krankgeschrieben worden, zweiTage später bin ich dann stationär aufgenommen worden und wie man ja weiß wird man im KH ja nicht mehr krankgeschrieben. Am Entlassungstag wurde meinem Dezernat mitgeteilt, dass ich an diesem Tage nach Hause könnte und ich mich melden würde, wenn ich wüste wie lang ich noch krankgeschrieben wäre. Um 14.30 KH-Entlassung, von 15.00 - 16:00 Hausarzt wg. Krankschreibung, 16:30 -17:00 Uhr Apotheke und um 17:30 entlich zu Hause, da hat aber dann keiner mehr gearbeitet.
    Am nächsten Morgen habe ich um 6:45 Uhr einen Anruf von einer Kollegen (Freundin) erhalten, die meinte ich solle ich umbedingt sofort mit dem Dezernat und der Personalstelle in Verbindung setzten: Meine lieben Kollegen haben nämlich behauptet ich wäre gar nicht im KH, sonder schon seit Tagen (natürlich ohne Krankmeldung) zu Hause und hätte einfach keine Lust zu arbeiten - außerdem hätte ich mich in der ganzen Zeit - auch am Entlassungstag - überhaupt nicht gemeldet (es waren nur etwa 10 Anrufe in einer Zeitspanne von 14 Tagen - konnte ich aufgrund des Handys nachweisen) - ist das nicht klasse :mad: :mad: :mad:

    Ich bin froh, dass ich in dieser Stelle nicht mehr sitze und schweige mich über diese 2 Jahre die ich dort sass eigentlich aus (man muss ja nicht unbedingt noch weiter die Beleidigte spielen - soll jeder seine eigenen Erfahrungen machen - außerdem hat der Chef jetzt auch gewechselt).

    Ich zu meinem Teil habe aus dieser Sache gelernt:

    1. wenn ich Urlaub habe - habe ich Urlaub und die Kollegen hier akzeptieren das auch
    2. wenn ich krank bin - bleibe ich zu Hause (sofern nicht das Krankengeld droht - denn davon kann ich leider nicht leben)
    3. auch ich bin ersetzbar - glücklicherweise

    Die Arbeit in der jetztigen Stelle mach super Spaß - ich meine zu wissen wo meine Grenzen sind und habe einen Chef der weiß was es heißt krank zu sein (war im ersten Gespräch aber auch offen, was meine Erkrankung angeht).

    Klar muss man lernen, dass man - leider - nicht immer so kann wie man gerne möchte und dass ist weiss-Gott-nicht-einfach (ich verfalle machmal immer noch in den alten Trott).

    Wünsche Dir alles Gute - und bestätige hiermit noch mal Sabinerin: Du bist eine hervorragende Arbeitnehmerin - schlag Dir blos den Unsinn aus dem Kopf :D
     
  8. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    hallo hai,

    du bist an einem punkt angelangt, an dem du wirklich nur noch ruhe und nichts anderes gebrauchen kannst.

    auch ich bin immer noch in der phase, darauf zu warten, das der ekelhafte alptraum pss zu haben endlich endlich aufhört ..... aber KEINER weckt mich.
    seit einem halben jahr weis ich, das ich eu-rentner bin. knapp ein jahr dauerte die antragstellung. während dieser zeit war mir nicht klar, was es heisst, plötzlich "im abseits zu stehen", "nichts mehr zu taugen", nicht mehr zu können.
    ich bin aber dabei, die kleinigkeiten des lebens zu genießen. ich freue mich, wenn ich es z.b. geschafft habe, meine familie zu bekochen ... früher das selbstverständlichste der welt. ich versuche auf meinen körper zu hören. sage auch mal nein, obwohl es sehr schwer fällt ......... aber hinterher ist man stolz, das man es geschafft hat, NEIN zu sagen ...denn im innersten weis man ja, das man ausgelaugt und am ende ist, das man sich kaum noch selber tragen kann .... bis ich so weit war sind aber wirklich monate vergangen.

    ...wie gesagt, ich bin dabei, aber es ist ein sehr mühsamer schwieriger weg, den ich manchen tag überhaupt nicht gehen mag.
    und ich verstehe deine verbitterung, deine angst in dir und wünsche, das du mit hilfe deiner familie und guten freunde einen weg für dich findest mit der krankheit und deiner momentanen situation fertig zu werden.
     
  9. cher

    cher "Hessisches Mädel"

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    Hallo Hai,

    erst möchte ich dich mal sanft knuddeln.
    Deinen jetzigen Zustand kann ich sehr gut nachvollziehen. Deine Erkrankung hat dir wieder einmal die Grenzen gezeigt und du zweifelst im Moment sehr an dir. Das kenne ich zur Genüge. Trotz meiner großen Einschränkungen habe ich auch immer im Schuldienst versucht alles zu bewältigen und zwar bis zu meinem Zusammenbruch und der ganz schnellen Berentung.
    Hai, lass dich nicht auffressen von deiner Arbeit und gestehe dir zu, dass du manches einfach nicht machen kannst.
    Hast du eigentlich einen Schwerbehindertenausweiss?
    Den könntest du dann deinem Arbeitgeber zeigen und versuchen eine Lösung zu finden, unter für dich angemessenen Bedingungen zu arbeiten.
    Und jetzt komm bitte aus deinem Schmollwinkel heraus!
    Du bist eine tolle Mutter, Ehefrau usw.

    Ich umarme dich und wünsche dir schnellste gute Besserung.

    cher
     
  10. Hai

    Hai Aktives Mitglied

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    Danke

    Hallo Ihr Lieben,

    mein Kopf ist wieder gewaschen und steht so halbwegs wieder an der richtigen Stelle.

    Danke für Euer Verständnis und Eure Zurechtweisungen - die hab ich echt gebraucht.

    So langsam lassen die Schmerzen wieder nach aber dafür hat mich der leichte Schnupfen meines Sohnens voll erwischt.

    Ihr habt Recht, ich gönne mir die Ruhe die ich zur Zeit brauche. Wenn ich es mit der Brechstange probiere und sofort das häusliche und berufliche Chaos wieder in Ordnung bringe ist keinem geholfen und ich liege gleich wieder flach.

    @cher : Hab vor kurzem einen GdB von 30 % bekommen, ich hab aber Widerspruch dagegen eingelegt. Ich denke die haben nicht berücksichtigt wie viele Probleme ich mit den lieben Medikamenten bislang hatte und habe und dass sich die cP nicht beruhigt. Den Punkt sollte ich eigentlich auch nicht so tragisch sehen - ich war ja vorgewarnt, dass das eine schwierige Sache werden kann.

    ein verschnieftes leichtes Lächeln


    von Hai
    :) :)
     
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