Hallo, gut dieses Forum gefunden zu haben. Ich bin neu hier und seit Mai diesen Jahres mit dem gleichen Thema beschäftigt wie ihr. Ich hatte heftige Kreuzschmerzen die sich auch bis in die Rippen hochzogen. Vom Kernspin-doc wurde ich zum Rheumatologen geschickt, der mir spontan die Diagnose "undifferenzierte Spondarthritis" gab. Nun kann ich mich gut mit dem Medikament Arcoxia bewegen und gehe meinem Beruf als Lehrerin (nach der ersten 7 wöchigen Unterbrechung im Mai) gerne und uneingeschränkt nach. Der Rheumatologe weiß die genaue Bezeichnung dieser rh. Erscheinung noch nicht, vermutet seit einiger Zeit Morbus Bechterew. So, und jetzt soll ich auf Lebenszeit verbeamtet werden. Das kommt mir natürlich besonders wegen der Möglichkeit, sich eine private Krankenversicherung leisten zu können, sehr entgegen. Leider bleibt der fertige Antrag beim Schulamt stecken, da die mich nun aufgrund der 7.wöchigen Fehlzeit (verständlicher Weise) zum Amtsarzt schicken. Kein Anwalt konnte mir bis jetzt sagen, wie ich mich dort am besten verhalten soll. Was muss/soll in dem Schreiben meiner Ärzte (am günstigsten) stehen. Muss eine Vermutung (auf zb Morbus Bechterw) auch in diesem Schreiben stehen? Wo kommt es besonders drauf an? Auf die Prognose? Für wie lange? ...Hat einer von euch vielleicht diese Prozedur schon hinter sich und kann mir für meinen Rheumatologenbericht und meinen Äußerungen beim Amtsarzt einige Tipps geben??? Für eine Antwort wäre ich euch sehr! dankbar. Euch alles Gute! Molomo
Hallo molomo, schön, dass Du hierher gefunden hast - sei herzlich willkommen! Ich kenne nur den Fall einer ehem. Klassenkameradin von mir mit MS, die anno 1985 vor der gleichen Situation gestanden hatte - ebenfalls mit längeren Fehlzeiten direkt davor (Klinik). Sie wurde schließlich ins Beamtenverhältnis übernommen und ist bis heute als Studienrätin tätig, mittlerweile aber schwerstens eingeschränkt, dennoch weiterhin glücklich in ihrem Job. Wir unterhielten uns anschließend (Klassentreffen) darüber und ich erinnere mich an folgendes (sinngemäß): Ihr Arzt hatte in seinem Bericht geschrieben, dass die Wirkung der derzeitigen medikamentösen Einstellung auf einen positiven Krankheitsverlauf schließen lässt. Sie selbst hinterließ beim Amtsarzt anscheinend den gleichen Eindruck. Sie meinte, ihr Auftritt dort sei "witzig" gewesen. U.a. hatte sie ihm wohl glaubhaft versichern können, dass sich ihre MS ohne ihre geliebte Arbeit ganz bestimmt verschlimmere. Na, ob dieser Spruch wirklich ausschlaggebend war, weiß ich nicht . Aber die Laborbefunde waren zu jener Zeit okay, und sie hatte zum Untersuchungszeitpunkt keine spür- und sichtbaren Beschwerden. Diese Geschichte erzähl' ich Dir, um Dir Mut zu machen. Ich selbst habe diesbezüglich keine Erfahrungen. Allerdings stellt sich die Frage, ob dem Amtsarzt eine Therapie mit Arcoxia bei diagnostizierter Spondylarthritis ausreicht. Im Bericht wirkt es vermutlich besser, wenn Du auf ein Basismedikament eingestellt bist - denn nur ein solches kann den Krankheitsverlauf verzögern oder gar stoppen. Darin sehe ich das Hauptproblem, denn dem Amtsarzt geht es ja v.a. darum, ob Du langfristig Deinem Beruf nachgehen kannst oder nicht. Liebe Grüße und Daumendrücken von Monsti
Hallo Molomo! Dein Problem kenne ich nur zu gut, da ich selbst Beamtin bin. Wurde damals ebenfalls zum Amtsarzt geschickt, der mir aber Probleme mit der Pragmatisierung machte. Dazu muss ich sagen, dass ich (habe cP) nicht erwähnt habe, dass ich diese Krankheit habe, er es aber an meinen Händen leider erkannt hat. Ich persönlich würde Dir daher dringend empfehlen, nichts von Deiner Krankheit zu erwähnen. In diesem Fall brauchst Du auch nicht zu lügen, da Deine Diagnose ja noch nicht fix feststeht. Wenn Du dies dem Amtsarzt sagst, besteht leider die Möglichkeit, dass Du nicht pragmatisiert wirst. ich musste damals ein Schreiben von meiner Rheumatologin bringen, in dem sie ausdrücklich festhielt, dass ich die nächsten Jahre weiter arbeitsfähig bin. Meine Ärztin tat mir den Gefallen, obwohl sie mir auch sagte, dass diese Prognose sehr hochgegriffen sei, da man bei diesem Krankheitsbild eben nie wüßte, wie es sich entwickelt!! Und das ist bei MB ähnlich. Wie gesagt, ich würde nichts sagen und es kann Dir in diesem Fall niemand nachweisen, dass Du diese Erkrankung hast, da eben die Diagnose nicht feststeht........ Wie immer Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir viel Glück und alles Gute!! Güße aus OÖ
Du hast nicht seit Mai 04 Rheuma! Die Verleihung der Eigenschaft eines Beamten auf Lebenszeit ist ein Verwaltungsakt mit Dauerwirkung, der zurück genommen werden kann, wenn er durch Arglistiges Verschweigen, Täuschung, Druck oder Betrug zustande gekommen ist. Er kann auch zurück genommen werden, wenn die Behörde ihn bei Kenntnis aller Umstände nicht erlassen hätte und beim Begünstigten ein Kennenmüssen dieser Umstände vorliegt. Wenn du also jetzt schon genau weißt, dass du Rheuma mit bescheidener Zukunftsprognose hast, dann berichte davon in Untersuchung und Fragebogen vollständig, wahrheitsgemäß und ohne Rücksicht auf deine Person, damit dem Steuerzahler deine Lebenszeit-Verbeamtung erspart bleibt. Wenn du es noch nicht genau weiß, renne noch schnell von Arzt zu Arzt, damit du noch genauer sagen kannst, warum man dich besser nicht zur Lebenszeitbeamtin machen sollte. Oder aber du bittest deinen Hausarzt, dir gegen deine unspezifischen Rückenbeschwerden Fango und Massage aufzuschreiben. Schließlich hat ja jeder mal Rückenschmerzen. Wenn Fango und Massage dir ganz toll geholfen haben, du sogar regelmäßig Sport treibst, um den Rücken zu kräftigen, ja dann steht im Fragebogen des Amtsarztes vielleicht "Spannungsbedingte Rückenschmerzen". Wer sollte da an deiner Eignung zweifeln, wenn du wieder topfit bist? Genauso sagt man natürlich bei der privaten Krankenversicherung die Wahrheit. Und zwar die Wahrheit, die aus den Krankenunterlagen, so wie sie zum Zeitpunkt der Befragung vorhanden sind, entnommen werden kann. Denn wer die Versicherung anlügt, und kurz danach an etwas erkrankt, was die Versicherung zur Ablehnung oder Leistungsausschluß veranlasst hätte (geht super schnell), dem wird die Versicherung gekündigt. Also, wenn du genau weißt, du hast Rheuma, dann schreibe Rheuma. Wenn du allerdings bei der Versicherung weißt, dass du Rheuma hast (hast du ja nicht), dann mußt du es auch beim Amtsarzt tun (Kennenmüssen). Sonst ist noch nach Jahren die Ernennung auf wackeligen Beinen. Eine bestehende gesetzliche Versicherung frühestens kündigen, wenn du nach wirklich unangreifbaren und einheitlichen Angaben bei Amtsarzt und Versicherung von der Versicherung aufgenommen bist und Beamtin auf Lebenszeit bist. Und natürlich wirst du die reine Wahrheit sagen und hoffentlich wird sich bald erweisen, dass du dich wahrscheinlich nur im Rücken oder im Nierenbereich etwas verkühlt hattest, als du SPort getrieben hast. Und lügen würdest du ja nie, weil man ja im schlimmsten Fall über dieses Forum auf deinen Namen kommen könnte (es sei denn, du würdest dich abmelden und vielleicht unter anderem Namen wieder mitmachen).
Zitat: Wenn du also jetzt schon genau weißt, dass du Rheuma mit bescheidener Zukunftsprognose hast, dann berichte davon in Untersuchung und Fragebogen vollständig, wahrheitsgemäß und ohne Rücksicht auf deine Person, damit dem Steuerzahler deine Lebenszeit-Verbeamtung erspart bleibt. Zitat-Ende Naja, das ist nun ein bissl ein blöder Satz. Für den Steuerzahler ist ein Beamter - nebenbei gesagt - deutlich günstiger als ein Angestellter. Siehe hier: http://www.ifo.de/servlet/page?_pageid=56&_dad=portal30&_schema=PORTAL30&pa_id=148326 Aber abgesehen davon ist es sicher besser, die Wahrheit zu sagen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass eine Spondarthritis vor allem bei Frauen auch milde verlaufen kann, und du gute Aussichten hast, noch viele Jahre gut arbeiten zu können. Der Arzt wird das sicher auch bestätigen. Ich finde nicht, dass so eine Krankheit zum jetzigen Zeitpunkt ein Hindernis für eine Verbeamtung sein kann. Sollte der Amtsarzt das anders sehen, würde ich mich wehren. Vielleicht hilft es auch, wie Monsti gesagt hat, einen positiven und zuversichtlichen Eindruck zu hinterlassen. Ich wünsch dir Glück! PS: ich hab noch nicht kapiert, wie das mit dem Zitat einfügen geht...
Hi üpoi, über eine angeblich "bescheidene Zukunftsprognose" kann bei momentanem Ruhestand der Erkrankung kein Arzt der Welt befinden. Als wirklich wichtig empfinde ich eine medikamentöse Einstellung, die einen Stopp der Erkrankung glaubhaft macht. Es geht nicht ums Lügen. Man kann an entzündlichem Rheuma erkrankt sein, aber trotzdem einem qualifizierten Beruf nachgehen, und zwar langfristig. Das kann man einem Amtsarzt sehr wohl vermitteln. Würde ich jedenfalls schaffen, wäre ich in der Situation einer angehenden Beamtin. Liebe Grüße von Monsti
Schönen guten Morgen, ich will ja nicht päpstlicher sein als der Papst, aber die gängige Therapie bei Spa ohne Gelenkbeteiligung bzw. Morbus Bechterew ist doch ein NSAR und physikalische Therapie? Basismedis werden eigentlich nur dazu genommen, wenn gar nichts mehr hilft, oder eben bei Gelenkbeteiligung, weil in ISG und WS eben oft leider gar nichts hilft. Ich spritze seit 12 Monaten MTX 15 mg und das eben nur wegen der Gelenke - auf den Rücken hats so gut wie keine Wirkung, auf die peripheren Gelenke teilweise. Beim Sulfasalazin wars noch weniger und das geht wohl vielen mit Spa so. Warum also eine Basis??? LG Katharina
jeder, der verbeamtet werden soll, muss sich einer untersuchung beim amtsarzt unterziehen!!!! dort wird u.a. gefragt, an welchen krankheiten man leidet, ob der ewerber einen schwerbehindertenausweis hat usw. hier hat die doc den verdacht geäussert, dass eine ... evt. vorliegen könnte. ob und wann sich dieser verdacht zur tatsache erhärtet, steht in den sternen. denn niemand kann hellsehen. wäre ja auch schön, wenn jem. die lottozahlen mal vorhersehen könnte!!! das medi ... ist wohl ein starkes schmerzmittel, doch wievielen werden diese mittel - aus welchen gründen auch immer - verschrieben? daraus lässt sich nix ableiten. wir wissen doch alle, wielange es dauert, bis eine endgültige diagnose gefunden wird. bei vielen von uns hat sich der geäusserte anfangsverdacht nicht bestätigt. also beim amtsarzt wahrheitsgemäss antworten. dieser will nicht mit vermutungen konfrontiert werden sondern mit tatsachen. was sollte er auch zu vermutungen sagen, schliesslich ist er kein fachdoc. wenn diesen schon die klärung schwerfällt, kann er doch noch weniger sich dazu äussern. gruss bise
hallo also meine Erfahrungen mit dem Amtsärzten sind folgende: -es hängt sehr vom Amtsarzt ab, wie er über chronische Erkrankungen denkt. Ich war schon 3 mal beim Amtsarzt zwecks Referendariat, das ich dann 2 mal aus anderen beruflichen Interessen abgesagt habe. Jedesmal wurde mir bestätigt, dass, wenn sich die CP die ich habe, nicht verschlimmert, es KEIN Probelm mit einer Verbeamtung auf Lebenszeit gäbe. Dies hängt somit auch vom Gutachten deines Rheumatologen ab. Schreibt er es eher positiv, von wegen keine Verschlimmerung in den letzten xx Monaten, dann ist das gut. Schreibt er aber es hat sich alles in relativ kurzer Zeit verschlimmert, dann sind die Chancen eher schlecht. Wichtig ist, ehrlich sagen was man hat, dabei kann man trotzdem einen positivem Eindruck hinterlassen. Wenn man bei der Untersuchung natürlich jammert und "leidet", dann sinken die Chancen.... Das ist meine Erfahrung. Ich habe die Verbeamtung auf Lebenszeit auch noch vor mir und bin sehr gespannt, wie sich meine CP bis dahin entwickelt, denn davon hängt ja doch einiges ab. Und immer dran denken, die Amtsärzte können sehr wohl bei allen behandelnden Ärzten nachfragen wie es um einen steht!! Ich drück dir die Daumen, dass alles gut geht und du verbeamtest wirst! Derzeit gesunde Menschen können morgen erkranken und dann zahlt der Steuerzahler auch.... Denk in diesem Fall an dich und nicht an andere, ist meine Meinung!!!!! ) Liebe Grüsse sonnenliebe
hallo liebe molomo, wenn ich bei dir zwischen den zeilen richtig lese, geht es dir ja insbesondere auch um die private krankenversicherung. ich kann dir hierzu nur raten, wahrheitsgemäß zu antworten - ohnehin sind alle von dir besuchten ärzte der (meist) letzten 10 jahre (oder mindestens 5 jahre) von dir anzugeben; diese entbindest du auch von der ärztlichen schweigepflicht. solltest du krankheitsgeschehen auslassen - und zudem noch der eindruck entstehen, dass dies wissentlich geschehen ist (die argumentation "ich dachte, dass sei nicht so wichtig" ist hierfür nicht stichhaltig, quasi jeder furz ist anzugeben!), so kann es schlimmstenfalls darauf hinauslaufen, dass du einerseits deine private krankenversicherung unwiderruflich verlierst (und vielleicht noch irgendwelche nebenversicherungen, die du vielleicht noch beim gleichen unternehmen abgeschlossen hast ...) und andererseits keine möglichkeit hast, in die gesetzliche krankenversicherung zurückzukehren, sollten bereits notwendige vorversicherungszeiten aus der gkv heraus verjährt sein. hierzu mal ins sgb V schauen - ab § 5 ff, insbesondere auch § 9 zur freiwilligen versicherung, die ja bei verbeamtung wohl für dich infrage käme. allerdings befürchte ich, dass du mit einer rheumatischen erkrankung bei einer privaten krankenversicherung ohnehin keinen blumentopf gewinnen wirst - bekannte negative risiken werden eben nicht mit offenen armen empfangen oder müssen nicht zu geringe risikoaufschläge leisten. hierzu solltest du dir auch zuvor ausrechnen, wie hoch deine rücklagen sein müssen, um auch im rentenalter die steigenden prämien leisten zu können. hierzu gab es mal eine berechnung der stiftung warentest, müsstest du mal auf deren seiten schauen (ich meine, es war in irgendeinem sonderheft, bin mir aber nicht sicher!) zudem als letzten tipp, ist es ratsam bei mehreren versicherungen gleichzeitig einen antrag zu stellen - wenn du zunächst nur bei einer einen antrag stellst und dieser negativ beschieden wird, landest du in einer zentralen datei, die eben auch von anderen unternehmen einsehbar ist - somit ist eine aufnahme bei einer anderen versicherung dann fast gänzlich ausgeschlossen! alles gute, christiane.
warum eigentlich nicht in der gkv verbleiben? auch dort gibt es die möglichkeit , dass man als "privatpatientin" zu den ärzten gehen kann und auch beihilfe beantragen kann. surfe mal unter www.physio.de. ich war sehr erstaunt, dass die physios schon lange nicht mehr die beihilfesätze als kostendeckend ansehen. wenn du dann eine private kk gewählt hast mit niedrigem beitragssatz, könntest du durchaus schon finanz. probleme bekommen, wenn du als rheumi intensive kg benötigst. auch sind viele pkk über die versorgung mit teuren basismedi nicht besonders begeistert. überlege dir daher sehr genau, ob es sinnvoll ist, aus der gkv auszusteigen. gruss bise
hi nochmals! dazu als zusatz: der beihilfefähige höchstsatz wird nicht in erster linie von den physiotherapeuten als nicht kostendeckend angesehen, sondern vom bundesinnenministerium selbst: http://www.bmi.bund.de/nn_122052/Internet/Content/Nachrichten/Pressemitteilungen/2004/02/Keine__Extrawurst__fuer__Beamte__Id__94165__de.html die private abdeckung erfolgt ja einerseits bei beihilfe über die deckung der maximal 100% der beihilfefähigen höchstsätze, den rest der privatärztlichen leistung sollte man dann noch mit 'ner zusatzversicherung abdecken! gruß, christiane.
Kleine Info nebenbei: Bei Erstverbeamtung kommt man immer mit max. 30% Zuschlag in eine PKV hinein. Der Staat hat hierfür einen Vertrag mit manchen PKVs abgeschlossen --> Dauernde Öffnungsklausel für Beamtenanfänger Peter
kurzer Dank! Hallo nochmal allerseits, wirklich beeindruckend,wie schnell und effektiv man hier in diesem Forum eine Antwort bekommt. Ihr habt mir auf jeden Fall schon mal wesentlich mehr geholfen, als mein Anwalt, der den Fall leider noch nicht kannte. Ich danke daher vielmals und hoffe, vielleicht auch irgendwann mal helfen zu können. Mal sehen wie es hier so weitergeht. Schöne Grüße, molomo