Wer hat Erfahrungen mit Schmerzmitteln bei Rheumaschub

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Toni, 5. Oktober 2004.

  1. Toni

    Toni Neues Mitglied

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    Liebe Leidensgefährten,
    ich brauche mal Eure Hilfe. Ich habe seit ca. 1 Jahr eine chronische Polyarthritis und bin eingestellt auf 15 mg Metex (1 x je Woche) zuzügl. täglich 2 mg Kortison. In der Regel komme ich mit dieser Einstellung gut über die Runden, habe jedoch ungefähr alle 4 Wochen einen kleinen Rheumaschub. Bis vor kurzem konnte ich mir ganz gut mit Ibuprofen 600 oder 1200 mg am Tag helfen. Neuerdings jedoch zeigt Ibuprofen überhaupt keine Wirkung mehr und ich muss die Schmerzattacken richtig ausleiden.

    Wer kann mir ein gut verträgliches Schmerzmittel (nicht so sehr hoch dosiert) empfehlen, das sich mit Metex und Prednisolon verträgt.

    Wäre sehr lieb, wenn Ihr mir da helfen könntet, damit ich mein Problem besser in den Griff bekomme.
    Liebe Grüße vom Leidensgefährten Toni
     
  2. Nina

    Nina early bird

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    Hallo Toni,
    bei miir hat Ibuprofen nach einiger Zeit auch nicht mehr gewirkt.
    Seit fast 5 Jahren nehme ich Celebrex, 2x 200mg täglich und bisher hat es ganz gut geholfen. Jetzt habe ich allerdings Entzündungen in der Schulter und es wirkt leider nur etwa 4 Stunden, was besonders nachts ausreichend ist. Als Basismedikament nehme ich Lantarel (das Gleiche wie Metex) und Kineret und Celebrex verträgt sich gut damit.
    Liebe Grüße
    Nina
     
  3. claudia-dd

    claudia-dd Neues Mitglied

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    hallo toni,

    warum setzt du die dosi cortis für einen kurzen zeitraum nicht höher?

    mein rheumidoc hat es mir empfohlen, besonders, wenn ich mekre es kommt einer. frag mal bei deinem rheumidoc nach. nur mit schmezrmitteln bekommst den "kleinen " schub nicht weg.

    gruß

    claudia
     
  4. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo Toni,

    möchte Dir das gleiche empfehlen wie Claudia: Besser ist es, kurzfristig mehr Cortison zu nehmen und nach Erreichung der Schmerzfreiheit zügig wieder auf die Normaldosis herunter zu schleichen. Dabei kannst Du die Schmerzmittel völlig weglassen. 2 mg Cortison ist ja wirklich äußerst minimal. Während eines Schubs kannst Du problemlos für einige Tage auf 10 mg gehen. Die Kombination von Cortison und NSAR ist magenmäßig eh etwas problematisch. Deshalb verzichte ich auf NSAR möglichst vollständig und greife bei Bedarf auf Cortison zurück - wirkt üblicherweise eh viel besser als alles andere.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  5. gisela

    gisela kleine Käsemaus

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    Hallo Toni,
    ich kann mich Monsti und Claudia nur anschließen. Deine Cortison-Dosis ist für den Schub viel zu niedrig. Am Besten Du erhöhst kurzfristig die Dosis und reduzierst dann wieder langsam runter. Mit NSAR bekommst Du das nicht in den Griff.

    Allerdings, wenn diese Schübe öfter kommen, dann müßte wahrscheinlich auch das Basismedi (MTX) erhöht werden. Aber versuche es erstmal mit dem Cortison. Wenn der kurzfristige Cotisonstoß nicht wirkt, solltest Du eh mit dem Rheumadoc reden.

    Liebe Grüße
    gisela
     
  6. Rollo

    Rollo Meistens Optimist

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    Hallo Toni!

    Ich stecke z. Zt. auch in einem Schub. Zunächst habe ich zu meinen "normalen" Medikamenten (Arava und 5 mg Cortison) jeden Tag eine Celebrex 200 mg genommen. Nach einer Woche habe ich auf 2 Celebrex erhöht. Danach habe ich das Cortison auf 10 mg erhöht. All das hat mir nichts gebracht. Mein Rheumadoc hat mir dann eine Cortison-Stoßtherapie vorgeschlagen. Dabei habe ich die Tagesdosis auf 50 mg erhöht und bin dann im 3-Tage-Rhythmus in 5 mg- bzw. 2,5 mg-Schritten auf jetzt 12,5 mg zurückgegangen. Über das Ergebnis dieser Maßnahme bin ich sehr erfreut: Keine Schmerzen mehr!

    Aufgrund dieser Erfahrung schließe ich mich der Meinung der Damen an.

    GUTE BESSERUNG wünscht Dir

    Rollo
     
  7. Celi

    Celi Neues Mitglied

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    Hallo Toni,


    mein Doc. hat mir auch beim letzten Schub die Cortison dosis von 5 auf 10 mg erhöht, das hat etwas geholfen. Zusätzlich habe ich noch einige Paracetamol genommen.
    Ansonsten nehme ich noch 15 mg MTX und Voltaren 1-2 St. täglich (je nach Bedarf morgens,und immer abends). Wenn ich die Voltaren abends weg lasse, habe ich am nächsten morgen wahnsinnige Schmerzen und kann mich kaum bewegen, aber mit Voltaren gehts recht gut.
    Kannst du dir denn nicht Voltaren oder so was von deinem Doc verschreiben lassen? Dein Arzt müsste doch eigentlich wissen was er dir verschreiben kann.

    Wünsche dir gute besserung.
    Liebe Grüße
    Celi:)
     
    #7 6. Oktober 2004
    Zuletzt bearbeitet: 6. Oktober 2004
  8. Toni

    Toni Neues Mitglied

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    Vielen, vielen Dank

    Hallo liebe Leidensgenossen,
    vielen Dank für Eure vielen Tipps. Habe mit meinem Rheuma-Professor gesprochen, der mir aber von der Kortison-Steigerung abriet. Der Grund dafür war, dass ich zwar Schmerzen in den Knochen habe, als ob man eine starke Erkältung hat, jedoch keine entzündlichen Prozesse. Jetzt könnt' Ihr mir die Daumen drücken, denn in Kürze werde ich auf 1,25 mg Prednisolon heruntergestuft. Für die Schübe suche ich natürlich immer noch nach einem hilfreichen Schmerzmittel. Voltaren vertrage ich schlecht (Magen). Bis jetzt bin ich ganz gut mit Paracetamol oder Aspirin über die Runden gekommen.

    Für mich wäre interessant zu wissen, wie lange Euch das Rheuma schon plagt. Was ich nur jedem raten kann, ist die Tatsache, dass man wirklich auf seine Ernährung achten sollte. Dies bedeutet, wenn möglich gar kein Fleisch essen, auf keinen Fall zu salzhaltige Speisen, besonders in der Zeit, wenn man einen Rheumaschub hat.

    Liebe Grüße und nochmal Danke.
    Toni
     
  9. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Hi Toni,

    wenn Dir Cortison hilft, kann Dir der Herr Professor erzählen was er will: Dann sind Deine Schmerzen ganz klar entzündungsbedingt. Eben in meiner PN hatte ich Dir geschrieben, dass solche Entzündungen tatsächlich auch nur lokal sein können und deswegen systemisch (d.h. im Blutbild) nicht nachzuweisen sind. Sollte Dein Herr Professer ein guter Rheumatologe sein, sollte er das wissen.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  10. cpeter

    cpeter Guest

    Hallo Toni,

    also Aspirin ist auf jeden Fall ganz schlecht für den Magen.

    Hast Du es schonmal mit Diclo in Verbindung mit Nexium Mups 40mg versucht. Ich nehme, wenn ich stärkere Schmerze habe, Indometacin + Nexium. Indometacin ist allerdings schlechter verträglich, aber schlägt voll ein. Hast Du schon mal Meloxicam oder Beofenac versucht? Die sollen ganz gut verträglich sein. Auch Bextra wäre einen Versuch wert.

    Es gibt wohl einen Zusammenhang zwischen Magenverträglichkeit und Wirksamkeit. Die sauren NSAR (Diclofenac, Indometacin etc.) wirken am besten, verursachen allerdings die größten Magenproblem. Diclofenac ist etwas besser verträglich, weil es auch LOX hemmt. Saure NSAR reichern sich z.B. in Gelenken und Magenschleimhaut an. Deswegen wirken sie auch oft über die biologische Halbwertszeit hinaus. Die nichtsauren (z.B. Paracetamol) wirken hingegen oft nicht gut. Auch die bisherigen COX-2 Hemmer sind nicht sauer.

    Wer es verträgt (Magen, Leber) und bei wem es wirkt, für den ist Diclofenac das Mittel der Wahl. Es hemmt alle drei Äste COX-1, COX-2 und LOX. Mit einem Magenschutz verträgt man es deutlich besser. Hier ist Nexium Mups 40mg das beste Mittel.

    Ansonsten könntes Du noch ein leichtes Opiod (Tramal Long 100mg) oder ein Antidepressiva (Amitryptilin [sedierend, Abends einnehmen] oder Anafranil [anregend, Morgens einnehmen) in niedriger Dosierung versuchen. Durch das Antidepressiva wird die Schmerzschwelle erhöht.

    Peter
     
  11. alex74

    alex74 Guest

    halli hallo

    monsti hat in meinen augen vollkommen recht bez. cortison (bericht v. 9.10.04)
    auch ich erhöhe meine cortisondosis (25 mg), wenn ich einen schub bemerke. mit der zeit merkt man genau, ob eine entzündung im anmarsch ist oder ob man z.b. sportlich etwas "übertrieben" hat. zusätzlich nehm ich auch brufen (400 mg) als schmerzmittel, allerdings nur zur vorbeugung, wenn ich weiss, dass ich längere zeit auf den beinen bin (wandern, langlaufen,...)

    grüsslein / alex
     
  12. Babette

    Babette Neues Mitglied

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    Hallo Toni,

    ich bekomme seit 20 Jahren das Schmerzmittel Surgam (Tiaprofensäure) verschrieben. Es ist chemisch gesehen mit Ibuprofen verwandt.
    Wenn ich stationär im Krankenhaus bin, versuchen mich immer alle Ärzte auf Ibuprofen umzustellen, da sie das kennen und Surgam nicht. Allerdings komme ich damit nicht klar.
    Bis jetzt habe ich noch keine Nebenwirkungen und hoffe natürlich, dass das so bleibt. Übrigens reichen mir 300 mg am Tag aus. Bei Ibuprofen hatte ich immer weit höhere Dosen und trotzdem Schmwerzen.

    Alles Gute,
    Babette
     
  13. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    Hi, Toni

    mal ne Frage: hast du die Schmerzen oder dein Arzt ?? Wir alle nehmen hier Cortison, weil es das Beste ist, was es gibt und kontrolliert nicht schadet - ich könnte auch nach 11 Jahren cP keinen Tag beginnen, ohne meine 8 mg Metysolon genommen zu haben und ich bin immer wieder dankbar für die Schmerzfreiheit danach.

    Deine Anmerkung: fleischlos essen etc. kann ich dahingehend aufnehmen, dass eine gute Freundin von mir seit 35 Jahren Veganerin ist und vor 5 Jahren akute chronische Polyarthritis bekam. Ob das wohl an der Ernährung liegt ???

    Es ist bei Rheuma grundsätzlich so, daß es eine individuelle Krankheit ist und keine 2 Menschen es gleich haben - das gilt für den Verlauf, für die Behandlung und für die Verträglichkeit von Medikamenten und es gilt für das gesamte Leben.

    Wenn du also keinen Rat annimmst von den "Altrheumis", dann ist es deine Sache. Nur dann nicht mehr jammern.

    Gute Zeit,

    Pumpkin
     
  14. Toni

    Toni Neues Mitglied

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    Brauch noch einmal Deinen Rat

    Sag einmal, habe mit meinem Prof. wegen einer Erhöhung des Korti gesprochen. Nichts dagegen einzuwenden. Er hat mir auch wie Du dazu geraten, es mit 10 mg zu versuchen. Jetzt ist er mal wieder für ein paar Tage weg und nun stehe ich da. Wenn ich den Schub bekomme, werde ich also von 2 mg auf 10 mg erhöhen. Wieviel Tage sollte ich diese Dosis beibehalten und mit wieviel gehe ich runter, ohne Probleme zu bekommen ? 7,5 für ? Tage, 5 mg für ? Tage ?
    Es wäre super, wenn Du mir da mal ein paar Tips geben könntest.
    War schon auf 1 mg Korti unten, musste aber wieder erhöhen, weil mein CRP von 1,6 auf 7,1 ging und die Blutsenkung auch wieder höher war.
    Also, wenn ich das recht verstehe, soll ich, wenn ich Korti erhöhe, keine Schmerzmittel nehmen.
    Wäre nett, wenn Du mir direkt auf meine Mailadresse
    Preussberlin@aol.com antworten könntest.
    Liebe Grüße
    Toni
     
  15. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Brakel, Kreis Höxter
    Hallo Toni,

    bei Cortison ist es so, dass wenn Du eine Dosis über mehr als 3 Tage einnimmst diese dann langsam ausschleichen musst. D.h. wenn Du jetzt auf 10 mg gehst und diese Dosis z.B. 5 Tage beibehälst würde ich dann um ca. 1 mg alle 4-5 Tage reduzieren. Die Reduzierung kannst Du natürlich auch erhöhen (aber nicht mehr als 2.5 mg oder verringern auf 0,5 mg. Die Abstände solltest Du an Deinen Beschwerden angleichen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass je länger eine best. Dosierung beibehalten wurde, desto länger die Ausschleichphase und desto geringer auch die einzelnen Reduzierungsmengen. Wie gesagt im Grunde muss Du selber entscheiden: Wenn Du merkst, dass Du zuviel reduziert hast (massive Zunahme von Schmerzen/Schwellungen) erhöhst Du die Dosis wieder einwenig (soweit wie gerade notwendig) und startest einige Tage später einen erneuten Versuch (evtl. dann geringer Dosiert). Je kleiner die Cortimengen werden, desto größer können die Reduzierungsabstände (in Tagen) werden - müssen aber nicht unbedingt.

    Wünsche Dir viel Erfolg und gute Besserung
     
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