Wie wichtig ist die Diagnose?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Barbara, 20. September 2004.

  1. Barbara

    Barbara Guest

    Hallo an Alle,

    ich habe mal eine dumme Frage: Ich lese hier immer von Psoriarisarthritis, reaktiver Arthritis, Spondarthritis etc..
    Ist es für die Behandlung wichtig zu wissen, welche Art von Rheuma man genau hat? Ich frage, weil mir das noch niemand genau gesagt hat, ich habe laut Rheumatologen einfach chronische Polyarthritis, ohne Rheumafaktor, aber CRP und BSG erhöht.
    Würde mich sehr interessieren, ob die genaue Diagnose irgendeine Bedeutung hat.
    Im Voraus vielen Dank für eure kompetenten Antworten.

    Viele Grüße, Barbara
     
  2. bise

    bise Neues Mitglied

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    1. Februar 2004
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    bei Frau Antje
    natürlich. erst diagnose dann behandlung!!! nicht alle medis dürfen/können bei jeder rheumaart angewandt werden!
    sei froh, dass du seronegativ bist. als cp betroffene haste bessere prognose als seropositiv.
    gruss
    bise
     
  3. Paris

    Paris Fan vom kleinen Prinzen..

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    das ist doch ne Diagnose...

    Hallo Barbara, also ersten ist ne "einfache chronische Polyarthritis, seronegativ" doch ne klare Diagnose....das andere sind andere Erkrankungen...und ansonsten ist es zum Teil schon wichtig, ne halbwegs genaue Diagnose zu haben, weil die Therapie dann ein bisschen unterschiedlich ist.....aber zum Teil ist es auch nicht soooo wichtig...
    Gruss, Paris
     
  4. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Berlin
    Diagnose

    Hi Barbara
    Ja natürlich ist die "differenzierte" Diagnose wichtig. Gleich jedoch ist, daß diese Rheumaerkrankungen autoimmune Erkrankungen sind, die als "entzündliche rheumatische Systemerkrankungen" oder auch als "Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises" beschrieben werden.
    Bestimmte von ihnen sind nach den Ärzten benannt, die sie zuerst klassifiziert und gegen andere abgegrenzt haben.
    Die Kompliziertheit der Rheumatischen Erkrankungen kann man schon an der Ausbildung eines Arztes sehen, der sich "Rheumatologe" nennen darf. In der Regel haben diese Ärzte ein Studium der Medizin als Facharzt für Inneres oder Orthopädie abgeschlossen. Danach absolvieren diese Internisten oder Orthopäden eine zweijährige Zusatzqualifikation (sollen 3 werden) und schließen diese mit Prüfung vor der Ärztelandeskammer ab. Meist arbeiten sie dazu in einer kompetenten Fachklinik. Und wichtig ist, daß eine ständige Weiterbildung erwartet wird.
    Der Rheumatologe setzt in der Regel gegen diese Krankheiten Medikamente, physikalische Therapie und Patienteninformation ein, diese richten sich nach der Diagnosestellung.
    Und schon sind wir wieder bei der Verschiedenheit der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
    Diese Medikamente sind schmerzlindernd, muskelentspannend oder entzündungshemmend, bzw. eine Kombination derselben.
    So werden bei der Rheumatoiden Arthritis (entzündliches Rheuma) Basistherapeutika eingestezt, bei Osteoporose dagegen prophylaktisch wirkende Medikamente um den Knochenschwund zu bremsen.
    Auich die klinischen Nachweise können sich unterscheiden z.B. zwischen Röntgen/Szintiogramm oder MRT.
    Bei den Befunden heißt chronisch soviel wie "immer wiederkehrend bzw. sich tendenziell verschlimmernd" und poly immer "viele".
    Unterschieden wird oft zum Verlauf der sich ähnelnder Erkrankungen, Verknöcherungen bei Bechterew, Zerstörung i.b. der kleineren Gelenke bei Psoriasisarthritis oder Gelenkschäden bei seitengleichen oder versetzten Befall körpernaher Gelenke bei Polyarthritis. Dementsprechend geht es in der Behandlung darum die Entzündung zu stoppen und frühstmöglich die "drohenden Folgen" abzuwenden.
    Einhergehend mit Rheuma ist vielfach ein sich verschlechternder Allgemeinzustand und angrenzende psychische Problme. Auch dazu muß der Rheumaarzt sich auskennen.
    Und neben der medizinischen Seite geht es um die Krankheitsakzeptanz und Kenntnis der Problematik durch den Patienten.
    Ja soweit kurz dazu...man könnte vielmehr zum Thema schreiben, vielleicht noch, daß die Forschung zwar weiter fortschreitet und Hoffnungen setzt , aber insbesondere die Fragen der fachlichen und personellen Seite dringenden Handlungsbedarf haben und die Kostenfrage auch noch zu oft im Vordergrund steht.
    Und damit steht auch in diesen Bereichen das "Prinzip Hoffnung" meines Erachtens zu sehr im Verdergrund.
    Ich wünsch allen .....jetzt sag ich mal .....son Hausarzt wie meinen, aber vielleicht sollte der in die Politik gehen ??
    "merre"
     
  5. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Hallo Barbara,

    bei mir schwankt die Diagnose schon seit Jahren immer zwischen "seronegativer cP" und "cP-artiger Psoriasisarthritis". Was nun zutrifft, ist in meinem Fall tatsächlich egal, denn die Therapie der beiden Erkrankungen ist identisch.

    Aber: Einige Medikamente sind bisher noch nicht für die Therapie der Psoriasisarthritis zugelassen, so dass meine Erkrankung vom Doc stets cP genannt wird, womit wir Probleme mit der KK umschiffen.

    Liebe Grüße aus Tirol von
    Monsti
     
  6. Elke

    Elke wünscht allen

    Registriert seit:
    30. April 2003
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    NRW
    hallo,

    ich möchte nur mal so allgemein hier einbringen, das es leider nicht immer so ist das wenn man seronegativ ist das man dadurch automatisch eine bessere prognose hat
    ZITAT:"Sei froh, dass du seronegativ bist. als cp betroffene haste bessere prognose als seropositiv"

    leider gibt es genug seronegative cP´ler deren gelenkzerstörung agressiver sein können als bei seropositiven (auch meine freundin ist seronegativ ohne entzündungszeichen und bekam mit 27j. ihre erste hüfte nun ist sie 36 j. und hat beide hüften und beide knie neue gelenke und weitere gelenke sind stark zerstört), auch ich bin seronegativ und habe trotzdem erheblich einschränkungen.

    also, denke ich das es für alle neuen wichtig ist zu wissen, das SERONEGATIV nicht heißt: keine sorge kann nicht viel passieren! NEIN auch hier ist eine therapie und genauste beobachtung des fortschreitens der cP notwendig!

    liebe grüße und einen leichten krankheitsverlauf ohne schmerzen
    wünscht
    elke
     
  7. poldi

    poldi Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    17. Juli 2004
    Beiträge:
    4.648
    Ort:
    Rheinland-Pfalz
    Hallo Barbara
    Hier ist das lebende Beispiel, dass man eine Diagnose brauch.Bei mir wurde 2 1/2 Jahre mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Ich war auch noch der Meinung, der Rheumadoc tut alles für mich. Er hatte nur vergessen, dass man für eine Behandlung auch die richtige Krankheit haben muss. Zum Glück war ich jetzt in Bad Kreuznach im Rheumakrankenhaus und da wurde mir geholfen. Ich habe zwar immer noch Rheuma, kann aber auf die schweren Medis verzichten.

    LiebeGrüsse Poldi ;)
     
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