immer mehr medikamente ??? ist das richtig?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von sunny-side, 19. September 2004.

  1. sunny-side

    sunny-side Neues Mitglied

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    hallo,
    habe chr.polyarth. seit ca. 6 jahren. zuerst nur ca 3 schübe per anno. kam damals mit piroxicam sehr gut zurecht. nach 3 tg. war der spuk vorbei u. ich hatte meist lange zeit ruhe. seit ca. 2 jahren werden die schübe leider häufiger. die kleinen gelenke sind betroffen, seit längeren z,b, die zehen im linken fuß. zu meinem rheumatologen habe ich eigentlich vertrauen - jetzt bin ich aber doch verunsichert. die entzündung in den zehen geht irgendwie einfach nicht zurück. aber leider erhöht mein doc immer zu die dosis. ist das wohl ok. so ? ich nehme jetzt z,.zt. jeden morgen 10mg prednisolon, + 1 x pro woche 22 mg mtx sowie am darauffolgenden morgen 2 x folsäure. jetzt soll ich auch noch arava hinzunehmen ? habe ich bisher aber noch nicht genommen - diese ganzen tabletten - schon beim anblick wird mir ganz übel.
    jetzt hörte ich von einem freund, das dieser mit enbrel sehr sehr gute erfahrungen gemacht hat. hat jemand von euch das ebenfalls ?
    wer nimmt mtx + arava u. kann etwas dazu sagen ? für eine schnelle antwort wäre ich sehr dankbar, denn montag habe ich nächsten termin beim doktor u. mag ihm gar nicht sagen, dass ich das arava gar nicht genommen habe. vielen dank u. schönen sonntag noch
     
  2. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo Sunny-side,

    habe sowohl mit Mtx wie auch mit Arava Erfahrung - allerdings jeweils als Monotherapie.

    Mtx hatte bei mir eine recht gute Wirkung, leider waren die Nebenwirkungen aber so heftig, dass ich es nach einem halben Jahr wieder absetzen musste. Arava nehme ich seit Februar (20 mg tgl.). Die Wirkung ist bei mir hervorragend, Nebenwirkungen bisher gleich Null *auf Holz klopf*.

    Leider kann man bezüglich der Basistherapien schlecht von A auf B schließen. Viele vertragen Mtx ganz hervorragend und erreichen damit die Remission. Andere - wie ich - kamen überhaupt nicht damit klar. Man muss es ausprobieren. Das gleiche gilt übrigens für Enbrel. Wenn Dein Freund gut damit klar kommt, heißt das nicht, dass dies auch für Dich gilt.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  3. Muckel

    Muckel Das Muckelchen

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    Hallo Sunny-Side,

    kann Deine Sorgen echt gut nachvollziehen.

    Bin selber in einer ähnlichen Situation gewesen, wenn auch mit einer anderen Diagnose.

    Habe zuerst verschiedene Rheumaschmerzmittel genommen, leider mit wenig Erfolg.
    Dann musste ich auf Cortison eingestellt werden,für eine Dauertherapie in recht hoher Dosierung(15-20 mg im Durchshnitt).
    Als erste Basistherapie kam dann Sulfasalazin. Das wirkte nicht lange und nicht genug, deshalb Tausch auf MTX (20mg als Spritze).
    Auch noch nicht genug Wirkung, deshalb Sulfasalazin + MTX. Bei dem Gedanken, soviele Medis auf einmal zu nehmen, wurd es mir auch ganz anders. Ein Rheumatologe im Krankenhaus hat mir dann mal erzählt, wie es OHNE funktionierende Basistherapie aussieht- mit großer Wahrscheinlichkeit käme es zu Schäden an den Gelenken, die Beweglichkeit läßt nach, ständig Schmerzen und dauernd Entzündungen im Körper. Mit Basistherapie läßt sich vieles davon vermeiden bzw. eindämmen. Dagegen sind die möglichen (muß nicht dazu kommen) Nebenwirkungen bei den Therapien echt harmlos.

    Das war für mich eigentlich der Punkt, wo mir die Therapie lieber war als die Folgen des Rheumas.
    Leider mußte ich am Anfang des Jahres noch ein 3. Basismedikament bekommen (Antimalariamittel), da das Rheuma nicht unter Kontrolle zu bringen war.
    Aber eins muß ich sagen, Nebenwirkungen hatte ich trotz stärkerer Therapie nicht. Schließlich werden regelmäßig Blutkontrollen gemacht, so dass man schnell merken würde, wenn etwas aus dem Rahmen schlägt.

    Dein Rheumatologe möchte bestimmt erreichen, daß Du mit dem Cortison unter die kritische Marke von 5-7,5 mg Cortison kommst, was auf Dauer sicherlich besser wäre. Vielleicht könntest Du das Cortison sogar ganz ausschleichen!

    Außerdem hast Du selber schon gemerkt, daß bei Dir noch viele Gelenke betroffen sind, das kann auf Dauer nicht die Lösung sein!

    Da Du Deinem Rheumatologen vertraust, wird er sicher die richtige Therapie einleiten. Habe schon von vielen gehört, dass die Kombination von MTX und Arava sehr wirkungsvoll sein soll!

    Gut ist, daß Du einen Rheumatologen hast, dem Du vertrauen schenkst und der die Therapie nach Deinen Bedürfnissen ausrichtet!

    Auch bei mir steht zur Zeit ein Therapiewechsel an, in den ich meine ganzen Hoffnungen setzte.

    Wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe, nicht zuletzt durch viele Begegnungen bei längeren Aufenthalten in der Rheumaklinik (in den letzten 1,5 Jahren insgesamt 10 Wochen): Rheuma an sich ist eine schwerwiegende Erkrankung, die zu vielen Einschränkungen im Leben führen kann. Aber mit der richtigen Therapie ist es gut zu beherrschen und die Lebensqualität kann deutlich gesteigert werden. Ein guter Rheumatologe ist viel wert, auch was die Therapieüberwachung angeht. Und es gibt inzwischen soviele wirksame Therapien, so dass fast jedem geholfen werden kann!

    Laß den Kopf nicht hängen, Du scheinst auf dem richtigen Weg zu sein!

    Alles Gute

    Muckel
     
  4. bise

    bise Neues Mitglied

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    das solltest du aber. sag ihm, dass du angst vor den vielen medis hast. das wird er verstehen, schliesslich sind fast alle rheumis verunsichert.
    frage, ob du enbrel bekommen kannst? ob du es von ihm bekommen kannst ist bei der jetzigen lage im gesundheitswesen äusserst problematisch. enbrel wird häufig erst dann gegeben, wenn die anderen medis nicht ausreichten (aus kostengründen wie auch die anderen biologicals).
    die folgen von gelenkzerstörungen sind zu ernst, um sie auf die leichte schulter zu nehmen.
    ich bin lange nach dem motto behandelt worden: wer nix macht, macht keine fehler - wer gar nix macht, schont sein budget!!!! heute bin ich schwerstbetroffene - glaube mir, so schön oder angenehm ist mein alltag nicht. ich beneide alljene, die das glück haben, von einem verantwortungsbewussten und kompetenten rheumatologen behandelt worden zu sein!!! - ich wurde auch von einem rheumatologen behandelt, der es locker nahm.
    gruss
    bise
     
  5. cpeter

    cpeter Guest

    Arava+MTX ist eine gut wirksame Therapie. Bei ihr wird allerdings empfohlen, nicht an den ersten drei Tagen 100mg zu nehmen, sondern direkt mit 20mg anzufangen. Wichtig sind Leberwertkontrollen im Abstand von höchstens 14 Tagen.

    Viel Erfolg

    Peter
     
  6. anko

    anko Bekanntes Mitglied

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    Hamburg
    Hallo Sunny-Side,

    habe gehört, dass MTX und Arava sehr gut zusammen wirken sollen.
    Habe irgendwo gelesen, dass die Wirkung mit Enbrel vergleichbar sein soll. Kann den ARtikel dazu aber nicht wiederfinden :(
    Also die Kombi ist bestimmt nicht schlecht und wesentlich günstiger als Enbrel.

    Aber bevor du ein zweites Medi dazu nimmst, würde ich den Zeitpunkt der Folsäuregabe verschieben.
    Das MTX bleibt 24 STunden im Körper und wirkt dann noch einmal weitere 24 h nach. D.h. man sollte Folsäure immer erst 48 h nach der MTX gabe einnehmen, da es sonst das MTX in seiner Wirkung behindert.
    Ich weiß ja nicht, wann du das MTX einnimmst, aber warscheinlich abends. Wenn du dann am nächsten morgen die Folsäure nimmst, dann liegen ja vielleicht gerade 12 h dazwischen. Das ist eindeutig zu wenig.

    Gruß

    anko
     
  7. Neli

    Neli Optimistin

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    Rheinland
    Hallo Sunny-Side,

    ich bekomme fast ein Jahr lang die Kombination Mtx-Arava
    und kann nur sagen, daß sie bestens wirkt.

    Es dauerte ca. 6 Wochen, bis das Arava dann zusätzlich zum Mtx
    Wirkung zeigte.

    Mtx bekomme ich einmal wöchentlich als Spritze, und zwar 15 mg,
    Arava nehme ich in Tablettenforum, und zwar täglich 10 mg.

    Ich bin sehr froh, daß ich das Enbrel umgehen konnte,
    denn wie soll man dann die Behandlung noch steigern,
    wenn es noch schlechter wird?

    Ich wünsche Dir viel Erfolg.

    Viele liebe Grüße
    Neli
     
  8. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    grüß dich sunny-side...

    also das mit der folsäure hat dir anko ja schon erläutert...ist auch ganz wichtig, darauf zu achten.

    das deine monotherapie nicht hilft zeigen dir die laufenden entzündungen und schmerzen.....

    enbrel bekommt man in deutschland nur,wenn andere basismedis vorangegangen sind,siehe dazu auch den folgenden beitrag dazu:

    http://rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=6529&highlight=verordnung+enbrel

    und noch einer:
    http://rheuma-online.de/news/85.html




    die kombination mtx+arava hab ich auch schon oft von gehört und nicht unbedingt nur schlechtes.

    hier mal rund um das thema mtx und die fragen/antworten dazu:
    http://rheuma-online.de/methotrexat.php3

    sieh mal hier, da hat andy, ein langjähriger user auch eine anfrage zur kombinationstherapie gestellt
    http://rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=13859
    (kannst dir das thema abonnieren ...vielleicht bekommst du da auch einige antworten...).

    hier auch noch eine info, die ich im www.tiz-info.de gefunden habe unter dem punkt news:



    Effektive Therapiekombination: Anakinra (Kineret) und Methotrexat bei rheumatoider Arthritis
    [​IMG][​IMG][​IMG] [font=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif](10 Jul 2004) Anakinra ist unter dem Handelsname Kineret ein sogenannter Interleukin-1 Rezeptor Antagonist. In einer Dosis von 100mg subcutan wird Anakinra zur Therapie der rheumatoiden Arthritis eingesetzt.

    Eine aktuell veröffentlichte amerikanische Studie untersuchte die Wirksamkeit und Therapiesicherheit der Kombination von Anakinra mit Methotrexat.

    506 Patienten, die auf eine Basistherapie mit Methotrexat nicht ausreichend ansprachen, wurden in die doppelt-verblindete, placebo-kontrollierte Studie eingeschlossen. Die Hälfte der Patienten erhielt zur Methotrexat-Therapie 100mg Anakinra täglich. Die andere Hälfte bekam zum Methotrexat eine Placebo-Spritze (d.h. eine Spritze ohne Wirkstoff).

    Die Patienten wurden während der Behandlungszeit von 6 Monaten alle vier Wochen untersucht. Nebenwirkungen und Besserungen wurden festgehalten.

    Die Anakinra-Gruppe zeigte ein promptes Therapieansprechen. Sowohl der klinische Zustand als auch die Entzündungswerte im Blut besserten sich unter Anakinra signifikant. Die Verträglichkeit von Anakinra entsprach der Verträglichkeit in der Placebo-Gruppe. Nur an der Einstichstelle traten in der Anakinra-Gruppe häufiger Entzündungsreaktionen auf.

    Demnach ist die zusätzliche Gabe von Anakinra bei Patienten, die nicht ausreichend auf eine Therapie mit Methotrexat reagieren, eine effektive und gut verträgliche Behandlungsmöglichkeit.

    Literatur: Cohen SB, Moreland LW, Cush JJ, Greenwald MW, Block S, Shergy WJ, Hanrahan PS, Khraishi MM, Patel A, Sun G, Bear MB. St Paul Medical Center, USA. A multicenter double-blind randomized placebo-controlled trial of Kineret(R) (anakinra), a recombinant interleukin 1 receptor antagonist, in patients with rheumatoid arthritis treated with background methotrexate therapy. Ann Rheum Dis. 2004 Apr 13 [Epub ahead of print]

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    [/font]



    könnte vielleicht auch für später interessant sein.
    im tiz-info findest du auf der linken seite eine rubrik "erfahrungen" und da geht es rund um einen erfahrungsaustausch in sachen tnf-alpha-blocker und div.rheuma.

    jetzt aber genug gesucht...wünsche dir alles gute und biba
    liebi:)
     
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