...und schon naht der Herbst

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Melisandra, 12. September 2004.

  1. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

    Registriert seit:
    15. November 2003
    Beiträge:
    2.218
    Ort:
    auf dem Land
    Nun neigt sich der Sommer dem Ende zu...und der Herbst streckt langsam seine Fühler aus...

    [​IMG] [size=+2]Mörike, Eduard (1804-1875)[/size]

    [size=+1]Septembermorgen[/size]

    Im Nebel ruhet noch die Welt,
    Noch träumen Wald und Wiesen:
    Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
    Den blauen Himmel unverstellt,
    Herbstkräftig die gedämpfte Welt
    In warmem Golde fließen.


    [​IMG]
     
  2. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

    Registriert seit:
    15. November 2003
    Beiträge:
    2.218
    Ort:
    auf dem Land
    Herbsttag

    Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
    Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
    und auf den Fluren laß die Winde los.

    Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
    gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
    dränge sie zur Vollendung hin und jage
    die letzte Süße in den schweren Wein.

    Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
    Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
    wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
    und wird in den Alleen hin und her
    unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

    Rainer Maria Rilke
    [​IMG]

     
  3. Mimmi

    Mimmi Kleine Naschkatze

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    7.156
    Ort:
    Schweden
    Genau - der Herbst ist da...

    Grüsse von Mimmi
     

    Anhänge:

  4. Mimmi

    Mimmi Kleine Naschkatze

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    7.156
    Ort:
    Schweden
    und es ist Erntezeit....,


    Mimmi
     

    Anhänge:

  5. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

    Registriert seit:
    15. November 2003
    Beiträge:
    2.218
    Ort:
    auf dem Land
    ...habe noch Grönlandmargeriten in rot und gelb zu bieten...
     

    Anhänge:

  6. Neli

    Neli Optimistin

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    11.747
    Ort:
    Rheinland
    Zwischen meinen Mispelbaum haben sich Äpfelableger gesetzt.
    Im vorigen Jahr waren es zwei Äpfel, dies Jahr bestimmt 50 richtig schöne Äpfel.
    Auf dem 2. Bild könnt Ihr es ganz deutlich sehen.
     

    Anhänge:

  7. ibe

    ibe Guest

    Herbst

    Tja, der Herbst kommt, sieht auch schön aus, die Verfärbungen der Blätter, bevor sie fallen und die Bäume kahl werden, dann aber ......


    [​IMG]
     
  8. Monsti

    Monsti das Monster

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    6.938
    Ort:
    am Pillersee in Tirol
    Bei uns kündigt sich ein wunderschöner Herbst an: Morgens liegt der Nebel über dem See, und das Gras ist nass vom Tau. Tagsüber ist es noch herrlich warm, nachts kühlt es empfindlich ab. Das Schönste: Es soll längerfristig so bleiben.
     

    Anhänge:

  9. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

    Registriert seit:
    15. November 2003
    Beiträge:
    2.218
    Ort:
    auf dem Land
    ...und auch die Vögel sind unterwegs in wärmere Gebiete...
     

    Anhänge:

  10. Neli

    Neli Optimistin

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    11.747
    Ort:
    Rheinland
    Meeresstrand



    Ans Haff nun fliegt die Möwe,
    Und Dämmerung bricht herein;
    Über die feuchten Watten
    Spiegelt der Abendschein.


    Graues Geflügel huschet
    Neben dem Wasser her;
    Wie Träume liegen die Inseln
    Im Nebel auf dem Meer.

    Ich höre des gärenden Schlammes
    Geheimnisvollen Ton,
    Einsames Vogelrufen -
    So war es immer schon. Noch einmal schauert leise
    Und schweiget dann der Wind;
    Vernehmlich werden die Stimmen
    Die über der Tiefe sind.

    Theodor Storm
     

    Anhänge:

  11. Mimmi

    Mimmi Kleine Naschkatze

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    7.156
    Ort:
    Schweden
    Johann Gaudenz Frhr. v. Salis-Seewis "Herbstlied" 1782,
    zuerst gedruckt im Vossischen Musenalmanach für 1786

    1. Bunt sind schon die Wälder,
    Gelb die Stoppelfelder,
    Und der Herbst beginnt.
    Rote Blätter fallen,
    Graue Nebel wallen,
    Kühler weht der Wind.

    2. Wie die volle Traube
    Aus dem Rebenlaube
    Purpurfarbig strahlt!
    Am Geländer reifen
    Pfirsiche, mit Streifen
    Rot und weiß bemalt.

    3. Flinke Träger springen,
    Und die Mädchen singen,
    Alles jubelt froh!
    Bunte Bänder schweben
    Zwischen hohen Reben
    Auf dem Hut von Stroh.

    4. Geige tönt und Flöte
    Bei der Abendröte
    Und im Mondesglanz;
    Junge Winzerinnen
    Winken und beginnen
    Frohen Erntetanz.
     

    Anhänge:

  12. Matthias

    Matthias Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    214
    Ort:
    Dreieich, Hessen
    Das muss aber auch sein, Drachenfest (Bild 1+2)

    Und letztes Jahr war ich im Herbst auf Sylt zur Reha, das ist bei schönem Wetter auch traumhaft (Bild 3)

    Bei uns sieht es zur Zeit noch so aus wie auf Bild 4.
     

    Anhänge:

  13. Matthias

    Matthias Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    214
    Ort:
    Dreieich, Hessen
    Ach, ein Gedicht muss man ja auch noch bringen.
    Na gut, dann halt den Erlkönig "uff hessich", passt zur herbstlichen Jahreszeit.

    Erlkeenig (hessisch)


    Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
    Deß kann ich derr werklich net sage!
    Es ist der Vater mit seinem Kind!
    Wannstes waaßt, brauchste aach net zu frage!
    Er hat den Knaben wohl auf dem Arm,
    No, soll ern in Rucksack stecke?
    Er faßt ihn sicher und hält ihn warm.
    Wanns en friert, hot-ern zuzudecke.

    „Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?“
    Du bist doch sunst net so schichtern!
    „Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
    Ich glaab, der Bub hot die Gichtern –
    Den Erlenkönig mit Kron und Schweif?“
    ’s gibt kaa Keenig mit Krone un Schwenz mehr –
    „Mein Sohn, das ist nur ein Nebelstreif!“
    Jetzt mach mer emol so kaa Denz mehr.

    „Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
    Wohie, un zu wos for-e Kibbe?
    Gar schöne Spiele spiel ich mit dir,
    Wo werd ihr erum wolle hibbe?
    Manch bunte Blume wächst an dem Strand,
    E Fastebretz is em liewer,
    Meine Mutter, die hat manch gülden Gewand.“
    Un de Vadder, deß is scheint’s a Schiewer.

    „ Mein Vater, mein Vater, und hörst du es nicht,
    Der heert nix; des Schinnos, des daawe.
    Was Erlenkönig mir leise verspricht?“
    Ei, du brauchst-em jo net zu glaawe.
    „Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind,
    Wos will nur der Lausert schun widder.
    In dürren Blättern säuselt der Wind.“
    Un es gibt scheints heit nacht e Gewidder.
    „Willst, feiner Knabe, du mit mir gehen?
    Wos will nur der alte Kräätscher?
    Meine Töchter, die sollen dich warten schön,
    E Bub geheert net nachts bei die Mädcher.
    Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
    Do wird am End Foxtrott gehoppelt?
    Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“
    Der Bub, der schleeft ohne geschoggelt.


    „Mein Vater,mein Vater, und siehst du nicht dort
    Ei , der sieht doch nix ohne Zwicker.
    Erlkönigs Töchter am düsteren Ort?“
    Mer maant, der Lausbub weer schicker?
    „Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau,
    Jetzt sei doch nor so kaan Schoode,
    Es scheinen die alten Weiden so grau!“
    Un grau is doch ewe Mode.

    „Ich liebe dich! – Mich reizt deine schöne Gestalt,
    Der soll nor dem sei O-Baa mol sehe.
    Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!“
    Dann rieft mer die Schubbo, vun weje!
    „Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
    Den Bub soll de Deiwel hole,
    Erlkönig hat mir ein Leids getan.“
    Ich dhet-em de Hinnern versohle.

    Dem Vater grausets.- Er reitet geschwind.
    Per Auto gings doch geschwinder.
    Er hält in den Armen das ächzende Kind,
    Un endlich sei Hausdier find-er,
    Erreicht den Hof mit Müh und Not,
    Des wor aach werklich kaa Fehler,
    Un gibt dort dem Biebche e Worschtebrot,
    Un do wors-em noochher wieder wöhler.
     
  14. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

    Registriert seit:
    15. November 2003
    Beiträge:
    2.218
    Ort:
    auf dem Land




    [​IMG]









    [​IMG]

    Viele Drachen stehen in dem Winde,
    tanzend in der weiten Lüfte Reich.

    Georg Heym








    Drachen im Herbst

    Wenn der Herbstwind beginnt,
    freut sich wieder jedes Kind.
    Dann wird der Drachen rausgestellt,
    und ab geht es, aufs freie Feld.
    Große, kleine, bunt und schön
    sieht man dann am Himmel stehn.
    Am langen Schwanz die vielen Blätter,
    lustig wippt er auf und nieder,
    hin und her, und immer wieder.
    Hoffentlich hält sich das schöne Wetter.


    Das Gedicht vom Drachen

    Die Kinder basteln einen Drachen
    und fangen lustig an zu lachen;
    so farbenfroh, so muss er sein,
    damit sich alle Kinder freun.
    Nun geht es schnellstens in den Garten,
    wo Wind und Sonne auf ihn warten.
    Ein Anlauf und den Drachen lassen,
    jetzt steigt er hoch, die Leine feste fassen.
    So fliegt er nun, schön anzusehn,
    im Wind kann er sich ganz toll drehn!

     
  15. Neli

    Neli Optimistin

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    11.747
    Ort:
    Rheinland
    Das Lied vom Reifen

    Seht meine lieben Bäume an,
    Wie sie so herrlich stehn,
    Auf allen Zweigen angetan
    Mit Reifen wunderschön!

    Von unten an bis oben 'naus
    Auf allen Zweigelein
    Hängt's weiß und zierlich, zart und kraus,
    Und kann nicht schöner sein.

    Ein Engel Gottes geht bei Nacht,
    Streut heimlich hier und dort,
    Und wenn der Bauersmann erwacht,
    Ist er schon wieder fort.

    Du Engel, der so gütig ist,
    Wir sagen Dank und Preis,
    O mach uns doch zum heil'gen Christ
    Die Bäume wieder weiß!


    Matthias Claudius (1740-1815)
     

    Anhänge:

  16. Neli

    Neli Optimistin

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    11.747
    Ort:
    Rheinland
    Nun laß den Sommer gehen,
    Laß Sturm und Winde wehen.
    Bleibt diese Rose mein,
    Wie könnt ich traurig sein?

    Josef von Eichendorff
     

    Anhänge:

  17. berti

    berti Neues Mitglied

    Registriert seit:
    21. April 2004
    Beiträge:
    960
    Ort:
    MK-Kreisstadt (Sauerland, NRW)
    Der Garten trauert,
    Kühl sinkt in die Blumen der Regen.
    Der Sommer schauert
    Still seinem Ende entgegen.

    Golden tropft Blatt um Blatt
    Nieder vom hohen Akazienbaum.
    Sommer lächelt erstaunt und matt
    In den sterbenden Gartenraum.

    Lange noch bei den Rosen
    Bleibt er stehen, sehnt sich nach Ruh.
    Langsam tut er die (großen)
    Müdgewordnen Augen zu.


    [size=-2]Hermann Hesse (1877-1962)
    [/size]
     
  18. berti

    berti Neues Mitglied

    Registriert seit:
    21. April 2004
    Beiträge:
    960
    Ort:
    MK-Kreisstadt (Sauerland, NRW)
    Claudius, Matthias (1740-1815)

    [size=-1]geboren am 15.8.[/size][size=+1]Apfelkantate /Das Apfeljahr[/size]



    Der Apfel war nicht gleich am Baum
    Da war erst lauter Blüte.
    Das war erst lauter Blütenschaum
    und lauter Lieb und Güte.
    Dann waren Blätter grün an grün
    und grün an grün nur Blätter.
    Die Amsel nach des Tages Mühn,
    sie sang ihr Abendlied gar kühn
    und auch bei Regenwetter.
    Der Herbst, der macht die Blätter steif
    der Sommer muß sich packen.
    Hei! Daß ich auf die Finger pfeif
    da sind die ersten Äpfel reif
    und haben rote Backen.
    Und was bei Sonn` und Himmel war
    erquickt nun Mund und Magen
    und macht die Augen hell und klar.
    So rundet sich das Apfeljahr
    und mehr ist nicht zu sagen.
     
  19. Neli

    Neli Optimistin

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    11.747
    Ort:
    Rheinland
    Es regnet, wenn es regnen will
    und regnet seinen Lauf,
    und wenn`s genug geregnet hat,
    dann hört es wieder auf.
     

    Anhänge:

  20. Neli

    Neli Optimistin

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    11.747
    Ort:
    Rheinland
    Herbst

    Es ist nun der Herbst gekommen,
    Hat das schöne Sommerkleid
    Von den Feldern weggenommen
    Und die Blätter ausgestreut,
    Vor dem bösen Winterwinde
    Deckt er warm und sachte zu
    Mit dem bunten Laub die Gründe,
    Die schon müde gehn zur Ruh.

    Durch die Felder sieht man fahren
    Eine wunderschöne Frau,
    Und von ihren langen Haaren
    Goldne Fäden auf der Au
    Spinnet sie und singt im Gehen:
    Eia, meine Blümelein,
    Nicht nach andern immer sehen,
    Eia, schlafet, schlafet ein. Und die Vöglein hoch in Lüften
    Über blaue Berg und Seen
    Ziehn zur Ferne nach den Klüften,
    Wo die hohen Zedern stehn,
    Wo mit ihren goldnen Schwingen
    Auf des Benedeiten Gruft
    Engel Hosianna singen
    Nächtens durch die stille Luft

    Joseph von Eichendorff
     

    Anhänge:

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden