Fragen zu Azulfidine und Arbeit

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Fantasia, 11. September 2004.

  1. Fantasia

    Fantasia Neues Mitglied

    Registriert seit:
    31. August 2004
    Beiträge:
    33
    Hallo ihr Lieben,

    die 10 Tage mit Ambene sind um (inzwischen geht es mir besser, wenn auch immer noch mit ständigen Schmerzen) und heute habe ich mit Azulfidine (2/d) angefangen.

    1. Frage: Mein Arzt hat mir aufgeschrieben, dass ich zusätlich morgens einmal Indometacin retard 75mg nehmen soll/kann. Bisher brauchte ich aber meistens zwei davon und vor allem im Moment. Darf ich da problemlos noch eine zweite nehmen? (auch über längere Zeit). Oder belastet das dann die Leber zu stark???

    2. Frage: Alle 14 Tage sollen ja Blutkontrollen durchgeführt werden. Wie sichtig ist die genaue Einhaltung der 14 Tage? Dürfen es z.B. auch mal 16 sein? Oder sollte man sich dann lieber für einen geringeren Zeitabstand entscheiden, wenn man in 14 Tagen nicht kann bzw. es in meinem Fall auf einen Samstag fallen würde?
    3. Frage: Gibt es noch weitere Erfahrungen zum Thema Folsäure?? Ich habe es nicht so verstanden, wie an anderer Stelle vermutet, dass die Wirkung auf einer Folsäurereduktion beruht (Eisen dagegen reduziert die Wirkung).

    4. Frage: Wegen der Blutkontrollen kann ich meine Arbeitszeiten (feste ARbeitszeiten) nicht einhalten. In wieweit bin ich verpflichtet, meinem Arbeitgeber mitzuteilen, dass ich aufgrund von MB zur Untersuchtung muss?? Denn der wird sicher fragen!! Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Zur Info: Ich habe lediglich einen kurzen befristeten Vertrag und würde den natürlich gerne verlängert haben....

    Ich würde mich sehr über ein paar Antworten freuen und wünsche euch gleichzeitig alles Gute und ein einigermaßen schmerzfreies WE!

    Fantasia
     
  2. Ulmka

    Ulmka Guest

    Hallo Fantasia,

    was steht denn bei Indometacin im Beipackzettel? Darf man da bei Rheuma 2 nehmen? Im übrigen leidet da eher der Magen als die Leber, eventuell brauchst du dann Magenschutz (z.B. Omeprazol), wenn du so eine hohe Dosis nimmst!

    Bei den Bluttests kommt es nicht auf 1-2 Tage an, vor allem dann nicht, wenn die Werte in Ordnung sind. Sollten sie allerdings schlechter werden, nimm lieber kürzere Abstände! Im Übrigen muss nur am Anfang alle 2 Wochen kontrolliert werden, später dann alle 4 Wochen und dann alle 3 Monate. Frag aber mal deinen Doc, ob du nicht auch nachmittags zur Blutabnahme kommen kannst, wenn du sonst Schwierigkeiten bei der Arbeit bekommst! Das Blutbild ändert sich am Nachmittag nicht und für die Leberwerte musst du glaube ich auch nicht unbedingt nüchtern sein (letzteres weiß ich aber nicht genau). Vielleicht könnt ihr euch ja auf eine wechselnde Abnahme einmal vormittags und einmal nachmittags einigen, dann wäre es nur ein mal im Monat früh!

    Dass du MB hast, muss dein Arbeitgeber nicht wissen - erst, wenn du deswegen einen Behindertenausweis mit mindestens 50 % hast!

    Ich wüsste auch nicht, dass Sulfosalazin die Folsäurespeicher angreift. Falls du dir da Sorgen machst, beobachte einfach dein Blutbild. Folsäuremangel verursacht eine 'megaloblastische Anämie', dass heißt die roten Blutkörperchen sind zu wenig und vergrößert (d. h. der MCV-Wert ist erhöht). Außerdem ist dann die Haut gelblich-blass und die Schleimhäute sind nur schwach rosa und nicht tiefrot. Bei Belastung kommt es leicht zu 'Herzklopfen' und Atemnot, außerdem hat man leicht Ohrensausen und wird leicht schwindelig und leicht müde. (ich hoffe, das habe ich alles richtig geschrieben, habe eben in meinem Pathophysiologiebuch gestöbert...).

    Ich habe übrigens auch MB und nehme wieder Sulfosalazin (z.Zt. 1-1-1), hatte letztes Jahr schon mal 2-2-2 und hatte keinerlei Nebenwirkungen außer Appetitmangel :D - und der ist gut, weil ich viel zu schwer bin und auch noch Cortison (z.Zt. 5 mg) nehme. Außerdem nehme ich Piroxicam 20 mg (also Höchstdosis) - und mein Magen fängt trotz Omeprazol furchtbar an zu meckern, deshalb habe ich wieder mit Sulfosalazin angefangen.

    Liebe Grüße

    Ulmka
     
  3. Trixi

    Trixi (vor)laut

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    Bluttests

    Hallo Fantasia,

    ich hab cP und nehme MTX und Humira, daher kann ich bei deiner Medikation nicht mitreden.

    Bei den Blutabnahme (und da ist ja die Methodik nicht so ungleich :D ) kann ich nur sagen, dass es doch empfehlenswert wäre, die Blutabnahme doch in den etwa gleichen Lebensumständen zu machen - also sprich immer an jedem zweiten Dienstag zum Beispiel - sodass, sofern du deine Medis regelmäßig nimmst, du immer ersehen kannst, welches Medis eventuell Probleme machen könnte bzw was nicht so gut anspricht oder worauf du welche Probleme haben könntest. Ich würde daher, wenn es sich nicht alle 14 Tage ausgeht, nicht ein oder zwei Tage verschieben, sondern eher gleich eine ganze Woche, sodass es zB wieder ein Dienstag ist und du wenigstens so halbwegs in deinem Rhythmus bist. So lassen sich auch rückwirkend sehr gute Schlüsse ziehen.

    Wegen der Arbeit: Die Sache mit deinem Vertrag ist sicher ein Problem, dass man nicht unterschätzen sollte. Das musst du sicher für dich individuell abschätzen. Ich für mich, kann nur sagen, dass ich immer nur dann gut gefahren bin, wenn ich ehrlich war/bin und sage, wo mein Problem liegt. Arbeitgeber können, entgegen gewissen Meinungen, die sicher auf Erfahrungen und Wahrheiten beruhen, unglaublich tolerant sein - so hab ich zB trotz 3 monatiger (!!!) Krankenstandszeit gleich an meinem ersten Arbeitstag danach einen unglaublich Karrieresprung angeboten gekriegt (den ich natürlich auch wahrgenommen habe) - ich glaube, wenn ich vor und während meiner Abwesenheit irgendwie herum "gelogen" hätte (bitte nicht falsch verstehen, ich hoffe du weißt was ich meine), hätte ich nie diesen Vertrauensvorschuss gekriegt. Die Arbeitswelt ist hart, vor allem wenn man chronisch krank ist, ganz klar - muss aber nicht sein.

    Okay - ich hoffe ich konnte irgendwie helfen.

    Liebe Grüße
    Trixi
     
  4. Fantasia

    Fantasia Neues Mitglied

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    33
    Danke!

    Hallo!

    Danke erstmal für eure Antworten.

    Therpretisch darf man vom Indometacin 75mg 2 täglich nehmen, bin mir nur nicht sicher, ob das zusammen mit den Azulfidine auch geht, da mein Arzt nur eine/Tag aufgeschrieben hat, aber vielleicht war er mit seinen Gedanken auch gerade mal wieder woanders....
    In der Beilage zu Indometacin steht eben auch drin, dass dieses die Leber angreifen kann. Möglicherweise ist das ja aber auch mal weider ein übertriebener Hinweis.
    Am besten frage ich sicherheitshalber morgen nochmal nach.

    Mit der Blutabnahme...ich arbeite bis 18.00 Uhr und bin erst um 18.30 zu Hause, da hat men Arzt schon zu; naja, ich werde das schon irgendwie hinkriegen, muss ja.

    viele liebe Grüße
    Petra
     
  5. Fantasia

    Fantasia Neues Mitglied

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    soll "Theoretisch darf..." heißen. Sorry.
     
  6. Muckel

    Muckel Das Muckelchen

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    503
    Hallo Fantasia!

    Das mit dem Indometacin dürfte kein Problem sein. Nehme selber Indometacin (zwischen 150 und 200 mg pro Tag), außerdem Azulfidine (4 Tabletten) und als weitere Basistherapie noch MTX, Resochin und Cortison. Natürlich auch noch ein paar andere Tabletten, sonst werde ich schließlich nicht satt davon....:D :rolleyes:

    Indometacin kann nur mit Cortison leichter auf den Magen schlagen und mit MTX die Leber belasten. Da Azulfidine nicht so stark auf die Leber geht wie andere Basistherapeutika, würde ich mir darüber keine Sorgen machen. Falls Du einen empfindlichen Magen hast, würde ich mir einen Magenschutz aufschreiben lassen. Diese Kombination (Indometacin und Azulfidine) wurde in einer Rheumaklinik angesetzt, sogar recht häufig.

    Und schließlich werden regelmäßig die Blutkontrollen gemacht, da sieht man dann schon früh, falls irgendwas aus der Reihe tanzt.
    Azulfidine an sich ist eigentlich ein sehr verträgliches Mittel, also keine zu großen Sorgen machen, woll!

    Einen schönen Sonntag

    Muckel
     
  7. Kiara

    Kiara seit Mai 2004 Diagnose cP

    Registriert seit:
    3. September 2004
    Beiträge:
    175
    Hallo Fantasia,

    den Tipps und Hinweisen zu den Medis überlasse ich lieber den anderen.

    Ich möchte noch was zu deinem Arbeitgeber und den Blutabnahmeterminen sagen.

    Ich finde, man darf die Problematik mit der Probezeit nicht unterschätzen. Ich glaube, in den wenigsten Fällen wird es so laufen wie bei Trixi. Das ist eine löbliche Ausnahme. Normalerweise wird es eher negativer verlaufen, vor allen Dingen, wenn es um eine chronische Krankheit geht. Da nehmen AG doch schnell und gerne Abstand vom Probanten.

    Wenn z.B. Deine Arbeitszeit um 8 Uhr anfängt (weiß ich ja nicht, aber sag ich mal); dann versuche es doch so früh wie möglich beim Arzt (oft haben die bereits ab 7 Uhr geöffnet - gerade zum Blutabnehmen); oder du sprichst mit einem Arzt und gehst zum Blutabnehmen zu einem weiteren Arzt, ganz in der Nähe von deiner Arbeitsstelle, sodas du da gar nicht fehlen musst. Ich denke, das könnte man ausnahmsweise - in Verbindung mit der Probezeit - so regeln.

    Dein AG hat kein Recht, von dir Diagnosen zu erfahren. Das geht den nichts an. Ich glaube, auch wenn du einen SchweB-Ausweis hast, geht deinen AG die Diagnose nichts an. Höchstens die Schwierigkeiten, die dir dein Arbeitsplatz macht und die geregelt werden müssten.

    Du kannst also rumlügen wie du willst - du brauchst den wahren Grund nicht sagen, wenn er dir schaden würde.

    Da mußt du mal nach deinem Bauchgefühl schauen.

    Liebe Grüße
    Kiara
     
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