Panik! Handgelenks-Prothese oder Versteifung?! Bitte um Rat!

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Esther, 8. September 2004.

  1. Esther

    Esther Guest

    Habe seit 4 Jahren Polyarthritis, bin 34 und soll Montag in 2 Wochen operiert werden. Die AKH-Orthopädie hat mich im Februar innerhalb von 90 Sekunden aufgeklärt (Knorpel fort) und mich mit der Entscheidung, ob Versteifung des linken Handgelenks oder Prothese, allein gelassen. Entschied mich unwillig für die Versteifung, weil ich nicht so behutsam mit mir umgehe.
    Nun müssen künstliche Gelenke kein halbes Jahr mehr vorbestellt werden, sondern nur noch 2 Tage. Doch plötzlich will mir das AKH die Entscheidung nicht mehr überlassen. Punkto Alternativmedizin habe ich so manches genossen, ohne Basistherapie sahen die Röntgenaufnahmen von Händen und Füßen nach einem Jahr nicht mehr vorteilhaft aus.
    Mir graust's vor den Orthopäden - ich frage mich , ob das wirklich meine einzige Chance ist. Wer hat Erfahrung mit solchen Eingriffen? Anderen Spitälern?
    Eure Erfahrung/Meinung ist von Nöten!
    Esther, panisch!
     
  2. biddi

    biddi Guest

    Hallo Esther, ich weiß nicht wo die herkommst, in Wiesbaden gibt es eine sehr gute Rheumaklinkik, mit denen einige bereits gute Erfahrungen gemacht haben.

    Vielleicht kannst Du Dir da kurzfristig einen Termin für eine 2. Meinung einholen.
    Aukamm Klinik
    Klinik für operative Rheumatologie
    Rufnummer 0611/572-0

    Ich wünsch Dir Glück und drücke Dir die Daumen.
    Liebe Grüße Biddi
     
  3. Trixi

    Trixi (vor)laut

    Registriert seit:
    25. Februar 2004
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    642
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    Wien
    Hallo Ester,

    irgendwie kenn ich mich nur schwer aus, bei deinem Beitrag - wie meinst du das mit "weil ich nicht so behutsam mit mir umgehe". Wie stehen die Prognosen mit einer Prothese? Hast du dich diesbezüglich erkundigt? Ich nehme nämlich an - obwohl meine Probleme in den Händen noch eher gering sind - dass eine Prothese wahrscheinlich Reha-mäßig gar nicht so einfach sein wird, aber dafür im Endeffekt doch besser als eine Versteifung sein wird. Hast du dich auch erkündigt, was eine Versteifung für dich in Zukunft bedeuten würde?

    ... und was ist mit diesem OP-Termin? Gehst du da mal hin und schaust, was dir hier empfohlen wird oder musst du dich zu diesem Zeitpunkt schon entschieden haben und die machen gleich Nägel mit Köpfe?

    Welche Basis nimmst du denn? Wie sieht deine Medikation aus? Musstest du diesbezüglich für die bevorstehende OP auch schon Vorkehrungen treffen?

    Vielleicht könntest du das nochmal ein wenig genauer schildern - ich glaube, dann lässt sich schon wer für dich finden, der dir ein paar Tipps geben kann.

    Alles Gute
    Trixi
     
  4. kukana

    kukana in memoriam †

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    Köln
    es gibt doch auch die möglichkeit nochmal eine zweite meinung anzuhören. das ist immerhin eine entscheidung die die art wie du in zukunft weiterleben und arbeiten wirst mitbestimmt.

    wo wohnst denn du, vielleicht hat einer einen tip für dich an wen du dich dann wenden könntest.

    gruss kuki
     
  5. Esther

    Esther Guest

    von Esther, der Panischen

    DANKE, dass ihr geantwortet habt!!!
    Der 'Ort' ist Wien, die Basistherapie ist Ebetrexat (vormals Methotrexat) - Ende 2002 bis Februar 2004 hab' ich's nicht genommen und mich von einer philippinischen Masseurin mit Energiebehandlungen versorgen lassen, plus ein bissel Schmerzmittel und Cortison...tja, Nichts blieb unversucht ;-) & leider hat's nicht geholfen. Darüber lächeln die meisten Schulmediziner, weil das Absetzen von Medikamenten ja die größte Dummheit ist..aber in der Haut des Verzweifelten stecken sie ja nicht.
    Jedenfalls habe ich in mehr als vier Jahren die Erfahrung gemacht, dass nicht allzuviel an Information von Ärzten zu holen ist. Ich hatte stets das Gefühl, 'lästig' zu fallen und habe es noch. Im Grunde erwarte ich mir deshalb schon gar keine Neuigkeiten von einem anderen Rheumatologen, Orthopäden etc. Die Frage ist, würde ich in einer Privatordination besser beraten - ich glaub's nicht. Der unmündige Trottel ist wohl so eine Art vorgeschriebene Rolle.
    Dass eine Operation mein Leben verändern wird - steif oder künstlich und umständlich -, zweifle ich nicht an. Es hat sich ja längst verändert & ich will nicht kürzer treten, Plastikschienen um die Arme winden und zusehen, wie mir Dinge aus der Hand fallen usw. usw. usw. - ich will leben und arbeiten wie zuvor ;-( Wer kommt eigentlich auf so seltsame Ideen, wie: Krankheit als Chance, Geschenk etc. zu begreifen?! Sorry, bin deprimiert. 1000 Wege, alternativ Heilung zu finden, 1000 Ratschläge wohlmeinender Freunde/Bekannter und ein Krankenhaus groß wie eine Stadt, in dem sämtliche Ärzte restlos überfordert sind. Im Übrigen habe ich drei Wochen bevor die Arthritis ausgebrochen ist meine erste sogenannte klinische Depression bekommen - laut Fachmedizinern besteht kein Zusammenhang zwischem meinem Hirn, der Seele und den Gelenken - auch das kann ich nicht glauben. Jednfalls hätt' ich die Operation grundsätzlich gerne hinter mir, damit der Schmerz endlich nachgibt und die Hand besser zu gebrauchen ist.
    Falls euch noch was einfällt - DANKE im voraus,
    Esther
     
  6. Trixi

    Trixi (vor)laut

    Registriert seit:
    25. Februar 2004
    Beiträge:
    642
    Ort:
    Wien
    Op

    Hallo,

    ich bin auch aus Wien und deine Erfahrungen über das AKH sind mir nicht neu - viele Wiener sind nicht gar so begeistert.

    Ich verstehe dein Problem mit "weiterleben" und "sein Leben leben". Ich denke aber - glaub ich ;) - ein bissl positiver als du und hab festgestellt, dass auch nach jahrelanger cP-Erkrankung ein zufriedenstellendes und ab und an sogar glückliches ;) Leben möglich ist.

    Ich würde an deiner Stelle - wie oben schon von Kukana vorgeschlagen - eine zweite Meinung einholen bzw mir auch eine neue Rheuma-Ambulanz oder einen neuen Rheumatologen suchen. Betreffend der Ortho könnte ich dir das Otto-Wagner-Spital auf der Baumgartner Höhe sehr empfehlen, ich habe da alle meine TEPs machen lassen und bin super zufrieden, mit allem, sei es die menschliche, gesundheitliche und Reha-Versorgung. Da oben gibts eine Rheumachirurgie - das wär also sicher eine kompetente Adresse.

    Wenn du so arge Schmerzen hast, dann solltest du überlegen ob du nicht eine andere Basismedikation anstreben möchtest - hierzu brauchst du natürlich einen kompetenten Rheumatologen. Schau mal

    http://rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=12963&highlight=arzt+wien

    Deine Ansicht von "die wollen unmündige Patienten" ist ein wenig krass, würde ich sagen. Ich hab die Erfahrungen gemacht, dass je mehr der Patient von sich selbst weiß, seine Schmerzen und Krankheit beschreiben kann und viele Fragen stellt, dir der Arzt umso interessierter und kompetener entgegentritt. Klingt paradox ich weiß, ist aber so. Auch wenn du dir lästig erscheinst - in dem Fall bin ich irre gerne lästig und betreibs fast als Hobby. :D Ob dir hier eine Privatordination helfen kann, weiß ich nicht - glaub aber eher nicht.

    Wichtig ist, dass du dir soviele Infos holst wie nur geht, du für dich selbst Entscheidungen triffst, wie und in welcher Form du mit deiner Krankheit umgehen willst und wirst und dir kompetente Partner (Ärzte) suchst. Du wirst sehen - irgendwann sind dann alle Hürden, die dir jetzt vielleicht unglaublich groß erscheinen, schon viel viel kleiner.

    Alles Gute.
    Trixi
     
  7. bise

    bise Neues Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2004
    Beiträge:
    4.653
    Ort:
    bei Frau Antje
    vorschlag:

    münchen ist nicht weit von wien.

    gehe zu Dr. Brackertz. er ist nen crack auf diesem gebiet. ihm kannste vertrauen. nehme alle rö. bilder mit.
    versuche bei ihm nen termin zu bekommen.

    warum kann bei dir die situation nicht so bleiben?
    versteifung musste dir überlegen. welche funktionsstellung.
    prothese auch. keramik willste wahrscheinlich nicht. die swanson sollen nicht so lange halten.
    also, seh zu, dass du nach münchen kommst.
    gruss
    bise
     
  8. Esther

    Esther Guest

    Danke an Trixi & Bise!

    Danke euch beiden!!!


    Sehr gute Tipps, wie ich finde ;-)

    Nicht krass, doch realistisch bin ich geworden - sicher sollte ich nicht alle Ärzte in einen Topf werfen, aber es ist schon ein großes Glück die Aufgeschlosseneren unter ihnen zu treffen.

    Otto-Wagner-Spital checke ich aus & München liebe ich. Habe dort lange gearbeitet, es erst verachtet und nach drei Jahren meine Liebe zur Stadt entdeckt - mit den richtigen Freunden, Haidhausen etc.
    Wurde dort auch im ersten Arthritis-Jahr in der Polyklinik betreut - kein großer Gewinn und eine klare Diagnose konnte nicht erstellt werden. Haben wohl die Rheumafaktoren gefehlt usw.

    Danke euch vorerst herzlich & wünsche eine gute Nacht!
    Esther
     
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