Azulfidine und Cortison Prednison 5mg

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Kiara, 6. September 2004.

  1. Kiara

    Kiara seit Mai 2004 Diagnose cP

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    Frage 3)

    Ich habe, bevor ich Azulfidine bekommen habe für 14 Tage einen Cortisonteste gemacht mit Prednison, 5mg.

    Der Erfolg war durchschlagend.

    Der Rheumatologe meinte, ich könnte die restlichen, übrig gebliebenen 5 Cortiontabletten bei Bedarf einnehmen, ich könne sie sicher noch gebrauchen.

    Wißt Ihr, ob ich die 5 Tabletten zusätzlich zur Azulfidine nehmen kann? Also, nur wenn ich mal einen Schub habe - nicht nur einfach so.

    Und: Soll ich alle 5 auf einmal nehmen? Oder z.B. nur 3 und am nächsten Tag eine und am dritten Tag die letzte? Also runterdosiert?

    Ich habe damals irgendwie 1x täglich 6 genommen, für 2 Tage. Danach 5 für zwei Tage, dann 4... und soweiter, also runterdosiert.

    Vielleicht hat ja jemand Erfahrung damit, will nix auf Verdacht schlucken und dann noch falsch.
     
  2. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    da möchte ich doch sagen: um himmels willen..... :(
    wie hat dich denn dein arzt informiert und entlassen! :(
    der kann dir doch nicht sagen: nehmen sie wie sie wollen bei einen anfänger,
    der noch keine ahnung hat! schocking :eek:

    ich denke, du solltest unbedingt rücksprache mit deinem arzt halten,
    entweder du bekommst cortison oder nicht, abermal eben einpaar zum
    reinwerfen, das geht nicht, wirklich nicht, schliesslich ist das kein
    aspirin.

    ich denke, es wäre einfacher, wenn alle deine fragen zu dem gleichen
    medikament zusammen wären, so muss man immer hin und her schalten. :)

    das ist meine meinung zu deiner cortisonfrage.
    lg marie
     
  3. Kiara

    Kiara seit Mai 2004 Diagnose cP

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    Hallo Maria,

    ich fühle mich wirklich total alleingelassen.

    Der Arzt hat mir ja sogar eine Liste von Rheumabasismitteln in die Hand gedrückt und ich sollte entscheiden, welches ich in Zukunft nehmen soll.

    Ich war völlig verschreckt und habe erstmal gar nichts gemacht und mich über 2 Monate im I-Net schlau gemacht, über die Medis, die Krankheit und und und.

    Mit den vielen Postings über Azulfidine hast du vielleicht Recht, aber ich dachte, ich lass es sortiert, damit es bei den Beantwortungen nicht so ein Durcheinander gibt.

    Dachte, es sei für mich einfacher den Überblick zu behalten.

    Liebe Grüße
    Kiara

    Ach.. und er meinte, bevor das Sulfasalazin voll "durchschlägt" hätte ich sicher mal nen schlimmeren Schub und dann könne ich die 5 Cortisontabs noch nehmen - *ahnungslos schau*

    Ich kann dir sagen, das ich, als ich deine Antwort las, wirklich bald in Tränen ausgebrochen wäre, weil ich wirklich null Ahnung hatte und auch noch habe.
     
  4. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    also, so was, ärzte gibt´s!!!!!??????

    ICH würde den arzt wechseln, und zwar dringend!
    das ist doch kriminell, den patienten entscheiden zu lassen, welches
    basismedikament er nehmen will. damit dokumentiert er doch, dass er
    keine ahnung hat. ich bin direkt fassungslos...

    vielleicht solltest du dich wirklich schleunigst schlau machen, wer in deiner ecke als arzt nochin frage kommt, stell doch hier mal die frage, ob jemand dir eine empfehlung geben kann!

    hast du hier bei ro gelesen unter informationen zu medikamenten (links auf der seite).

    ich bin doch sehr besorgt, bitte informiere dich,

    marie
     
  5. cpeter

    cpeter Guest

    Hallo Marie2,

    nun mal keine Panik.

    Bei Cortison sind folgende Sachen wichtig:

    - Wenn man es länger als 4 Tage nimmt, so darf es nicht schlagartig abgesetzt werden, sondern es muss ausgeschlichen werden.

    - Wenn man es unter 4 Tage nimmt, so kann es schlagartig abgesetzt werden, ohne dass Probleme zu erwarten sind.

    - Geht es einem mal schlechter, so kann man morgens etwas mehr nehmen (z.B. 7.5 statt 5mg) oder auch Mitags oder Nachmittags etwas zusätzlich (z.B. 2.5mg). Hier gilt wieder: Ist die Erhöhung länger als für ein paar Tage, so muss auf die alte Dosis heruntergeschlichen werden.

    - Wenn möglich, dann sollte die gesamte Tagesdosis am Morgen zwischen 6 und 8 Uhr genommen werden.

    - Bei einem Schub kann man kurzfristig z.B. 20mg statt 5mg nehmen und dann wieder runtergehen. Hier allerdings mit Zwischenschritten. Z.B. über 15mg, 10mg, 7.5mg jeweils für z.B. 3-4 Tage.

    - Will man versuchen ganz auszuschleichen, so sollte man unterhalb von 5mg sehr langsam heruntergehen. Z.B. 0.5mg alle 2-4 Wochen.

    Du brauchst also auf jeden Fall einen größeren Vorrat, um flexibel handeln zu können. Größere Änderungen solltest Du mit dem Arzt besprechen. Ich habe z.B. 20mg, 5mg, und 1mg Prednisolon Tabletten vorrätig.

    Du kannst das Prednisolon ohne Probleme mit dem Sulfasalazin kombinieren. Das mache ich auch. Allerdings würde ich, bis das Sulfasalazin wirkt, bei 5mg Prednisolon pro Tag bleiben und dann (wenn Du das Sulfasalazin für etwa 4 Montate genommen hast) ganz langsam ausschleichen. Hierfür würde ich mir weitere etwa 6 Monate Zeit lassen.

    Sulfasalazin ist bei einem leichteren Verlauf sicher erst mal eine gute Wahl. Bist Du denn schon bei 2-2-2 500mg Sulfasalzin angekommen? Sollte es nach 6 Monate zusammen mit 5mg Prednisolon nicht ausreichend wirken, so könntest Du Methotrexat hinzunehmen.

    Zusätzlich würde ich mir ein NSAR (z.B. Dilcofenac oder Indometacin falls ersteres nicht wirkt) verschreiben lassen und dies zusammen mit einem Magenschutz (z.B: Nexium Mups 40mg) bei Bedarf Nachmittags nehmen. Hierdurch kannst Du bei einem Schub die Einnahme von Cortison am Nachmittag oder Abend vermeiden. Bei mehr als 10mg Prednisolon pro Tag sollte diese Kombination aber nur für einige wenige Tage am Stück genommen werden.

    Achte auf jeden Fall auf die regelmäßigen Blutkontrollen, wie in der Packungsbeilage von Sulfasalazin beschrieben.

    Rede noch mal in Ruhe mit Deinem Arzt. Immerhin nimmt er Dich ernst und verschreibt Dir Medikamente.

    Alles Gute

    Peter
     
  6. Trixi

    Trixi (vor)laut

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    Wien
    Cortison

    Hallo,

    ich stimmte cpeter völllig zu. Denn ich finde entgegen marie2 die handhabe des Arztes nicht so furchtbar. Klar ist es gewagt einem "Neuling" freie Hand zu lassen - aber bei den paar Corti-Tabletten die übrig sind, ist bei weitem nicht die Hölle los. Ich frage mich zwar, was bei einem Schub eine kurzer (in dem Fall eigentlich auch) niedrig dosierter Corti-Stoß bringen soll - aber wenns hilft, ist das ja nicht so tragisch. Tragischer wäre es, wenn er dir eine 100er-Packung mit hohem Corti zur freien Verfügung gelassen hätte. Ich habe sogar gehört - noch nie ausprobiert - das man Corti bis zu 9 Tage einsetzen kann ohne der Notwendigkeit, alles langsam ausschleichen zu müssen. Ab dem 10. Tag wirds dann allerdings problematisch.

    Du kannst Corti ruhig mit deiner Basis kombinieren - geht ja auch irgendwie nicht anders.

    Wegen der Basismeds: Die Handlung deines Arztes kann man ja auch zweideutig interpretieren. Wie oben bereits erwähnt, finde ich es dir gegenüber etwas unfair dir lediglich Basismeds vorzuschlagen ohne richtig beratend behilflich zu sein - allerdings zeigt das aber auch davon, dass er dir vertraut und dir die freie Wahl lässt. Ich würd mich daher an deiner Stelle kundig machen, mit den Ergebnissen deiner Recherchen zum Arzt gehen und ihn bezüglich ALLER deiner Fragen konfrontieren. Das ist auch ein Zeugnis eines mündigen Patienten - finde ich. Wenn er dich DANN allerdings im Leere hängen lässt - dann stellt sich schon die Frage, ob er kompetent ist.

    lg
    Trixi
     
  7. Kiara

    Kiara seit Mai 2004 Diagnose cP

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    Hallo Ihr, auch hier Danke für Eure Meinungen, sie helfen mir alle weiter!!!

    Also es ist so: der internistische Rheumatologe wurde mir ausdrücklich empfohlen - weil er sich auch bei einer anderen Problematik bei mir ein wenig auskennt (da gehe ich jetzt nicht näher drauf ein - ok?).

    Ich werde mich in regelmäßigen Abständen bei dem Rheumatologen vorstellen (müssen). Aber die Behandlung vor Ort macht mein Hausarzt, weil der Rheumatologe so weit weg ist und ich sehr immobil bin.

    Grundsätzlich bei meinen ersten beiden Terminen fühlte ich mich bei dem Rheumatologen gut aufgehoben und "gehört" und "gesehen".

    Trotzdem gab er mit eine Liste mit drei Basismedis in die Hand und ich sollte entscheiden, welches ich nehmen sollte. Das waren: Quensyl, Sulfasalazin und MTX. Das KANN mit meiner anderen Problematik zu tun haben. Ich weiß es nicht.

    Ich bin völlig verwirrt bei ihm raus und war erstmal platt.

    Dann habe ich angefangen mich schlau zu machen und habe auch mit einem Apotheker, der mich kennt, gesprochen und mit meinem Hausarzt. Zusammen sind wir dann auf Sulfasalazin gekommen, weil es bereits altbekannt und gut verträglich ist.

    Ich habe dann noch mit den Ärzten darüber verhandelt, wann ich mit der Basistherapie beginnen soll. Hab ich irgendwo schon eben erzählt. Wollte auf Herbst/Winter verschieben und habe dann letztenendes doch selber darum gebettelt es bereits jetzt nehmen zu dürfen. Weil Versteifungen und Verkrümmungen an bestimmten Fingern stattfanden und eben der ganze Körper anfing wehzutun.

    Das mit den 5 Stück Cortisontabletten hat sich ja auch - dank "cepeter" für mich aufgeklärt. Ich habe das jetzt so verstanden, das ich die 5 Stück durchaus auf einen Schlag nehmen darf, wenn ein neuer (heftiger) Schub kommt. Vielleicht hilft es dann. Die Packung ist dann eh leer und ich muss dann sehen, wie es weitergeht.

    Als Schmerzmittel nehme ich noch Naproxen, wegen der guten Verträglichkeit. Mit den beiden Dingen werde ich erstmal versuchen, die 4 Monate abzuwarten, bis eine Verbesserung eintritt.

    Ansonsten schließe ich mich auch Trixi an.

    Ich bin eher einem "selbstbestimmten" Patienten zuzuordnen. Der selber bestimmt und auch durchaus verantwortungsvoll ist. - Nur im Moment noch ziemlich ahnungslos aber nicht hoffnungslos.

    Ich bin auch wirklich derjenige, der mit ner langen Liste zum Arzt geht und die Fragen der Reihe nach stellt.

    Ich vertraue eher mir als dem Arzt... *äugleinzwinker*. Ich muss mich nur schlau machen.

    Ich bin froh, das ich nun endlich hier gelandet bin. War schon mal auf meinen Recherchen hier auf der Seite, habe aber irgendwie übersehen, das es hier einen so lebendigen und kompetenten Chat und ein ebensolches Forum gibt.

    Kiara
     
  8. Kiara

    Kiara seit Mai 2004 Diagnose cP

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    @ cepeter

    nochmal zu deiner Frage "Sulfasalazin ist bei einem leichteren Verlauf sicher erst mal eine gute Wahl. Bist Du denn schon bei 2-2-2 500mg Sulfasalzin angekommen?" (- wie geht das bei Euch mit dem Zitat? -):

    Im Moment nehme ich noch 2-0-2. Bei der letzten Überprüfung habe ich gesagt: "Ich habe das Gefühl, es wird (nach einer Erstverschlimmerung) besser." Daraufhin blieb es bei 2-0-2.

    Danach kam aber wohl ein neuer Schub. Ich überlege jetzt, ob ich beim nächsten Besuch beim Arzt noch mal auf 2-2-2 gehen soll. Ich werd das mal alles beobachten und den Arzt dann noch mal ansprechen.

    PS.: Was ist ein NSAR?
     
  9. Ulmka

    Ulmka Guest

    Hallo Kiara,

    ein NSAR ist ein 'nicht steroidales Antirheumatikum', also ein Rheumamedikament, das kein Cortison (=Steroidhormon) enthält.

    Ich würde übrigens die restlichen 5 Tabletten nicht auf einmal nehmen, sondern eher an 2 Tagen je 2 und am 3. Tag eine, denn mit nur einem Tag Cortisonstoß kannst du vermutlich keinen Schub ausbremsen, mit 3 Tagen schon eher.

    Liebe Grüße

    Ulmka
     
  10. Kiara

    Kiara seit Mai 2004 Diagnose cP

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    Ah Superhinweis - sowas dachte ich mir schon, war mir aber nicht sicher.

    Danke!
     
  11. susannegru

    susannegru Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
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    704
    Hallo Kiara,
    ich halte das Vorgehen Deines Arztes für verantwortungslos. Mal eben 5 Tabletten Predniloson zur freien Verfügung und die Wahl des BasisMedis auch: ich kann es nicht glauben!!! Was ist das denn wohl für eine Therapie, die bei chronisch Kranken eine lebenslange ist. Deine andere Krankheit, von der Du nicht schreiben willst, ist ja offensichtlih auch einschneidend - umso mehr müssten Deine Medis unter enger ärztlicher Kontrolle laufen und nicht nach Belieben. Beste Grüße von Susanne
     
  12. cpeter

    cpeter Guest

    Die Standard-Dosierung ist 2-0-2. Ob eine Erhöhung sinnvoll ist, ist umstritten. Zwar verbessert sich die Wirkung, aber auch das Potential für Nebenwirkungen.

    Wenn Du wirklich schon Verkrümmungen hast, wirst Du wohl um ein stärkeres Basismedikament nicht herumkommen.

    Alles Gute

    Peter
     
  13. Kiara

    Kiara seit Mai 2004 Diagnose cP

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    175
    Hallo susannegru, hallo cepter,

    also ich bin demnächst erstmal im "wohlverdienten" Urlaub und ich denke, ich werde danach noch einem zu dem Rheumatologen gehen - mit einem Fragekatalog.

    Und danach werde ich entscheiden, ob ich dort weggehen werde oder bleibe.

    Susannegru - ich gebe dir voll Recht! Ich fühle mich wirklich sehr unbehaglich - mit den vielen Medis und nicht wirklich richtig betreut.

    Aber bisher war ich sehr unsicher in allem - und muss vieles für mich noch anders berücksichtigen. Aber ich erlange durch eure Beiträge mehr Sicherheit für mich und denke das ich damit auch einiges für mich positiv verändern kann - allerdings erst wirklich nach dem Urlaub.

    PS.: Es ist ja wirklich gut, das man alle Beiträge immer wieder anklicken und wiederlesen kann - man muss nicht alles ständig im Kopf behalten.
     
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