Amalgam

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Ilo, 2. September 2004.

  1. Ilo

    Ilo Neues Mitglied

    Registriert seit:
    11. Mai 2004
    Beiträge:
    9
    Hallöchen,
    ich leide seit August 2003 an ständig wechselnden Schwellungen und Entzündungen an fast allen Gelenken im Wechsel, es waren teilweise 2 - 3 Schübe pro Woche.
    Im Blut waren keine Rheumafaktoren vorhanden, aber aufgrund der Symtome stellte meine Rheumaärztin dann im Dezember 2003 die Diagnose Chronische
    Polyarthritis. Anfangs habe ich nur Diclofenac zur Schmerzbehandlung genommen und Anfang März dann mit Arava begonnen. Seitdem hatten die Schübe merklich nachgelassen. ich hatte sogar 2 - 3 Monate keinen Schub mehr.
    Nun ist die Situatoin die, daß ich am 16.08. beim Zahnarzt war und dort eine neue Amalgamfüllung gemacht wurde und nach einer Woche diese wegen Schmerzen wieder aufgebohrt und erneuert wurde.
    Ich habe seit dem 16. August !!!! fast täglich an mehreren Gelenken Schmerzen. Und das nach 3 Monaten mit nur einem Schub.
    Das gab es vorher garnicht, da war immer zur 1 Gelenk betroffen, dann aber immer ein anderes.
    Jetzt stellt sich für mich natürlich die Frage, ob meine Schmerzen und Entzündungen in direktem Zusammenhang mit dem Amalgam stehen könnten.
    Ich habe noch mehrere A-Füllungen.
    Sollte ich diese entfernen lassen? Wer hat da Erfahrungen.
    Ich muß nächste Woche wieder zum Zahnarzt und wüden dann mit ihm besprechen, nach und nach alle Füllungen zu wechseln.
    Ich hoffe auf viele Tips und Erfahrungen.
    Eure Ilo
     
  2. ibe

    ibe Guest

    Hallo Ilo,

    ich kann dir mitteilen, dass mein Sohn (21) sich in den letzten Jahren die Amalgamfüllungen nach und nach heraus nehmen lassen hat. Sein Zahnarzt hat es ihm wegen seiner cP empfohlen, es würde die Gelenke zu sehr belasten. Obwohl sich beim Entfernen auch Gifte freisetzen können, ich denke, der Zahnarzt hat es mit größter Vorsicht entfernt. Allerdings ist der Zahnarzt vom Amalgam ganz umgestiegen auf Keramik, Kunststoffe usw. umgestiegen.

    Ich würde es auf jeden Fall machen lassen. Das muss aber jede(r) für sich entscheiden, sieht ja dann auch makellos aus, wenn man mal herzlich lacht. :D

    Liebe Grüße von ibe und gute Besserung
     
  3. cpeter

    cpeter Guest

    Ich würde die Amalgan Füllungen auf keinen Fall entfernen lassen. Beim Ausfräsen der Füllungen kann man den Staub einatmen. Quecksilber kann nämlich soweit ich weiss, nicht durch orale Einnahme sondern nur durch Einatmen vom menschlichen Körper aufgenommen werden. Deswegen sind Quecksilberdämpfe auch so gefährlich. Amalgan ist ein bewährtes Material für Zahnfüllungen. Eine gute Alternative ist lediglich Gold und teilweise Keramik. Durch das Essen von z.B. gesunden Fisch nimmt man viel mehr Quecksilber auf, als durch Amalgan-Füllungen. Manche Zahnärzte sind hauptsächlich deswegen gegen Amalgan weil sie an den anderen Füllungen viel viel mehr verdienen.

    Das Ersetzen der Füllungen durch Gold würde richtig teuer. Da muss man mit mehreren Hundert Euro pro Zahn Zuzahlung rechnen. Kunststoff-Füllungen sind keine gute Alternative. Sie machen einen zum Dauergast beim Zahnarzt, weil sie viel schneller wieder kaputt sind. Jedes mal geht ein Stück der Zahnsubstanz verlohren. Außerdem können auch die Kleber Allergien auslösen.

    Falls Amalgan-Füllungen gefährlich wären, dann würde nur ein Ziehen der Zähne mit den Füllungen sinnvoll sein. Meiner Meinung nach gibt es eine richtige Amalgan-Hysterie.

    Viel wahrscheinlicher ist, das sich durch das Bohren die Zahnwurzel gereizt/entzündet hat und eine Wurzelbehandlung notwendig geworden ist. Allerdings beruhigt sich der Zahn auch oft noch nach ein paar Wochen. So war es bei mir.

    Gute Besserung

    Peter
     
  4. Anna-Katharina

    Anna-Katharina Neues Mitglied

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    23. März 2004
    Beiträge:
    61
    Hallo Ilo,

    ich habe cP und bei meinem ersten Schub 97 wo noch keine konkrete Diagnose gestellt wurde haben einige Ärzte verschiedene Ideen gehabt was helfen könnte z.B. Amalgam entfernen, Mandeln entfernen, etc. Dies habe ich dann auch gemacht. Es waren bei mir insgesamt 6 Amalgam-Füllungen. Die Beschwerden haben sich danach nach und nach gebessert.
    Dieses Jahr hatte ich leider einen erneuten Schub bekommen, wo auch endlich die richtige Diagnose gestellt wurde. Der Schub jetzt ohne Amalgam ist leider nicht schwächer gewesen als noch mit Amalgam.

    Ich möchte Dir aber grundsätzlich nicht abraten die Füllungen zu entfernen. Ich bin ganz froh das ich es gemacht habe. Allerdings war der Zeitpunkt während des Schubs nicht der beste, denn es war ein zusätzlicher Stress. Es wird durch das Aufbohren erst mal noch ziemlich viel Amalgam freigesetzt. Es ist auch wichtig danach eine Entgiftung zu machen, denn mit dem Entfernen von den Füllungen ist es noch nicht getan. Da wird Dich der Zahnarzt aber bestimmt noch beraten was Du machen könntest. Ich habe danach ca. 1,5 Jahre lang Entgiftung mit Koriander gemacht, aber es gibt da auch andere Möglichkeiten.

    Nun wünsche ich Dir gute Besserung und wenn Du noch Fragen an mich hättest dann kannst Du es gerne tun.

    Lieber Gruß

    Anna-K.
     
  5. Mimmi

    Mimmi Kleine Naschkatze

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    Hej Ilo,

    also - ich habe an einem Forschungsprojekt in der Uniklinik in Uppsala teilgenommen. Da ich gegen verschiedene Metalle allergisch bin, wurden von 1992 bis 1994 sämtliche Metalle aus den Zähnen entfernt und durch metallfreie Keramik und Kunststoff ersetzt. Der Kunststoff wurde 1995 durch Keramik ersetzt, da ebenfalls allergische Reaktionen auftraten.
    Schon vor der Sanierung und noch viele Jahre danach bekam ich diverse Vitamine hochdosiert zur Entgiftung. Bei der Behandlung wurde stets mit einem Gummituch gearbeitet, dass die Mundhöhle abdeckte. Es war trotzdem eine riesige Belastung für den Körper.

    Ich empfehle daher unbedingt, nicht alles Amalgam gleichzeitig entfernen zu lassen, sondern die Füllungen nach und nach auszutauschen und mit Keramik zu ersetzen. Das neue Zahnfüllmaterial wird immer besser.

    Übrigens, das Amalgam wird auch durch das Kauen und durch die Speisen (z.B. Säuren) in winzigsten Mengen freigesetzt und wandert in den Körper.
    Und es läppert sich im Laufe eines Lebens dann ganz schön zusammen.

    Das Quecksilber im Amalgam ist und bleibt ein hochgradiges Nervengift und hat nichts in der Mundhöhle zu suchen.

    Ein Teelöffel Quecksilber vergiftet einen ganzen See. Und woher kommt denn die Quecksilberbelastung in den Fischen? Nur durch uns. Wir sind dabei, den Ast abzusägen, auf dem wir sitzen.

    In Schweden soll die Anwendung von Amalgam in den nächsten Jahren total verboten werden, da es umweltbedingt grosse Probleme wegen des Amalgams in den Zähnen gibt. (Krematorien, Zahnarztpraxen)
    Für mich war die Sanierung ein 6er im Lotto. Sonst wäre ich heute wahrscheinlich in irgendeiner Klapsmühle.

    Liebe Grüsse,
    Mimmi
     
  6. cpeter

    cpeter Guest

    Die Amalgan-Füllungen nach und nach ersetzen zu lassen, jeweils wenn sie KAPUTT sind, ist sicherlich sinvoll. Keramik und Gold sind gute Alternativen. Allerdings gibt es häufig Probleme, wenn gleichzeitig in einem Mund alte Amalgan und neue Gold-Füllungen sind. Keramik ist sehr teuer! Ich habe selber ein Keramik-Inlay und bin sehr zufrieden damit. An den Backenzähnen sollte, wenn ein Zahn ein Keramik-Inlay enthält, der gegenüberliegende Zahn nicht auch ein Keramik-Inlay oder eine Keramik-Krone haben. Da Keramik im Gegensatz zu Gold sehr hart ist, kann es sonst üble Probleme mit den Kiefergelenken geben.

    Peter
     
  7. Mimmi

    Mimmi Kleine Naschkatze

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    Ort:
    Schweden
    Amalgam und Gold..

    passt überhaupt nicht zusammen. Unbedingt die Hände davon weglassen!!! Das ist die schlimmste Sünde, die in der Zahnmedizin begangen wird.

    Die Keramik wird immer besser und neue Materiale sind auf dem Weg. Gerade in dieser Woche wurde ein Zahn mit einem Stift aus Porzellan aufgebaut, sodass da ein "neuer Zahn" draufgesetzt werden kann. Eine Brücke im Block aus Keramik, die Pc-gesteuert hergestellt wurde, bekam ich im Frühjahr.

    Viel Glück,

    Mimmi
     
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