TAVOR? Oder Klinik? Oder mehr Mut?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Rieke, 25. August 2004.

  1. Rieke

    Rieke Guest

    Hallo Ihr Lieben,



    gestern nun war ich endlich beim Neurologen. Die Untersuchungen ergaben keinen erkennbaren Grund, warum ich immer „schwindele“ und mir jede Kraft zum laufen fehlt. In vier Wochen muß ich noch zum MRT. Ist ja noch eine schöne Zeit bis dahin. Obwohl ich nicht glaube und hoffe, dass dabei etwas herauskommt.

    Heute bin ich dann zu meinem Arzt, der endlich aus dem Urlaub zurück ist, gegangen. Ich will nun endlich Nägel mit Köpfen machen und wieder vernünftig leben, vor allem aber laufen und arbeiten können. Aber immer noch begleitet mich die Angst, mit der momentanen „Schwäche“ und den Schmerzen, die wohl von einer sekundären Fibro kommen, die Leistungen nicht mehr bringen zu können, die man von mir erwartet. Denn in den letzten Monaten konnte ich einfach nicht mehr eine halbe Stunde am Stück sitzen, weil mein Rücken wie Feuer brennt oder länger mit der Hand schreiben. Jedesmal fange ich dann an zu zittern, wie eine alte Frau. (Für den Computer habe ich eine Spracheingabesoftware ohne die ich schon lange aufgeschmissen wäre.) Und schon gerate ich wieder in diese „elende“ Panik. :confused: Mein Arzt sagte mir, um wieder zu Kräften zu kommen und die Muskeln, den Körper wieder richtig aufbauen zu können, müsste ich vom Kopf her fit sein. „Rheuma“kranke geraten irgendwann einmal in die Phase der Angst, vielleicht sogar Depressionen. Wahrscheinlich ist bei mir jetzt diese Phase eingetreten und ich komm damit nicht richtig klar. Und dabei habe ich doch in den letzten 30 Jahren für meine Begriffe gut gelernt, mit Schmerzen und allem was zu uns gehört umzugehen –auch mit Depriphasen, die man mal hat-. Jedenfalls hat mir mein Arzt jetzt „TAVOR“ in einer niedrigen Dosis verschrieben. Nun habe ich den Fehler gemacht und mir den Beipackzettel durchgelesen. Die Warnhinweise und Nebenwirkungen hören sich ja verheerend an. Das geht ja bis zu Selbstmordgedanken. Also neeee! Das Mittelchen gefällt mir ja gar nicht. :mad:

    Nun meine Frage an euch! Hat einer von euch das Medikament schon einmal genommen?

    Und wenn, wie kommt man mit den Nebenwirkungen zurecht? Oder, meint ihr auch, dass es vielleicht besser ist, sich mal in einer Klinik (am besten – Rheumaklinik) richtig auf den Kopf stellen und wieder aufpeppeln zu lassen? Denn ich bin

    langsam soweit, obwohl ich Krankenhäuser hasse.



    Liebe Grüße
     
  2. berlinchen

    berlinchen Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    25. September 2003
    Beiträge:
    2.518
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    Berlin
    Hallo Rieke,

    das Du Krankehäuser inzwischen hasst, kann ich sehr gut nachfühlen...

    Ich war dieses Jahr auch 3 Wochen in einer Rheumaklinik. Vorteile für mich waren, das ich dort gründlich auf den Kopf gestellt worden bin, neue Medikamente auszuprobieren und das immer ein Arzt bei Nebenwirkungen im Haus ist und kein stundenlanges im Wartezimmer sitzen und um eine Überweisung oder Rezpet betteln zu müssen, damit die Diagnostik weiter geht.... Noch ein Vorteil: keine langen Wartezeiten auf eine Untersuchungen wie ein Mrt. Ich habe in dieser Zeit täglich Wassergymnastik und Massagen erhalten. Von dort aus wurde ich 2 Wochen später auf eine Anschlussheilbehandlung geschickt(ist wie eine Reha, nur kann die Bfa dies nicht ablehnen :D). Es waren 6 sehr anstrengende Wochen, die mir aber auch viel an Diagnostik, einer Diagnose die sinnvoll ist und mir keiner mehr nehmen kann, Viel Muskelaufbau und Übungen für Zuhause, auch psychisch hat es mich sehr aufgebaut und komme etwas besser mit meiner Krankheit zurecht...

    ich wünsche Dir alles gute und liebe Grüße
    Sabine
     
    #2 25. August 2004
    Zuletzt bearbeitet: 25. August 2004
  3. geusel

    geusel Neues Mitglied

    Registriert seit:
    12. Juli 2004
    Beiträge:
    81
    hallo rieke
    also ich kann dir genau sagen was mit tavor passiert, jedenfalls war es bei mir so. man bekommt angstatacken, zittern, hat das gefühl jeden moment in ohnmacht zu fallen, kein antrieb, keine lust am leben teil zu nehmen. am ende stehst du neben dir und bist nicht mehr du selbst. all das hatte ich und vor lauter angst meinen damaligen psycho arzt angerufen und meine situation geschildert, dieser aber prompt sagte nehmen sie noch eine pille mehr, aber da war für mich klar so will ich nicht leben und habe die dinger nicht mehr genommen und den arzt auch nicht mehr aufgesucht.
    ich habe auch fiebro und zur zeit wieder schlimmer, was auch mit am wetter liegt. ich nehme mydocalm, cellebrex und thombran. mal ist es besser mal schlechter, aber ich glaube wir müssen versuchen damit fertig zu werden und lernen damit umzugehen. ich rede klug, dabei habe ich momentan auch eine schlechte fase. lass uns gegenseitig mut machen, dann schaffen wir es irgendwann bestimmt.
    in diesem sinne alles gute für dich.
    geusel
     
  4. Mücke

    Mücke Guest

    Hallo Rieke,

    ich nehme seit 1 1/2 Jahren Tavor und habe keine Nebenwirkungen.
    Ich weiss nicht wie hoch deine Dosis ist, aber man muss nach einer gewissen Zeit eine Dosisanpassung machen, da dieses Medikament zur Gewöhnung und Sucht führt ( das Absetzen muss sehr langsam und ausschleichend gemacht werden, da es sonst zu Entzugserscheinungen kommen kann). Ich nehme zur Zeit 4 mg täglich, kann aber auch gut mal eine Tag Pause machen wenn es mir besser geht. Tavor hilft mir aber gut. Es wirkt entspannend und nimmt mir Ängste. Ich denke, es wird auch Dir Ängste nehmen und eine positive Wirkung haben, vielleicht probierst du es einfach mal aus. Ich wünsche Dir viel Glück dabei.

    Gruß Mücke
     
  5. Rieke

    Rieke Guest

    Danke Mücke,

    ich glaub heute abend werde ich es mal probieren. Es sind nur 0,5 mg (und 0,5 mg morgens). Und wenn ich sehe, es passiert nichts (und das wird auch nicht) dann ist ja alles gut. (Mein Arzt hat eben bei mir angerufen und will für nächste Woche noch einen Termin beim Psychologen aushandeln)
    Und natürlich muß auch der Kopf wollen; dann scheint wieder die Sonne. Da bin ich mir sicher. Ganz sicher. Wäre doch gelacht. Denn lachen ist das liebste was ich mache. Hat schon oft geholfen. Die Sorgen und Schmerzen werden dann nämlich ganz klein.
    In diesem Sinne,
    noch einen wunderschönen und fröhlichen Tag.
     
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