Die Rheumabraut - Gerlinde sagt Danke

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von linde, 9. August 2004.

  1. linde

    linde Neues Mitglied

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    Berlin
    Liebe ro`ler

    Jetzt wird es höchste Zeit, dass ich mich bei Euch für die vielen Glückwünsche, Bilder und guten Gedanken zu meiner Hochzeit am 10.Juli bedanke – Uschi3 hatte hier ja netterweise einen Thread eröffnet.

    Wir hatten in Bayern eine wunderschöne Feier im kleinen Kreis – mit Eltern, Geschwistern und unseren besten Freunden waren wir 35 Personen. Das Wetter spielte wunderbarerweise auch mit – seit dem Morgen regnete es zwar ohne Unterlass, und um 13.00 der Weg zum Friseur war auch unterm Regenschirm, aber dann riss der Himmel auf, und bei Sonnenschein wurde ich zur Kirche gefahren. Dank Enbrel konnte ich den Weg zum Altar nur am Arm meines Vaters und ohne Krücki zurücklegen – ok, leichte Abstriche in der B-Note zum Thema „Würdevolles Schreiten“, aber immerhin 2- und nicht 3-beinig.

    Die Kirche in Berbling bietet von innen eine sehr schöne Variante bayerischer Barockmalerei und lohnt sicher das Vorbeischauen (hier malte auch Wilhelm Leibl das berühmte Bild „Drei Frauen). Ein Instrumentaltrio von unseren Freunden untermalte den Gottesdienst mit Barockmusik. Mir folgten 3 Brautjungfern: eine geschieden, eine ledige Mutter und eine im 9. Monat, also alle genug lebenserprobt, um es mit den bösen Geistern aufzunehmen, die der Braut Böses wollen (soll eine der Hauptaufgaben der Brautjungfern sein). Wir hatten 2 Pfarrer (evang./kath.) – doppelt hält besser (?) und eine sehr schöne Predigt zum Hohelied der Liebe. Nervös war ich in dem Moment überhaupt nicht – das hatte sich am Abend vorher wohl bei einem akuten Anfall von „Pränuptialstress“ entladen, wie meine Freundin das nannte. Da saß ich nämlich auf dem Sofa, alles war soweit vorbereitet, und die Jungs waren noch einen trinken, und auf einmal kamen mir völlig grundlos die Tränen. War schon seltsam, bin sonst nicht der Typ dafür. Auf jeden Fall, wir standen dann vor dem Altar, sahen uns an, sagten JA und es fühlte sich ziemlich gut und richtig an.

    Naja, dann gab es den feierlichen Auszug (einer der beiden 2,5-Jährigen wollte dann lieber doch nicht Blumenstreuen), Fototermin bei der Kirche, den kurzen Weg zum dörflichen Gasthof untermalt mit Flötenmusik, Essen (bayerische Deftigkeiten in großer Menge). Beide Familien hatten Diavorträge mit teils schlimmen Jugendbildern (die 80er-aargh) und liebevoll zusammengestellten Kommentaren zur allgemeinen Erheiterung vorbereitet. Und ein Freund aus Hamburg hielt eine Rede, die er sich extra für meinen aus München gebürtigen Stefan hat auf Bayerisch übersetzen lassen – wie Stefan sich dabei vor Schmerzen auf den Stuhl wand, war unvergesslich. Und dann packte Rudi noch einmal die Flöte aus, machte das Tapedeck an und Stefan und ich tanzten zu dieser Musik einen Klammerblues (auch das wäre vor einem Jahr ohne Enbrel sicher nicht möglich gewesen…). Mein Grundgefühl an diesem Tag: ziemlich glücklich und dabei etwas neben mir schwebend, das war schon sehr besonders.


    Insgesamt sind wir sehr zufrieden, dass wir das Ganze so klein gehalten haben und daraus kein gesellschaftliches oder großverwandtschaftliches Ereignis inszeniert haben. So konnten wir uns unseren Gästen auch wirklich persönlich widmen, und auch untereinander kamen viele in einer angenehmen Atmosphäre ins Gespräch. Überhaupt finde ich bemerkenswert, wie viel kommunikative Energie im Rahmen dieses Hochzeitsprojekts freigesetzt wurde, z.B. als sich die Familien und Freunde über die Beiträge und die Hochzeitszeitung verständigten. Und ich war wirklich gerührt, mit wie viel Liebe zum Detail sich alle dabei eingebracht haben. Ich hätte auch nicht gedacht, wie viel Spaß ich an den reinen „Mädchenterminen“ mit meinen Freundinnen haben würde, beim Brautkleidaussuchen, als wir im Hutsalon Hüte für die Brautjungfern ausprobierten, und als wir uns in der großen Douglas-Filiale am Potsdamer Platz in Sachen Make-up beraten ließen etc.

    Und das Rheuma? Rund um die Hochzeit hatte ich das Vioxx vom 12,5 auf 25 mg hochgefahren und war damit deutlich mobiler als sonst. Da bei mir die Entzündungen momentan nur minimal sind und die Einschränkungen und Schmerzen eher von den Arthroseschäden kommen, war das der gute Weg (statt mit dem Corti hochzugehen). Durch das ganze Rumstehen, mehr Gehen etc., was durch die höhere Medidosis erst möglich wurde, habe ich allerdings meine Gelenke überlastet, was ich schmerzlich merkte, als ich wieder zu 12,5 mg Vioxx zurückkehrte. Aber das war es wert, und inzwischen hat sich alles auch wieder normalisiert. Außerdem profitiere ich sicher vom vermehrten Endorphin-Ausstoß in den Flitterwochen…

    Also – das Projekt „Hochzeit“ kann ich nur zur Nachahmung empfehlen!

    Viele Grüße – Gerlinde

    (musste mir eine neue Adresse zulegen, da ich mich unter der alten nicht mehr einloggen kann)


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  2. Ruth

    Ruth Bekanntes Mitglied

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    Hallo,Linde!

    Es ist nett,daß Du uns von Deiner Hochzeit erzählst.Es war ja ein sehr schönes Fest!Und besonders toll war,denk ich,daß Du alles so gut gemeistert hast mit Stehen und Gehen etc.Jetzt wünsch ich Dir alles Gute für den "Ehe-Alltag",Deine Ruth
     
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