Map Thera ... eine gute Chance??

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von klaraklarissa, 25. Juli 2004.

  1. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    Hallo Ihr Lieben,

    ich muss auch mal eine Frage fragen. ;) Kennt jemand von Euch das Medikament Map Thera? Oder konntet Ihr schon selbst damit Erfahrungen sammeln?

    Ich wäre Euch über alle verwendbaren Infos dankbar und freue mich schon auf Eure Antworten.

    Einen schönen Restsonntag noch.
     
  2. Merle

    Merle Mitglied

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  3. Sooonnenschein

    Sooonnenschein Neues Mitglied

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    Hallo Klara,

    ich habe vor zwei Wochen mit dieser Therapie begonnen. Ich habe nämlich z. Zt. wieder einen starken Schub. Also, das Mittel bekommt man als Infusion. Dies wird zweimal gemacht (1. und 3. Woche). Bei meiner ersten Infusion ging es mir nicht so gut. Ich bekam Probleme mit dem Kreislauf, und hatte Fieber. Die Infusion an sich dauerte jedesmal sieben Stunden. Denn sie muss ziemlich langsam laufen. Vor der Infusion mit MabThera bekam ich jedesmal Fenistil (das soll die allergischen Reaktionen minimieren), und zusätzlich noch 50mg Decortin.

    Mir ging es danach die ersten Tage danach ziemlich gut. Es waren aber auch wieder Tage dabei, an denen es mir ziemlich schlecht ging. Aber wie gesagt, ich habe momentan gerade einen sehr starken Schub, und die Entzündungswerte sind dementsprechend.

    Ich habe anfang/Mitte Juni einen Beitrag zum selben Thema hier eingestellt. Gib unter Suche einfach mal das Medi ein. Mir wurden nämlich ziemlich gute Tipps gegeben.

    Das MabThera wurde bei mir übrigens nur stationär gegeben, da es offiziell noch nicht zugelassen ist (wurde mir gesagt). Das Mittel wurde aus dem gleichen Grund auch durch mein Krankenhaus bezahlt.

    Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen. Falls Du noch Fragen hast: frag einfach :)

    Grüsse
    Sooonnenschein
     
  4. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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  5. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    neues Medikament

    Hi...ja diese Medikamente Rituximab oder Alemtuzumab sind noch in klinischen Studien , weisen aber in unterschiedlicher Anwendung gute Erfolge auf. Das "Anwendungsprinzip" z.B. auch bei Rheumatischer Arthritis ist so, daß man es verordnet, wenn andere Medikamente bei akutem Verlauf nicht anschlagen.
    Bei diesen Medikamenten nutz man einen sogenannten "Achillesferseneffekt".
    Mal simpel erkärt bindet sich das Medikament an eine kranke B-Lymphozyte, die damit für das Körpereigene Immunsystem als "zu Vernichten" markiert wird. Durch Killerzellen unseres Immunsystems geschieht das dann auch. Man sagt den B-Lymphozyten nach, daß sie maßgeblich am Krankheitsgeschehen beteiligt sind.
    Ja und denn käme jetzt: Zu möglichen Nebenwirkungen............fragen Sie....
    Gruß "merre"
     
  6. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    ...dankeschön ....

    erst einmal ein herzliches Dankeschön an Euch für die Links und die Erklärungen. :) Sebst habe ich auch noch einen gefunden: http://rheuma-online.de/news/111.html
    Liebe Sooonnenschein ... hoffentlich habe ich jetzt kein o vergessen ;) ... was für eine Art von Rheuma hast Du? Ich bin ja gespannt, ob Dir das Medi letztendlich hilft und wann und wie lange ... es könnte sein, das ich es in absehbarer Zeit selbst nehmen soll will muss werde .. mal sehen. Denn auch ich komme so, wie es zur Zeit ist einfach nicht klar, hatte mittlerweile 3 Basismedis, nehme noch hochdosiert Arava (30mg täglich) + viel zu viel Cortison tgl. 20mg. Und so kann es einfach nicht weitergehen, bin derart ausgebrannt und zermürbt, das ich froh bin, über jeden Versuch, der unternommen wird, um Linderung zu bringen. Habe PSS.
    Ich würde mich freuen, wenn Du Deine Erfahrungen mitteilen würdest und sich vielleicht noch der ein oder andere anschließt.

    Vorerst für Euch eine gute Nacht mit möglichst wenig Beschwerden...
     
  7. Sooonnenschein

    Sooonnenschein Neues Mitglied

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    Hallo Klara,

    ich hoffe auch, dass uns beiden das Medikament hilft.

    Ich habe übrigens chron. Polyarthritis. Bin 27 Jahre, und habe diese Krankheit schon seit ich 19 Mte. bin. Es wurden schon alle möglichen Basismedikamente gegeben. Cortison nehme ich ohne Unterbrechung schon seit fast 25 Jahren. Leider komme ich davon nie ganz los. Denn meistens wird wieder ein neuer Schub ausgelöst, wenn ich es reduziere.

    Vor drei Jahren, habe ich künstliche Gelenke bekommen (beide Hüften, und ein Kniegelenk). Seitdem gehts mir besser, und ich hatte bis vor einigen Monaten keinen Schub mehr. Aber dann gings wieder los.....

    Wie alt bist Du?

    Mittlerweile gehts mir wieder einigermassen gut. Die Schmerzen sind grösstenteils weg. Meine Blutwerte sind aber immer noch sehr schlecht. Aber das Mabthera braucht ja etliche Wochen bis es wirkt.

    Ich habe übrigens auch eine Nierenbeteiligung. Seit einigen Tagen habe ich wieder Ödeme, und ich weiss es nicht, ob das vom neuen Medikament ausgelöst wurde.

    Welche Basismedis hast Du schon bekommen, und wie lange hast Du schon PSS?

    Grüsse
    Andrea
    :)
     
  8. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    Hallo Sooonnenschein,

    .......deine antwort ist nun schon wieder ewigkeiten her. ich möchte mich dafür bei dir noch bedanken. wie sieht es mit der wirkung des medis aus??? ...... ich nehme es zur zeit noch nicht, muss mich wohl erst noch etwas vom letzten erholen :( ..naja.

    ich bin 42 jahre alt, habe pss seit mindestens 8 jahren ..selbst vermute ich, das es schon länger ist, aber naja. an basismedis habe ich quensyl genommen, abgesetzt wegen nichtwirksamkeit, danach arava. dann zum arava dazu cyclosporin <--- schreibt man das jetzt so :confused: egal, du weist sicher was ich meine, dies muste dann abgesetzt werden, wegen zu starker nebenwirkungen, jetzt bin ich wieder bei arava aber 30mg tgl.

    habe noch zum Mabthera was gefunden:

    http://www.medknowledge.de/neu/2004/II-2004-20-mabthera.htm

    ....und von dieser seite aus dorthin:

    http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=16647

    schreib mal, wie es dir mittlerweile geht

    schönes wochenende wünscht klara
     
  9. Sooonnenschein

    Sooonnenschein Neues Mitglied

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    Hallo Klara,

    das Mabthera scheint bei mir gut zu wirken. Die Blutwerte sind besser geworden (aber immer noch ein bisschen erhöht). Das CRP ist bspw. von 125 auf 21 zurückgegangen. Das ist schon einiges. Die Schmerzen sind auch wieder weg (naja ab und zu schmerzt schon noch was, aber ich denke, das ist normal, gelle :)) ).

    Ich habe aber momentan wieder Beschwerden mit meinen Nieren (Amyloidose). Dafür bekomme ich nun seit drei Wochen ein Blutdruckmedikament. Die Eiweisswerte sind schon etwas rückläufig.

    Du hast geschrieben, dass Du schon mal Cyclosporin (- ich weiss auch ned wie man es schreibt - *g* das ist aber auch ein schwieriges Wort). Heisst das Mittel auch Sandimmun??? Ich soll es nämlich evtl. bekommen. Der Rheumatologe hat sowas gesagt.

    Ich werde die nächsten zwei Wochen nicht online sein, da ich im Urlaub bin. Aber ich melde mich danach.

    Tschüss
    Andrea
     
  10. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    hallo Sooonnenschein,

    vielleicht schaust du vor deinem urlaub noch mal rein ... ja das ist sandimmun.
    sollst du es mit dem mabthera kombinieren? es wäre ja blöd, dies abzusetzen, wenn es dir jetzt hilft, oder?

    ich wünsche dir jedenfalls einen wunderschönen urlaub mit gutem wetter, ohne beschwerden :rolleyes: ..lass die seele baumeln

    tschüssi
     
  11. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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  12. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    heute aktueller bericht zu mab thera

    auf der homesite:

    http://rheuma-online.de/news/389.html



    [​IMG] rheuma-news: Rituximab - `Wundermittel´ der Zukunft zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis ?
    Patienten mit einer seropositiven rheumatoiden erleben unter Rituximab hervorragende und lang anhaltende Therapieerfolge. Ob wiederholte Behandlungen allerdings zu einem riskanten Immundefekt führen, ist derzeit nicht eindeutig geklärt.

    (13 Sep 2004, Dr. med. Gabriele Moultrie)

    Auf dem diesjährigen Rheumatologenkongreß in Berlin berichtete Prof. J. Edwards vom University College in London von seinen Erfahrungen mit Rituximab zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis.

    Rituximab ist unter dem Handelsnamen MabThera oder Rituxan zur Behandlung von bösartigen Lymphomen schon längere Zeit auf dem Markt. Es handelt sich um einen Antikörper gegen einen speziellen Angriffspunkt (das CD20 Antigen) auf der Oberfläche von B-Lymphozyten.

    Obwohl die rheumatoide Arthritis lange Zeit überwiegend als eine Erkrankung betrachtet wurde, die durch die T-Lymphozyten verursacht wird, führt eine Unterdrückung der B-Lymphozyten zu ganz verblüffenden Erfolgen.

    Edwards betont den hervorragenden Vorteil von Rituximab. Mit einer einzigen kurzen Behandlung lassen sich Therapieerfolge erzielen, die im Durchschnitt 15 Monate anhalten. Die längste Besserungsphase lag bisher sogar bei 42 Monaten. Ein Wermutstropfen ist, dass Rituximab nur bei Patienten mit positivem Rheumafaktor wirkt.

    Fernziel sei es - so der Experte - langfristig eine Darreichungsform von Rituximab zu entwickeln, die zu Therapieerfolgen bis zu 10 Jahren oder gleich zu einer permanenten Besserung führt.

    Ganz brandneue Daten einer Phase II Studie mit Rituximab in der Therapie der rheumatoiden Arthritis wurden im Juni 2004 im New England Journal of Medicine veröffentlicht. 161 Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis wurden auf vier Therapiearme verteilt. Die erste Gruppe erhielt ausschließlich Methotrexat (10mg/Woche). Die zweite Gruppe erhielt Rituximab (1000mg als Infusion an Tag 1 und 15). Die dritte Gruppe wurde mit einer Kombination aus Methotrexat und Rituximab behandelt und die vierte Gruppe mit einer Kombinationstherapie aus Rituximab und Cyclophosphamid. Begleitend erhielten alle Patienten eine kurze Phase mit Kortison.

    Alle Patienten, die mit Rituximab alleine oder in Kombination behandelt wurden, zeigten signifikant bessere Therapieerfolge, als Patienten der Methotrexat-Gruppe. Diese positiven Effekte waren in der Rituximab/Methotrexat Gruppe auch noch nach 48 Wochen nachweisbar.

    Obwohl durch Rituximab die B-Lymphozyten nachhaltig geschwächt werden und nicht mehr in vollem Ausmaß für die Infektabwehr zur Verfügung stehen, war das Auftreten schwerer Infektion in den Rituximab-Gruppen nicht signifikant häufiger als in der Methotrexat-Gruppe. Allerdings verstarb ein Patient, der zusätzlich an einer Herzerkrankung litt, in der Rituximab-Gruppe auf Grund einer Lungenentzündung.

    Laut Edwards bringt die zusätzlich Methotrexatgabe keinen Behandlungsvorteil gegenüber einer alleinigen Therapie mit Rituximab. Er setzt Rituximab alleine ein und kombiniert nur mit etwas Kortison während der Infusion.

    Trotz aller Euphorie ruft Edwards zur Vorsicht auf, da unter einer mehrjährigen Therapie die B-Zellen sehr niedrige Spiegel erreichen und nicht mehr auf normale Ausgangswerte ansteigen. Die Befürchtung ist, dass sich durch ein ständige Wiederholung der Rituximab-Infusionen ein Immundefekt entwickelt, der zu schwerwiegenden Komplikationen führen könnte.

    Bisher liegen noch keine Daten darüber vor, welchen Einfluß Rituximab auf die radiologischen Veränderungen ausübt. Edwards verspricht, dass entsprechende Daten vorgelegt werden. Er selbst hält allerdings angesichts des hervorragenden klinischen Erfolges, die Auswertung der Röntgenbefunde von untergeordneter Bedeutung. Da Rituximab bereits für andere Indikationen zugelassen ist, steht es prinzipiell jedem Arzt zur Verfügung. Edwards warnt eindringlich: Nur Ärzte, die sich im Umgang mit Rituximab auskennen und den Wirkungsmechanismus verstehen können diese Substanz zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis einsetzen - eine Wissensbasis, die Edwards 99% der Rheumatologen abspricht. Literatur: 1. Edwards JCW, Szczepanski L, Szechinski J, et al. Efficacy of B-cell-targeted therapy with rituximab in patients with rheumatoid arthritis. N Engl J Med 2004; 350:2572-2581. 2. Nahir A, Edwards J, Pavelka K. Selective depletion of cd20+ b cells with a single course of rituximab: pronounced and sustained benefits for up to 48 weeks in patients with rheumatoid arthritis. Presented at: EULAR 2004; Berlin, Germany; June 9-12, 2004. Abstract FRI0131 3. Nahir A, Edwards J, Pavelka K. Selective depletion of cd20+ b cells with a single course of rituximab: pronounced and sustained benefits for up to 48 weeks in patients with rheumatoid arthritis. Presented at: EULAR 2004; Berlin, Germany; June 9-12, 2004. Abstract FRI0131. 4. Edwards JC, Cambridge G, Abrahams VM. Do self-perpetuating B-lymphocytes drive human autoimmune disease? Immunology 1999; 97:188-196.
     
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