Rheuma und Allergien

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Emu, 3. Juli 2004.

  1. Emu

    Emu Neues Mitglied

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    Hallo,
    meine Schwägerin (Biologin und Milcheiweißallergikerin) erzählte mir, daß es wohl einen Zusammenhang zwischen Rheuma und Allergien gibt.
    Sicher, das sind beides Immunkrankheiten, aber kommt diese Kombination öfter mal vor?
    Hat von Euch schon mal jemand Erfahrungen gemacht mit einer Auslaßdiät?

    Leider weiß ich, was mich bei einer solchen Diät erwarten wird. Deshalb möchte ich erst mal Erfahrungen von anderen hören...

    Meine Kinder hatten beide schwere Neurodermitis, die ins Asthma überging, ich selber habe Heuschnupfen und Asthma. Mit einer ganz strengen Diät über 4 bzw. 6 Jahre (keine Milchprodukte, kein Milcheiweiß, kein Zucker, kein Weißmehl, keine Farb- und Konservierungsstoffe, keine Zitrusfrüchte) hatte ich bei den Kindern einen Riesenerfolg, beide haben nur noch eine sehr trockene Haut, keine Neurodermitis (mal ganz selten eine Stelle) und vertragen jetzt alles wieder.
    Ich selber habe auch 4 Jahre so gelebt und konnte mein Asthmaspray stark reduzieren.

    War keine einfache Zeit, habe eigendlich keine Lust, das nochmals zu machen.

    Liebe Grüße
    vom
    Emu
     
  2. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hi emu,

    ich muss sagen: respekt, respekt! das hätte ich, glaube ich, nicht
    geschafft, eine solch rigorose diät durchzuhalten, und noch dazu
    so lange. hut ab.

    dieses thema hatten wir vor einiger zeit hier schon mal, leider weiss
    ich nicht mehr in welchem thread. aber von mir kann ich dir sagen,
    ich bekam meine erste allergie (heuschnupfen) in den 20ern, in
    meinen 20ern natürlich, nicht 1920 *g*, und das steigerte sich dann
    kontinuierlich in der stärke und ausprägung. hinzu kamen im laufe
    der jahre weitere allergien gegen nüsse, äpfel, steinobst, erdnüsse,
    makrelen, krustentiere, usw. dann folgten unverträglichkeiten wie
    roggen (-brot) ich esse also seit dem fast ausschliesslich weissbrot,
    meistens selbstgebacken, um die ganzen zusatzstoffe zu vermeiden,
    und eine ganze weile habe ich auch milch gemieden. im übrigen
    möchte ich anfügen, dass ich das weissbrot sehr gut vertrage, ich
    habe vom brot jedenfalls nie wieder magen- und darmprobs gehabt.
    desweiteren kamen starke gräserallergien und birke usw hinzu.

    dummerweise machten sich ebenfalls im laufe der jahre bemerkbar
    eine ganz starke empfindlichkeit auf nikotin als passivraucher
    (herzklopfen und kopfschmerzen) und eine starke empfindlichkeit
    auf chemische stoffe, wie lack, weichspüler u.ä. der geruch haut
    mich jedesmal um. wenn meine mutter z.b. ihre gardinen wäscht,
    besuche ich sie nicht, weil sie immer soviel weichspüler nimmt, dass
    ich fast umfalle. und vor einigen jahren, musste ich ein neues sofa
    zurückgeben, weil der geruch mich fast ohnmächtig werden liess.

    tja, so viel zu allergien. ich glaube es geht vielen so.
    in welchem zusammenhang das ganze mit rheuma steht - keine ahnung.
    möglich ist alles, nur es wird an der medikation nix ändern, aber ich
    habe die hoffnung, dass es doch in den nächsten jahren noch einen durchbruch gleich welcher art gibt.

    ich hoffe, ich konnte dir behilflich sein,
    lg marie :D
     
  3. Mareen

    Mareen Guest

    Hallo,
    auch ich bin seit Geburt Neurodermitis geplagt. Hinzu kamen zahlreiche Allergien, Asthma, Heuschnupfen. Ich habe mal eine zeitlang Milchprodukte weggelassen. Es ging mir nicht wesentlich anders.
    Seit diesem Jahr ernähre ich mich vollwertig. Gerade bei den Milprodukten ist eben das Problem, dass die meisten ultrahocherhitzt, oder wärmebehandelt sind. Bei der Ultrahocherhitzung wird das Eiweiß verändert. Bei Rohmilchprodukten hingegen nicht. Das Eiweiß spielt bei den Autoimmunerkrankungen ja eine nicht unerhebliche Rolle. Ich denke, Auslassdiät ist nicht so der Hit. Für mich ist die vollwertige Ernährung der Kompromiss. Von allem etwas, aber in Maßen und eben vollwertig. Ich habe vom Arzt Ernährungsberatung verschrieben bekommen, die Krankenkasse hat sich an den Kosten beteiligt.
    Dir alles Gute,
     
  4. towanda

    towanda Neues Mitglied

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    zus.hang zw. schmerz und allergien

    hallo emu,
    ich habe vor kurzem eine studie gelesen von der uniklinik würzburg inbezug auf schmerzen, nicht speziell rheuma, aber z.b. fibro. da wird eine statistik aufgeführt wo draus hervorgeht, dass auch allergische mechanismen an der chronifizierung von schmerzen beteiligt sein können,
    z.b. haben 64,2% der schmerzambulanzpatienten gegenüber nur 24,3% der Kontrollpatienten eine allergie im weitesten sinne, bei der pollen-/hausstaubalergie, atopischem ekzem oder asthma sind es 32,6% schmerzambulanzpatienten gegenüber 11,65% kontrollpatienten[/SIZE][/SIZE].
    in dem vortrag gibt es eine interessante grafik, die aufzeigt, wie krankmachende biologische prozesse im zentralen nervensystem wahrnehmungsschwellen (z.b. schmerz), stresstoleranz, erholungsfähigkeit (schlaf), und die steuerung der muskulatur und des vegetativums verändern.
    da werden u.a. genannt:
    1. defekte schleimhautbarriere im verdauungstrakt aktiviert das immunsystem: hauptursachen: nahrungsmittelunverträglichkeiten, medis, alkohol, angeborene enzymdefekte, entzündliche darmerkrankungen
    2. botenstoffe aktivierter immunzellen im ZNS, aktivierung durch: neurodermitis, allergie, asthma oder psychischen stress
    3. gesteigerte produktion von stresshormonen im ZNS, ursachen sind äußere (seelische belastung) und innere (chronische erkrankungen) stressfaktoren
    4. erhöhte durchlässigkeit von blutgefäßen im ZNS nach infektionen, bei gestörtem fettstoffwechsel

    leider funktioniert der link nicht mehr, wo man den vortrag einsehen kann, der titel ist: schmerz - was passiert, wenn es weh tut? von G. Sprotte, klinik und poliklinik für anästhesiologie am uniklinikum würzburg.
    darin ist auch das ergebnis eines forschungsprojekts mit der fragestellung, ob sich krankheitsverhalten durch patientenserum auf tiere übertragen lässt.
    das serum der crps/fibromyalgie patientin induzierte bei der ratte ein ausgeprägtes krankheitsverhalten, d.h. das serum der patientin enthält oder induziert krankheitsfaktoren, die die bluthirnschranke passieren und im nervensystem wirksam werden. (die ratte zeigte als stressreaktion ein gesträubtes fell und verlor weitgehend ihren antrieb, die futterpellets im nest zu horten).
    nach diesen untersuchungen ist der einfluss von nahrungsmittelunverträglichkeiten, wobei viele ja gar nicht wissen, dass sie diese haben, auf das ZNS nicht zu unterschätzen.
    du selbst berichtest ja auch von positiven veränderungen inbezug auf dein asthma. hatte es auf deine rheumatischen beschwerden keinen einfluss?
    ich wünsche dir ein schönes wochenende
    lg
    Towanda
     
  5. Ruth

    Ruth Bekanntes Mitglied

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    allergie-rheuma

    hallo emu!zumindest bei meiner rheuma-art besteht ein zusammenhang mit allergien.ich habe ein churg-strauss-syndrom,das ist eine nekrotisierende vaskulitis.da hat man schon lange vorher ein astma bronchiale,also ich hatte ein allergisches asthma und viele andre allergien(nicht auf der haut,eher auf den schleimhäuten in den nasennebenhöhlen etc.).das gehört mit zum krankheitsbild.mit nahrungsmitteln hatte ich nicht so viel probleme,nur mit nüssen und bestimmten obstsorten-und mit alkohol:jedes glas sekt wurde mit niesanfällen bestraft....ciao,es grüßt ruth(die sich jetzt auch ab und zu mal ein glas sekt genehmigen kann)
     
  6. Dorothee

    Dorothee Neues Mitglied

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    Scheinfeld
    Allergien

    Hallo an alle,

    vor meiner heutigen "seorakt. rheumat. Arthritis" = lt. Diagnose des Rhema-Docs. waren auch Allergien auf Tiere plötzlich da, obwohl ich jahrelang zuvor Hunde hatte, die mir nie etwas ausgemacht haben. Und obwohl ich sogar umgezogen bin, die Hunde abgegeben habe (war schrecklich) bekam ich auch Asthma bronch. und Nasennebenhöhlen/Stirnhöhlenvereiterungen. Dann kam das Rheuma. Ich bin heute der Meinung (Ahnung!) daß das alles bereits Rheuma war, eben ne andere Form oder Beteiligung von Organen etc. Denn nachdem ich jetzt MTX nehme und Cortison (6 mg), haben sich meine Allergien ungemein verbessert ( kann es jetzt mal nen Abend beim Hund aushalten, ohne zu niesen oder gleich Fieber zu bekommen) und mein Asthma ist ganz verschwunden. Benötige seit ca. 6 Wochen keine Medikamente dafür mehr.

    Vielleicht nicht ganz typisch, gibts aber anscheinend auch.

    Eine gute Zeit wünscht

    Dorothee
     
  7. cher

    cher "Hessisches Mädel"

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    Mücke/Atzenhain
    Hallo ihr Lieben,

    ich bin auch ein sehr allergiegeplagtes Wesen, schon seit meinem 19. Lebensjahr. Erst wars nur ein Heuschnupfen, die Allergene waren Hausstaubmilben. Danach uferte dies bis zu meinem 40. Lebensjahr total aus.
    Gräser, Medikamente, Blumen, Obst, Gemüse, Getreide, Lacke und Farben, Holzlschutzmittel, Waschpulver, Weichspüler, Haarspray, Parfum und und. Ich bin manchmal jeden Tag mit einem Korb voll Lebensmittel zu meiner Hausärztin. Dort wurde ausgetestet, was ich jetzt essen kann. Außerdem hatte ich über 13 OPs.
    Dazwischen kamen irgendwann die Fibromyalgie, Osteoporose, Arthrosen, dann das entzündliche Rheuma. Siet einem Jahr habe ich eine sehr störende Kuhmilchallergie. Mein Schlund schwillt zu, das Gesicht wird fast doppelt so dick, ich bekomme eine sehr schlimme Atemnot.
    Das Komische ist, dass ich an manchen Tagen Milch und deren Produkte vertrage, an manchen nur Joghurt oder Hartkäse und dann über Wochen nichts mehr an Kuhmilchprodukten.
    Ich habe einen Weg gefunden, Lebensmittel usw. selbst auszutesten. Ich halte mir das entsprechende LM oder sonstige Dinge an die Brust. Schwanke ich nach hinten, lasse ich das LM weg, schwanke ich nach vorne, kann ich das vertragen. Das hat mir mein Hausarzt gezeigt. Das wird in der Kinesiologie angewendet.
    So, euch ein schönes Wochenende.

    Winke

    cher
     
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