Arava und Infektion

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Lecram, 30. Juni 2004.

  1. Lecram

    Lecram Mitglied

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    Hallo ihr alle!

    Leider ist mir etwas passiert, woran ich überhaupt nicht gedacht habe. Kaum denkt man mal positiv, tritt das genaue Gegenteil dessen ein.
    Seit einigen Tagen nehme ich Arava. (vgl. mein Posting "Arava und Sulfasalzin") Die dreimalige Einnahme der 100 mg Tabletten klappte eigentlich ziemlich gut und ich war voller Hoffnung, nun endlich ein passendes Medikament gefunden zu haben.
    Doch gestern Morgen ging es los: ich bemerkte leichtes Halskratzen und fühlte mich im Verlaufe des Tages immer schlapper, bis ich nur noch schlafen wollte. Nun bin ich mir ziemlich sicher: ich habe mir eine saftige Erkältung geholt (ich glaube jedenfalls kaum, dass Nebenwirkungen von Arava genau die Symptome eines grippalen Infektes haben).
    Dass das nun genau zu Beginn meiner Arava Therapie kommt, ist mein absoluter Albtraum. Was nun? Die 20 mg Tabletten, die ich nun eigentlich nehmen müsste, habe ich wegfallen lassen. Ich finde nirgendswo Informationen darüber, wie man sich bei einer Infektion unter Arava verhalten muss. Überall lese ich nur: gehen Sie zum Arzt!
    Doch leider ist heute Mittwoch und alle meine Ärzte haben geschlossen (...wie in einem Land vor unserer Zeit mal nebenbei bemerkt).
    Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass so ein Arztbesuch wie immer wenig aufschlussreich sein würde. Ich werde morgen versuchen, meinen Rheumatologen telefonisch zu erreichen. Bei einem kurzfristigen Termin müsste ich wahrscheinlich Stunden im Wartezimmer verbringen und darauf habe ich in meiner Verfassung keine Lust. Da morgen auch noch ein neues Quartal anfängt, wird es sowieso tierisch überfüllt sein, wie ich es aus Erfahrungen schon kenne.

    Vielleicht haben einige von euch Erfahrungen, wie man sich zu verhalten hat. Ich vermute, dass es ähnliche Richtlinien gibt wie bei MTX. Das heißt, solange man erkältet ist, kein Arava schlucken und warten, bis alles vorbei ist. Dies werde ich nun wahrscheinlich so machen, aber ich mache mir Sorgen, ob die Therapie überhaupt noch anschlagen kann, wenn ich gleich nach den ersten drei Einnahmen unterbrechen muss. Nun bin ich ehrlich gesagt ganz schön verwirrt und nervös.

    Viele Grüße
    Marcel
     
  2. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    infekte

    hallo lecram,

    schau mal, das hier hab ich unter dem punkt "informationen zu medikamenten" leflunomid/ararva bei fragen und antworten gefunden:

    Frage: Welche Patienten dürfen nicht mit Arava behandelt werden?



    Antwort: Mit Arava dürfen Patienten nicht behandelt werden, bei denen die folgenden sogenannten Kontraindikationen vorliegen:
    • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Leflunomid oder einen anderen Bestandteil des Arzneimittels
    • Patienten mit einem schweren Immundefekt (z.B. HIV-Infizierte) oder Patienten, bei denen aus anderen Gründen eine Unterdrückung des Immunsystems besteht ("immunsupprimierte Patienten")
    • Patienten mit deutlich eingeschränkter Knochenmarksfunktion oder schweren Störungen der Blutbildung (z.B. schwere Blutarmut)
    • Patienten mit schweren Infekten
    • Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
    • Patienten mit mittelgradig oder schwer eingeschränkter Nierenfunktion
    • Schwangere
    • Stillende Mütter
    • Frauen im gebärfähigen Alter, die keinen sicheren Empfängnisschutz praktizieren
    • Männer, die keinen sicheren Empfängnisschutz praktizieren bzw. bei deren Partnern kein sicherer Empfängnisschutz praktiziert wird
    • Männer mit Zeugungswunsch
    • Patienten unter 18 Jahren
    schreib doch dem doc l mal eine anfrage, vielleicht ist er ja rein zufällig heute "on" und beantwortet dir diese frage.

    oder aber direkt beim hersteller mal anfragen. das hab ich damals auch getan als es um die frage ging "arava und sonneneinstrahlung". die haben mir glatt geantwortet. nur weiß ich jetzt nicht mehr ob direkt und unverzüglich oder erst verspätet.

    es gibt noch eine separate anfrage zu dem thema in verbindung mit einer lungenentzündung:
    http://www.rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=10551&highlight=arava+erk%E4ltung
    und einer stellungnahme von r-o auf der hauptseite:

    http://www.rheuma-online.de/fua/168.html

    http://www.rheuma-online.de/news/304.html

    sicherheit und verträglichkeit von leflunomid:

    http://www.rheuma-online.de/news/305.html

    hoffe,ich konnte dir ein wenig damit helfen.

    alles gute
    liebi:)
    (jetzt war doch ein teil wieder weg. also ich würde es auch weiter nehmen...denn morgen kannst du spätestens um rat fragen....)
     
    #2 30. Juni 2004
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juni 2004
  3. Sunflower

    Sunflower Neues Mitglied

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    Apotheke

    Hi Marcel,

    eine Apotheke in deiner Nähe müsste doch Bereitschaft haben, oder? Wie wäre es, wenn du dort mal nachhören würdest? Ich persönlich würde es wohl wahrscheinlich nehmen und mich sobald es geht beim Doc melden.

    Gute Besserung!
    Man liest sich ;)...
    Ramona
     
    #3 30. Juni 2004
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juni 2004
  4. cpeter

    cpeter Guest

    Hallo,

    lass am Besten eine Blutuntersuchung machen. Zum Beispiel ein großes Blutbild, um einen Abfall der weissen Blutkörperchen zu entdecken. Falls es an Arava liegt und ein Aussitzen nicht möglich ist, wäre im Notfall wohl eine Auswaschprozedur angesagt. Aber keine Panik. Vielleicht geht es Dir ja auch schon bald wieder besser.

    Alles Gute

    Peter
     
  5. anko

    anko Bekanntes Mitglied

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    Hallo Lecram,

    wenn Jascha ein kräftige Erkältung hat, gebe ich ihm trotzdem noch MTX. Dieses soll nur bei hoch fieberhaften Infekten nicht gegeben werden.
    Unter Arava habe ich noch Erkältung gehabt, aber unter Sulfasalazin. Pausiert habe ich deshalb nicht

    Was ich allerdings immer tue, 25 mg Zink und Vitamin C täglich extra zu mir nehmen (bzw. Jascha zu geben). Dieses hilft dem Körper mit der Erlältung wesentlich schneller fertig zu werden. Steigert aber irgendwie nicht das immunsystem -also löst keine neuen Schübe aus.

    Ansonsten nehme ich jeden Tag 12.5 mg Zink und eine Vitam C Tablette. Seitdem habe ich so gut wie keine Erkältung mehr gehabt. Auch Jascha verabreiche ich diese Kombination (allerdings etwas geringer in der Dosierung) und auch ihn hat es bisher kaum erwischt, egal was um uns herum erkältungsmäßig los war. Dieser Tipp ist hier im Forum bereits öfter ausgesprochen worden und er ist wirklich klasse.

    Also wenn du nicht fiebernd darniederliegst, dann würde ich nicht pausieren.

    Gruß

    anko
     
  6. Petra

    Petra in memoriam † 12.04.2010

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    Hi Lecram! :)

    Zuerst wünsche ich Dir mal recht gute Besserung. Aus meiner Erfahrung kann ich auch nur sagen, dass Arava mir bei einer kleineren, fieberlosen Erkältung noch nie geschadet hat. Ich habe seit ich Arava nehme in einem Zeitraum von 3 Jahren nur zweimal eine richtig dicke Grippe gehabt. Die letzte war gerade erst im März. Aber auch wieder auf Anraten meines Rheumatologen und Hausarztes sollte ich es ruhig weiter nehmen es sei denn, dass ich hohes Fieber hätte. Hatte ich aber glücklicherweise nicht. Das einzige was ich nur dann immer Mist finde ist, dass ich länger wie "normale" Leute etwas von dieser Grippe habe. Wenn andere so ein bis zwei Wochen erkältet sind, werden bei mir daraus bestimmt 4-5 Wochen. Also, ich nehme Arava bei kleineren und auch grösseren Infektionen weiter, esse aber zusätzlich viel Obst, Salat und Gemüse mit Vitamin C und meist noch eine Brausetablette mit diesem Vitamin. Bin damit immer ganz gut gefahren. Komm schnell wieder auf die Beine und alles Gute.

    Liebe Grüsse aus Essen von

    Petra :)
     
  7. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hi Marcel,

    ein banaler Infekt ist wirklich kein Grund, das Arava auszusetzen. Außerdem nimmst Du es ja erst ein paar Tage, da wirkt es noch gar nicht. Ich denke, das mit der Erkältung ist nur ein dummer Zufall.

    Ausgesetzt werden muss Arava bei schweren Infektionen. Das sind z.B. Lungenentzündung, Meningitis, Bauchfellentzündung, Infektionen an den Nieren und ähnliche Katastrophen.

    Ruh Dich aus, aber nimm Arava weiter! Wenn Du sehr unsicher bist, weil Du z.B. hohes Fieber kriegst oder eitrigen Auswurf bekommst, geh morgen zum Arzt. Das reicht dicke.

    Gute Besserung und liebe Grüße!
    Monsti
     
  8. gisela

    gisela kleine Käsemaus

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    Hallo Lecram,
    ich kenne mich jetzt nicht mit Arava aus (nehme MTX), aber ich kann die Erfahrungen von anko mit dem Zink nur bestätigen.

    Ich nehme schon länger Zinktabletten (keine Immunstimulanz) und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Ich habe seitdem selten einen Infekt und wenn dann sind sie mit dem Zink nie sehr schlimm und vergehen auch sehr schnell wieder.

    Ich nehme jeden Tag eine Tablette (25mg).

    Liebe Grüße und gute Besserung
    gisela
     
  9. Rollo

    Rollo Meistens Optimist

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    Karlstein in Unterfranken
    Hallo Marcel!

    Ich schließe mich der Meinung von Monsti an - das ist einfach ein doofer Zufall. Die Wirkung von Arava setzt wie bei den anderen Basismedikamenten erst nach einiger Zeit ein und damit auch die unerwünschten Nebenwirkungen. Nimmst Du denn auch Kortison? Durch regelmäßige Kortison-Gaben wird die Immunabwehr ja auch geschwächt.

    Ich wünsche Dir eine baldige Besserung und den Mut, Arava weiter zu nehmen. Denn mir hilft es seit 1½ Jahren sehr gut - ohne Nebenwirkungen.

    Viele Grüße Rollo
     
  10. Lecram

    Lecram Mitglied

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    Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! :)
    Ihr habt mir wirklich geholfen, und ich kann Rheuma Online an dieser Stelle nur mal wieder loben.

    So richtig gesund fühle ich mich immer noch nicht und ich hatte bzw. habe auch ein Gefühl von Fieber, aber ich glaube, es geht langsam bergauf. Merkwürdigerweise zeigt das Fieberthermometer nichts Außergewöhnliches an. Dennoch ist es hundertprozentig das selbe Gefühl, besonders gestern als ich nur schlafen wollte.
    Ich habe in der Zwischenzeit mit einem Arzt telefonieren können und der meinte, es sei nicht schlimm, wenn ich Arava für ein paar Tage aussetzen würde, da ich die 300 mg schon in mir trage. Heute werde ich nun Arava wieder schlucken, schließlich hören sich eure Erfahrungen ja ziemlich positiv an. Morgen geht es zur Blutabnahme. Sollte es nach der Arava Einnahme wieder schlimmer werden, werde ich weitersehen und es vermutlich absetzen müssen, so der Arzt. Das hoffe ich natürlich nicht, denn ich denke wie ihr auch, dass das ein total blöder Zufall war. Psychologisch gesehen nicht gerade ein guter Start für ein Medikament, in das man alle Hoffnung setzt, aber vielleicht überrascht es mich ja bald mal wieder - und dieses Mal bitte positiv.

    Danke für den Tipp mit dem Zink, hab das schon mal hier gelesen und mir daraufhin Brausetabletten in der Apotheke besorgt.

    Also dann, vielen Dank noch einmal an euch alle!
    Viele Grüße
    Marcel
     
  11. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    hitzegefühl und mattigkeit...

    hi marcel,

    ist doch gut, das du einen doc erreicht hast. ist doch besser, als reine "laienmeinungen".

    aber eins noch am rande:

    bei arava kann es zur erhöhung des blutdrucks kommen und daher kann auch diese mattig-und lustlosigkeit kommen.

    die blutdruckkontrolle gehört also engmaschig genauso zur kontrolle wie die blutabhnahme.

    (mein ha hat da nicht drauf geachtet,aber du solltest es im auge behalten....m,vielleich auch daher diese hitze,in verbindung mit der erkältung durchaus möglich....)

    drück dir die daumen, das es das für dich richtige mittel ist..

    liebi

    hier mal ein auszug aus dem text zu arava:



    Da Arava gut vom Körper aufgenommen wird, sind besondere Empfehlungen für die Einnahme nicht nötig. Insbesondere ist es egal, wann Arava eingenommen wird, z.B. auf nüchternen Magen, zum Essen oder nach dem Essen. Viele Patienten vertragen Arava besonders gut, wenn es nach dem Essen eingenommen wird. Deshalb geben wir von hier aus diese Empfehlung weiter.

    In der Regel wird Arava gut vertragen. Die eigenen Erfahrungen in der Anwendung von Arava zeigen, daß es im Vergleich zu den meisten anderen langwirksamen Antirheumatika eine sehr gut verträgliche Substanz ist. Insbesondere kommt es nur selten zu schweren Nebenwirkungen, die eine Beendigung der Behandlung notwendig machen. Einige unserer Patienten berichten zu Beginn der Arava-Behandlung über Veränderungen des Stuhlgangs, wobei es bei einigen zu einem weicheren Stuhl bis hin zu Durchfall kommt, während andere im Gegenteil über härten Stuhl bis hin zur Verstopfung klagen. Im weiteren Verlauf der Behandlung normalisiert sich der Stuhl dann in den meisten Fällen. Bei einigen Patienten kommt es zu Behandlungsbeginn auch zu etwas Haarausfall, fast wie bei einer Mauser. Nach unseren Erfahrungen besteht aber keine Gefahr eines stärkeren Haarausfalls. Einige Patienten verspürten bei Behandlungsbeginn, vor allem unter der höheren Startdosis, auch etwas Übelkeit, z.B. auch Brechreiz. Dies gibt sich allerdings meistens mit Verringerung der Dosis und zunehmender Dauer der Behandlung. Selten kommt es auch zu Hautrötungen. Allergien unter Arava sind nach unserer Erfahrung allerdings sehr selten. Bei einigen Patienten kommt es zu einem in der Regel geringen Anstieg des Blutdrucks. Deshalb gehören Blutdruckkontrollen in das Überwachungsprogramm unter einer Arava-Therapie. Sehr selten werden wie auch bei anderen langwirksamen Antirheumatika Blutbildveränderungen unter Arava beobachtet. Deshalb müssen vor allem in der Einleitungsphase der Therapie die vorgeschriebenen Kontrolluntersuchungen aus Sicherheitsgründen unbedingt eingehalten werden. Dazu gehören neben der Untersuchung des Blutbildes und Differentialblutbildes die Untersuchung der Leberwerte, der Nierenwerte und des Urins. Dabei werden Veränderungen der Nierenwerte und des Urins unter Arava sehr selten gesehen. Etwas häufiger kommt es zu leichten Erhöhungen der Leberwerte.

    Unter einer Therapie mit Arava sind wie bei allen anderen langwirksamen Antirheumatika regelmäßige Kontrollen notwendig. Bei den Kontrollen unter einer Arava-Therapie unterscheidet man Untersuchungen, die der Sicherheit der Therapie dienen, und Untersuchungen, an denen man die Wirksamkeit der Behandlung überprüfen kann.

    Kontrollen im Rahmen des Sicherheits-Monitorings sind in der Einleitungsphase der Therapie engmaschig nötig. Später können die Kontrollintervalle bei guter Verträglichkeit verlängert werden. Empfohlen werden für den Regelfall folgende Kontrollintervalle: Im 1. bis 3. Monat: alle 2 Wochen Ab dem 4. Monat: alle 4 - 8 Wochen

    nachlesbar:

    http://www.rheuma-online.de/arava/
     
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