Sommergesang [font=helvetica, sans-serif, arial]Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben. Schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie dir und mir sich ausgeschmücket haben.[/font] [font=helvetica, sans-serif, arial]Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide; Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an, als Salomonis Seide.[/font] [font=helvetica, sans-serif, arial]Die Lerche schwingt sich in die Luft, das Täublein fleucht aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder; die hochbegabte Nachtigall[/font] [font=helvetica, sans-serif, arial]ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder.[/font] [font=helvetica, sans-serif, arial]Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen, ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen.[/font] [font=helvetica, sans-serif, arial]Paul Gerhardt[/font]
[font=Arial, Helvetica, sans-serif]Sommer Sieh, wie sie leuchtet, Wie sie üppig steht, Die Rose - Welch satter Duft zu dir hinüberweht! Doch lose Nur haftet ihre Pracht - Streift deine Lust sie, Hältst du über Nacht Die welken Blätter in der heissen Hand ... Sie hatte einst den jungen Mai gekannt Und muss dem stillen Sommer nun gewähren - Hörst du das Rauschen goldener Ähren? Es geht der Sommer über's Land ... Gedicht zum Sommer von Thekla Lingen (1866-1931)[/font]
Guten Abend, habe ein wenig gegoogelt und so einiges gefunden. U. a. : Sommer Am Abend schweigt die Klage des Kuckucks im Wald. Tiefer neigt sich das Korn, der rote Mohn. Schwarzes Gewitter droht über dem Hügel. Das alte Lied der Grille erstirbt im Feld. Nimmer regt sich das Laub der Kastanie. Auf der Wendeltreppe rauscht dein Kleid. Stille leuchtet die Kerze im dunklen Zimmer; eine silberne Hand löschte sie aus; windstille, sternlose Nacht. Georg Trakl Bierbaum, Otto (1865-1910) Wenn im Sommer der rote Mohn wieder glüht im gelben Korn, wenn des Finken süßer Ton wieder lockt im Hagedorn, wenn es wieder weit und breit feierklar und fruchtstill ist, dann erfüllt sich uns die Zeit, die mit vollen Massen misst. Dann verebbt, was uns bedroht, dann verweht, was uns bedrückt, über dem Schlangenkopf der Not ist das Sonnenschwert gezückt. Glaube nur, es wird geschehn! Wende nicht den Blick zurück! Wenn die Sommerwinde wehn, werden wir in Rosen gehn, und die Sonne lacht uns Glück! und last, but not least: Busch, Wilhelm (1832-1908) [size=+1]Im Sommer[/size] In Sommerbäder Reist jetzt ein jeder Und lebt famos. Der arme Dokter, Zu Hause hockt er Patientenlos. Von Winterszenen, Von schrecklich schönen, Träumt sein Gemüt, Wenn, Dank der Götter, Bei Hundewetter Sein Weizen blüht.. Viel Vergnügen beim Lesen Eure Colana
Kein Hälmlein wächst auf Erden, Der Himmel hat's betaut, Und kann kein Blümlein werden, Die Sonne hat's erschaut. Wenn du auch tief beklommen In Waldesnacht allein: Einst wird von Gott dir kommen Dein Tau und Sonnenschein. Dann sproßt, was dir indessen Als Keim im Herzen lag, So ist kein Ding vergessen, Ihm kommt ein Blütentag. Albert Emil Brachvogel (1824-1878)
Nicht im Schlafe hab' ich das geträumt, Hell am Tage sah ich's schön vor mir. Eine Wiese voller Margeriten; Tief ein weißes Haus in grünen Büschen; Götterbilder leuchten aus dem Laube. Und ich geh' mit einer, die mich lieb hat, Ruhigen Gemütes in die Kühle Dieses weißen Hauses, in den Frieden, Der voll Schönheit wartet, daß wir kommen. Otto Julius Bierbaum (1865-1910)
Sommergedicht Septembermorgen Im Nebel ruhet noch die Welt, Noch träumen Wald und Wiesen: Bald siehst du, wenn der Schleier fällt, Den blauen Himmel unverstellt, Herbstkräftig die gedämpfte Welt In warmem Golde fließen. Eduard Mörike
Unvergessbare Sommersüße Rote Dächer. Aus den Schornsteinen, hier und da, Rauch; oben, hoch, in sonniger Luft, ab und zu, Tauben. Es ist Nachmittag. Aus Mohdrickers Garten her gackert eine Henne. Bruthitze brastet. Die ganze Stadt riecht nach Kaffee. Dass mir doch dies alles noch so lebendig geblieben ist! Ich bin ein kleiner achtjähriger Junge, liege, das Kinn in beide Fäuste, platt auf dem Bauch und kucke durch die Bodenluke. Unter mir, steil, der Hof hinter mir, weggeworfen, ein Buch. Franz Hoffmann. "Die Sklavenjäger." Wie still das ist! Nur drüben, in Knorrs Regenrinne, zwei Spatzen, die sich um einen Strohhalm zanken, irgendwo ein Mann, der sägt, und, dazwischen, deutlich von der Kirche her, in kurzen Pausen regelmäßig hämmernd, der Kupferschmied Thiel. Wenn ich unten runter sehe, sehe ich gerade auf Mutters Blumenbrett. Ein Topf Goldlack, zwei Töpfe Levkojen, eine Geranie, Fuchsien und mittendrin, zierlich, in einem Zigarrenkistchen, ein Hümpelchen Reseda. Wie das riecht! Bis zu mir rauf! Und die Farben! Die Farben! Jetzt! Wie der Wind drüber weht! Die wunder-, wunder-, wunder- schönen Farben! Nie blinkten mir schönere! Ein halbes Leben, ein ganzes Menschenalter verrann! Ich schließe die Augen. Ich sehe sie noch immer! Arno Holz
Naturgedicht Ein Eichhorn sitzt auf einem Baum, es hat die Augen festgeschlossen und einen Schönen Traum es träumt von warmen Sommer, der Winter ist vorbei vorbei die harten Zeiten die Nüsse-sucherei der Wind ,der wiegt es sachte ,behutsam hin und her und warme Sonnenstrahlen bescheinen ihm sein Fell es blinzelt kurz und und schnuppert und fühlt sich sichtlich wohl ! Seesternchen
[font=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Pflanze Bäume! [/font][font=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif] Wenn Du für ein Jahr planst,[/font] [font=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]dann säe Korn.[/font] [font=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]Wenn du für ein Jahrhundert planst,[/font] [font=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]dann pflanze Bäume![/font] [font=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif]chinesisches Sprichwort [/font]
In meinem glühendsten Tulpenbaum tausend Blüten! Eine süße Stimme singt: Blaue Flügel aus Perlmutter, als Hochzeitsbett ein Lilienblatt, eine ganz kleine Prinzessin! Keiner kennt mich. Niemand weiß, wo mein Haus steht. Sieben Regenbogenbrücken funkeln zu ihm durch meinen Garten. Wenn in deine Seele die Sonne scheint, besuch mich mal. Hörst du? Starr, aus Schlangen gewunden, steht der Baum. Ein Windstoss rüttelt, wie tanzende Flammen wehn seine Blüten.[font=Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif] Arno Holz[/font]
Ging heut morgen übers Feld, Tau noch auf den Gräsern hing; Sprach zu mir der lust'ge Fink: "Ei du! Gelt? Guten Morgen! Ei gelt? Du! Wird's nicht eine schöne Welt? Zink! Zink! Schön und flink! Wie mir doch die Welt gefällt!" Auch die Glockenblum' am Feld Hat mir lustig, guter Ding', Mit den Glöckchen, klinge, kling, Ihren Morgengruß geschellt: "Wird's nicht eine schöne Welt? Kling, kling! Schönes Ding! Wie mir doch die Welt gefällt! Heia!" Und da fing im Sonnenschein Gleich die Welt zu funkeln an; Alles Ton und Farbe gewann Im Sonnenschein! Blum' und Vogel, groß und klein! "Guten Tag, ist's nicht eine schöne Welt? Ei du, gelt? Schöne Welt?" Text und Vertonung: Gustav Mahler (1860-1911)
Die Liebe saß als Nachtigall im Rosenbusch und sang; es flog der wundersüße Schall den grünen Wald entlang. Und wie er klang, da stieg im Kreis aus tausend Kelchen Duft, und alle Wipfel rauschten leis', und leiser ging die Luft; die Bäche schwiegen, die noch kaum geplätschert von den Höh'n, die Rehlein standen wie im Traum und lauschten dem Getön. Und hell und immer heller floß der Sonne Glanz herein, um Blumen, Wald und Schlucht ergoß sich goldig roter Schein. Ich aber zog den Weg entlang und hörte auch den Schall. Ach! was seit jener Stund' ich sang, war nur sein Widerhall. Geibel, Emanuel von (1815-1884)
Kein schöner Land in dieser Zeit Als wie das uns're weit und breit Wo wir uns finden Wohl unter Linden Zur Abendszeit. Da haben wir so manche Stund' Gesessen da in froher Rund Und taten singen Die Lieder klingen Im Eichengrund. Daß wir uns hier in diesem Tal Noch treffen so viel hundertmal Gott mag es schenken Gott mag es lenken Er hat die Gnad. Nun Brüder eine gute Nacht Der Herr im hohen Himmel wacht In seiner Güte Uns zu behüten Ist Er bedacht. (Volkslied um 1840)
Im Abendrot O wie schön ist deine Welt, Vater, wenn sie golden strahlet! Wenn dein Glanz herniederfällt Und den Staub mit Schimmer malet, Wenn das Rot, das in der Wolke blinkt, In mein stilles Fenster sinkt! Könnt ich klagen, könnt ich zagen? Irre sein an dir und mir? Nein, ich will im Busen tragen Deinen Himmel schon allhier. Und dies Herz, eh' es zusammenbricht, Trinkt noch Glut und schlürft noch Licht. Karl Gottfried Lappe (1773.1843)
Da droben auf jenem Berge, Da steh ich tausendmal, An meinem Stabe hingebogen Und schaue hinab in das Tal. Dann folg ich der weidenden Herde, Mein Hündchen bewahret mir sie. Ich bin herunter gekommen Und weiß doch selber nicht wie. Da stehet von schönen Blumen Die ganze Wiese so voll. Ich breche sie, ohne zu wissen, Wem ich sie geben soll. Und Regen, Sturm und Gewitter Verpass ich unter dem Baum. Die Türe dort bleibet verschlossen; Doch alles ist leider ein Traum. Es stehet ein Regenbogen Wohl über jenem Haus! Sie aber ist fortgezogen, Und weit in das Land hinaus. Hinaus in das Land und weiter, Vielleicht gar über die See. Vorüber, ihr Schafe, nur vorüber! Dem Schäfer ist gar so weh. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Nach einem Gewitter Auf den Blumen flimmern Perlen, Philomelens Klagen fließen, Mutiger nun dunkle Erlen In die reinen Lüfte sprießen. Und dem Tale, so erblichen, Kehret holde Röte wieder, In der Blüten Wohlgerüchen Baden Vögel ihr Gefieder. Hat die Brust sich ausgewittert, Seitwärts lehnt der Gott den Bogen, Und sein golden Antlitz zittert Reiner auf versöhnten Wogen. Johann Baptist Mayrhofer (1787-1836)
Cora an die Sonne Nach so vielen trüben Tagen Send' uns wiederum einmal, Mitleidsvoll für uns're Klagen, Einen sanften milden Strahl. Liebe Sonne! trink' den Regen, Der herab zu stürzen dräut; Deine Strahlen sind uns Segen, Deine Blicke - Seligkeit. Schein', ach, scheine, liebe Sonne! Jede Freude dank' ich dir; Alle Geists- und Herzenswonne, Licht und Wärme kommt von dir. Gabriele von Baumberg (1758-1839)
Heut ist ein freudenreicher Tag, Daß man den Sommer gewinnen mag. Ihr Herren mein, Der Sommer ist fein! Ich bin der Sommer also kühn, Zu meiner Zeit werden die Felder grün. Ihr Herren mein, Der Sommer ist fein! Wohlan, wohlan, Johannistag Mäh ich mein Gras von den Wiesen ab. Ihr Herren mein, Der Sommer ist fein! Wohlan, wohlan, Jakobitag Schneid ich mein Korn und Weizen ab. Ihr Herren mein, Der Sommer ist fein! Wohlan, wohlan, Michelitag Schüttl ich mein' Äpfel und Birnen ab. Ihr Herren mein, Der Sommer ist fein! O Winter, du brauchst mir jetzt nicht mehr viel sag'n, Ich werde dich bald aus dem Sommerland jag'n. Ihr Herren mein, Der Sommer ist fein! O lieber Winter, reich mir die Hand, Wir reisen mit'nander ins Sommerland. Ihr Herren mein, Der Sommer ist fein! (Volkslied aus dem 19. Jahrhundert)
Ich ging mit Lust durch einen grünen Wald, Ich hört' die Vöglein singen; Sie sangen so jung, sie sangen so alt, Die kleinen Waldvögelein im grünen Wald! Wie gern hört' ich sie singen!
Es ist ein halbes Himmelreich, Wenn, Paradiesesblumen gleich, Aus Klee die Blumen dringen; Und wenn die Vögel silberhell Im Garten hier, und dort am Quell, Auf Blütenbäumen singen. Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748-1776)