Artikel in der Bild am Sonntag über Lupus

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Iti, 21. März 2004.

  1. Iti

    Iti Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    601
    Ort:
    Niedersachsen
    Hallo

    Habe gerade die Bild am Sonntag durchgeblätter.
    Darin enthalten ist ein Bericht auf den Seiten 68+ 69
    " Die Krankheit die das Gesicht vernarbt. LUPUS - auch Schmusesänger Seal ist betroffen"
    Der Artikel ist kurz und bündig, enhält auch mehrere Fotos und sehr gute wesentliche Informationen für den Laie.
    Gut finde ich vor allen Dingen, das der Bericht in so einer Zeitung mit so großer Auflage steht und das Seal zu seiner Erkrankung steht.
    Denn besonders die seltenen schweren Erkrankungen fehlt es ja oft an einer Loby.


    Einen schönen Sonntag wünsch ich Euch
    iti
     
  2. Blubbs

    Blubbs Neues Mitglied

    Registriert seit:
    17. August 2003
    Beiträge:
    4
    Hier der Text

    Lupus – auch Schmusesänger Seal ist betroffen
    Die Krankheit, die
    das Gesicht vernarbt
    Von RENA BEEG



    Mit seinen einfühlsamen Liedern erobert der britische Sänger Seal (41, „Love’s Devine“) regelmäßig die internationalen Hitlisten. Doch die sanfte Soul-Stimme ist nicht seine einzige Auffälligkeit: Über Wangen und Nase des Musikers ziehen sich tiefe Narben.
    Spuren einer starken Akne, könnte man meinen. Doch die Wahrheit ist eine andere: Seal leidet seit seiner Jugend unter der Autoimmunerkrankung Lupus Erythematodes (LE), die zu schweren Entzündungen unter der Haut führt, aber auch
    sämtliche inneren Organe befallen kann.


    In Deutschland sind etwa 50 000 Menschen (zu 80 % junge Frauen) von dieser rätselhaften Krankheit betroffen. Sie gehört zur Kategorie des entzündlichen Rheumas, ihre Ursachen sind bisher noch nicht erforscht.
    „Das Immunsystem dieser Patienten ist erheblich gestört“, so Professor Falk Hiepe, Lupus-Experte an der Berliner Charité, „dadurch produziert der Körper Antikörper gegen das eigene Gewebe.“
    Es gibt zwei Hauptformen: Die leichtere ist der so genannte Haut-Lupus, der nur die Haut betrifft (hat auch Seal). Charakteristisch: Bei den Patienten treten scheibenförmige rötlich-schuppige Hautveränderungen und Entzündungen auf, aus denen sich vernarbtes Gewebe bilden kann.


    Bei bis zu zehn Prozent der Betroffenen kann der Haut-Lupus (wird mit Cortison behandelt) in den sehr viel gefährlicheren systemischen (also den ganzen Organismus umfassende) Organ-Lupus (SLE) übergehen. „Meistens fängt die Krankheit mit Gelenkbeschwerden an“, so Experte Hiepe, „aber auch das zentrale Nervensystem, Nieren, Lunge, Muskeln und das Herz können betroffen sein – im Grunde sämtliche Organe.“ Typisch für etwa die Hälfte der SLE-Patienten: die Hautrötung im Gesicht (Schmetterlings-erythem), die an die Maske eines Wolfs erinnert und der Krankheit ihren Namen gab (Wolf heißt auf lateinisch Lupus).
    Um bleibenden Organschäden vorzubeugen, müssen die SLE-Patienten regelmäßig starke Medikamente schlucken. Aber selbst dann kann es zu den gefürchteten Krankheitsschüben kommen.
    Wie bei Kerstin E. (27) aus Weimar. Vor elf Jahren traten bei ihr plötzlich heftige Gelenkschmerzen auf. „Die Beschwerden wurden mit der Zeit immer schlimmer“, erzählt sie, „ich hatte Nierenentzündungen, Nervenschmerzen, wochenlang Fieber.“ Häufig ging es der Studentin so schlecht, dass sie nicht das Haus verlassen konnte.
    Schließlich entschied sie sich vor drei Jahren für eine Stammzellentransplantation. Dabei wird das Immunsystem medikamentös komplett heruntergefahren und dann mit eigenen Stammzellen wieder aufgebaut. „Ein Eingriff, der nur bei sehr schwer erkrankten Patienten durchgeführt wird“, so Professor Hiepe. Aber er war ein Erfolg: Seit der Therapie lebt Kerstin E. ohne Lupus-Symptome, muss keine Medikamente mehr nehmen. Seit drei Monaten ist sie sogar Mutter: „Für mich das schönste Geschenk der Welt.“
     
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