Gesundheitsreform im Alltag 6 Wochen danach...

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von liebelein, 24. Februar 2004.

  1. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    hier geht es auf der REHACare-site um eine betroffene die ihre ausgaben und ihre misere schildert.

    gesundheitsreform im alltag

    was mich daran entsetzt hat und mir garnicht so bewußt war, das ich die medis die ich jetzt selber bezahlen muß (und die mir vorher verordnet wurden) ich nicht mit auf die ausgaben anrechnen kann.

    das ist ja der hammer.

    weiß jemand von euch mehr dazu?

    wenig schmerzen und eine gute nacht wünscht euch

    liebi:(
     
  2. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Es ist richtig. Du kannst nur Zuzahlungen geltend machen.

    Was Du Dir nunmehr selber kaufen mußt, kannst Du nicht darauf anrechnen.

    Das ändert sich auch durch einen Befreiungsausweis nicht, denn der gilt nur für Zuzahlungen aber nicht für das, was Du ganz zahlen mußt.

    Hat sich Ullah was feines ausgedacht. Sie hat ja das Problem nicht.
     
  3. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    das wirf ja immer lustiger.....

    so war mir das garnicht bewußt vor lauter neuer informationen etc.

    ja wie soll ich denn, wenn ich nicht gerade sozialhilfeempfänger bin, an meine 1 % kommen ,wo ich (und nicht nur ich) soviel jetzt selber zahlen muß....

    das wird ja immer irrer. aber die folgen,wenn ich mir diese medis nicht mehr kaufe, müssen sie bezahlen...."einfach nur irre" und ich bin mitten unter ihnen...

    ULLAHHHHH du m...stück!!!:mad: :mad: :mad:


    dank dir frank. so bewußt war mir das wirklich nie nie nicht....

    eine wütende liebi:eek:
     
  4. Rubin

    Rubin Mitglied

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    Hallo Liebelein,

    gleich Anfang des Jahres war ich in der Klinik zur Knie-OP. Danach gleich zur Anschluß-Heilbehandlung. Deshalb fange ich in diesem Jahr erst jetzt an, mir wieder meine Medis zu beschaffen. Gestern staunte ich nicht schlecht, als mir in der Apotheke mitgeteilt wurde, daß ich mein dringend benötigtes Osteoporose-Medi nunmehr selbst bezahlen muß.

    Aber - ab April soll eine indikationsbezogene Wirkstoffliste herausgegeben werden. Dort wird dann, wenn ich Glück habe, mein Medikament wieder von der Krankenkasse erstattet.

    Bei der KK gab es für mich aber auch eine gute Nachricht. Durch meine Zuzahlungen in der Klinik (und ein paar andere, die hinzugekommen sind) bin ich bereits schon jetzt vom Zuzahlen befreit.

    Einen schönen Tag - trotzdem - wünscht......

    Rubin
     
  5. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Kosten für Arzneimittel

    ...also bis zum 31. März soll diese Frage geklärt und entsprechend als Verordnung erstellt werden.
    Im mom folgen viele Krankenkassen dieser Richtlinie:

    Als Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse haben Sie Anspruch auf die Versorgung mit Verbandsmitteln sowie apothekenpflichtigen !!! und vom Arzt verordneten!!! Arzneimitteln. Nicht von den Krankenkassen bezahlt werden sogenannte Bagatellearzneimittel wie
    Arzneimittel zur Anwendung bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten, einschließlich der bei diesen Krankheiten anzuwendenden Schnupfenmittel, Schmerzmittel, hustendämpfenden und hustenlösenden Mittel, Mund- und Rachentherapeutika, ausgenommen bei Pilzinfektionen, Abführmittel, Arzneimittel gegen Reisekrankheit.

    Hoffen wir, daß die Mutter aller Zäpfchen (Ulla Schidt) das mit ihrer Abteilung "kundenfreundlich" hinbekommt.......woran ich leichte Zweifel habe.

    merre
     
  6. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    vergessen

    Noch nicht geklärt ist auch, wer die Kosten bei dieser Erst-bzw. Nachversorgung nach einem Krankenhausaufenthalt übernimmt.
    Viele Med. Einrichtungen haben ihren Patienten ja für die ersten Tage Verbandsmaterial oder Medikamente mitgegeben. Aus bestimmter Sicht sind das jetzt aber keine "Krankenhausleistungen im stationären Aufenthalt" mehr. Die Meinung der Krankenkassen zur Übernahme dieser Kosten stehen teils noch in Frage. Im Prinzip könnten sie dem Patienten in Rechnung gestellt werden??
     
  7. Mni

    Mni Bekanntes Mitglied

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    Medikamente

    Hallo @Liebelein und alle anderen hier:

    ich benötige ein Medikament, das nur apothekenpflichtrig ist, wegen einer anderen Autoimmunerkrankung, nehme es seit 2 Jahren auf Rezept: nun muss ich es selber zahlen: rund 120€ nur für dieses Medikament, dazu noch jede Menge Zuzahlungen für andere Medikamente. Wenn ich es einfach weglasse, bekomme ich unerträgliche Schmerzen. Ich weiß finanziell nicht aus noch ein. Kann eben wegen der Krankheiten nur noch 30Std. in der Woche arbeiten und das nur mit alleräußerster Kraft-denke, so geht es vielen hier.
    Gruß Mni
     
  8. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Merre schreibt:
    >>Als Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse haben Sie Anspruch auf die Versorgung mit Verbandsmitteln sowie apothekenpflichtigen !!! und vom Arzt verordneten!!! Arzneimitteln<<

    Die Begriffe "apothekenpflichtig" und auf Kassenrezept verschreibungsfähig hatten noch nie etwas miteinander zu tun. Das sind ganz andere Gesetze. Nicht alles was apothekenpflichtig ist ist ein zugelassenes Medikament.

    Vom Arzt verordnet werden dürfen nur die Arzneimittel, die nach den Richtlinien erlaubt sind. Das ist ja die große Ausrede der Krankenkassen. Sie zahlen was der Arzt verordnet sagen sie. Dabei wissen sie genau, dass er nur das verordnen darf, was gesetzlich erlaubt ist.

    Da gibt es momentan unterschiedliche Auslegungen.

    Auf alle Fälle hat die Apothekenpflichtigkeit nichts mit der Verordnungsfähigkeit zu tun.
     
  9. bise

    bise Neues Mitglied

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    die reformen und ihre auswirkungen

    hallo ihr lieben leute,
    klar ulla hat die probleme nicht aber wir,
    wir können doch etwas dagegen tun.

    1. bombardiert eure bundes- und landtagsabgeordneten,
    die wissen ja nicht, was sie da im einzelnen unterschrieben haben,
    die auswirkungen.
    2. standardtherapie ist bis zum 30.3.04 zu bezahlen, wenn der arzt
    sie verordnet, steht im gesetz!
    3. mobilisiert den ausschuss, der die ausnahmeregelungen ab april 04
    festsetzt.
    4. wendet euch an die vorsitzende des verbraucherausschusses.
    prof. dr. däubler-gmelin

    5. was ihr aber noch nicht wisst, ist der hammer für viele von uns:

    ab 2005 soll eine zusätzliche krankenversicherung für zahnbehandlung
    abgeschlossen werden.
    habt ihr die unterlagen schon besorgt bei eurer kk?

    ich ja, wollte auch eintreten. sofort abgeschmettert am telefon.
    bin chronisch cp krank - kranke leute will man nicht.
    den gesundheits check-up werde ich nicht bestehen.

    also: überprüft mal schnellstens eure situation, vielleicht kann man
    noch etwas dagegen unternehmen.

    6. krankengymnastikverordnungen. viele von uns brauchen sie und werden sie ab april nicht
    mehr erhalten.

    ich hoffe, dass wir nen protestbrief bei ulla auf die beine stellen können.
     
  10. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    zahnversicherung.....

    war doch schon seit langem klar das das kommt. aber keiner hat darüber nachgedacht, wie denn die chronisch kranken eine zusatzversicherung erhalten sollen,denn wer legt sich denn schon "faule eier" ins nest.


    ich hab keine zusatzversicherung mehr erhalten, da ich bereits mit 10 jahren an der hüfte operiert wurde.(da war von rheuma noch keine rede)!das risiko war denen einfach zu groß.null chance und da gibt es jetzt auch keine möglichkeit mehr für mich.

    dann demnächst doch nur noch weichfutter aus der dose.......gut das ich mir noch einen zerhacksler leisten konnte.....

    in wahrer vorraussicht...

    SCH....E!

    eure "noch" bezahnte liebi
     

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  11. Sonja Labenski

    Sonja Labenski Neues Mitglied

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    Hallo,

    das Thema mit der Zahnversicherung hatten wir doch schon mal vor ein paar Jahren für die nach 1979 Geborenen. Damals haben wir eine Zahnzusatzversicherung für unsere zweijährige Tochter mit abgeschlossen.

    Das ging damals ohne Gesundheitsprüfung, weil es bisher eine gesetzliche Leistung war. Deshalb mussten die Versicherungen während eines bestimmten Zeitraumes alle Personen Ohne Gesundheitsprüfungen aufnehmen.

    Ich hoffe doch stark, daß das bei der jetzigen Änderung für 2005 wieder so ist. Wie sollen wir uns denn sonst überhaupt versichern?

    Alles Gute

    Sonja
     
  12. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    Zahnversicherung

    hallo Sonja,
    du irrst, check-up ist gewollt.
    was hat mir die zusatzversicherung gesagt?
    wir wollen junge und gesunde leute.
    klar kannst du dich auch nur für Zähne zusatzversichern lassen ,
    irgendwie privat. Die prämie erfolgt altersentsprechend,
    für jeden fehlenden zahn muss übrigens auch noch 1 € extra pro monat bezahlt werden.
    ein angebot habe ich: bald 100 € den Monat und vieles ist ausge-
    schlossen.
    das nennt man verkappte Beitragserhöhung.
    die gesetzl. kk arbeiten mit den privaten zusammen, das ist möglich
    und daher gibt es keine rein gesetzliche kk für zahnbehandlung.
    diese sollte Ulla einführen. Denn von einer gesetzlichen zusatzversicherung
    darf keiner ausgeschlossen werden.
    also, wie organisieren wir den protest???
    gruss
    bise
     
  13. Ulmka

    Ulmka Guest

    Hallo,

    ich werde auf jeden Fall alle Quittungen für selbst gekaufte Medikamente aufheben und mir vom Arzt bestätigen lassen, dass ich sie brauche, dass sie aber nicht verschreibungsfähig sind.

    Den Haufen Quittungen zusammen mit der Bestätigung und meinen Fahrkostennachweisen zum Arzt werde ich dann beim Lohnsteuerjahresausgleich angeben - mit Glück kriege ich da noch ein bißchen was zurück. Habe allerdings gesehen, dass die Grenze der Eigenbeteiligung von 2 % des zu versteuernden Einkommens in 2002 über 4 % in 2003 auf 6 % in 2004 angehoben wurde :mad: :eek: :mad:

    Liebe Grüße

    Ulmka
     
  14. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo liebelein,

    ich weiß nicht ob es schon geschrieben wurde, aber bis einschl. 31.03. kann Dein behandelnder Arzt noch nicht verschreibungspflichtige Medis verordnen, wenn dieses Medi zur Behandlung der betr. Erkrankung als Standarttherapie gilt. Dieses ist z.B. noch bei Calcium, Vitamin D3, Folsäure bei MTX gegeben.
    Welche Medikamente ab 01.04. dann weiter verordnet werden dürfen ist z.Zt. immer noch nicht klar.
    Sollte bei Dir z.B. Ostheoporose nachgewiesen sein, wirst Du wohl kaum Probs haben Calcium - Viatmin D3 verordnet zu bekommen, ähnliches gilt für ASS nach Herzinfakt usw.

    Lass Dich von Deinem Hausarzt nicht abwimmeln, er kann für diese Verordnungen nicht in Regress genommen werden (wird leider immer wieder behauptet) und lass Dir mögl. 2 oder 3 Packungen aufschreiben (auch wenns unüblich sein sollte).

    Wünsche Dir viel Erfolg
    Birgit
     
  15. Colana

    Colana Musikus

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    Ich kann Euch zu der Gesundheits-Reform nur eines mit Sicherheit sagen, sie zocken uns ab, wo sie nur können. Es stimmt, es ist eine Gesundheits-Reform, und zwar für die Krankenkassen, die nur noch kassieren können...... Viele erhöhen ihre Beitragssätze zum 1. April 2004 und was hat die idotische Gesundheitsministerin doch gesagt, es gibt keine Erhöhungen. Dass ich nicht lache..... Sie hält uns doch für die reinsten Vollblut-Idioten.

    Für meinen Wutausbruch muss ich mich entschuldigen, aber irgendwie mußte ich es loswerden, sonst ersticke ich daran noch....

    Müßte dringend zum Arzt, verkneife es mir jedoch. Mein Mann muss jetzt erst Mal als erstes ran... Fürs Krankenhaus und Medi durften wir löhnen und trotz Quittung dürfen wir für das Gleiche auch noch beim Arzt löhnen. Jetzt kommen auch noch Zahnersatz-Kosten auf uns zu und ich weiß schon jetzt nicht mehr, woher ich das Geld nehmen soll.
    Krankenkasse erzählte mir, dass wir jeder 300 Euro selbst löhnen dürfen, aber woher, hat sie mir nicht genannt mit einem Verdiener in der Familie. Arbeit bekomme ich auch keine... Hoffentlich wird meine 15 jährige nicht auch noch krank, die Medis darf ich dann auch noch bezahlen, da sie nicht frei mehr ist.

    Bin einfach nur down und weiß nicht mehr weiter. Mag auch nicht mehr.... Tut mir leid, dass ich Euch auf die Nerven gehe, ihr habts ungleich schwerer als ich.... Danke für Eure Ohren....

    Bise hatte einen Protestbrief angeregt, vielleicht sollten wir es doch aufgreifen. Ich für meinen Teil bin dabei.....

    Wünsche Euch eine schmerzfreie Zeit und einen schönene Abend

    Colana
     
  16. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    @colana:

    brauchst dich nicht zu entschuldigen colana. dafür sind wir doch auch da.

    es gibt halt immer kranke die mehr betroffen oder auch weniger betroffen sind.

    und du scheinst nunmal auch mehr betroffen zu sein.

    hast du dieser patientenbeauftragten nun mal geschrieben???

    immerzu. ich bin noch am formulieren.

    drück dir die daumen das es einen ausweg geben mag.

    liebi:)
     
  17. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Diese Patientenbeauftragte alleine bewirkt nichts. Sie ist vom Ministerium als Prellbock geschaffen worden und fängt eben diese Proteste ab. Ausser einigen populären Äusserungen ist da noch nichts heraus gekommen.

    Finanzielle Unterstützungen und Ausnahmen werden von ihr auch nicht gewährt. Sie verweist Dich an die örtlichen Behörden. Sie hätte auch gar nicht die Befugnis dazu.

    Es ist vielleicht eher nützlich zusätzlich den örtlichen Abgeordneten zu schreiben ( jeder hat ja einen Wahlkreis). Wahljahr 2004.

    Aber es wird dann eine Änderung geben, wenn eine Gesetzesänderung kommt oder eben teilweise Rücknahmen durch Bonusmodelle. Damit ist aber vorerst nicht zu rechnen.
     
  18. Ulla

    Ulla "hessische Hexe"

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    Hallo Zusammen,

    man kann nur noch schreien, aber ändern tut sich nichts.

    Jetzt zahlen die Kranken für die Gesunden und wenn ich mich recht erinnere war der Gedanke der Sozialversicherung doch mal ganz anders gelagert

    Für solche Gesetzte bräuchte man einen


    VOLKSENTSCHEID


    die Politiker haben doch alle gut reden, die sind doch alle Privat versichert, erhöhen sich ihre Diäten selbst und und und

    mir macht diese ganze Entwicklung Angst, aber was können wir noch tun???????????????????


    Liebe grüße

    Ulla (kann nichts für den Namen)
     
  19. Colana

    Colana Musikus

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    öffentlicher Protest

    Bise hatte doch vorgeschlagen, dass wir öffentlich protestieren sollten.

    Mein Männe schlug uns gestern abend vor, was wir davon hielten, wenn wir uns an die BILD-Zeitung wenden würden, << die würde ja davon leben. Und wenn es soetwas wie eine Serie über die ganzen Ungerechtigkeiten der Gesundheitsreform geben würde und wir den Stein ins rollen bringen würden, könnten sich auch andere Gruppen anschließen.>>

    Was haltet ihr davon?

    In der Welt am Sonntag wurde jedenfalls diese Schlagzeile gegeben:

    Gesundheitsreform greift
    <B>Sinken die Beiträge?</B>
    Die Gesundheitsreform der Regierung zeigt Wirkung. "Wnn sich heruastellt, dass die Kassen durch die Zuzahlungen erhebliche Einsparungen haben, kann es 2004 zu weiteren Beitrags-senkungen kommen", sagte Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender der AOK, der Zeitung. Auch Barmer Chef Eckhart Fiedler stellte niedrigere Beiträge in Aussicht, da die "Lotsenfunktion des Hausarztes zu mehr Wirtschaftlichkeit" beitrage.
    Operation gelungen:S.26

    Operation gelungen

    Die ungeliebte <B>Gesundheitsreform</B> zeigt Wirkung. Der Schock der Praxisgebühr entlastet die Kassen. Die Beiträge sollen sinken

    Eine Spitzenposition ist Deutschlandbald los. In keinem Land Europas gingen die Bürger bislang so fleissig zum Arzt. Acht bis neun Mal pro Jahr sollte der Doktor helfen, insgesamt 565 Millionen Arztbesuche ermittelte das Bundesgesundheitsministerium akribisch. Geholfen hatte es wenig: Die Deutschen lebten weder länger noch gesünder als ihre europäischen Nachbarn. Nur teurer.
    Jetzt schicken sich die Deutsch an, ihr inniges Verhältnis zu den Doktoren aufzugeben. 17 Prozent weniger Patienten meldet der Deutsche Hausärzteverband für den Januar.. Bundes-gesundheitsministerin Schmidt sieht ein Ende des "Doctor-Hoppings". Die "unnötigen Arztkontakte" werden durch die Stärkung des Hausarztes endlich vermieden.
    Die Ministerin braucht den Erfolg dringend. Keine Reform der Bundesregierung ist so unbeliebt in der Bevölkerung wie die Gesundheitsreform. Knapp 2 Monate nach ihrem Start würden 64 % der Deutschen das Paket aus Praxisgebühr, teureren, verschreibungspflichtigen Medkikamenten und Streichung von Zuzahlung von Brillen immer noch gern rückgängig machen. Gleichzeitig warnt die Ärztelobby mit der angedrohten Kündigungswelle für Arzthelferinnen und Massenschließungen von Praxen die Öffentlichkeit.
    Paradoxe Lage: die Stimmung könnte nicht schlimmer sein. Doch damit hat die Reform erreicht, was sie wollte. Der Staat spart Geld. Wenn Arzthelferinnen gekündigt werden, Praxen Konkurs anmelden und sich weniger Menschen krank melden, sinken die Kosten des Gesundheitssystems.
    Ministerin Schmidt hofft jetzt, dass die Arbeitnehmer rasch von der Kostenreduzierung durch Beitragsentlastung profitieren.
    Es sieht nicht schlecht aus. Viele Krankenkassen sehen die Sparmaßnahmen der Reform optimistisch. Die AOK werde "jede Möglichkeit zur Beitragssenkung" nutzen, heißt es dort."Wenn sich herausstellt, dass die Kassen zurch die Zuzahlungen erhebliche Einsparungen haben", sagt Hanzs Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, " kann es im Laufe des Jahres zu weiteren Beitragssenkungen kommen". Selbstverständlich, heißt es dann im Nebensatz, müsse das alles aber "solide finanziell abegsichert " sein.
    Barmer-Chef Fiedler will bis April schon einmal von 14,9 auf 14,7 Prozent heruntergehen und sieht weiter sinkende Beiträge zum Jahresende - und überhaupt: 0,2 Prozentpunkte weniger, das sei ja auch schon was.
    Noch tappen die Krankenversicherer bei der Frage, wie groß der Spareffekt am Ende des Jahres wirklich ist, im Dunkeln. Denn die meisten Versiherten haben vorgesorgt, um der Praxisgebühr so lange wie mnöglich zu entgehen. "Im Dezember 2003 kam es zu regelrechten Hamsterkäufen in den Apotheken. Viele müssen diesen vorrat erst einmal aufbrauchen", sagt Manfred Richter-Reichhelm, Vorsitzender der Kassenärztlichen Betriebsvereinigung (KBV), des Dachverbandes aller Kassenärztlichen Vereinigungen, "viele gingen nicht nur wegen der Praxisgebühr nich zu den Fachärzten, sondern weil große Verunsicherung herrschte". Sobald mehr Sicherheit über die Kosten eines Medikamentes oder einer Untersuchung hersche und die Hamsterkäufe aus dem vergangenen Jahr aufgebraucht seien, würden sich die Praxen wohl langsam wieder füllen. Das kann die Statistik dann schnell wieder ins Schwanken bringen.
    Trotzdem finden sich immer mehr Anhänger der Gesundheitsreform. "Gerade die Lotsenfunktion des Hausarztes trägt zu mehr Wirtschaftlichkeit und einem gesunden Wettbewerb unter den Kassen bei", sagt Barmer-Chef Fiedler. "Der Hausarzt, der zwischengeschaltet ist, lernt seinen Patienten gut kennen. Er entscheidet, ob eine Untersuchung beim Facharzt wirklich nötig ist und kann ihn gegebenenfalls dem passenden Arzt überweisen." Das vernetzte Arbeiten zwischen Haus- und Facharzt vermeide kosteninten-sive Doppeluntersuchungen. Und nebenbei würde das Bewusstsein für die eigene Gesundheit des Patienten gestärkt.
    Zumindest scheinen die Deutschen wirklich Gefallen am gesunden Leben zu finden. Die Bonus-programme der Kassen, so mickrig die Prämien auch sein mögen, erfreuen sich großer Nachfrage. So kann, wer einen "Rauchentwöhnungskurs" besucht, frühzeitig zur Krebsunter-suchung geht oder seine Essgewohnheiten überprüfen läßt, Punkte sammeln und dann ein Präsent mitnehmen. Am beliebtesten: die Körperfettwaage. "Im Januar hatten wir 80 000 Anmeldungen für Vorsorgeprogramme", so Barmer-Chef fiedler.
    Und selbst die Kassenärztlichen Vereinigungen, die Lobbyisten der Ärzte, die monatelang erbittert gegen die Reform kämpften, sehen im Rückgang der Patientenbesuche mehr Chancen als Risiken. Für KBV-Chef Richter-Reichhelm bedeuten weniger Patienten auf einmal mehr Zeit für dne Einzelnen. für die Anwndung spezieller Therapien, Beratungsgespräche, Untersuchungen. "Die Leute kommen nicht mehr bei jedem Wespenstich oder jedem Schnupfen zum´Arzt", sagt der KBV-Chef. Ärzte hätten so mehr Zeit für intensivere Behandlungen von Patienten mit größeren Beschwerden.
    Im Bundesgesundheitsministerium erwartet man zumindest indirekte Auswirkungen auf die Beitragssätze schon in allernächster Zeit: Bereits im April würden 23 Millionen Versicherte weniger zahlen, unter anderem weil " die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente um 1 Prozent zurückgegangen sind. Und auch die Verordnungen in den Apotheken werden immer weniger", heißt es dort.
    (von Andin Tegen)

    Liebe Grüße aus Stuvenborn
    Colana
     
  20. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    oh je.....

    wenn ich das lese, bekomme ich noch mehr sodbrennen und da hilft auch keine omeprazol (die ich mir übrigens auch noch in "massen" ende letzten jahres besorgt hatte;) ) mehr.

    ja so eine reportage, was aus den menschen hinter der gesundheitsreform wird/geworden ist, wäre sicherlich förderlich.

    und das man daraus mal wieder erkennen kann, das gerade die, die es sich nicht aussuchen können, wieder benachteiligt wurden.

    die chronisch kranken oder schwerstkranke (die gerade erst anfangen).
    welch eine frechheit, das die frei zu bezahlenden medis (da nicht apothekenpflichtig, aber vom arzt für erforderlich gehalten werden) nicht auf die zuzahlungsgrenze mit angrechenet werden.

    wieso die frei verkäuflichen medis so extrem teuer geworden sind etc.....

    und spätfolgen dieser gesundheitsreform werden sich sicherlich noch zeigen......

    also irgendwas muß passieren.......frage ist, wäre die bildzeitung das richtige medium?

    die masse der leser hätte es ja....

    bin auf die meinungen gespannt.

    liebi
     
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