"Drück die Daumen!" - Bedeutung

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Melisandra, 18. Februar 2004.

  1. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

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    Daumen hoch oder runter: Bei den alten Römern entschied diese Geste über Leben und Tod. Schon Cäsar und seine Zeitgenossen kannten die übernatürlichen Kräfte des Daumens, der nicht nur in der Arena bestimmte, sondern tatsächlich Glück verheißen soll.

    Auch der Brauch des Daumendrückens, der heute noch praktiziert wird, war bereits damals beliebt. Dabei muss der magische Daumen eingeknickt und mit den anderen vier Fingern umschlossen werden (Wer von uns kennt das nicht?!) Doch diese Geste kann viel mehr, als "nur" Glück bringen. Wird der Daumen auf diese Weise festgehalten, sitzen angeblich auch die auf der Lauer liegenden bösen Geister fest und können keinen Schaden anrichten. Deshalb wurde sogar empfohlen, den großen Finger beim Zubetgehen auf gewohnte Art zu drücken als Mittel gegen Schlaflosigkeit und Albträume - Krämpfe in der Hand nicht ausgeschlossen.

    Auch die Geheimnisse eines Schlafenden können mit ihm entlockt werden: Wird der Daumen fest angefasst, offenbart sich alles. Aber der Glücksbringer kann noch mehr. Bei Wundheilung, gegen Koliken und Zahnschmerzen hilft es, ihn aufzulegen. Ebenso bei Seitenstechen. Die stärksten Kräfte soll angeblich der Daumen eines Gehenkten besitzen. Als Talisman in der Hosentasche getragen, sicherte er früher ewigen Erfolg. (Aber wer hat schon so einen Daumen?) Doch heute bleibt uns dafür als Ersatz nur das eigene Daumendrücken.

    Seid Ihr auch alle abergläubisch?

    fragt

    Melisandra
     
  2. Meyer

    Meyer Mitglied

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    Huhu Melisandra,

    Gähnen sei gefährlich glaubten die Menschen zur Zeit des Barock, da der Teufel in Mückengestalt in den Körper fahren könne. Darum hielt man sich beim Gähnen die Hand vor den Mund.

    Das habe ich wirklich nicht gewußt, hoffentlich ist nichts dran sonst hab ich da ein Problem.

    Kaminkehrer
    Er bringt Glück, denn seine Arbeit ist mit der glückbringenden Bedeutung des häuslichen Herdes verbunden. Ruß galt als Abwehrmittel gegen den Bösen Blick, Hexen und Teufel. Man sollte den Kaminkehrer anfassen und ein wenig Ruß an den Fingern behalten.

    Das Problem ist unser Kaminkehrer "hat" den bösen Blick wie ich finde, immer verläßlich brummig und schlecht gelaunt.

    Schönen Tag noch
    Nea
     

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  3. Melisandra

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    Hallo Meyer,

    ja, das mit dem Gähnen habe ich auch schon gelesen. Ich finde es schon irgendwie seltsam, wie manche Aberglauben sich bis in den heutigen Tag halten konnten und immer noch halten können. Irgendwie ertappt man sich immer wieder dabei, oh, das birngt ja Unglück, also schnell dreimal auf Holz geklopft oder ähnliches.

    Ich bin heute noch sehr darauf bedacht, nicht v o r einem Fest zu gratulieren, weil meine Großmutter immer sagte: "Wem zu früh gratuliert wird, der hat kein Glück!"

    Anlässe für Glückwünsche gibt es viele: Geburtstag, Hochzeit oder eine wichtige Prüfung bringen zahlreiche Gratulanten auf den Teppich. Doch Vorsicht, wer zu früh seine Segenswünsche an die Person bringt, beschwört das Unheil herauf. Denn erst nach vollbrachter Leistung dürfen sämtliche Begehren ausgesprochen werden, weil sie sich sonst ins Gegenteil verkehren könnten.

    Im Volksglauben heißt es dazu, dass die bösen Mächte, die immer auf der Lauer liegen, durch solch eine Floskel aufmerksam werden. Hören sie einen Wunsch zu früh, setzen sie alles daran, das Ereignis aus Mißgunst zu verhindern.

    Ist aber das Unglück schon geschehen und sind die Glückwünsche ausgesprochen - sei dies aus Unachtsamkeit oder Absicht -, kann es mit einer kleinen List abgewendet werden: dreimal auf Holz klopfen, und alles wird gut, denn die Geister suchen das Weite. Auch der schnelle Spruch: "Beschrei es nicht!" zeigt manchmal Wirkung, Doch nicht nur zu früh, auch zu spät können Wünsche eintreffen.

    Bei Geburtstagen sollten Eltern und Geschwister dies bis zur Mittagsstunde erledigt haben. Später wirken die guten Wünsche nämlich nicht mehr.
     

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  4. Melisandra

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    "Steh nicht mit dem linken Fuß zuerst auf!"

    Manchmal entscheidet ein kleiner Schritt über den ganzen Tag! So kann der falsche Fuß am Morgen Glück oder Unglück bringen und deshalb sollte das Aufstehen sorgfältig erfolgen. Denn egal, ob schnell aus dem Bett gesprungen wird oder der Morgenmuffel nur träge aus den Federn kriecht: Den Boden muss auf jeden Fall der rechte Fuß zuerst berühren.

    Schon die alten Römer gleubten, dass der linke Fuß ein "verkehrter" sei und es rechtes Unglück brächte, mit diesem voranzuschreiten. Niemand dürfe sich dann wundern, wenn an diesem Tag allese schief laufe!

    Auch heute bekommen mürrische Leute den Kommentar zu hören: "Du bist wohl mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden." Schwierig wird es aber für alle diejenigen, diesen "Fehltritt" zu vermeiden, die auf der linken Seite eines Doppelbettes schlafen.

    Nur eines ist noch schlimmer: beim Satz aus dem Bett zu stolpern. Denn dies verspricht, im Laufe des Tages gehörig hinzufallen.
     

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  5. Melisandra

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    Am Ende des Regenbogens ist ein Schatz vergraben...

    Manchmal kann der Schatz direkt vor der Haustür liegen. Unter einem Regenbogen zum Beispiel. Denn genau dort, wo dessen Enden die Erde berühren, warten unermessliche Schätze - heißt es jedenfalls.

    Das kann ein Topf voll Gold sein oder auch einzelne Münzen wie die sagenhaften Regenbogenschüsselchen, die einen Stern oder ein Kreuz in der Mitte haben und früher tatsächlich gefunden wurden. Als Amulett getragen, bringen sie Glück. Werden sie jedoch verkauft, kehrt sich das Glück in Unglück um.

    Was waren das vohl für sagenhafte Glücksbringer, die besonders dort zum Vorschein kamen, wo der Regenbogen zweimal an derselben Stelle auftraf? Vermutlich alte römische Münzen, die der kräftige Regen an die Oberfläche gespült hatte, glauben die Forscherinnen und Forscher.

    Wenn sich nun aber Schatzsucher auf den Weg machen und nach dem Eldorado graben, müssen sie sich auf einiges gefasst machen: Alles, was tiefer als drei Fuß unter der Erde liegt, gehört dem Teufel. Wer es trotzdem wagt, einen Schatz zu heben, läuft Gefahr, binnen eines Jahres zu sterben. Ob sich das lohnt?
     

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  6. Melisandra

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    Fällt eine Sternschnuppe, geht ein Wunsch in Erfüllung

    Sternschnuppen verglühen schnell. Vielleicht gelten sie gerade deshalb als Garant dafür, jeden Wunsch wahr werden zu lassen, der in der Kürze der Zeit ihnen nahe gebracht wird. Denn nur der Wunsch geht in Erfüllung, der bis zum Verglühen fertig gedacht ist. Taucht also am Himmer eine Sternschnuppe auf, heißt es schnell denken - und leise sein. Auch ein laut ausgesprochener Wunsch bleibt nämlich vergebens. Da hierbei derart viel beachtet werden muss, verwundert's kaum, dass nur selten einer der Wünsche tatsächlich in Erfüllung geht...

    Die kleinen verglühenden Meteore gelten im Gegensatz zu anderen Himmelsereignissen stets als gutes Omen und bekamen ihren Namen wahrscheinlich daher, dass die Menschen früher glaubten, es handele sich bei den Sternschuppen um die Dochte, die auf die Erde fielen, wenn Engel die Himmelskerzen putzten. Schließlich hießen die glühenden Dochte der irdischen Kerzen ebenfalls "Schnuppen".

    Sternschnuppen, die während der Raunächte fallen, also zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar, besitzen übrigens besonders starke Kräfte. Ledige sollten dabei intensiv an ihre Hochzeit denken, damit diese binnen Jahresfrist vonstatten geht. Weniger Optimistische kommen beim plötzlichen Himmelsleuchten auch auf ihre Kosten: Sie bitten nicht um Wünsch, sondern um die Abkehr von Unheil. Ein schnelles Gebet sollte deshalb immer parat sein.
     

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  7. Melisandra

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    Man soll sich die Händenicht über Kreuz zum Gruße reichen!

    Begrüßen sich vier Menschen gleichzeitig, achten sie noch heute darauf, sich nicht über Kreuz die Hände zu reichen. Dass dieser etwas mit dem christlichen Symbol zu tun haben soll, ist eher unwahrscheinlich. Denn das Kreuz gehörte auch schon vor dem Christentum zu den großen magischen Zeichen, die sich für die unterschiedlichen Rituale eignen. Dagegen ist das christliche Symbol ein Schutzzauber gegen die Mächte des Bösen. Auf Gegenstände gezeichnet oder in Brote geritzt, zog es den Segen auf den Hausstand.

    Aber das magische Kreuz lockte eher luftige Gesellen unterschiedlicher Gesinnung an. So galten sich kreuzende Wege als ein bevorzugter Aufenthaltsort für Geister. Magische Rituale seien dort besonders wirksam, hieß es. Vor gar nicht allzu langer Zeit fanden Selbstmörder an Kreuzwegen ihre letzte Ruhe. Auch gekreuzte Körperteile können heute noch gegensätzliche Bedeutung bewirken. So schjützen gekreuzte Finger vor Nachtmahren, und Kinder (manchmal auch Erwachsene) gebrauchen diese Geste, wenn sie die Unwahrheit sagen oder etwas bersprechen, das sie sowieso nicht halten wollen. Und überschlagene Beine bei wichtigen Handlungen machen die Abschlüsse unwirksam.

    Welche Energie sich aus dem Arm-Kreuz also auf die Begrüßten überträgt, ist weder abzusehen noch sind die Folgen zu erahnen - und deshalb sollte es sicherheitshalber unterlassen werden.
     

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  8. Melisandra

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    Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben!

    Was kann einem so alles den Tag über passoeren! Ungeschick, Unheil und Unglück - und das alles nur, weil wieder einmal etwas beschrien wurde, zum Beispiel: "So ein schöner Tag" oder "heute gelingt mir alles". Doch auf Aussagen dieser Art warten ja nur die Geister, um einem den Spaß so richtig zu verderben. Und selbst wenn wir den guten Tagn nicht vor seinem Ende gelobt haben, kann innerhalb von 24 Stunden so viel passieren, weil die wichtigsten Grundregeln nicht beachtet wurden.

    Das Dilemma beginnt schon mit dem Aufstehen, denn mit dem linken Fuß zuerst aus dem Bett zu springen, bringt ja (wie bereits beschrieben) Unglück. Wird anschließend im Bad das Handtuch mit dem oder der Liebsten geteilt, droht Streit. Fällt beim Frühstück das Butterbrot zu Boden und landet auf der gebutterten Seite, wird's Regen geben. Und aufstehen während des Essens vom Tisch bringt wieder Unheil.

    Zahllose Regeln bis zum Abend, wo selbst beim Zubettgehen Gefahren lauern. Da kann einer noch so ungläubig sein, was den Tag über alles passieren kann, passt in kein Buch! (Und das will ich ja nicht schreiben! :D )
     

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  9. Melisandra

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    Zerbrochener Spiegel - 7 Jahre Pech

    Im Spiegel zeige sich ein Stück der Seele, heißt es. Umso schlimmer, wenn eben dieser zerbricht. Sieben lange Jahre würde es dauern, bis die Seele wieder gesunde. bis dahin zögen aber Missgeschicke und Not ins Haus.

    Aber nicht nur die Seele erscheint auf der Oberfläche eines Spiegels - glaubten viele in der Vergangenheit -, auch die Geister fänden hier ihren Zutritt in das Reich der Menschen. Zerbricht nun dieses Tor, würden Flüche für großes Unglück und vielleicht den baldigen Tod eines Familienmitgliedes sorgen. Einzige Abhilfe gegen solch einen Bann wäre, die Scherben des Nachts im Garten zu vergraben.

    Und auch sonst gilt es, auf der Hut vor der Spiegel-Magie zu bleiben. So dürfen auf keinen Fall Handspiegel mit der Oberfläche nach oben liegen. Auch der Sitzplatz unter einem Wandspiegel verspricht nichts Gutes. Der zu lange Blick in denselbsen lässt sogar Dämonen aufziehen. Spiegel haben es also in sich!!!

    Zurückzuführen ist dieser Aberglaube vermutlich auf die sittlich strenge Moral des Christentums, die alle Eitelkeiten im Volk mit subtilen Übertreibungen zu unterbinen versuchte . Doch der Aberglaube wehjrte sich: In der Neujahrsnacht nämlioch sollen die prophetischen Gaben des Spiegels überwiegen. Wer dann intensiv hineinschaut, erblickt vielleicht den zukünftigen Geliebten.
     

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