Mutti hat Fibro, brauche Rat

Dieses Thema im Forum "Austausch für und mit Angehörigen" wurde erstellt von sunnygirl, 16. Februar 2004.

  1. sunnygirl

    sunnygirl Mitglied

    Registriert seit:
    20. Oktober 2003
    Beiträge:
    30
    Ort:
    35398 Gießen
    Hallo Ihr Lieben,

    ich habe mich schon 'ne Weile nicht mehr gemeldet, mir persönlich geht es zur Zeit dank Cortison und Avara bei CP recht gut. Ich weiß allerdings nicht mehr, was ich meiner Mutti raten soll, sie ist 64 und hat seit vielen Jahren Fibro. Sie nahm morgens und abends eine Tramal, dies verschaffte ihr Schmerzlinderung. Nur hat sie das Problem, daß sie Angst hatte davon abhängig zu werden. (Tramal macht abhängig, das ist ja richtig, aber sie nahm es ja nur für die Schmerzen) Das saß in ihrem Kopf so fest drin, daß sie vor zwei Wochen eine Entziehung/Entgiftung in der Klinik machte, mit dem Wunsch Tramal nicht mehr einnehmen zu müssen. Aber, was sie nicht bedacht hat, dass sie jetzt wieder extreme Schmerzen bekommt. Sie war so weit und hat unsere Hausärztin angerufen, ob sie wieder Tramal verschrieben bekommt. Die Ärztin lehnte es ab. Antidep. verträgt sie nicht und will und kann auch den Zustand der Benommenheit nicht ertragen. Wer kann weiterhelfen. Mutti hat auf ihrem Buckelchen soviel zu tragen, angefangen von Zwillingen, die behindert sind, Sohn ist Alkoholiker, Papa ist vor zwei Jahren gestorben. Als kleine Stütze hat sie nur mich. Aber ich weiß leider keinen Rat. Vielleicht kann uns jemand helfen??????????????

    Vorab vielen Dank und herzlich Grüße von
    sunnygirl
     
  2. danny

    danny i love pooh!

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    198
    Ort:
    Landkreis Celle
    guten morgen,

    das tut mir so sehr leid. ich bin ganz tief betroffen....

    vielleicht geht ihr mal zu nem anderen arzt und erzählt ganz unbefangen die geschichte? genau so wie du sie hier geschildert hast. es gibt bestimmt noch verständnisvolle ärzte, die ihr dann auch wieder tramal verschreiben.

    wünsch euch ganz viel kraft


    -x-
    danny
     

    Anhänge:

  3. sunnygirl

    sunnygirl Mitglied

    Registriert seit:
    20. Oktober 2003
    Beiträge:
    30
    Ort:
    35398 Gießen
    Liebe Danny,

    ich danke Dir sehr für Deine Anteilnahme. Mutti hat schon eine Odysee von Ärzten hinter sich. Es stellt sich halt die Frage, ob es nichts anderes gibt außer Tramal, ich hatte gehofft auf Betroffene zu stoßen, die mir eventuell ein anderes Mittel empfehlen könnten.

    Ich wünsche Dir einen angenehmen und hoffentlich schmerzfreien Tag.

    Herzlichst
    sunnygirl
     
  4. Muckel

    Muckel Das Muckelchen

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    503
    Hallo,

    vielleicht könnte Deine Mutti mal Mydocalm probieren. Das entspannt die Muskeln, macht aber nicht müde. Letztes Jahr ist auch laut Beipackzettel die Indikation Fibro dazugenommen worden.
    Dieses und ein leichteres Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen könnten vielleicht schon eine Linderung bringen.
    Habe selber lange zeit Mydocalm und Ibuprofen genommen, leider hat auf Dauer diese Kombi nicht ausgereicht, da ich auch noch was entzündliches habe.

    Zu den Antidepressiva:
    Vielleicht hat Deine Mutti eine zu hohe Dosis bekommen. Amitriptylin wird z.B. bei Depressionen mit 100-150 mg eingesetzt, bei Fibro mit 10-25mg. Bei so einer geringen Dosis dürfte sie eigentlich keine Schwierigkeiten mit Benommenheit u.ä. haben!

    Liebe Grüße

    Muckel
     
  5. Samira

    Samira Neues Mitglied

    Registriert seit:
    15. Juli 2003
    Beiträge:
    1.214
    Ort:
    Westerwald
    Hallo sunnycirl

    das Problem kenne ich auch, ich habe CP und Fibro und habe bis September letztes Jahr Tilidin genommen, gegen die Schmerzen die ich der Fibro zugeschrieben habe, weil alle anderen Schmerzmittel da nicht helfen, Vioxx, Ibuprofen usw. bei mir zumindest nicht.
    Ich hab das Tilidin dann auch langsam ausgeschlichen, nachdem ich von einer Ärztin beschimpft wurde, dass ich sowas überhaupt nehme vonwegen Abhängigkeit.
    Habs auch geschafft, Tilidin war weg und die Schmerzen in voller Stärke wieder da.
    Mein Hausarzt gab mir dann wöchtentlich ein anderes Schmerzmittel, aber es war nichts dabei was mir die Schmerzen genommen hat, im Gegenteil, die nächtlichen Schmerzattaken wurden immer schlimmer,
    ich war völlig am Ende und hab ihn wieder nach Tilidin gefragt und er weigerte sich zuerst auch, mir es weider zu verschreiben, aber nachdem ich dann noch so ein paar andere, von ihm verschriebene Schmerzmittel erfolglos ausprobiert hatte (außer Nebenwirkungen) hat er mir dann doch wieder Tilidin verschrieben und nach 3 Tagen ging es mir, was die Schmerzen angeht, viel viel besser.
    Amitriptilin hab ich übrigens auch bekommen, aber das allein brachte nicht viel.

    Mir gefällt der Gedanke abhängig zu sein auch nicht, aber ich weiß nicht wie lange ich diese unerträglichen Schmerzen ausgehalten hätte.

    Vielleicht sollte deine Mutter doch nochmal mit ihrer Ärztin reden, wenn andere Schmerzmittel nicht helfen, vielleicht wäre ja auch ein Morphinpflaster eine Möglichkeit, hab ich selber noch nie gehabt, aber ich hab hier schon von vielen gelesen, denen das hilft.

    Alles Gute für euch

    Samira
     
  6. sunnygirl

    sunnygirl Mitglied

    Registriert seit:
    20. Oktober 2003
    Beiträge:
    30
    Ort:
    35398 Gießen
    Liebe Muckel,

    vielen Dank für Deine Mitteilung, Mydocalm, habe ich noch nie gehört, das werde ich doch gleich Mutti mal sagen, Paracetamol und Ibuprof. helfen ihr nicht. Amitriptylin hat sie in ganz geringer Menge eingenommen, aber sie lief den ganzen Tag neben sich her.
    Ich selbst habe 1 x 10 mg abends vorm schlafen eingenommen. Ich war am nächsten Tag wie betrunken, ich dachte ich schaff den Tag nicht. Irgendwie vertragen wir diese Mittel nicht.

    Naja, Hoffnung besteht...

    Herzlichen Dank für Deine Nachricht

    Viele Grüße sendet
    sunnygirl
     
  7. sunnygirl

    sunnygirl Mitglied

    Registriert seit:
    20. Oktober 2003
    Beiträge:
    30
    Ort:
    35398 Gießen
    Liebe Samira,

    ich Dir danke ich ganz herzlich. Allein schon über die Antworten wird sich Mutti freuen, sie weiß nichts von meiner Aktion. Es ist schön zu wissen, dass man mit seinen Problemen und Schmerzen nicht alleine ist.

    Herzlichen Dank und alles Gute
    sunnygirl
     
  8. towanda

    towanda Neues Mitglied

    Registriert seit:
    5. November 2003
    Beiträge:
    308
    Ort:
    Hessen
    hallo sunnygirl,
    das meiste ist ja jetzt schon empfohlen worden für deine mutter, ich schreib' trotzdem noch was dazu. wenn deine mutter "nur" fibro hat und keine andere erkrankung, sind eigentlich mydocalm und katadolon, ein schmerzmittel, die mittel der wahl. sie setzen vor allem an stellen im organismus an, wo die chance besteht, die schmerzchronifizierung stück für stück rückgängig zu machen.
    anstelle von amitriptylin hilft vielen neuroplant, ein johanniskrautpräparat. opioide sind eigentlich nicht das mittel der wahl, helfen aber bei einigen auch gut.
    ganz wichtig neben dieser medikamentösen therapie ist vor allem mäßige aber regelmäßige bewegung (z.B. wassergymnastik, walken, nordic walking, qi gong...), sehr hilfreich auch regelmäßige progressive muskelentspannung (kann frau z.B. an vhs leicht erlernen), und ablenkung von den schmerzen.
    ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
    lieben gruß
    Towanda
     
  9. towanda

    towanda Neues Mitglied

    Registriert seit:
    5. November 2003
    Beiträge:
    308
    Ort:
    Hessen
    hallo nochmal Sunnygirl,
    habe gerade nochmal dein posting gelesen und gesehen, dass ihr aus giessen kommt. also ich weiss, dass die giessener schmerzambulanz (die in der kinderklinik angesiedelt ist) auch katadolon empfiehlt und eventuell nsar, also cortisonfreie entzündungshemmende mittel wie celebrex z.B., außerdem bieten sie für fibro auch akupunktur an, vielleicht wäre das ja auch was für deine mutter. zudem gibt es eine schmerzambulanz im balserischen stift in der wilhelmstraße.
    du schreibst auch, dass deine mutter ziemlich viel zu "tragen" hat, vielleicht sollte sie sich auch um psychotherapeutische hilfe bemühen, ich selbst bin in den letzten jahren auch von 2 todesfällen betroffen und habe an einer trauergruppe teilgenommen und gehe jetzt noch 1x pro woche zu einer psychologin zur unterstützung. das kann ich nur empfehlen.
    dir, sunnygirl, wünsche ich weiterhin viel kraft!
    lieben gruß
    Towanda
     
  10. sunnygirl

    sunnygirl Mitglied

    Registriert seit:
    20. Oktober 2003
    Beiträge:
    30
    Ort:
    35398 Gießen
    liebe Towanda,

    ja, Du hast mir geholfen. Schon indem Du geantwortet hast. Mutti wird sich freuen. Ich schicke ihr heute alle Informationen mit der Post. Wir wohnen ein Stückchen auseinander und einen PC hat sie leider nicht. Sie hat jetzt einiges zu lesen, dabei ist sie schon abgelenkt und ich hoffe vielleicht auch etwas lockerer.

    Tausend Dank
    herzlich grüßt
    sunnygirl
     
  11. shirana

    shirana Auf den Hund gekommen *g*

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    976
    Ort:
    vor dem Wasser, hinter dem Wasser überall Wasser ;
    Hallo Sunnygirl,

    Hört sich ja alles nicht so dolle an * einmal lieb in den Arm nehm*

    Das mit dem Amitryptillin verstehe ich, wahr u.a. auch ein Grund warum ich es nicht mehr nehme.
    Muskelentspannende Mittel sind u.a. Mydocalm, ( nehm ich auch, komme sehr gut damit zurecht) , Katadolon wird auch empfohlen bei Fibro.
    Schmerzmittel, sollte man eigentlich auch darauf achten, das es magenverträgliche Sachen sind.
    Daher würde ich empfehlen, sich an einen Schmerztherapeuten zu wenden. Frag mal unter diesem Link nach, ob es dort einen in euer nähe gibt
    schmerzselbsthilfe.de

    Die helfen dort einem auch kompetend weiter. Wende dich dann direkt an Dr. Lucius

    So wie ich es herausgelesen habe, scheint auch die familiäre Situation sehr zur Schmerzsteigerung zu führen.
    Wie sieht es dort mit HIlfe aus?
    Damit meine ich, gibt es die Möglichkeit , eine Art Haushaltshilfe für die behinderten Zwillinge zu bekommen?
    Hat deine Mutter die Möglichkeit, sich auch mal zurückzuziehen, für sich zu sein, um z.B. zu entspannen?
    Alternativ zu den Medis was zu machen: Wärme, Kälteanwendungen o.ä.?
    Denn sich immer nur auf Medis zu verlassen, das man sich schmerzmässig besser fühlt um aber im alten Trott weiterzumachen, bringt auf die Dauer nichts.
    Da belügt man sich selber dabei, denn irgendwann ist auch der letzte akku leer und man kann ihn immer nur bis zur Hälfte wieder aufladen um weiterzumachen. Und dann isser wieder leer.

    Um heraus zufinden, welche Schmerzmittel helfen, brauch man als erstes einen Arzt , der bereit sich auch damit auseinander zu setzen.D.h. öfters was auszuprobieren, ob es anschlägt. Denn jeder Fibro hat andere Erfahrung damit gemacht und man kann da nicht allg. sagen, was hilft.
    Da hilft erst mal nur austesten.
    Mir hat auch das Neurontin ( antieppileptikum) sehr gut geholfen, anderen wiederrum nicht.

    Auch eine andere Einstellung hat mir geholfen , mit den Schmerzen besser umzugehen.
    Sehen wo die Grenzen sind ( fällt aber immer noch schwer) , rechtzeitig Pausen machen um das Akku wieder aufzuladen.
    Aber das geht wiederum auch nur, wenn man Unterstützung bekommt. Also, bei der Pflege der Zwillinge z.b. ( ich weiss ja nicht, inwieweit die beiden pflegebedürftig sind)

    Das du ihr eine stütze bist, find ich klasse, das hilft ihr seelisch sicherlich auch viel.
    Ich selber habe bei mir gemerkt, wenn ich psychisch down bin, verstärkt sich auch mein Schmerzempfinden. Geht es mir gut, sind die Schmerzen zwar unverändert da, aber ich kann damit besser umgehen.

    ich wünsche deiner Mutter sehr viel Glück, das sie einen Arzt findet , der sie bei der Schmerztherapie unterstützt.

    Liebe Grüße
     
  12. sunnygirl

    sunnygirl Mitglied

    Registriert seit:
    20. Oktober 2003
    Beiträge:
    30
    Ort:
    35398 Gießen
    Liebe Kiki,

    vielen Dank für Deine Hilfe. Mutti hat die Möglichkeit sich auch mal zurückzuziehen, denn die Zwillinge sind zum Glück tagsüber in einer Behindertenwerkstatt. Auch sind sie recht selbstständig, ziehen sich alleine an etc., es ist keine körperliche sondern eine geistige Behinderung. Als Mutti zwei Wochen in der Klinik war, um das Tramal auszuschleichen, war eine Hilfe vom Roten Kreuz da, die sich dann um die zwei und um meinen Bruder gekümmert hat. Das ist dann sehr beruhigend, denn Mutti fällt es schwer, beide in ein Wohnheim zu geben. Ich gebe ihr alles zum lesen und sie wird sich über den regen Zuspruch sehr freuen. Towanda hat die Schmerzklinik in Gießen empfohlen und den Rheumatologen im Balserischen Stift, bei Herrn Dr. Kaeser bin ich seit Jahren selbst in Behandlung, vielleicht sollte sie es dort einmal versuchen.

    So, ihr Lieben, die Arbeit ruft, bin heute sehr im Streß....

    Bis bald
    herzlichst
    sunnygirl
     
  13. merre

    merre Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    4.192
    Ort:
    Berlin
    Schmerzmittel

    Ja dann lies Dir mal diesen Link durch und überlege, was alternativ möglich wäre. Ist auch kurz eine Schmerzklinik erwähnt, da könnte man auch anfragen.
    Wünsche Deiner Mutter gute Besserung "merre"
    also"http://www.schmerz.com/schmerzen/analgetika/"
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden