IV-Rentenversicherung in der Schweiz

Dieses Thema im Forum "Renten und Rehabilitation" wurde erstellt von Estelle, 14. November 2010.

  1. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Dieser Thread befasst sich speziell mit den IV-Rentenversicherungsverhältnissen in der Schweiz. Hier können Schweizer anderen Schweizern im IV-Dschungel helfen durch ihr Wissen. Mit der Zeit soll ein übersichtliches Wissensrepertoire zur IV entstehen, worauf Neulinge zurückgreifen können.

    Gestern war ich an einem Vortrag in Zürich, wo eine Anwältin über die rechtlichen Aspekte von chronisch Kranken informierte, in Bezug auf Arbeitgeber und hinsichtlich der IV. War sehr aufschlussreich. Ihr letzter Satz: Bei der IV muss man immer kämpfen, sogar bei der Berufseingliederung bzw. -überbrückung, damit einem nicht die falschen Weichen gestellt werden, vor allem, was die Vertrauensärzte dort betrifft und dann auch das begrenzte Angebot der beruflichen (Um-) Schulung. Die Krankheit darf man nur verschweigen, wenn sie wirklich keinerlei Einfluß auf die Arbeit hat, sonst wird man entschädigungspflichtig gegenüber dem Arbeitgeber, wenn es später rauskommt.

    Liebe Grüsse, Estelle
     
  2. Maria56

    Maria56 Neues Mitglied

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    Hallo

    Das ist echt wahr, bei der IV gibt es ohne Kampf nichts!

    Ich bin momentan gerade im Kampf!

    Der erste Antrag wurde abgelehnt, ich erhob Einwand und verlangte den Bericht welcher vom IV Arzt oder Ärztin geschrieben wurde!

    Der Bericht der IV Ärztin welche mich nie gesehen und nie gehört hat war das absolut schlimmste was ich jemals in meinem Leben erlebt habe.
    Der Bericht veranlasste mich Notfallmässig einen Psychologen aufzusuchen, mir wurde der wenige Boden der noch vorhanden unter meinen Füssen weggezogen und ich viel ins Uferlose! Seither bin ich in Psyiaterischer Behandlung!

    Seit Januar 07 bin ich Krank. Leider konnte meine Riesenzellvaskulits durch keine *Bildgebende* Einheit bestätigt werden. Ich werde jetzt mit dem Biological Actemra Tocilzumab behandelt und natürlich auch noch Kortison. Für meine Nebenwirkungen vom Kortison gibt es noch diverse ander Medikamente!

    Die IV Ärztin schribe wortwörtlich: Eine Riesenzellvaskulitis ist ausgeschlossen zu einer Wahrscheinlichkeit von 95 %. Meine Medikamentation sei zu überprüfen usw.
    Meine Krankheit werde vom Inselspital in Bern einfach so zitiert und Kopfschmerzen seinen nicht belegbar und darum auch nicht vorhanden.

    Ich wurde von der IV angegangen einen Verbesserten Einwand mit all meinen Gedanken und Beschwerden einzureichen und warte jezt auf die rechtliche Verfügung.

    Gruss Schneeleopard
     
  3. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Liebe Schneeleopard

    Das ist wirklich heavy, ich stecke gerade im gleichen Kampf um meinen epilepsiekranken Familienangehörigen, der sich nicht selbst wehren kann, weil er psychisch zu schlecht dran ist. Das muss man auch bedenken: Die meisten Patienten können sich ohne Außenstehende bzw. Familienangehörige nicht mehr wehren gegen solche Verfügungen. Wir stecken auch beim ausformulierten Einwand auf den Vorbescheid. Eine Sozialberatung hilft uns dabei. Sie werden das IV-Dossier prüfen. Jedenfalls konnten sie auch schon jemandem helfen, weiß aber natürlich nicht, ob es diesmal gelingt.

    Ich fand im Internet noch eine interessante Broschüre zur IV. Es geht da zwar um Epilepsie, aber was da steht, gilt auch für andere Kranke. Hier der Link:

    http://www.epi.ch/_files/Versicherungen/Versicherungsbroschd_gzD.pdf

    Was die Anwältin beim Vortrag noch sagte: Wenn man es wirklich durchziehen will vor Gericht, muss man möglichst früh einen auf IV spezialisierten Anwalt einschalten, damit noch was zu machen ist. Ein normaler Anwalt ist da nicht geeignet.

    Ich drück Dir die Daumen und viel Kraft! :top:
     
  4. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Alle Ärzte mit denen ich es zu tun hatte, haben mir bis jetzt gesagt: "Bevor man nicht mit dem Kopf unter dem Arm daherkommt, wird man kaum Hilfe bekommen bei der IV!"
    Ich finde das erschreckend.
    Und erschreckend ist auch meine Erfahrung mit der IV. Mein Antrag ist am Laufen, wird aber wahrscheinlich abgelehnt weil mein Rheumatologe irgendwie bei der IV punkten wollte.
    Ich frage mich, warum werden keine neutralen Gutachten gemacht, von Leuten die ganz neutral bezahlt werden, ob es jetzt ein IV -Fall ist oder nicht.
    Der Rheumi hat mich 100% arbeitsfähig geschrieben, obwohl er weiss wie schlecht es mir geht. Aber er ist der Meinung, ich hätte jetzt teure Medis jetzt müsse ich auch arbeiten...
    Er hat dann aber noch aufgeschrieben, dass man mich zum Psychologischen Gutachter schicken solle. Was die auch getan haben.
    Der Psychiater hat zwar mit meinem Psychologen Rücksprache gehalten, aber etwas ganz anderes ins Gutachten geschrieben, wie es scheint.
    Habe es ja noch nicht gesehen, nur am Telefon von der IV- Betreuerin gehört.
    Und die Tante die schauen musste ob ich den Haushalt machen kann, war auch da... sie hat gesehen wie gross unser Garten ist, und auch aufgeschrieben, dass mein Mann das machen müsse. Ich kann praktisch nichts als Kochen und abwaschen, und die Tante hat im Bericht geschrieben, dass ich den Haushalt bis zu 97,6 % machen könne.
    Ich finde das seltsam, mir gegenüber haben die Leute anderst geredet,
    im bericht steht es dann ganz verdreht, oder wichtiges wird weggelassen.
    Ich warte jetzt bis der Bericht kommt und weiss heute schon, dass
    es ein negativer sein wird.
    Ich bin bereit, meine Rechtsschutzversicherung einzuschalten aber ich
    weiss nicht, ob ich die Kraft und Energie habe, das ganze durchzustehen.

    Das kann es doch nicht sein, dass einem nicht geholfen wird, solange man noch ein bisschen zu etwas fähig wäre, nein, da muss auch noch der letzte Rest Lebenskraft ausgeschröpft werden.

    Liebe Leute, ich hoffe ja, dass dieser Thread hier etwas helfen kann dass
    wenigstens dem einen oder anderen geholfen wird, aber Illusionen habe ich keine... Bin heute sovieso demoralisiert nach dem Telefon mit der Beraterin....
    Alles Liebe Euch
    Arielle
     
  5. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu Dalela

    Wenn Du akut krank bist, verschiebt sich die Kündigungsfrist um diese Krankheitsphase, sodass Du in dieser Zeit noch Anspruch auf Lohnfortzahlung hast. Die Lohnfortzahlung hängt wiederum davon ab, wie lange Du dort gearbeitet hast. Im ersten Dienstjahr sind es in der Regel 3 Wochen.

    Kannst Du nur nicht in Deinem Beruf arbeiten, weil es zu anstrengend ist, oder bist Du allgemein eingeschränkt bei jeder Tätigkeit? Die Arbeitsunfähigkeit beträfe nämlich nur Deine bisherige Arbeit, während eine Erwerbsunfähigkeit gesamthaft die eingeschränkte Leistungsfähigkeit in jedem Beruf betrifft.

    Weiß Dein Arbeitgeber Bescheid über Deine Krankheit und seit wann?

    Ich selbst stecke auch noch im Anfang der IV-Berufseingliederung, im Dezember werde ich einen kaufmännischen Eingliederungskurs der IV für etwa 3 Monate besuchen. Dabei wird auch meine Erwerbsfähigkeit beurteilt. Es wird dann auch jemand von der IV zu mir nach Hause kommen und meine Arbeitsleistung im Haushalt bzw. in der Familie beurteilen. Ich bin selbständig und arbeite zuhause.
     
  6. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Hoi Arielle

    Also was ich beim Vortrag der Anwältin dazulernte, ist der Unterschied zwischen Arbeitsfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit. Wenn Dein Rheumaarzt Dich für arbeitsfähig erklärt, dann vielleicht, weil er denkt, Du könntest noch einen Bürojob erledigen, also eine sitzende Arbeit. Nach einer Statistik, die ich kürzlich gelesen habe und die ich nachher noch raussuchen werde, entspricht das dem häufigsten Urteil von Rheumatologen.

    Das Blöde ist einfach nur, dass die IV einem keinen Job besorgen muss, auch wenn die Chance auf einen Job sehr gering ist, gerade wenn man die Krankheit angeben muss und diese allgemein sichtbar einschränkend ist. Ich gehe schon jetzt von einem ähnlichen Ergebnis wie bei Dir aus, es fielen mir genug Gründe ein aus der Sicht des advocatus diaboli („Anwalt des Teufels“), wie man so schön sagt, wenn man sich in die Gegenseite hineindenkt.

    Das muss man leider so sagen, die IV ist nicht mehr der Helfer wie früher. Meiner Tante und meinem Onkel, beide lungenkrank, wurde noch geholfen und ihnen auch eine Schulung bezahlt, damit sie sich eingliedern konnten. Doch das alles ist heute nicht mehr selbstverständlich. Sogar Rollstuhlfahrer will man eingliedern, ohne aber einen Job anzubieten. Ich wär ja bereit für einen solchen Job, aber woher nehmen, wenn die private Wirtschaft den Kranken keine Chance gibt? Und eine Ausbildung oder Umschulung wird auch nicht mehr garantiert von der IV. Es liegt alles in ihrem Ermessenspielraum.

    Hier der Link zur Statistik, siehe dort Seite 7: http://www.rheuma-schweiz.ch/downloads/rheumanachrichten/35/Rheumanachrichten_35.pdf

    Ich würde mal Deine Rechtsschutzversicherung anfragen, inwiefern Du von ihnen Unterstützung erhältst.

    Viel Kraft!
     
    #6 15. November 2010
    Zuletzt bearbeitet: 15. November 2010
  7. Elisabeth68

    Elisabeth68 Neues Mitglied

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  8. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Hey Dalela

    Ja, den Invalidenverband Procap, der in Deinem Artikel erwähnt wird, wurde mir auch empfohlen, dort hat es offenbar solche IV-spezialisierten Anwälte, von der die Anwältin am Vortrag sprach.

    Das mit der Konzentration ist natürlich ein Problem. Mir helfen jetzt nach ein paar Monaten Einnahme die Eisentabletten, hatte da einen Mangel, aber klar ist die allgemeine Leistungsfähigkeit durch die Krankheit vermindert. Ich nehme noch andere Konzentrationstabletten, abgesegnet vom Arzt, aber selbst bezahlt. Multivitamin etc. Sie helfen schon auch ein bisschen.

    Ich frage mich, welche Beweise es eigentlich braucht für die IV. Laborergebnisse (bei mir finden sich Autoantikörper), dann bildgebende Beweise, wie es Schneeleopard erwähnte, vielleicht noch Muskelbiopsie, also da wurde bei mir noch nichts groß untersucht.

    Welche diagnostischen Beweise dieser Art konntet ihr denn vorlegen und weshalb haben sie nicht gereicht?

    Hier ein weiterer Fall, wo Procap einem IV-Rentner, dem die Rente von Knall auf Fall gestrichen wurde, helfen konnte:

    http://www.beobachter.ch/geld-sicherheit/ahviv/artikel/iv-detektive_videobeweis-reicht-nicht/
     
    #8 15. November 2010
    Zuletzt bearbeitet: 15. November 2010
  9. shaline

    shaline Neues Mitglied

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    hallo

    oje meine lieben

    ich verstehe euch alle

    habe das ganze hinter mir mit einem abgelehnten bescheid.
    es heisst das ich 70% arbeitsfähig bin.
    nur wie soll ich arbeiten wenn ich nicht mal meinen haushalt alleine bewältigen kann.... naja----

    ist eben immer das gleiche...

    aber dieser tread ist echt super wir können uns hier sehr gut austauschen.

    werde aber mit meinem arzt nochmal rücksprache nehmen wegen der iv anmeldung

    euch lieb grüsse maryam
     
  10. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu ihr Lieben

    Bei meinem kranken Familienangehörigen, der vorher eine volle Rente erhielt, sind es auch neu berechnete 30%. 15% wird angerechnet dafür, dass man weniger gut einen Job erhält nach so vielen Jahren Rente. Bis 39% wird keine Teil-Rente ausbezahlt, dafür braucht es mindestens 40%.

    Ich selbst kann mich derzeit auch nicht länger auf den Beinen halten, den Haushalt macht meine Mutter. Das ist das Hauptproblem bei mir, für unterwegs nehme ich einen Klapphocker mit, damit ich mich hinsetzen kann, wenn es sonst keine Möglichkeit dazu gibt. Ich hab zwar auch Mühe beim Tippen, doch geht´s da einigermaßen mit den Handschienen.

    Ich hoffe, die IV hilft mir, mich beruflich einzugliedern, ev. mit zusätzlicher Schulung, um mein Profil noch besser aufzumöbeln und meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt in einer sitzenden Tätigkeit zu erhöhen. Auf eine Rente hoffe ich gar nicht erst.
     
    #10 16. November 2010
    Zuletzt bearbeitet: 16. November 2010
  11. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu Dalela

    Ja, das mit der Pensionskasse wäre sicher auch zu prüfen, sofern eine vorhanden ist.

    Hier noch ein Gerichtsentscheid zum Schleudertrauma und somatischen Schmerzstörungen:

    http://www.studerrechtsanwalt.ch/wp-content/uploads/2010/09/bge_9c_510_2009.pdf

    In diesem Artikel geht es vor allem darum, dass sozusagen eine unveränderte Invalidität gegeben sein muss und sich nicht zum Guten bessern kann. Damit wird natürlich jede chronische Krankheit an sich suspekt. Es könnte sich ja theoretisch wieder bessern.

    Wart ihr eigentlich auch zuerst bei der Früherfassung wie ich oder habt ihr euch gleich angemeldet?
     
    #11 16. November 2010
    Zuletzt bearbeitet: 16. November 2010
  12. shaline

    shaline Neues Mitglied

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    früherfassung

    also ich war in der früherfassung
    und zuerst wurde sie abgelehnt-

    dann habe ich mich nochmal selber angemeldet. und es lief und lief und wurde wieder abgelehnt

    tja und nun sitz ich auf sozialamt und weiss nicht mehr recht weiter
     
  13. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu Dalela

    Ja, eben, Genaueres steht im Link. Nicht nur Schleudertrauma, ebenso Fibromyalgie und alle somatischen Schmerzstörungen wurden aus der IV geworfen, auch wenn sie nur sekundär eine bildgebend und labortechnisch nachweisbare Krankheit begleiten, denn dann wird behauptet, dass es ohne Schmerzsomatisierung nicht so gravierend wäre. Alles Psychosomatische muss wegtherapiert werden, sei also keine faktisch feststehende Invalidität.

    Reichen denn die Autoantikörper Deiner Autoimmunkrankheit in den Labortests nicht als Beweis? Weißt Du schon Genaueres über die Beurteilung durch den IV-Arzt? Also ich hab ja auch nur diesen Labortest als bildgebenden Beweis, ging deshalb zuerst zur Früherkennung der IV und meldete mich noch nicht an. Dort war eine IV-Ärztin mit dabei. Sie rieten mir zur Anmeldung. Dazu muss ich sagen, dass ich mich primär für die Berufseingliederung anmeldete und erst in zweiter Linie für die Rente, falls es gesundheitlich erforderlich wäre in Zukunft. Das schrieb ich auch so hin.

    Bei mir fängt nun ab Dezember ein Berufseingliederungskurs an, natürlich ohne Taggeld. Die ersten 6 Monate nach Anmeldung sind noch nicht vorüber und erst danach gibt es eine erste Entscheidung von der IV. Das wird dann wohl im März sein. Die IV-Ärztin riet mir, mich jetzt nicht zu überfordern, zuerst diesen Kurs mitzumachen und langsam aufzubauen.

    Ich für meinen Teil kann den Kurs gut gebrauchen, da lerne ich Buchhaltung und Marketing, das hilft mir in meiner Selbständigkeit. Von daher hoffe ich jetzt einfach, wenigstens durch diesen Kurs etwas dazuzugewinnen, um wieder auf die Beine zu kommen. Na ja, ich muss eben eine sitzende Arbeit suchen und kann nur hoffen, einen Teilzeitjob zu finden.
     
  14. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    http://www.rheuma-online.de/phorum/showpost.php?p=456451&postcount=4
    @Dalela: Deine Freundin erhielt ja offenbar auch keine Hilfe, obwohl ihr mit Lupus sicher auch Autoantikörper im Blut nachzuweisen wäre. Wie geht es ihr denn so körperlich? Kann sie noch gut gehen?

    @tablat: Ist schon allerhand, wie wir Kranken jetzt in die Sozialhilfe abgeschoben werden, dort gibt´s kaum Geld, zu wenig, um über die Runden zu kommen. Mein Familienangehöriger muss jetzt auch diesen Weg gehen, weiß nicht, ob der Gerichtsweg überhaupt finanziell tragbar ist. Muss zuerst nachfragen, denn die unentgeltliche Rechtshilfe wird erst rückwirkend gegeben, wenn sie denn berechtigt war. Ich werde das alles mit den kontaktierten Sozialarbeitern besprechen, sie helfen uns jetzt auch bei der Enwendung.
     
    #14 16. November 2010
    Zuletzt bearbeitet: 16. November 2010
  15. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Hat Tablat hier beantwortet:

    http://www.rheuma-online.de/phorum/showpost.php?p=453879&postcount=37

    @Tablat, verstehe ich echt nicht. Bei RA und Lupus gibt´s doch Autoantikörper bei den Labortests. Ich würde Dir empfehlen, Dich an Procap zu wenden. Vielleicht können Sie Dir helfen.

    Hier ein Línk zur 6. IV-Revision: http://www.bsv.admin.ch/themen/iv/00023/02473/index.html?lang=de

    Und hier wieder Fälle von willkürlicher Rentenstreichung, wobei in einem Fall der Beobachter helfen konnte:
    http://www.beobachter.ch/geld-sicherheit/ahviv/artikel/16639/

    Die Formulierungen der IV ähneln sich übrigens frappierend, ebenso das Verfahren ohne ärztliche Untersuchung, als wäre das alles eine Art automatisierte Fließband-Massenabfertigung in der Hoffnung, dass die meisten keinen Widerspruch einlegen werden/können.
     
    #15 16. November 2010
    Zuletzt bearbeitet: 17. November 2010
  16. shaline

    shaline Neues Mitglied

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    IV rente

    man dalela was soll man da noch sagen

    und wisst ihr was mich am meisten ärgert...

    alle wollen einem irgendwo in eine arbeit stecken, was aber mit den kindern zuhause passiert, das ist denen allen egal. meine kinder leiden zum beispiel darunter wenn sie sehen das es mir nicht so gut geht.... und ich kann doch denen nicht den ganzen haushalt aufbrummen nach der schule.. die haben nun wirklich genug mit der schule zutun.... und haben auch ihre ämtli wo sie erledigen müssen....

    euch alle grüsse
     
  17. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben

    @Dalela: Deine Freundin hat als IV-Rentnerin Anrecht auf IV-Ergänzungsleistungen und IV-Kinderrenten und auch dort noch für IV-Zusatzrenten. Damit sollte sie eigentlich nicht mehr sozialabhängig sein müssen. Wär gut, wenn sie das ändert, denn Sozialhilfe ist Geld, das u. U. zurückverlangt wird. Wichtig sind auch Anträge auf Stipendien für die Kinder, ist zwar mühsam, aber solche Gelder müssen auch nicht mehr zurückbezahlt werden. Das könnte sich lohnen. Außerdem hat Deine Freundin ein Anrecht auf Alimentenbevorschussung für die Kinder in der Differenz zu den IV-Kinderrenten, gerade wenn ihr Mann nicht zahlt. Dann wird das Geld über das Amt bei diesem eingetrieben.

    Ich würde auch schauen, dass Du wenigstens die 25% behalten kannst bei der Arbeit. Geht das denn nach Deiner Chefin?

    @Tablat: Finde ich auch seltsam, dass Dir die Einschränkung im Haushalt nicht angerechnet wird. Schließlich ist Haushalt und Kinder ein Full-Time-Job. Das ist bei mir auch ein Problem. Die Verantwortung für die Kinder geht nun mal vor. Arielle hat Ähnliches erzählt, sogar ihr Arzt findet, sie habe doch einen Mann und brauche folglich keine IV-Rente. Hausfrauen erhalten offenbar auch kein Taggeld während der Berufseingliederung, sollten sie denn überhaupt eine kriegen.
     
  18. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu

    Hier noch einige interessante Statistiken zur IV:

    http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.html?publicationID=3945

    IV-Leistungen zugunsten des Bewegungsapparates stehen zu meiner Verwunderung nicht etwa im Vordergrund, könnte man doch meinen, dass Menschen mit sichtlich körperlichen Gebrechen den Vorzug gegeben wird. Ich hab ja auch nichts dagegen, wenn Depressive Unterstützung erhalten, doch können sie immerhin noch stehen und gehen und alle Muskeln bewegen, während Leute mit körperlichen Einschränkungen offenbar weniger eingeschränkt sein sollen. Immerhin können sie noch humpeln! Seltsame Logik ... Man muss sich also von der nächsten Brücke stürzen wollen oder dann alle Gliedmaßen einzeln zur IV tragen, bis sie erkennen, dass man ev. wirklich Hilfe braucht.
     
  19. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Hallo Estelle,
    also das finde ich jetzt schon etwas heftig! Bitte informiere Dich über
    Depressionen, bevor Du so etwas schreibst!
    Ich fühle mich verletzt wenn ich so etwas lese. Sei nur froh, dass
    Du bisher von einer echten Depression verschont geblieben bist!
    Ich glaube nicht dass eine echte Depression weniger schlimm ist,
    im Gegenteil!
    Ausserdem erkranken viele an einer Depression, weil sie eben
    Dauerschmerzen haben.
    Ich fühle mich jetzt echt vor den Kopf gestossen...manoman...
    Das musste jetzt einfach gesagt sein...
     
  20. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Hi Arielle

    Da hast Du wohl etwas falsch verstanden. Ich hab ja betont, dass ich es für berechtigt halte, wenn Depressive IV-Leistungen erhalten, ich helfe ja jetzt auch meinem depressiven Familienangehörigen, das durchzusetzen, was beweist, dass ich nichts gegen Depressive habe - im Gegenteil. Nur ist es nicht in Ordnung, wenn Leute, die kaum noch gehen können - wozu Du ja auch gehörst, leer ausgehen. Gerade vernahm ich, dass auch einer Frau mit MS die Rente voll gestrichen wurde. Es ist ebenso wenig in Ordnung, wenn Depressive in eine derart verzweifelte Lage getrieben werden, bis ihnen geholfen wird. Aber genau das droht nun auch den Depressiven.
     
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