IV-Rentenversicherung in der Schweiz

Dieses Thema im Forum "Renten und Rehabilitation" wurde erstellt von Estelle, 14. November 2010.

  1. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Hi Arielle

    Danke für die Hinweise! - Da ich selbständig bin, gibt es für mich keinen Weg zum RAV.

    Verstehe ich das richtig, dass die vom Sozialamt mich zwingen können, einen körperlichen Job zu suchen, auch wenn ich kaum gehen kann? - Na ja, morgen werd ich zum Hausarzt gehen wegen einem allgemeinen Arztzeugnis. Da werd ich ja dann sehen, was er dazu sagt. Aber irgendwie bin ich schon geschockt bei dem Gedanken, dann auf der Straße zu sein, wenn ich das alles gar nicht leisten kann, auch wenn ich nur "Fibromyalgie" haben sollte, wird noch abgeklärt. Weh tut es jedenfalls höllisch, kann kaum gehen und tippen, bestand schon das Belastungstraining der IV nicht und bei Bewegung wird es schlimmer und nicht besser. Das tue ich mir echt nicht an. Dann streike ich. Hatte ja bisher nicht mal die Kraft, all die Beilagen für das Anmeldeformular der Sozialbehörde zusammenzukriegen.

    Lieben Gruß
    Estelle
     
  2. shaline

    shaline Neues Mitglied

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    meine lieben

    musste mich ja auch schwerenherzen auf dem sozi anmelden

    also mein dossier zusammen war,haben sie mich is ressoure von der krankheit getan.
    das heisst wir haben hier verschiedene abteilungen.. also krankheit.. familie.. und und
    ich kann nur sagen haben einen super verständnisvollen berater bekommen, der sich sogar über meine krankheit im netz informiert.

    hoffe ihr werdet es auch so gut haben wenn ihr aufs sozi müsst. damit der weg dahin nicht noch schwerer wird..

    euch liebe grüsse sende tablat
     
  3. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Hallo Estelle,
    also so wie ich das verstanden hatte, müssen alle erstmal zum RAV, erst dann bekommt man Sozialhilfe. Auch wenn man selbständig war. Vom Geld her ist es glaube ich besser, man bekommt bei der RAV mehr Geld und muss nicht dauernd betteln wenn man etwas zusätzliches braucht.
    Das mit der Fibro ist halt fraglich ob man damit durchkommt, jetzt sowieso.
    Das wurde ja scheinbar gestrichen. Mein ehemaliger Rheumatologe hat mir gesagt, dass man für Schmerzen keine IV bekommen würde, das sei nun mal so.
    Keine Ahnung ob das stimmt.
    Wir wissen wie schmerzhaft das ist, aber eben die von der IV nicht.
    Aber auf der Gemeinde oder beim Sozialamt wird man Dir genau sagen können wie das bei Euch läuft. Wahrscheinlich ist das auch nicht in allen Gemeinden oder Kantonen gleich.

    Hoi tablat,
    finde ich toll, wenn Du einen von den wenigen erwischt hast, die mit den Menschen
    auch menschlich umgehen!

    LG Arielle
     
  4. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Halli Hallo

    @Arielle: Als ich mich bei der RAV meldete, verwiesen sie mich zur IV und zum Sozialamt, weil ich als Selbständige nicht arbeitslosenversichert bin und deshalb auch keinen Anspruch auf Stellenvermittlung durch die RAV habe.

    Meine Ärzte haben sich jetzt ganz auf Fibromyalgie bei mir geeinigt und das mit der Autoimmunkrankheit fallenlassen, war offenbar doch zu wenig eindeutig. Ich hoffe, falls da doch eine Autoimmunkrankheit in den Anfängen bestände, dass es später gegebenenfalls festgestellt würde. Wär aber froh, wenn es wirklich stimmt und keine Autoimmunkrankheit besteht. Ich bleibe ja in Behandlung wegen der Fibromyalgie. Nur werd ich bei der IV raus sein. Fibromyalgie wurde ja als Krankheitsbild bei der IV ausgeschlossen. Wie ich aber feststelle, verfährt man zunehmend ähnlich mit allen Krankheiten. Hab da einige Fälle gelesen, wo bildgebende Beweise bestehen und doch keine Rente ausgerichtet wird, weil von einer theoretischen Arbeitsfähigkeit ausgegangen wird, die aber faktisch nicht mehr besteht, auch wenn es keinen somatischen oder schleudertraumatischen Hintergrund gibt. Jedenfalls hat die IV-Beurteilung nichts mit der Realität der Diagnose zu tun. Das sind zwei paar Schuhe. Das wissen auch die Ärzte. Jetzt gibt´s für mich also nur noch Hilfe beim Sozialamt und mein eigener Einsatz in der Selbständigkeit.
     
  5. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu Tablat

    ich hoffe, bei mir werden sie auch so nett sein. Ein Arztzeugnis habe ich. Danke für Deine Wünsche!
     
  6. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Da wünsche ich Dir ganz viel Glück beim Sozialamt dass Du an einen
    anständigen Bearbeiter gerätst! Sowas wie wir hier haben wünsche ich keinem.
    Aber ich weiss dass es auch andernorts in der Schweiz eben genau solche
    Leute an diesen Posten sitzen.
    Was ist es denn für eine Arbeit die Du selbständig machst?
     
  7. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu ihr Lieben

    Arielle, meinst Du damit, dass an den Posten Leute mit Fibromyalgie sitzen? Hab den Satz nicht so richtig verstanden.

    Ich arbeite selbständig im Kulturwesen, aber eben nicht wirklich eigenständig wegen den Einschränkungen durch die Krankheit, Schmerzen beim Gehen und Tippen und die Erschöfpung. Die Krankheit zestört nichts im Körper, aber die berufliche Existenz. Meine Rheumatologin wollte mich gleich in eine Klinik stecken, aber ich hab zuhause zu viele Verpflichtungen.

    Eigentlich finde ich es nicht in Ordnung, dass die IV ganze Krankheitsbilder ausschließt, denn bisher hieß es immer, dass es nur auf die einschränkenden Faktoren ankomme und nicht, wie die Krankheit genannt wird.
     
  8. Elisabeth68

    Elisabeth68 Neues Mitglied

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    @arielle
    Das ist ja schlimm, was du erlebt hast mit der Haushaltbesichtigung! Charakter!!! Die finden doch immer eine blöde Ausrede, um NICHTS bezahlten zu müssen! Ich finde es einfach ein Skandal - und noch skandalöser, dass die Schweizer Bevölkerung nicht weiss, was in diesem Land passiert, tagtäglich!!!

    @karine
    Sehr interessant dein Beitrag, danke. Du sprichst mir aus dem Herzen. Deine Aussage:
    man sieht mir nichts an
    trifft voll ins Schwarze.
    Auch ist es obermühsam mit den Schüben, da hast du Recht. Gerade DAS ist auch der Grund, warum ich keinen Job behalten kann - ich wurde vor kurzem zum zweiten Mal entlassen. Die Arbeitgeber wollen einfach permanent Leute, die sich zu 150% einsetzen - und nicht Kranke, die manchmal eben nur 50% leisten können! Natürlich WEISS das die Leute von Politik und Wirtschaft, d.h. die Leute, die so unsinnige Gesetze und Regeln aufstellen... DIE sind ja oftmals auch die Arbeitgeber, die solche Leute ganz sicher nicht in ihrem Betrieb wollen.
    Du hast gelesen, dass man nicht zu zweit zu einem IV-Vertrauensarzt gehen darf? Hab ich das richtig verstanden? Ich werde NIE WIEDER alleine zu einem Vertrauensarzt gehen! Einen Monat lang ging es mir so mies wie nie, nachdem ich zum Vertrauensarzt der Taggeldversicherung musste. Ich hab gar keine Worte zu beschreiben, wie ich dort behandelt wurde, während zwei Stunden! Ich war einem Sadist ausgeliefert, der mich Schlag auf Schlag verletzt und erniedrigt hat; er ist wirklich ein Genie darin! Ausserdem hat er mich unnötig im Brustbereich betatscht, immer und immer wieder, um meinen Herzschlag abzuhören... Es war SOOOO schlimm das Ganze! Seither bin ich zum ersten Mal im Leben in psychiatrischer Behandlung. Sowohl mein Hausarzt als auch meine Psychiaterin sind total schockiert über meine Schilderung der "Konsultation". NIE mehr werde ich mich trauen, mich alleine einem Vertrauensarzt auszuliefern! Falls nötig, wird mir die Psychiaterin sicher schriftlich bestätigen, dass ich das nur in Begleitung tun kann!
    Ich sage immer: Hätte ich die ganze Konsultation gefilmt, hätte man mir auch nicht geglaubt, es war so irreal. Die Leute würden denken, das sei eine schlecht gemachte, übertriebene Parodie...
     
  9. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Hoi Dalela,
    ja, es ist schrecklich und ich glaube Dir sofort!
    Ich habe beim psychiatrischen Gutachter auch ähnliches erlebt und war nicht mehr
    fähig alleon nach Hause zu fahren!
    Seither habe ich immer wieder Depressionen, was ich vorher nicht kannte.
    Also ich glaube Dir das sofort!
    Ich habe das denen von der IV auch so geschrieben, dass ich keinesfalls mehr allein mit einem von ihnen etwas bereden werde. Entweder schriftlich oder mit Zeugen.

    Seither habe ich nichts mehr gehört, wird wohl irgendwann ein ablehnender Entscheid kommen.
     
  10. pat_blue

    pat_blue Mitglied

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    IV Ärzte

    Ich würde gar nicht erst fragen! Einfach zu Zweit auftauchen. Zu JEDEM Arzt darf man, wenn man will eine Begleitperson mitnehmen. Es geht ja um uns und das Arztgeheimnis betrifft uns und nicht die Ärzte. Da sollen DIE erst mal begründen, warum niemand sonst dabei sein soll....
    Leider hat man die Tendenz zu anständig zu sein, das versuche ich mir gerade abzugewöhnen. Hab mich kürzlich das erste Mal bei meinem Chef durchgesetzt (was ein ärztlicher Dispens betrifft).
     
  11. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    @pat_blue: Bin heute auch gerade geschockt, weil mein Pflegesohn nur 2-mal pro Semester krank sein darf nach seiner Chefin, das noch als hunderprozent arbeitender Lehrling im ersten Jahr. Die sind knallhart. Er soll krank arbeiten, auch wenn er ein Arztzeugnis mitbringt. Die Chefin findet, man solle sich gar nicht erst einreden, zu krank zu sein, sondern sich zusammenreißen. Bin total geknickt, wie soll das der Junge aushalten? Er hat wahrscheinlich wieder Eisenmangel. Ich sehe es ja jedes Mal überdeutlich, dass er wirklich krank ist. Er darf dann am Wochenende danach auch nicht weg und muss sich erholen. Zum Arzt hätte er gegen Arbeitsende auch nicht gedurft, das wurde ihm auch angelastet, obwohl er eine Verletzung hat. Eine anderer Lehrling bzw. Lehrlingsmädchen arbeitete sogar mit Bauchweh, bis sich später etwas Schwerwiegendes herausstellte. Und ich dachte echt, diese Chefin sei nett. :(

    Wer krank ist, hat verloren ... Die Schweiz wird immer mehr zum inhumanen Arbeitgeberstaat. Nur noch das Geld zählt und wie man sogar an den kleinen Lehrlingen abschröpfen kann.
     
  12. pat_blue

    pat_blue Mitglied

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    @Estelle

    Das ist Arbeitsrechtlich gar nicht erlaubt. Wenn er ein Arztzeugnis hat, ist er krank und basta. Da würd ich ganz schnell mal einige Rechtsauskünfte einholen. Ich müsst mich mal genauer erkundigen wie das bei den Lehrlingen ist, aber so viel ich weiss, dürften die höchstens, bei über 4 Wochen krank, einen Teil des Urlaubs streichen. Das grössere Problem wird sein, dass die ihm unter fadenscheinigen Ausreden die Lehre künden... Aber dann würd ich sie richtig auflaufen lassen. Was ist denn das für eine Firma? Etwas grösseres?
     
  13. Elisabeth68

    Elisabeth68 Neues Mitglied

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    @Estelle
    pat_blue hat recht. Man DARF nicht arbeiten, wenn mein ein Arztzeugnis hat! Falls etwas passiert, steht der Arbeitgeber SEHR schlecht da! Die allermeisten Arbeitgeber wollen sowas gar nicht riskieren.
    Ich würde mich schnellstens nach einer anderen Lehrlingsstelle umsehen. Man kann eine Lehrlingsstelle auch während der Lehre wechseln, das kommt immer mal wieder vor, wenn es an einer Stelle gar nicht geht oder wenn die Lehrfirma Konkurs geht...
     
  14. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    @pat_blue: Ich mach mir jetzt richtig Vorwürfe, meinem Pflegesohn zu dieser Arbeitgeberin geraten zu haben, denn er hatte gleich drei interessierte Arbeitgeber an der Angel. Nur weiß ich natürlich nicht, wie die anderen Arbeitgeber das mit dem Kranksein sehen, ob es dort auch so streng gehandhabt wird. Jedenfalls hätte es mir - wenn ich jetzt darüber nachdenke - schon damals auffallen müssen, dass etwas nicht stimmt, denn der Lehrling davor musste krankheitsbedingt aufhören. Außerdem sprachen sie auch von einigen Lehrlingskündigungen. Natürlich sagten sie nicht, dass sie gleich so hohe Maßstäbe setzen, sonst hätte ich gleich Bedenken gehabt. Was mir später auffiel, dass gleich zwei Leute Ende letztes Jahr gehen mussten, angeblich die besten Mitarbeiter. Wahrscheinlich begehrten diese gegen diese drakonischen Regeln auf. Nur wurde es dann so gedreht, dass diese Arbeitnehmer gegen die Chefs mobbten. Diese Firma ist nicht groß, sie sparen, wo sie können, haben aber viele Aufträge. Also soo schlecht kann es ihnen nicht gehen. Die Löhne sind klein, erst recht bei Lehrlingen. Trotzdem verlangen sie die Arbeit von fertig Ausgebildeten und dann noch voll und durchgängig Gesunden, die praktisch nie krank werden bei hundert Prozent und manchmal sogar mehr. Auch angekündigte, freigenommene Tage für Arzttermine werden nicht gern gesehen. Ich bin echt ratlos, wie es weitergehen soll. Mein Pflegesohn hat so gute Noten in der Berufsschule, der Beruf wäre eigentlich passend, aber vielleicht findet er danach keine neue Lehrstelle oder dann läuft es dort nicht besser. Bislang schien die Chefin nett zu sein, zumindest in der ersten Zeit. Ich hab länger mit ihr geredet und das Ganze etwas erklärt und relativiert, aber sie scheint wirklich ein "perfekter, stählerner" Mensch zu sein, die dasselbe von ihren Arbeitnehmern verlangt. Wenn ich da rechtlich vorginge, bekäme mein Pflegesohn ev. erst recht kein gutes Zeugnis und keine Lehrstelle mehr. Ich bete, dass diese Leute noch ein Einsehen haben. Sollen sie also auch krank werden, wenn die Mitarbeiter krank in die Firma kommen, damit sie fühlen, wie das ist. Keine Ahnung, was da nützen könnte. Muss mir jedenfalls gute Argumente und Strategien überlegen, um sie von diesem harten Kurs abzubringen. Jedenfalls muss mein Pflegesohn nun wohl öfter krank arbeiten. Mal sehen, ob sie dann nachgeben und ihn heimschicken.
     
  15. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu Dalela

    Meinst Du damit, dass er heimlich eine neue Lehrstelle sucht, oder sind sie verpflichtet, ihn bis zu einer neuen Lehrstelle zu behalten?
     
  16. Erle

    Erle Neues Mitglied

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    Lehrverhältnis

    Liebe Estelle
    So schnell lässt sich ein Lehrverhältnis nicht auflösen, mach Dir keine zu grossen Sorgen! Die Berufsbildungsämter müssen sich darum kümmern, wenn es Fragen und Schwierigkeiten gibt. Vielleicht fragst Du mal beim zuständigen Berufsinspektor - oder wie die jetzt heissen - nach.
    Allerdings sind die Regeln für Arztbesuche/Arbeitsausfälle bei Krankheit schon während ich noch erwerbstätig war viel strenger geworden: Ich musste die meisten Ausfälle wegen Arztbesuchen nacharbeiten. Zusätzlicher Stress!!
    Liebe Grüsse und gute Wünsche
    Erle
     
  17. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Hallo Estelle,
    für solche Sachen sind eben die Lehrlingsämter gedacht. Wendet Euch an das zuständige Lehrlingsamt Eures Kantons. Dort kann man EUch sagen was erlaubt ist, was nicht. Ausserdem kann der Lehrlingsinspektor im Betrieb auftauchen und kontrollieren, ohne dass Namen genannt werden.

    Das Lehrlingsamt versucht in erster Linie natürlich zu vermitteln und schaut dass alles mit rechten Dingen zugeht.
    Wenn es aber so schlimm wäre, dass die Lehre dort nicht weitergemacht werden kann, wird das Lehrlingsamt auch bei der Lehrstellensuche helfen.
    Vor dem Lehrlingsamt müssen die Lehrmeister spuren, wenn sie weiterhin Lehrlinge beschäftigen wollen, weil sonst bekommen sie keine mehr erlaubt.
    Und es kostet nichts.
     
  18. pat_blue

    pat_blue Mitglied

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    ärztliches Zeugnis

    Ich hatte das Problem ja gerade auch mit einem meiner Chefs. Aber ich bin nur für gewisse Aufgaben dispensiert. Da hab ich mich schlussendlich hingestellt und gesagt, dass sie mir halt künden sollen. Klar, ich kann das gut machen, ich weiss, dass die mich nicht spicken dürfen und können. Aber Eindruck hats allemal gemacht. Ich habe die dann auch gefragt, welche Versicherung denn zahlen würde, sollte was bei einer Aufgabe sein, für die ich krankgeschrieben bin.... da wollte keiner mehr was sagen.
    Logisch bin ich eine Belastung für den Betrieb, aber ich habe noch keinen Tag gefehlt, ich kann halt nur bestimmte Sachen nicht machen und meine Arbeitskollegen müssen zwar mehr, aber die sind deswegen nicht muffig.

    Hier ein kleiner Auszug aus dem K-Tipp:
    Dieser Vertrag ist einzig während der Probezeit mit einer Frist von sieben Tagen kündbar. Danach kann der
    Lehrvertrag nur in gegenseitigem Einverständnis oder aus wichtigen Gründen vorzeitig aufgelöst werden:
    etwa bei Diebstahl, Tätlichkeiten, grober Pflichtverletzung oder offensichtlicher Unfähigkeit, den gewählten
    Beruf zu erlernen. Ein solcher Grund liegt hier aber nicht vor, daher ist noch nicht alles verloren.

    Ihr müsst euch dringend erkundigen, ist ja auch für die Gesundheit mehr als schlecht.

    http://www.mba.zh.ch/

    das ist der Link vom Kt.ZH
     
  19. arielle

    arielle Neues Mitglied

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    Ja, das stimmt schon, es wird zuerst auch vom Lehrlingsamt aus alles Mögliche getan, damit der Lehrling seine Stelle weiter behalten kann. Die sind ja auch um die Lehrstellen froh, nehme ich an.
    Aber wenn es Probleme gibt, dann sind die der Ansprechpartner.
    Wenn ein Lehrbetrieb nicht richtig mit den Lehrlingen umgeht ist das Lehrlingsamt auch froh, wenn man sich meldet. Wenn keiner etwas sagt können sie auch nichts tun.

    Arztbesuche müssen beide meiner Töchter in der Freizeit machen, sonst müssen sie auch nacharbeiten. Das ist aber, denke ich, im Arbeitsleben normal, oder?
    Ist halt schon anders als in der Schulzeit.
     
  20. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Huhu ihr Lieben

    Danke für eure wertvollen Ratschläge. Das hilft uns schon weiter.

    Was die Arzttermine betrifft, geht das nicht immer, da mein Pflegesohn frühestens um 17 Uhr Feierabend hat, oft aber unbezahlte Überstunden machen muss, weil eine Sache noch fertiggemacht werden muss im Betrieb. Für die Arztbesuche nimmt er sich aber eigens frei oder arbeitet über Mittag durch, damit er abends früher gehen kann, aber das scheint den Herrschaften trotzdem nicht recht zu sein, obwohl er immer noch Überzeit hat, wozu er als Lehrling so weit ich weiß auch nicht verpflichtet wäre.

    Ich bin schon enttäuscht, wie sie nun mit ihm umgehen. Der stellvertretende Vorgesetzte sagt es so, die Chefin wieder anders. Am Ende ist immer mein Pflegesohn der Dumme, weil er es beiden recht machen muss. Außerdem verdonnert ihn der stellvertretende bzw. der selbsternannte Chef über ihm nach so und so wenigen Fehlern zum Putzen der Toiletten, obwohl dafür eine Putzfrau angestellt wurde. Diese spezielle Lehrlingsbehandlung wird nur ihm zugeführt. Allerdings ergeht es der Lehrlingstochter nicht viel besser, sie muss dort noch nebenbei den Haushalt machen, als wäre die Lehre nicht schon genug anstrengend, hat auch nichts mit dem Betrieb zu tun, sind zwei ganz unterschiedliche Metiers. Sie mischen sich bei ihr auch ins Privatleben ein. Das meinten sie wohl anfangs mit familiärem Betriebsklima. Mich erinnert es eher an den armen Waisenjungen David Copperfield und die Arbeitsbedingungen des 19. Jahrhunderts.

    Trotzdem wollen wir jetzt nicht aufgeben. Die Lehrstelle ist wirklich wertvoll und nicht so leicht anderswo zu finden. Dafür ist sie zu speziell und gut. Außerdem weiß man nicht, wie es anderswo laufen würde. Es scheint vielen Lehrlingen so zu ergehen. Wir müssen versuchen, taktisch vorzugehen und meinen Pflegesohn aus dem Schussfeld zu kriegen. Ich hoffe, er schafft das und wird nicht oft krank arbeiten müssen.

    Ich hab nun einen eigenen Thread zu dieser Thematik in der Schweizer Ecke eröffnet, damit unsere Ecke etwas ausgewogener aussieht und nicht nur in einem einzigen Thread, der eher auf die IV bezogen ist, lebendig ist. Hier also geht´s weiter zur Arbeitgeberproblematik.
     
    #60 19. April 2011
    Zuletzt bearbeitet: 19. April 2011
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